Zum Thema, ich betreibe derzeit kein Blog - wenn ich irgendwann aber mal Zeit finde meinen Server wieder an den Start zu bringen haette ich zumindest mal wieder ein paar Ideen im Hinterkopf. Mal schauen..
Zur Diskussion: Das Netz war immer dafuer konzipiert das jeder Teilnehmer (yes!) Information beziehen und publizieren kann. "Blogs" waren zumindest ein erster Schritt in die Richtung das tun zu koennen ohne sich mit ekelhafter Technik befassen zu muessen. Man macht den Browser auf und legt los - anstatt sich durch HTML zu wuehlen, das dann upzuloaden (wievielen Leuten musstet ihr in den letzten 10 Jahren FTP erklaeren?) um dann festzustellen das die Verlinkung mal wieder nicht stimmt. Eine gewisse Interaktion (die ueber "Sign my Guestbook!!!1" hinausgeht) ist oft auch noch eingebaut und das machts eigentlich zu einer ganz spannenden Sache.
Was wir nun eben subjetiv erleben ist das jeder, der bisher eine "Das ist meine Katze"-Website hatte nun zu bloggen scheint. Eine Ursache ist das sich viele der Wahrnehmung gar nicht gewusst sind. Das ist schreiben fuer Freunde - fuer die das dann vermutlich so interessant ist wie diese ganzen Urlaubsphotos die man sich bei so ca jeder Grillparty reintun darf.
Viel innovativer als dieses "jeder kann schreiben" ist aber meiner Meinung nach RSS (und die ganzen "Ich will auch einen Standard"-Standards die danach kamen..) das es ermoeglicht sehr viel mehr Informationen aus diversen Quellen zu verfolgen. Dazu haben dann noch ein paar nette Menschen huebsche, thematisch sortierte Listen mit Feeds gemacht die man sich mal reintun kann. (Hoffentlich machen sie dies in Garagen. Sollte es zur New Economy reloaded kommen wird vielleicht Bloghoo und etwas mehr Sushi daraus..).
Hat man sich dann erstmal ein paar schoene Blogs (oder anderen Feedbare Dinge) rausgepickt, wird man festellen das diese dazu neigen auf andere lesenswerte Dinge zu verlinken. Dann kann man den ganzen Katzenmist recht schnell aus der Wahrnehmung streichen (es sei denn man mag Katzen..).
Das ist deutlich mehr Qualitaet als das Netz noch vor ganz derbe wenigen Jahren hatte. Ich mein da weniger die Katzen sondern wirklich spannende Dinge wie Development-Blogs, <insert Vorliebe hier>, Tagebuecher aus Krisengebieten, kritische Betrachtungen uvm.
Und mein Leben behalte ich gerne für mich.
Wer sagt das sich Blogs um das leben drehen muessen? 95% aller Blogs die ich lese tun das eher nicht - im Gegenteil. Gibt ja auch Leute die irgendwas interessantes zu erzaehlen haben.
Blogs sind irgendwie sehr unnütz. Im Grunde sind Blogs doch nur Foren für Egoisten oder nicht? naja wems hilft mit seinem Leben besser fertig zu werden bidde will bei keinem im Wege stehen!
Bring Argumente. Polemik ist unnuetz - man kann keine Diskussion darauf aufbauen.
Es wird halt immer schwieriger wichtige Informationen von unwichtigen zu trennen, genau wie richtige von falschen. Und Bloggs tragen zwar zu mehr Informationen bei, aber ich denke die Informationsqualität wird dadurch nicht verbessert.
DIE Wahrheit(tm) gibt es auch nicht. Du wirst sie weder bei noch so serioesem Journalismus finden noch in Blogs.
Es gibt gute Geschichten oder schlechte Geschichten und dazwischen ganz viele Wahrheiten. Wahrheit ist direkt abhaengig von sozio-kulturellem Umfeld, Bildung, aktueller wissenschaftlicher Lehrmeinung (die mitunter auch sehr weit weg von der Wahrheit sein kann (wie sich oft Jahre spaeter herausstellt)), Blickwinkel, Informationsdichte, Zielgruppe ("Was wird der Pastor denken?") uvm.
Blogs tragen somit dazu bei das es moeglicherweise mehr Wahrheit gibt - in dem Sinne das Informationen aus verschiedenen Sichten interpretiert werden und man die Moeglichkeit hat sich das anzuhoehren um dann eine ganz eigene Wahrheit daraus zu basteln ("Ich glaub das", "ich glaub das nicht", "ich finde diese Sicht interessant", "vielleicht" ...).
Du wirst keine Warheit finden wenn du irgendjemanden vertraust. Der sicherste Weg dem Nahe zu kommen was wirklich passiert ist koennte es sein sich viele Meinungen anzuhoeren die vorallen aus unterschiedlichen Standpunkten kommen. Was dann Wahrheit ist, wirst du in deinen eigenen Gedanken und Recherchen zum Thema entnehmen muessen. Diese kannst du dann anderen Praesentieren um (zum Beispiel in einem Blog) um herauszufinden wie gut deine Wahrheit ist.
Medienkompetenz ist was du draus machst.
Far out? Klar.. ist auch nicht wahr.