[TdW 6] Wie verhindern wir den Kampf gegen den Allzweckcomputer?

Das neue Thema der Woche beschäftigt sich mit einer etwas komplexeren Thematik: Wie verhindern wir - angesichts von Patentkriegen, künstlich eingeschränkter Hardware und Zensur - den Kampf gegen den Allzweckcomputer? Das Thema basiert auf dem Vortrag von Cory Doctorow auf dem 28C3. Eingereicht wurde das Thema von bad_alloc, der hier auch eine kurze Zusammenfassung des Vortrags geschrieben hat:
bad_alloc hat gesagt.:
Grob gesagt behauptet Doctorow, dass von Gesetzgebern und Unternehmen zuhnehmend das Bestreben ausgeht, Allzweckcomputer in Maschinen umzuwandeln, die nur für einen Zweck geeignet sind, so zum Beispiel der Kindle oder ein iPad: Technisch gesehen stecken in diese Geräten normale Computer, die alles machen könnten, was der User möchte. Die Firmen verriegeln die Systeme so mittels Malware, dass sie nur noch für den Zweck geeignet sind, der ihnen nützlich erscheint. Ähnliches geschieht, wenn die Politik will, dass Computer gewisse Inhalte nicht anzeigen sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor das Ganze unbeantwortet bleibt und obwohl die Bedenken von Cory durchaus
berechtigt sind, versuche ich mich mal daran. :wink:

Als Erstes schätze ich die Gefahr wesentlich geringer ein, zumindest solange der
Grossteil der verwendeten Hardware eben diese Standardhardware ist auf der eben
alles lauffähig ist was der User will. Den solange werde ich diese Hardware auch frei kaufen
und verwenden können und dies zu einem relativ geringem Preis. Auch werden solange
die Preise für "zweckgebundene" Geräte nicht in die Höhe schiessen, wenn diese lediglich
durch zusätzliche Hardware und/oder Software begrenzt werden.

Dass dies so ist und hoffentlich auch bleibt haben wir zum einen eben der Massenproduktion
zu verdanken und nicht auch zuletzt Firmen, die ihre Produkte eben als Bundel anbieten
und so über eine Mischkalkulation und Lizensierung Entwicklungs- und Hardwarekosten
niedrig halten.
Hier ist für mich der Versuch auch akzeptabel die Geräte so zu beschränken,
dass diese Zusatzangebote vom Grossteil der Käufer auch genutzt werden.
Sei es eben der Handyvertrag für das 1€ Smartphone, als extrem Beispiel für gesponserte Hardware,
oder eben die orginal DVD im Laufwerk der Spielekonsole. In diesem Bereich, wo
der User vor dem Kauf darüber informiert wurde, dass die Nutzung beschränkt ist sollte
dies auch akzeptiert werden.
Problematisch wird es für mich erst, wenn meine frei erworbene Hard- und Software
durch Manipulation durch Rechteinhaber nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzbar ist.
Sie eventuell sogar beginnt mich auszuspionieren und mich verdächtigt gegen Gesetze verstossen
zu wollen. Leider gibt es hierfür auch schon Beispiele und ich finde hier sollte auch beim
Gesetzgeber umgedacht werden.

Die grössten Baustellen sind und bleiben wohl das Urheber- und das Patentrecht,
wenn wir hier nicht in absehbarer Zeit, auf internationaler Ebene, eine brauchbare
Vergütungs- und Nutzungsvereinbarung finden, wird dies nicht nur zu einem künstlerischem,
sondern auch zu einem technischen Hemmschuh ungeahnten Ausmasses werden.

Gruss
 
Auch werden solange die Preise für "zweckgebundene" Geräte nicht in die Höhe schiessen, wenn diese lediglich durch zusätzliche Hardware und/oder Software begrenzt werden.
Doch, genau das ist ein Problem. Die Hersteller geben Geld für Maßnahmen zur Einschränkung der Funktionalität aus ("Antifeature"), was eben nicht nur erlaubt, Geld mit der Aufhebung von künstlich eingeführten Beschränkungen zu verdienen, sondern auch das kastrierte Basisgerät verteuert. Der Kunde zahlt erstmal für die Einschränkung, und dann noch optional für die Freigabe.

Ein recht lesenswerter Artikel, der das ganze überspitzt, aber auf den Punkt bringt: Technikmafia: Die Technikmafia | Digital | ZEIT ONLINE
 
Na, vergisst du da nicht den Anteil des Verbrauchers? Die haben doch bei Aldi & Co sich
um eben diese kastrierten Drucker geschlagen, die haben sich gesponserte Simlockhandys
schenken lassen und den meisten ist es auch Heute noch egal in welchem Format
die Kamera speichert und ob diese mit handelsüblichen Akkus läuft, wenn es 50€
zu sparen gibt. Diese User haben sich auch beim Druckerhersteller über verstopfte
Druckerdüsen beschwert und nicht beim Tintenlieferanten und in dem defekten Gerät
war eben nicht mehr der Billigakku, sondern ein Orginaler, wenn sie reklamiert wurde.
Meiner Meinung nach wurde hier durchaus ein "Bedarf" gedeckt, der dann im
"Geiz ist geil" Bereich sich eben durchgesetzt hat.
Zudem gibt es hier durchaus noch Alternativen, die sind dann eben in der Anschaffung nicht
billig.

Gruss
 
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