Atommüll - warum Müll?

Hallo HaBo,
die umstrittenen Castor Transportbehälter sind innen bis zu 400°C warm und geben viel Energie ab. Nun die blöde Frage: Warum nutzt man diese Energie nicht? Stellte man diese Behälter im AKW ab, triebe wärmeleitende Stäbe hinein und nutzt die Restwärme, so hätte man ein recht langlebige Energiequelle (siehe Halbwertszeit von Plutonium). Da diese Behälter im ohnehin gesicherten AKW stehen sind Angriffe aller Art eher schwierig und man muss keinen Müll im Boden versenken.
Wo ist der übersehene Haken?
 
Vermutlich weil man auf diese Weise ein zweites Atomkraftwer hätte, wo es doch jetzt schon schwierig ist überhaupt ein AKW in Betrieb zu nehmen.
Inwieweit 400°C für die Energiegewinnung überhaupt sinnvoll sind, ist eine andere Frage. Immerhin müsste man enorm viel Wasser verdampfen um entsprechende Turbinen anzutreiben, Kosten/Nutzen dürfte da wohl in keinem Verhältnis stehen.
 
bad_alloc:
Stellte man diese Behälter im AKW ab, triebe wärmeleitende Stäbe hinein und nutzt die Restwärme, so hätte man ein recht langlebige Energiequelle (siehe Halbwertszeit von Plutonium).
Bring die Energie-Konzerne bloß nicht noch auf solche Gedanken - sonst schieben sie unseren Atom-Müll demnächst in die 3. Welt ab & verkaufen denen das dann auch noch Low-Budget-AKW...:rolleyes:
 
Bring die Energie-Konzerne bloß nicht noch auf solche Gedanken - sonst schieben sie unseren Atom-Müll demnächst in die 3. Welt ab & verkaufen denen das dann auch noch Low-Budget-AKW...:rolleyes:

...wo es mich immer noch wundert, warum das noch nicht gemacht wird. So skrupellos wie manche Unternehmen ihren Abfall nach Afrika verschiffen, wo dann hundert tausende an Afrikanern im Müll an den Giften erkranken und sterben, würde mich so etwas auch nicht weiter verwundern.
Wahrscheinlich gibt es dazu irgendwelche Gesetze die man noch nicht mit Aufsichtsrat-Plätzen weg-gekauft hat ;-)
 
...wo es mich immer noch wundert, warum das noch nicht gemacht wird. So skrupellos wie manche Unternehmen ihren Abfall nach Afrika verschiffen, wo dann hundert tausende an Afrikanern im Müll an den Giften erkranken und sterben, würde mich so etwas auch nicht weiter verwundern.
Wahrscheinlich gibt es dazu irgendwelche Gesetze die man noch nicht mit Aufsichtsrat-Plätzen weg-gekauft hat ;-)

Atommüll kann man auch als gefährliche Waffe einsetzen - normalen Müll eher nicht. Stell dir mal vor, die Afrikaner würden sich dann unliebsamer Personen "auf Russische Art" entledigen. :/
Auf lange Sicht würden sich die Industrienationen damit nur selbst gefährden, wenn sie den Atommüll allgemein zugänglich lagern und nebenbei auch noch Strafbar machen.
 
...wo es mich immer noch wundert, warum das noch nicht gemacht wird. So skrupellos wie manche Unternehmen ihren Abfall nach Afrika verschiffen, wo dann hundert tausende an Afrikanern im Müll an den Giften erkranken und sterben, würde mich so etwas auch nicht weiter verwundern.
Wahrscheinlich gibt es dazu irgendwelche Gesetze die man noch nicht mit Aufsichtsrat-Plätzen weg-gekauft hat ;-)

Stimmt, wir dürfen keinen Atommüll exportieren, nur zur Aufbereitung darf er
ausserlandes auf Parkplätzen gelagert werden.

http://www.hackerboard.de/off-topic-zone/42531-billiger-atomstrom.html

400 Grad ist zum Betrieb von Turbinen zu wenig und wer will so einen Container
im Keller oder vor der Haustür für die Warmwasserzubereitung? Zudem müsste
er dann auch noch scharf bewacht werden, damit keiner auf dumme Gedanken
kommt.
Guss
 
AcoQ:
...wo es mich immer noch wundert, warum das noch nicht gemacht wird. So skrupellos wie manche Unternehmen ihren Abfall nach Afrika verschiffen, wo dann hundert tausende an Afrikanern im Müll an den Giften erkranken und sterben, würde mich so etwas auch nicht weiter verwundern.
Da hast Du natürlich recht, allerdings ist auch Extinctions Hinweis auf die potentiell gefährlichen Verwendungsmöglichkeiten richtig - daher müssen skrupellose Geschäftsleute sich etwas anderes einfallen lassen, z. B. den Atom-Müll einfach ins Meer kippen:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,648978,00.html
 
  • 400°C sind zu wenig → Wärmepumpe
  • Was ist gefährlicher: Ein Haufen Plutonium unter Tage, wo man nicht ständig kontrollieren kann was passiert oder ein Behälter im ohnehin gesicherten AKW?
  • Atommüll als Waffe: Der Staat kriegt so oder so Plutonium und zur Not gibts genug Schlägerbanden.
  • Ein in der Halle stehender Castorbehälter ist CO2 neutral und daher umweltfreundlicher als die ganze Salzstocksache
  • Low Budget AKW: Ein Castorkraftwerg z.B aufgestellt in Port au Prince nach dem Erdbeben → Energie für Hunderttausende.
  • Lösung des Endlagerproblems
 
  • 400°C sind zu wenig → Wärmepumpe
  • Was ist gefährlicher: Ein Haufen Plutonium unter Tage, wo man nicht ständig kontrollieren kann was passiert oder ein Behälter im ohnehin gesicherten AKW?
  • Atommüll als Waffe: Der Staat kriegt so oder so Plutonium und zur Not gibts genug Schlägerbanden.
  • Ein in der Halle stehender Castorbehälter ist CO2 neutral und daher umweltfreundlicher als die ganze Salzstocksache
  • Low Budget AKW: Ein Castorkraftwerg z.B aufgestellt in Port au Prince nach dem Erdbeben → Energie für Hunderttausende.
  • Lösung des Endlagerproblems

Man muss nicht kontrollieren was passiert, weil man weiß was passiert. Die wunderbare Welt der Physik :D
Das Plutonium ist so gesehen nicht Waffenfähig und kann bestenfalls als "schmutzige Bombe" verwendet werden, diese sind AFAIK verboten.
Ein in der Halle stehender Castorbehälter birgt zum einen ein Sicherheitsrisiko, zum anderen kann der Container nicht auf ewig die Strahlung im inneren Abschirmen - dann doch lieber so tief verbuddeln dass die Strahlung nicht an die Oberfläche kommt, auch wenn das nicht gerade unter "elegante Lösung" läuft.
Castorkraftwerk = selbes Problem, die Dinger halten nicht ewig.

Edit: Warum wird eigentlich nie die Idee hervorgebracht, den ganzen scheiß mit einer Transportrakete auf nimmer Wiedersehen in's All zu schießen? Ethische Überlegungen sind da ja eigentlich fehl am Platz, ein paar Tonnen strahlender Abfall macht die Lebensfeindlichen Atmosphären um uns herum auch nicht viel schlimmer...
 
Also, dass man die Energie noch effektiv in elektrischen Strom umwandeln kann wage ich auch Mal zu bezweifeln. Was mich eher interessieren würde ist, ob es sich zur Bereitstellung für Fernwärme eignen würde.

@AcoQ:
Es ist afaik auch verboten eine normale Atombombe zu bauen.
Zum Edit: ich glaube, dass das zu Ressourcenfressend wäre. Immerhin verbraucht das Milliarden(?) Liter an Raketentreibstoff.
 
Edit: Warum wird eigentlich nie die Idee hervorgebracht, den ganzen scheiß mit einer Transportrakete auf nimmer Wiedersehen in's All zu schießen? Ethische Überlegungen sind da ja eigentlich fehl am Platz, ein paar Tonnen strahlender Abfall macht die Lebensfeindlichen Atmosphären um uns herum auch nicht viel schlimmer...
Hab sich schon viele gedacht aber die Energie, die nötig ist, um eine Tonne hoch zu schießen ist größer als die Energie, die eine Tonne Brennstäbe liefert.

edit: Thunder11 war schneller...
 
Ich spreche damit nicht davon, ob es energetisch sinnvoll ist sondern nur als Lösungansatz zur Vermeidung von 12 Fingern, 2 Köpfen und anderen Wunderwerken der Strahlung ;-)
Besser im Weltall wo es die Umwelt (naja, unsere Umwelt zumindest...) nicht kontaminiert als unter der eigenen Erde :P
 
Hab sich schon viele gedacht aber die Energie, die nötig ist, um eine Tonne hoch zu schießen ist größer als die Energie, die eine Tonne Brennstäbe liefert.

edit: Thunder11 war schneller...

Ich denke das Transportrisiko dürfte auch eine gewisse Rolle spielen :wink:

@Thunder11

Fernwärme?
wer will so einen Container
im Keller oder vor der Haustür für die Warmwasserzubereitung? Zudem müsste
er dann auch noch scharf bewacht werden, damit keiner auf dumme Gedanken
kommt.

Gruss
 
Ich denke zum einen ist viel zu teuer den Atom-Müll ins All zu schiessen und das wird wohl auch so bleiben bis wir über tolle SciFi-Technologien wie z. B. einen Weltraumlift verfügen - bis dahin ist es vermutlich einfach viel billiger teure Polizei-Einsätze zu bezahlen um den strahlenden Müll durch Land zu kutschieren und dabei vor Übergriffen von idealistischen, aber auch gefährlich übereifrigen Aktivisten zu schützen.

Und, wie bereits von anderen erwähnt, wäre eine Panne nach dem Start verheerend - denn dann hätten wir eine schmutzige Bombe mit einem recht großen Streuradius...:rolleyes:
 
Man kann das an Atommüll vorbeigeleitete Wasser nicht nutzen, da es radioaktiv verstrahlt ist. Es würde somit also weiterer Atommüll durch den Atommüll produziert. Die Behälter haben in ihrem Kern auch eine enorm hohe Strahlung, die durch dicke Bleiwände abgeschirmt wird. Und selbst durch diese kommt noch ein guter Teil Reststrahlung durch. Da das Wasser aufgrund von Verunreinigungen durch Rohrsysteme regelmässig ausgetauscht werden müsste, würde man ziemlich viel verstrahltes Wasser im Laufe der Zeit produzieren. Und Wasser lässt sich noch schlechter lagern als feste Substanzen.
 
Man kann das an Atommüll vorbeigeleitete Wasser nicht nutzen, da es radioaktiv verstrahlt ist. Es würde somit also weiterer Atommüll durch den Atommüll produziert. Die Behälter haben in ihrem Kern auch eine enorm hohe Strahlung, die durch dicke Bleiwände abgeschirmt wird. Und selbst durch diese kommt noch ein guter Teil Reststrahlung durch. Da das Wasser aufgrund von Verunreinigungen durch Rohrsysteme regelmässig ausgetauscht werden müsste, würde man ziemlich viel verstrahltes Wasser im Laufe der Zeit produzieren. Und Wasser lässt sich noch schlechter lagern als feste Substanzen.
Das Wasser soll ja keineswegs durch den Behälter geleitet werden, sondern nur um wärmeleitende Metallstäbe, die ins Innere ragen.
 
Auch dabei wird es hochgradig verstrahlt. Selbst im Nahbereich um einen Castor-Behälter herrscht noch eine Strahlung, die um das 1000-fache höher ist als die natürliche Strahlung und damit schon stark gesundheitsgefährdend. Züge, auf denen Castor-Behälter transportiert werden, müssen nach dem Transport als Sondermüll entsorgt werden, da sie hochgradig verstrahlt sind. Man kann sich also vorstellen, wie es mit den Kühlstäben aussieht.
 
Mal zur allgemeinen Aufklärung (es wurde schon kurz erwähnt, aber ich sags nochmal kurz & knapp): In einem Salzstock gibt es nirgendwo richtigen Atommüll, dass liegt noch mindestens 40 Jahre in Gorleben oberirdisch in einer Halle. Es gibt noch gar nicht die Technologie, um die Castoren in einem Salzstock zu versenken.
 
Mal zur allgemeinen Aufklärung (es wurde schon kurz erwähnt, aber ich sags nochmal kurz & knapp): In einem Salzstock gibt es nirgendwo richtigen Atommüll, dass liegt noch mindestens 40 Jahre in Gorleben oberirdisch in einer Halle. Es gibt noch gar nicht die Technologie, um die Castoren in einem Salzstock zu versenken.

Die Technologie gibt es schon, allerdings ist bisher noch nicht der Beweis erbracht, dass der Salzstock in Gorleben auch wirklich ein sicheres Endlager ist und entsprechend darf der Atommüll dort noch nicht eingelagert werden. Tatsache ist, dass es in ganz Europa kein einziges Endlager gibt.

Wir erzeugen also einen Abfall, für den es bisher noch keine endgültige Lager- oder Abbau-Möglichkeit gibt.
 
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