In den Medien wurde zu dieser Entdeckung viel Spekuliert, sogar eine feste Oberfläche und Möglichkeit von Leben wurde ihm angedichtet. Daher mal ein paar Informationen:
Name: OGLE-2005-BGL-390Lb
Masse: 5.5 (+5.5 / -2.7) Erdmassen
Entfehrnung zum Zentralstern: 2.6 (+1.5 / -0.6)
AE
Oberflächentemperatur: 50K
Umlaufzeit: 10 Jahre
Entfehrnung zur Ertde: ~21500 Lichtjahre
Bei OGLE-2005-BLG-390Lb handelt es sich also um einen 5,5 (+5,5/-2,7) Erdmassen schweren Planeten um einen 21.500 Lichtjahre (über 6.600 +/-1.000 Parsec) entfernten roten Zwergstern. Es ist unbekannt, ob dieser Planet über eine feste Oberfläche verfügt, oder ein Gasriese ist.
Es ist (mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%, wenn man die Ungenauigkeiten der Messung beachtet) der kleinste bisher entdeckte Exoplanet.
Allerdings wird angenommen, dass der Zentralstern ein M-Zwerg ist, weil diese Sterne am Häufigsten vorkommen. Durch diese Annahme entstehen die Ungenauigkeiten.
Hier die Lichtkurve in der der Planet entdeckt wurde:
Zunächst sieht man die Normale Lichtkurve des Sterns über einen Zeitraum von mehreren Wochen.
Jedoch fällt an der sinkenden Flanke ein kleines Zwischenmaximum auf. Dies ist durch den Planeten erzeugt worden.
Hier zur Erklärung des Microlensing (Gravitations Mikrolinsen Effekt) mal eine Grafik:
Das Licht eines Sterns wird durch die Gravitation einer Masse (zb eines Planeten) gebogen und erscheint dann heller.
Der aufgezeichnete Effekt ist (zumindest in jenem System) vermutlich nicht reproduzierbar, weil es 10 Jahre dauert, bis der Planet einmal um seinen Stern wandert. Da sich alles im Weltraum bewegt, ist es unwahrscheinlich, dass wir in 10Jahren im gleichen Winkel zur Ebene jenes Sonnensystems stehen wie heute.
Die ist erst der dritte Planet, der mit Microlensing gefunden wurde.
Das Microlensing eröffnet ein neues Tor zum Entdecken von kleineren Planeten. Vor dieser Entdeckung wurden keine Planeten mit Erdähnlicher Masse gefunden, schlicht und einfach weil uns die Technik fehlte.
Microlensing ermöglicht es genau diese kleinen massearmen Planeten zu finden.
Damit ist es möglich bestehende Theorien zur Verteilung von Planetenmassen zu bestätigen, oder zu wiederlegen, je nachdem welche Ergebnisse wir in den nächsten Jahren erhalten.
Weitere Links:
Science Paper zu OGLE-2005-BGL-390Lb
http://cfa-www.harvard.edu/~sgaudi/beaulieu.pdf
Was ist ein M-Zwerg:
http://www-int.stsci.edu/~inr/ldwarf.html
Gravitations Mikrolinsen Effekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinse
@[starfoxx]
Ein Zwergstern (Brauner Zwerg) ist ein besonders kleiner Stern. Er ist relativ kühl und beendet sein Leben auf unspektakuläre Weise indem die Kernfusion irgentwann einfach aufhört. Wenn seine gesamte Energie dann in den Weltraum entwichen ist, wird er eiskalt und dunkel.
Original von Orniflyer
Aber das werden unsere Astrologen schon hinbiegen.
Etwa 40% der Deutschen können
Astrologie nicht von
Astronomie unterscheiden.
(siehe E. Wunder 1995: Regiomontanusbote 3/1995, S. 3-14; E. Wunder & D.B.Herrmann 1998: Sterne und Weltraum 8-9/1998, S. 732-735)
Hendrik