Ich glaube eher an die Jungfräulichkeit einer Hure, als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Ein Staat spricht Recht - nicht Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit ist - zumindest in Gruppen - ein Mythos, weil sie immer Gegenstand einer absolut subjektiven Betrachtung ist und niemals Universell auf Geschehen angewendet werden kann. Einigt man sich auf ein Vorgehen bei einer Tat und schafft dafür verbindliche Regelungen, die vom Staat vertreten und durchgesetzt werden, so hat man Recht - keine Gerechtigkeit.
Es ist absolut traurig das Kapitalverbrechen härter bestaft werden als Verbrechen gegen einen Menschen. Hier sehen wir wohl alle ein Ungleichgewicht. Trotzdem wäre ich vorsichtig bei dem Gedanken eine solche Rechtsstaatlichkeit aufzuweichen.
Problematisch sehe ich weniger unser politisches System, welches Recht gestaltet, als die Dummheit der Leute die darinleben. Denn eine liberale Demokratie wie unsere KANN nur bestehen wenn alle Menschen von ihren Rechten gebrauch machen - und ganz allgemein wahrnehmen.
Das betrifft alle Systeme die als Grundlage die Beteiligung aller Mitglieder haben. Erfahrungsgemäss ist das politische Engagement der Bevölkerung gerade dann am geringsten wenn scheinbar alle in Saus und Braus leben.
In den allermeisten Epochen ist dieses die Dekadenz. Ich sehe bei den "erfolgreichen" EU Staaten eine ganz klassiche Dekadenz, die sich wie immer darin auszeichnet das die Leute nur ans ficken, fressen, saufen denken und bemüht sind soviel FUN wie möglich zu haben bei den geringst möglichen Anstrengungen. Naturgemäss bedeutet aber die Auseinandersetzung mit der (gesellschaftlichen) Umwelt, sowie das aneignen von Wissen nunmal Anstrengung, Arbeit und meistens auch Disziplin.
Die Probleme steigen an und das politische Engagement geht bergab, bis zu einem Punkt wo die Probleme derart dringlich werden, das auch der letzte Idiot begreift das irgendwas verdammt schief laeuft. Ein Indiz dafür ist auch (IMMER) das Randgruppenparteien einen plötzlichen Stimmzuwachs erhalten. Medien tun ihres und befeuern die Leute noch zusätzlich sodas ein grosser Teil des politischen Lebens sich anscheinend um "soziale Gerechtigeit" dreht (was immer das bedeutet). Tatsächlich lässt sich mit diesem Pflug - auch immer von Idioten gezogen - eine Menge aufwühlen und Stimmen generieren.
Jetzt mag mancher Fragen was denn das alles wohl mit den hier beschriebenen Gewalttaten zu tun hat: Nahezu alles! Was sind denn das fuer Leute die andere auf offener Strasse zu Brei hauen, andere Überfallen oder generell Gewaltverbrechen begehen? Es sind die letzten Idioten.
Wo gibts denn den Ärger: Auf Freibier-Zeltfeten mit DJ Hans-Hermann oder auf nem Hip-Hop Act vom Freundeskreis? Lässt die Tatsache das Hip-Hop von FK weitaus intelligenter ist als Hip-Hop von Sido den Schluss zu das sich da *irgendwas* auch am Publikum ablesen lässt? Ich denke schon
Und jetzt kommt mal bitte keiner mit Dahmer oder sonstigen Ausnahme-Rüpeln.
Mein Plädoyer:
Unser Problem ist, das wir vergessen haben das WIR der Staat sind und es nichtmal mehr hinkriegen zu einer Wahl zu gehen geschweige denn zu einer Demo oder überhaupt zu irgendeiner politisch angehauchten Veranstaltung. Die Nachlässigkeit in unserem Bildungswesen halte ich für die Wurzeln allen Übels. Ich meine damit Substanz an Wissen: Lebensgestaltung und das Geschehen im eigenen Land und der Gesellschaft sowie Kultur und Religionen der Welt.