Richard Dawkins: Evolution genauso Fakt wie Holocaust

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In Österreich wurde die Debatte zum "Intelligent Design" (ID) Anfang Juli durch einen Zeitungskommentar des Kardinals Christoph Schönborn ausgelöst. Die Entstehung von Leben ist ihm zufolge nicht zufällig erfolgt, sondern nach einem "intelligenten Plan". Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins kritisierte die ID-Annahmen beim Forum Alpbach nun besonders harsch: Weder könne man die Evolutionstheorie in der Biologie in Frage stellen noch den Holocaust in der Geschichtswissenschaft, so sein Vergleich.
Überhaupt riss dem Verhaltensforscher und Zoologen der Oxford University, Autor von Büchern wie "Das egoistische Gen" oder "Der blinde Uhrmacher", der Geduldsfaden: Da wir damit aufwachsen würden, der Religion mit Respekt zu begegnen - gleichgültig ob wir uns als gläubig definieren oder nicht -, würde ihr mit viel zu viel Toleranz begegnet.

Damit müssen nun Schluss sein. "I'm fed up", fasste er seine Gefühle gegenüber der speziell in den USA erstarkenden Bewegung von Kreationisten und Vertretern des Intelligent Design zusammen - für ihn ohnehin dasselbe. Am Freitag standen zehn Arbeitskreise im Mittelpunkt der Technologiegespräche des Forums Alpbach. Bei "From scientific journal to breaking news: science and the media" ging es vorwiegend um die Schnittstellen von Wissenschaft und Journalismus. Aus gegebenem Anlass formulierte Richard Dawkins aber seine Fundamentalkritik am Intelligent Design.

Bei der Diskussion in den Vereinigten Staaten, ob an Schulen nicht sowohl Evolutionstheorie als auch Intelligent Design unterrichtet werden sollte, handle es sich um einen Trick. Wer von "zwei Betrachtungsweisen" spricht, geht immer schon von einer Offenheit für beide Seiten aus. Aber: "Es gibt keine Kontroverse zwischen diesen beiden Positionen in der Wissenschaft, weil es sich bei ID schlicht um keine wissenschaftliche Position handelt", so die Quintessenz von Dawkins' Ausführungen.

Mann könne ruhig über ID sprechen: aber als Teil der "Ideengeschichte, der Theologie oder der Anthropologie originärer Mythen" - und eben nicht der Wissenschaft. Gegen Intelligent Design sprechen nicht nur die überwältigenden Beweise von Evolutionstheorie und natürlicher Selektion, die einzig die Komplexität der Lebewesen erklären können, sondern auch das Verhalten der Kreationisten selbst. Zum einen gibt es keine Veröffentlichungen von ID-Befürwortern in Fachzeitschriften mit Peer-Review-System, was nicht an der Ablehnung der Herausgeber liege, sondern an der Unwissenschaftlichkeit ihrer Annahmen.

Zum anderen habe ID keine positiven Beweise für seine Richtigkeit vorzuweisen, sondern lediglich die Versuche, die Evolutionstheorie zu entkräften. Und das mit den fadenscheinigsten "Argumenten". So werden etwa fehlende Knochenfunde in gewissen Perioden als "Beweis" für die Fehlerhaftigkeit der Abstammungsthese ins Treffen geführt. Die vermeintlich rationale Argumentation der Kreationisten: Wenn Organe oder Körperteile besonders raffiniert geformt sind, spreche diese Komplexität für einen Gott, einen intelligenten Designer, da die Evolution damit quasi überfordert gewesen wäre. Ausdrückliches Ziel der "Wedge Strategy", wie sie vom amerikanischen "Discovery Institute" bezeichnete wurde, ist die Ablöse des wissenschaftlichen Materialismus und die "Erneuerung" der amerikanischen Kultur durch christliche Werte.

Wie aber sollte den ID-Vertretern begegnet werden? Seinem ersten Impuls folgend würde Dawkins Studenten, die ihn mit derartigen Ansichten konfrontieren, aus dem Hörsaal werfen - genau wie dies auch Studierenden der Geschichte widerfahren sollte, die den Holocaust in Frage stellen. Dawkins weiß natürlich, dass damit noch nichts gewonnen wäre, seinem wachsenden Ärger über die Einmischung militanter Christen in die Sache der Wissenschaft würde damit aber zumindest Ausdruck verliehen.

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Eine Illustration seines scharfzüngigen Atheismus: Dawkins zeigte ein Bild von drei vierjährigen Kindern (siehe oben) - untertitelt mit "Shadbreeth (Sikh), Musharaf (Moslem), Adele (Christ)".

Wenn man den Untertitel austauscht und durch "Shadbreeth (Monetarist), Musharaf (Keynesianer), Adele (Marxist)" ersetzt, wird der ganze Unsinn einer derartigen Klassifizierung von Vierjährigen offensichtlich. Was im Falle der Religion ganz selbstverständlich ist, bezeichnet Dawkins als "geistigen Kindesmissbrauch".

Ähnlich den Feministinnen, die Bewusstsein für die Unterrepräsentation von Frauen in der Sprache geschaffen haben, will auch er Bewusstsein schaffen: Es gebe schlicht kein katholisches oder protestantisches Kind.

Während Dawkins in Alpbach also eine Breitseite gegen die Religion abgefeuert hat, bekannte er in anderer Hinsicht, seinen Glauben wieder gefunden zu haben - nämlich jenen in die Menschheit. Anlass dazu: das seiner Ansicht nach erstaunliche Funktionieren der Online-Enzyklopädie "Wikipedia".

Hätte man ihm einen Businessplan vorgelegt, der auf die weltweite Zusammenarbeit von Freiwilligen zur Produktion eines weitgehend exakten Lexikons setzt, wäre er vom Scheitern überzeugt gewesen. Doch der Erfolg gibt der Idee der unentgeltlichen Kooperation zur Erlangung eines besseren gemeinsamen Produkts recht. in Erfolg, zu dem auch Richard Dawkins ein wenig beigetragen hat: Nach eigenen Angaben hat er höchstpersönlich hin und wieder "einige kleine Ungenauigkeiten" von Wikipedia korrigiert.

Links: http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Dawkins
http://www.simonyi.ox.ac.uk/dawkins/WorldOfDawkins-archive/index.shtml

Quelle: science.orf.at
Text: Lukas Wieselberg
 
Ich find das sinnlos...

Wie können die nach so vielen eindeutigen Beweisen immer noch behaupten Gott hätte den Menschen aus dem Nichts geformt. Ich selber bin gläubiger Christ, aber nur bedingt mit einigem was in der Bibel steht einer Meinung. Ein moderner Christ sozusagen. Das der Mensch das ergebniss eines evolutionären Prozesses ist der bei den Einzellern anfing und über Jahrmillionen fortschritt, ist nicht zu bezweifeln. Es gibt eindeutige Beweise. Schon alleine das der Mensch zu nahezu 100% die selben Gene hat wie ein Orang Utan sollte eigentlich genügen. Zudem die vielen Funde der Sapiens Unterart, speziell dem Homo Sapiens, das wir die Homo Homo Sapiens, mit ihnen verwandt sind ist sehr eindeutig, wir sind direkte Nachfahren. Leute die das bezweifeln sollen mal ein wenig über Genetik erfahren, die kennen oft nichtmal die mendelschen Grundregeln.


Fazit ==> Die ganze Bewegung ist für die Katz'
Meiner Meinung nach gab es schon immer Spinner, und wird es sie auch immer geben. Dagegen was unternehmen zu wollen ist sinnlos. Solange sie nur ein Bruchteil unserer Gesellschaft sind ist es mir eigentlich egal woran die glauben und woran nicht.
 
Original von Orniflyer
Schon alleine das der Mensch zu nahezu 100% die selben Gene hat wie ein Orang Utan sollte eigentlich genügen
Na...da wären wir ja auch Orang Utans. ;)
Es sind gute 99% zu Schimpansen.
Original von Orniflyer
...speziell dem Homo Sapiens, das wir die Homo Homo Sapiens, mit ihnen verwandt sind ist sehr eindeutig, wir ...
Wir sind die Homo sapiens sapiens, jedenfalls die meisten. ;)

Zum Thema:
In den USA gibt es sogar Bewegungen, die Evolutionstheorie ganz abzuschaffen und durch die Schöpfungsgeschichte zu ersetzen - die legen es echt drauf an, mit 5 Milliarden anderen im Klinsch zu liegen.
Die ID-Bewegung zeigt einmal mehr, dass der religiöse Fanatismus überall zu finden ist. Vielleicht sollte man mit der Terrorgefahr-Bekämpfung erst einmal im eigenen Hof anfangen - so als Tipp für die Großen dieser Welt. Es ist erstaunlich, wie die gotteslästrigen Dinge ganz schnell als gottgegeben angesehen werden, wenn sie erst einmal nützlich sind - Auto, Strom, Raketen...
Ich denke jedoch, dass es die große Engstirnigkeit, den Egoismus und die Feigheit vor den Konsequenzen des eigenen Tuns (ich sage nur Umweltzerstörung) sind, die das Unterbewusstsein der Verfechter solch "kranker" Lehren beherrschen.
 
Original von Orniflyer
Es gibt eindeutige Beweise. Schon alleine das der Mensch zu nahezu 100% die selben Gene hat wie ein Orang Utan sollte eigentlich genügen. Zudem die vielen Funde der Sapiens Unterart, speziell dem Homo Sapiens, das wir die Homo Homo Sapiens, mit ihnen verwandt sind ist sehr eindeutig, wir sind direkte Nachfahren. Leute die das bezweifeln sollen mal ein wenig über Genetik erfahren, die kennen oft nichtmal die mendelschen Grundregeln.
Entschuldigung, dass ich eure Lobeshymnen auf Darwin unterbrechen muss (nicht ernst gemeint :) ;)), aber ein weiteres Modell, das man über diese Fakten legen könnte wäre z.B., dass der/die "Schöpfer" den Affenquellcode (mehr ist DNS nicht) mit all seinen erfolgreichen Techniken genommen und einfach angepasst haben, um den Menschen daraus zu erschaffen - also statt einer Neuentwicklung eine Weiterentwicklung.
Vgl. z.B. objektorientierte Computerprogrammierung, wo ja auch oft alte/bewährte Teile in ein neues Projekt einfließen.

Und nein; ich bin weder ein religiöser Fanatist, noch glaube ich selbst an dieses Modell. War nur mal so eine Anregung. ;)

Gruß
 
ich sage nur:

guckt mal H I E R

dann weißt du auch das du 50% Banane bist

(das menschliche erbgut (auch DNS genannt) stimmt zu mehr als 50% mit dem erbgut einer BANANE überein!!!!)

mfg bikky
 
ja, weil wir alle aus dem selben *rumms* entstanden sind. progenesis ist zudem nicht eine der organisationen, die man als wissenschaftlich-seriös ansehen sollte.
 
ai karamba, der coffeinpegel muss bei meiner letzten Post deutlich zu hoch gewesen sein ... Homo homo sapiens ?!? klingt als hätte ich den Bio Unterricht verschlafen.


Was den Bananvergleich angeht ? Nur 50% ? Ich hätte mehr erwartet ... naja, so oder so, das Leben entwickelt sich pro geschlossenem System einzigartig. In diesem Fall die Erde. Alles Leben hat sich auf der Erde total anders entwickelt. Dennoch basiert alles auf dem Ursprung, voraussichtlich einem zufällig per Asteroiden eingeschlagenes einzelliges Lebensförmschen das sich dann hier fröhlich über Jahrmilliarden entwickelt hat. Demnach, alles auf eine Basis zurückzuführen. Auf anderen Planeten auf denen sich das Leben komplett anders entwickelt haben könnte, wird man garantiert eine sehr starke Abweichung feststellen. Die übliche vorstellung von Aliens, als hummanoide Lebensformen mit 2 Beinen, 2 Armen, Rumpf und Kopf, ist so unwahrscheinlich das ich die Theorie über die Marsmänchen im Film Mars Attacks für glaubwürdiger halte ... Die "echten " Ausserirdischen irgendwo da draußen haben bestimmt noch nichtmal ein ähnliches Zellmuster wie wir, geschwige denn von Organen. Legt euch alles in unserem biologischen Aufbau vor Augen, habt ihr das getan ? Gut! Denn jeden einzelnen dieser Punkte wird kein Außerirdischer der Welt haben.

Warum bin ich jetzt überhaupt auf die Alien Bahn geraten ... verselbstständigendes Postingverhalten. Hie rgeht es eher um die Frage ob der Mensch von den Affen abstammt ode rnicht, und ich sage ja ! Beweise gibts genug, ich habe keine Lust das alles auzuführen. Und wer meint Evolution wäre ein Mythos der soll mal erklären woher die Menschheit dannn kam und warum sie bei ihrer Ankunft kein deutliches Zeichen hinterlassen hat.

cya
Orni
 
RAmen!

irgendwie sind die amerikaner (wir verallgemeinern mal) sehr lustig. auf der einen seite entwickeln sie programme, um den mond / mars zu besiedeln, auf der anderen seite gibts es aber einen gott (Q?), der uns aus spaß an der freude gebastelt hat. meiner meinung nach basiert dieser unglaubliche techno-fundamentalismus auf der geschichte.

immerhin haben wir (good ol' europe) schon ein paar tausender auf dem buckel, während der amerikaner unsere geschichte und soziale entwicklung in ...500 (glaub ich) jahren abwickeln mussten. so, als würden wir in 5 jahren erwachsen werden (mathematisch inkorrekt, aber ich bin zu faul zum rechnen).

im auftrag Seiner Heiligkeit, dem Fliegenden Spagetthi Monster

COREY
 
pseudoobjektive, religiöse gruppierungen, die seriös auftreten, sind die grösste gefahr für fortschritt und wissenschaft. seit menschengedenken.
 
hehey
die waren mal bei uns an der Uni
Die haben groß rumposaunt. "Wir haben alle Einsteins Theorien widerlegt"
deren Begründungen warum Einstein unrecht hatt sind echt zum lachen. Die widersprechen sich selbst in jedem 2. Satz und haben scheinbar den gesamt zusammenhang von EInsteinstheorie GAR nicht verstanden.

Und das witzige daran ist, die liesen sich auf keine Diskussion ein! "Es ist einfach so, Einstein hat unrecht!" wenn du aber ihre Thorien wiederlegst, ändert die schnell das Thema :D
 
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