Dateisystem Reiser4 veröffentlicht

Reiser4: schnell, robust, skalierbar und sicher

Das von Hans Reiser entwickelte Dateisystem Reiser4 ist fertig und verspricht neben hoher Leistung zahlreiche fortschrittliche Funktionen, eine hohe Robustheit gegen Fehler und ein Plugin-System zur Einbindung von Erweiterungen. Reiser4 wurde von der DARPA gefördert und soll daher auch militärischen Sicherheitsansprüchen genügen.

Dabei handelt es sich um ein atomares Dateisystem, das alles als Transaktion behandelt, d.h., entweder Operationen werden auf dem Dateisystem vollständig durchgeführt oder gar nicht. Fehler, die durch eine Unterbrechung während einer Operation bei den meisten Dateisystemen auftreten können, sollen bei Reiser4 so ausgeschlossen sein. Dank neuer Algorithmen ist es nicht notwendig, die Daten dazu zweimal zu kopieren, so dass Reiser4 trotz seiner atomaren Eigenschaften keine großen Leistungseinbußen hinnehmen muss.

Zudem nutzt Reiser4 so genannte "Dancing Trees" statt des in Datenbanken meist genutzten "Balanced Tree Algorithmus". So soll das Dateisystem effizienter mit vorhandenem Speicherplatz umgehen, da kleine Dateien zusammengepackt werden statt sie auf mehrere Blöcke zu verteilen. Dadurch soll Reiser4 auch besser skalieren als jedes andere Dateisystem, so das hinter Reiser4 stehende Unternehmen Namesys.

Darüber hinaus basiert Reiser4 auf einer Plugin-Architektur, was es Drittanbietern erlauben soll, Erweiterungen für Reiser4 anzubieten, die Nutzer ohne großen Aufwand installieren können, ohne die Festplatte neu formatieren zu müssen.

Gefördert wurde die Entwicklung des freien Dateisystems Reiser4 vor allem von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency des US-Verteidigungsministeriums). Entsprechend wurde Reiser4 auch in Hinblick auf eine hohe Sicherheit entwickelt, die auch militärischen Ansprüchen gerecht werden soll. Zudem soll der Code leicht zu prüfen sein.

Die ältere Version ReiserFS V3, die unter anderem bei SuSE, Lindows und Gentoo als Standard-Dateisystem zum Einsatz kommt, wird nicht länger entwickelt, lediglich Fehler will man noch korrigieren. Allerdings, so die Entwickler, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis Reiser4 ähnlich stabil ist wie ReiserFS V3.

Namsys bietet Reiser4 im Quelltext für Linux 2.6 zum Download an. Zudem gibt Namesys auf seiner Homepage detailliert Informationen zu den bei Reiser4 eingesetzten Konzepten und Techniken.


Anmerkung:
Mit dem Einführen des Atomaren Datentransfers wurde eine Technik vom DBMS übernommen. Somit wäre dieses Dateisystem quasi eine Datenbank. Wenn das mal ausgereift ist wird es ein exzellentes Dateisystem sein das meiner Meinung nach sogar besser ist als die bisher existierenden für Linux.
 
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