Würden sich alle Leute ähnlich zu Ameisen benehmen gäbe es quasi keinen Fortschritt.
Als Hobby-Ameisenforscher:
1. gibt es auch bei Ameisen soziologische und "technische" Entwicklung
2. ist das Lebenskonzept der Ameise als Art sehr erfolgreich, denn die machen das schon seit über 100 Millionen Jahren (!). Während der letzte überlebende der "Homo Art" wohl nichtmal eine halbe Million schaffen wird.
3. Es ist ein Gerücht, dass ein Ameisenleben innerhalb einer Kolonie geringschätzt oder leichtfertig vergeudet wird, auch kennen Ameisen keine Todessehnsucht (da waren die Japaner weitaus extremer

)
Würden alle Menschen ultimativ sozial sein [jeder Mensch kümmert sich nur um das Wohl der Gemeinschaft, absolut keine Diskriminerungen oder Differenzierungen aufgrund der Herkunft, Hautfarbe, etc.], würden wir als Spezies vor uns hin vegetieren.
Also ist Rassismus, auch in "sanfter" Form eine Art sozialer Innovationsmotor, eine Antriebsfeder um als "Spezies" voranzukommen?
Die Krux ueber sozial oder nicht sozial liegt alleine in der Begrifflichkeit. "Sozial sein" ist ein menschengemachtes Gebilde. Eine Art festgemauerter Massstab an dem wir Handlungen und gesellschaften zu messen versuchen und wir scheitern regelmaeszig damit.
In deutschland ist es zB "sozial" einem Bedürftigen Geld zu geben, aus öffentlichen Mitteln. Es ist aber in gleichem Maße unsozial genau diesen zum Schneeschippen zu verdonnern um die Gemeinde (die ihn finanziall traegt) zu entlasten.
Die Problematik sehe ich ganz einfach im Mensch-sein. Es ist gut und gesund sich selbst der nächste zu sein, aber dann sollte auch schon direkt der andere kommen. Unser Problem ist der Rahmen dieses "sich selbst der nächste zu sein" und wie weit wir ihn fassen. Für eine halbwegs "soziale" Umgangsform steht uns das Mensch-sein im Wege, denn wenn ich viel habe, oder die Aussicht darauf habe, dann sind die anderen erstmal sehr weit weg, solange sie nicht zu erreichtung meines Ziels nützlich sind.
Insofern indentifiziere ich auch diese Gefälle zwischen viel und wenig als Ansporn oder minderung in der Frage wie und ob ich was verteile oder wie und ob ich anderen Freiheiten gewaehre.
Dieses Problem ist in jedweder Religion ein zentrales Thema und wurde intensiv beleuchtet: Gier, Neid, Geltungssucht, Masslosligkeit um nur einige Elemente des Mensch-seins zu nennen.
Das perfide daran ist: Menschen haben das seit jeher erkannt und nutzen unsere Schwächen aus. Heute nennen wir das Marketing, wobei aus allen Rohren auf diese primitiven Trigger geschossen wird.