Stichwort: Digitale Souveränität - Microsoft wird in dänischem Digitalministerium abgelöst;

dhubs

Stammuser
Hallo liebe Community auf dem Hackerboard,


vorweg: euch allen einen schönen Feiertag. 😍

zum Stichwort: Digitale Souveränität gibts Neuigkeiten: - Microsoft Exit in dänischem Digitalministerium;

vor wenigen Tagen wurde es bekannt: Das dänische Digitalministerium verabschiedet sich von Microsoft und seinen Produkten.
Stattdessen will es in der Zukunft auf Linux sowie LibreOffice setzten. Hier geht es auch - (nicht nur aber auch) um das Thema "digitale Souveränität".

Es gibt ja auch Vorläufer zu diesem Schritt - zu solchen Vorhaben.

Blickt man auf Deutschland, dann fallen gleich z.b. das LiMux-Projekt in München ein - das ja bekanntlich dann wieder rückabgewickelt wurde u. eingestellt ist. In Schleswig-Holstein versucht die Landesregierung Ausstieg aus der Microsoft-Welt, 30.000 PCs werden in der Verwaltung auf LibreOffice umgestellt.
Bei den Dänen - da werden gewichtige Gründe genannt: unter anderem heißt es, dass nun erstmalig die Souveränität eine Priorität in der gemeinsamen Digitalisierungsstrategie der Regierung mit Gemeinden und Regionen habe.


Wie seht ihr die Geschichte - warum glaubt ihr verlassen die Dänen Microsoft: Und - steckt da ggf. auch die neue Trump-

Links zu mehr:

Open-Source-Strategie Schleswig-Holstein: Säulen des digital souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes

Open Source-Software in öffentlichen Einrichtungen
 
Da gibt es durchaus Gründe dafür.
Zum einen die Annexions-Pläne bezüglich Grönlands und dieser nicht minder skandalöse Fall, wo dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, nach Sanktionen durch Trump der Zugang zu seinem Microsoft-Konto gesperrt wurde.
Das ist schon ein starkes Argument gegen amerikanische Softwareunternehmen in kritischer Infrastruktur, nicht nur für Dänemark. Zumal durch Windows 11 die Abhängigkeit von amerikanischen Servern nicht geringer wird.
Kleiner Wermutstropfen, :)für dich;), ist allerdings das eine Rückkehr zu MS, bei Schwierigkeiten bei der Umstellung, nicht ausgeschlossen wird.

Aber da wir jetzt ein Digitalministerium haben läuft ja bei uns alles reibungslos.
 
Servus End4Win - schön von dir wieder zu lesen.
Danke für deine Rückmeldung - und deinen Beitrag. Dass hier auch polit. Argumente eine Rolle spielen - das kann ich mir auch denken - klar doch!!

....trennen wir mal versuchsweise die Sache des Einzelnen u. seines OS von der Frage: wie verhalten wir uns als Gesellschaft - mit den großen Netzen u. Einheiten.

Mit anderen Worten: also es geht mir hier auch darum dass wir darüber hinaus denken: es gibt - von dem dänischen Move und jenem in Schleswig Holstein. mal abgesehen eine Kampagne, die sich die End of Win 10 Camapign nennt: End of 10

Diese Kampagne ist international - und relativ groß: und sie wächst: Nun hat sich vor einigen Tagen auch LibreOffice der Kampagne für Windows-Abschied angeschlossen. :: Zu den Inhalten dieser Kampagne: Die End of 10-Kampagne fordert Nutzer auf, nach dem Windows 10-Aus nicht etwa auf Windows 11 umzusteigen, sondern direkt auf Linux. Der Open-Source-Anbieter LibreOffice hat sich nun dem Aufruf angeschlossen

Was macht die Kampagne (end of 10) denn genau: sie fordert Nutzer auf, nach dem Support-Ende von Windows 10 (im Oktober 25) sich zu überlegen wie es für sie weitergeht. Darüber hinaus ggf. zu erwägen, den Abschied von Microsoft zu nehmen und sich zu überlegen, ob sie nicht doch lieber auf Linux umsteigen.

hmm - also als Gründe, die hier immer ins Feld geführt werden die sind die immergleichen; da werden zum Beispiel genannt die entfallende potenzielle Kosten für die Anschaffung neuer Hardware und damit verbunden mehr Nachhaltigkeit, mehr Privatsphäre und Kontrolle über die eigenen Daten. Darüber hinaus weist die Kampagne darauf hin, dass eine Linux-Installation "zunächst kompliziert erscheinen" mag. Verweist aber auch hier auf die starke Community für Linux.


by the way
: ...ein kleiner Video-clip zum Thema:

LibreOffice's WARNING: Windows 11 Has Hidden Costs! (Windows 10 EOL)


Stats: 10.602 Aufrufe in den letzten 6 Tagen :: 491 likes :: 213 comments

Tags: #windows12 #linux #bravebrowser

Zwischenfazit: Tatsächlich denk ich dass die Kosten von Linux vs Win - tatsächlich nicht klar und einfach entschieden sind.. Es ist wohl eine sehr sehr individuelle "Rechnung" - ob und wann sich denn ein Move nach OpenSource u. Linux lohnt

...ein paar Links zu mehr Quellen - zu Hintergründen u.s.w:

Open-Source-Strategie Schleswig-Holstein: Säulen des digital souveränen Open-Source-Arbeitsplatzes

Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen – Wikipedia

bzgl. des Schleswig Holstein Projekts: zur Migration nach Linux und LibreOffice.:
vgl. der Thread: Neues aus dem großen Migrationsprojekt: Schleswig-Holstein will die Digitale Souveränität vorantreiben..

Neues aus dem großen Migrationsprojekt: Schleswig-Holstein will die Digitale Souveränität vorantreiben...

und dem Paper (vom am 25.11) in dem das Land SH die Open Source Strategie veröffentlicht:

Schleswig-Holstein: Digitale Souveränität vorantreiben, heimische Digitalwirtschaft stärken, Vertrauen und Transparenz schaffen Politik - Land veröffentlicht Open Source Strategie Schleswig-Holstein: Digitale Souveränität vorantreiben, heimische Digitalwirtschaft stärken, Vertrauen und Transparenz schaffen. vgl. https://www.schleswig-holstein.de/D...tegie?nn=e65d7965-27f2-43e0-b3d4-54a5dcf3a9ba


vgl. auch: den Artikel am 4. Dez. gab es eine Anhörung im Bundestag; Open-Source-Software: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit
vgl. auch Open-Source-Software: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit: Jährlich werden vom Staat Milliarden für proprietäre Programme ausgegeben, etwa für Microsoft. Experten fordern Mut zum Wandel und ein Ende der Abhängigkeiten. Open-Source-Software: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit

Digitalminister will offene Standards und Open Source zum Leitprinzip machen (c) 27.05.2025 Stefan Krempl
vgl. https://www.heise.de/news/Digitalmi...n-Source-zum-Leitprinzip-machen-10412300.html

und das gibts hier mal zur Abwechslung als kl. Zitattext:
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) hat auf der Internetkonferenz re:publica eine Lanze für eine stärkere digitale Souveränität in Deutschland und Europa gebrochen. Er wolle offene Standards und Open Source zum "Leitprinzip" machen, betonte der Ex-Vorstandsvorsitzende von Ceconomy (MediaMarkt und Saturn) am Dienstag in Berlin. Mit deutschen und europäischen IT-Lösungen besteht laut Wildberger die Chance, Plattformen zu schaffen und Technologien zu bauen, die auf "unseren Werten" basierten. Er sprach dabei konkret Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit, Offenheit, die soziale Marktwirtschaft und ein funktionierendes Gemeinwesen an.

Eine sehr interessante Diskussion zum Umstieg in Schleswig Holstein - von MicroSoft nach Linux u. Libreoffice:

Ich denke dass wir hier sehr sehr viel lernen können - denn die zig Beiträge dieses Threads - sie können die Diskussion hier - im Forum auch anregen .- und so gesehen auf ihre ganz individuelle Weise unterstüzen..

Schönen Abend noch!!
 
Zwischenfazit: Tatsächlich denk ich dass die Kosten von Linux vs Win - tatsächlich nicht klar und einfach entschieden sind.. Es ist wohl eine sehr sehr individuelle "Rechnung" - ob und wann sich denn ein Move nach OpenSource u. Linux lohnt
Wie schon im Schleswig-Holstein Thread erwähnt, sehe ich das Problem der Kosten nicht bei Hard- und Software, sondern bei der Kompetenz und Bezahlung der Administratoren für den Umbau und die Pflege der neuen Systeme. Zumindest hier in Deutschland sind die Besoldungsstufen nicht sonderlich attraktiv für junge, kompetente, engagierte Mitarbeiter.
Darüber hinaus weist die Kampagne darauf hin, dass eine Linux-Installation "zunächst kompliziert erscheinen" mag. Verweist aber auch hier auf die starke Community für Linux.
Nicht alles was in öffentlichen Foren empfohlen wird sollte man ungeprüft umsetzen, schon gar nicht auf kritischen Systemen.
Die Community von Linux ist zwar stark, aber nicht unbedingt geduldig gegenüber RTFM-Resistenten Usern, was allerdings für den Windows Helpdesk Voraussetzung ist. ;)

Gruß
 
Servus

Wie schon im Schleswig-Holstein Thread erwähnt, sehe ich das Problem der Kosten nicht bei Hard- und Software, sondern bei der Kompetenz und Bezahlung der Administratoren für den Umbau und die Pflege der neuen Systeme. Zumindest hier in Deutschland sind die Besoldungsstufen nicht sonderlich attraktiv für junge, kompetente, engagierte Mitarbeiter.

ja - und deine Skepsis in Ehren: vielle hast du ja Recht behalten u. der Limux-Move in München ist an dieser Sache gescheitert.
Vllt. aber kommen die wieder zurück - denn MS hat sich zwar in München fest eingegraben - aber - wenn schon die Dänen sich anschicken - "zu gehen" ... dann is nimmer viel sicher.


Nicht alles was in öffentlichen Foren empfohlen wird sollte man ungeprüft umsetzen, schon gar nicht auf kritischen Systemen.
Die Community von Linux ist zwar stark, aber nicht unbedingt geduldig gegenüber RTFM-Resistenten Usern, was allerdings für den Windows Helpdesk Voraussetzung ist. ;)
Das meinte ich auch nicht - dass es die öffentl. Foren hier " richten" sollen. Nein - ich denke dass die erwähnten Reddit-Threads auch Aufschluss geben - sie sind keineswegs zu werten wie statistische Belege - aber m.E. sind die vielfältigen Beiträge doch sehr sehr wertvoll. und hilfeich.

Man kommt endlich auch raus aus einer "Engführung" der eigenen Gedankenblase.

Das hilft schon - weitet den Horizont und bringt ggf. einfach auch Argumente, an die man vorab noch nicht gedacht hatte

Grüße




Nachtrag:

in einem neuen Artikel auf der Deutschen Welle (DW.com) beleuchte die Autorin Insa Wrede das Thema Unabhänigkeit nochmals von verschiedenen Blickwinkeln - bringt neben Schleswig Holstein auch noch einmal München (Limux) ins Spiel und zeigt auf die günstigen Bedingungen für einen Wechsel zu Open Source auf...


Schleswig-Holstein will weg von Big Tech - Insa Wrede 20.06.202520. Juni 2025

In Europa wird wieder viel von digitaler Souveränität gesprochen. Dabei ist die Abhängigkeit von US-Techfirmen, deren Software und Cloud-Lösungen groß. Das muss nicht sein, wie das Bundesland Schleswig-Holstein zeigt.



Ohne die Programme von Microsoft läuft in Europas Behörden und Unternehmen kaum ein PC. Die Daten werden in Clouds gespeichert, die ebenfalls meist von Microsoft, Amazon oder Google bereitgestellt werden. Europa hängt am Tropf der großen US-Tech-Konzerne, die zusammen auch "Big Tech" genannte werden. "Es gibt eine riesige Abhängigkeit", sagt Jan Penfrat.

"Wir verfügen kaum über Alternativen. Im Prinzip können die großen Tech-Konzerne heute entscheiden, wie unser digitales Leben aussieht, was wir auf unseren Geräten tun können und was nicht", so der Experte von European Digital Rights (EDRi), einer internationalen Vereinigung von Bürgerrechtsorganisationen, die sich für mehr Datenschutz und Freiheit der Bürger in der Informationsgesellschaft einsetzt.
Schleswig-Holstein will digitale Souveränität

Das Bundesland Schleswig-Holstein will nun digital souverän werden. Dafür sollen IT-Lösungen von heimischen Unternehmen genutzt werden, statt weiter abhängig von wenigen großen US-Konzernen zu bleiben. Auch weil die Nutzenden keinen Einfluss auf die Gestaltung der Technologien der US-Konzerne hätten, so Dirk Schrödter, der Digitalisierungsminister von Schleswig-Holstein, gegenüber der DW.

Anders sieht das bei heimischen Angeboten aus, vor allem, wenn es sich um Open-Source-Lösungen handelt, bei denen der Quellcode offen liegt. Hier könnten spezielle Anforderungen der Verwaltung leichter integriert werden.


Europa hängt am Tropf der Big Tech


Wie groß die Abhängigkeit von den Big Tech in Europa ist, zeigt allein der Blick auf die Cloud-Anbieter. Hier teilen sich die drei US-Unternehmen Amazon, Microsoft und Google fast 70 Prozent des europäischen Cloud Computing Marktes. Dagegen hat Europas größter Cloud Anbieter nur einen Marktanteil von zwei Prozent, heißt es in einem Report der Bertelsmann Stiftung.

Die Abhängigkeit von Monopolisten ist das eine - kritisch ist inzwischen außerdem, dass die Daten in der Hand von US-Konzernen nicht unbedingt sicher vor der amerikanischen Regierung sind. US-Behörden können über den CLOUD Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) oder den FISA (Foreign Intelligence Surveillance Act) Daten anfordern, US-Konzerne müssen dem im Zweifel nachkommen - unabhängig davon, wo die Daten gespeichert sind.


Die Zeit ist sehr günstig für Open-Source


Auch für Schleswig-Holsteins Digitalminister Schrödter ist digitale Souveränität nicht über Nacht zu erreichen. "Man muss das Paket in handelbare Teilprojekte und Teilpakete packen und dann Stück für Stück Lösungen finden", so Schrödter.
Digitale Souveränität: Schleswig-Holstein bald ohne BigTech
30:10
Anders als 2003 in München sei es jetzt aber ein geradezu idealer Zeitpunkt, um digital souverän zu werden, betont er. "Die Zukunft der Verwaltung ist völlig anders als in der Vergangenheit. Umzug in die Cloud, datenbasiertes Arbeiten, Automation", zählt Schrödter auf. "Man müsste ohnehin in Zukunft in anderen Lösungen denken und andere Lösungen einsetzen."

Tja - da wird ziemlich eindeutig gezeigt was grad los ist - finde ich jedenfalls,)

Euch allen einen schönen Sonntag
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch die EU verhandelt mittlerweile mit OVHCloud, Ionos und anderen, um von Azure wegzukommen. Dass das Mail-Konto des Chefanklägers des Internationalen Gerichtshofs blockiert wurde, hat wohl auch dort langsam für einen Weckruf gesorgt.
 
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