Da die EU, der Euro und der Euro-Stabilitätspakt gerade wieder durch alle Medien geistern und auch eine Diskussion in einem anderen Thread zeigte, wie unterschiedlich man die EU bewerten kann, dachte ich mir ich starte zu dem Thema eine Umfrage & eine Diskussion...
Um den Anfang zu machen, oute ich mich hier als Befürworter der EU, bzw. der Idee von einem vereinten Europa. Das hat für mich sowohl rationale, als auch emotionale Gründe - fangen wir mit den rationalen an:
In der jüngeren Vergangenheit (seit dem 2. Weltkrieg) wurde die Welt von zwei Superstaaten, den USA und der Sowjetunion, dominiert, dabei stützte sich ihre Macht natürlich auf ihr Militär und ihre Militärbündnisse (NATO vs. Warschauer Pakt), aber auch auf die, verglichen mit "normalen" Staaten, gewaltigen Gewinne die von den Volkswirtschaften dieser Superstaaten generiert wurden. Mittlerweile ist der Kalte Krieg vorbei, doch auch die Gegenwart wird von riesiegen Staatsgebilden (USA
& China) dominiert und auch die Zukunft wird solchen Superstaaten gehören - immerhin schickt sich gerade Indien an ebenfalls einen Platz an der Weltspitze zu beanspruchen. Vor diesem Hintergrund halte ich den Zusammenschluss Europas für eine logische Konsequenz. Heutzutage spielt die Wirtschaft eine viel größere Rolle um de Interessen eines Landes zu vertreten, als das Militär und wie stark die Stimme der Wirtschaft eines Landes in der Welt wahr genommen wird (und wie gut es dadurch die Interessen ihrer Bürger durchsetzen kann) hängt im wesentliche davon ab wieviele Menschen dieser Staat repräsentiert und wie groß das Bruttosozialprodukt ist, das diese Menschen generieren können und natürlich wie stark die Währung dieses Landes ist. Keiner der nationalen Kleinstaaten (aus denen Europa sich ja zusammensetzt) kann sich da auf Dauer global gegen Riesenstaaten wie die USA, China, Indien und Brasilien durchsetzen. Nehmen wir nur einmal Deutschland, das bevölkerungsreichstes Land der EU: Deutschland hat etwas weniger als 82 Millionen Einwohner und erwirtschaftet rund 3, 7 Milliarden Dollar als Bruttoinlandsprodukt. Die USA haben über 300 Millionen Einwohner und erwirtschaften etwa 14, 2 Milliarden Dollar, China repräsentiert etwa 1, 3 Milliarden Menschen und erwirtschaftet rund 7, 9 Milliarden Dollar (Tendenz stark steigend)... Die EU repräsentiert dagegen etwa 500 Millionen Menschen und ihre Mitgliedstaaten erwirtschaften, gemeinsam betrachtet, das größte Bruttoinlandsprodukt der Welt! Solche Vergleiche offenbaren das Ungleichgewicht deutlich und deshalb ist, meiner Ansicht nach, ein vereintes Europa das politisch & wirtschaftlich an einem Strang zieht, die logische Konsequenz und die einzige Chance wenn wir kein Spielball der Interessen der anderen Superstaaten werden wollen...
Für mich gibt es aber auch eher emotionale Gründe die EU positiv zu bewerten, denn im Verlauf der Geschichte gab es immer wieder Bestrebungen Europa durch die Hand von Kriegsherren zu vereinen (Karl d. Große, Napoleon, Hitler) - die glücklicherweise nie von Dauer waren. Wenn dieses Ziel aber durch friedliche Mittel erreicht werden könnte, wäre das ein fantastisches Signal - praktisch der Beweis das die Feder eben doch mächtiger als das Schwert ist... Außerdem - was haben uns der Dünkel und Egoismus der europäischen Nationalstaaten schon anderes gebracht, als eine Geschichte voller Kriege, die den Kontinent immer wieder in Schutt und Asche legten? Ich denke das Konzept der kleinen Nationalstaaten ist ein verstaubtes Relikt der Geschichte und Warnungen vor einem "nationalen Identitätsverlust, wie sie meist vom rechten Rand kommen, halte ich für paranoides Geschwätz. Auch Deutschland setzt sich aus verschieden "Volksstämmen" mit unterschiedlicher Tradition & Kultur zusammen - und haben etwa die Bayern, die Friesen oder die Sachsen ihre Identität verloren? Warum sollte das in einem vereinten Europa anders sein?
Fazit:
Ich halte die EU, als wichtigen Motor für ein vereintes Europa, für wichtig und wünschenswert und praktisch sogar für unverzichtbar. Aber natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch der EU muss man (wie alle Regierungen/Autoritäten) sorgfältig auf die Finger schauen. Vor allem aber muss die EU demokratischer und transparenter werden - dann klappts auch mit den Bürgern...:wink:
Um den Anfang zu machen, oute ich mich hier als Befürworter der EU, bzw. der Idee von einem vereinten Europa. Das hat für mich sowohl rationale, als auch emotionale Gründe - fangen wir mit den rationalen an:
In der jüngeren Vergangenheit (seit dem 2. Weltkrieg) wurde die Welt von zwei Superstaaten, den USA und der Sowjetunion, dominiert, dabei stützte sich ihre Macht natürlich auf ihr Militär und ihre Militärbündnisse (NATO vs. Warschauer Pakt), aber auch auf die, verglichen mit "normalen" Staaten, gewaltigen Gewinne die von den Volkswirtschaften dieser Superstaaten generiert wurden. Mittlerweile ist der Kalte Krieg vorbei, doch auch die Gegenwart wird von riesiegen Staatsgebilden (USA
& China) dominiert und auch die Zukunft wird solchen Superstaaten gehören - immerhin schickt sich gerade Indien an ebenfalls einen Platz an der Weltspitze zu beanspruchen. Vor diesem Hintergrund halte ich den Zusammenschluss Europas für eine logische Konsequenz. Heutzutage spielt die Wirtschaft eine viel größere Rolle um de Interessen eines Landes zu vertreten, als das Militär und wie stark die Stimme der Wirtschaft eines Landes in der Welt wahr genommen wird (und wie gut es dadurch die Interessen ihrer Bürger durchsetzen kann) hängt im wesentliche davon ab wieviele Menschen dieser Staat repräsentiert und wie groß das Bruttosozialprodukt ist, das diese Menschen generieren können und natürlich wie stark die Währung dieses Landes ist. Keiner der nationalen Kleinstaaten (aus denen Europa sich ja zusammensetzt) kann sich da auf Dauer global gegen Riesenstaaten wie die USA, China, Indien und Brasilien durchsetzen. Nehmen wir nur einmal Deutschland, das bevölkerungsreichstes Land der EU: Deutschland hat etwas weniger als 82 Millionen Einwohner und erwirtschaftet rund 3, 7 Milliarden Dollar als Bruttoinlandsprodukt. Die USA haben über 300 Millionen Einwohner und erwirtschaften etwa 14, 2 Milliarden Dollar, China repräsentiert etwa 1, 3 Milliarden Menschen und erwirtschaftet rund 7, 9 Milliarden Dollar (Tendenz stark steigend)... Die EU repräsentiert dagegen etwa 500 Millionen Menschen und ihre Mitgliedstaaten erwirtschaften, gemeinsam betrachtet, das größte Bruttoinlandsprodukt der Welt! Solche Vergleiche offenbaren das Ungleichgewicht deutlich und deshalb ist, meiner Ansicht nach, ein vereintes Europa das politisch & wirtschaftlich an einem Strang zieht, die logische Konsequenz und die einzige Chance wenn wir kein Spielball der Interessen der anderen Superstaaten werden wollen...
Für mich gibt es aber auch eher emotionale Gründe die EU positiv zu bewerten, denn im Verlauf der Geschichte gab es immer wieder Bestrebungen Europa durch die Hand von Kriegsherren zu vereinen (Karl d. Große, Napoleon, Hitler) - die glücklicherweise nie von Dauer waren. Wenn dieses Ziel aber durch friedliche Mittel erreicht werden könnte, wäre das ein fantastisches Signal - praktisch der Beweis das die Feder eben doch mächtiger als das Schwert ist... Außerdem - was haben uns der Dünkel und Egoismus der europäischen Nationalstaaten schon anderes gebracht, als eine Geschichte voller Kriege, die den Kontinent immer wieder in Schutt und Asche legten? Ich denke das Konzept der kleinen Nationalstaaten ist ein verstaubtes Relikt der Geschichte und Warnungen vor einem "nationalen Identitätsverlust, wie sie meist vom rechten Rand kommen, halte ich für paranoides Geschwätz. Auch Deutschland setzt sich aus verschieden "Volksstämmen" mit unterschiedlicher Tradition & Kultur zusammen - und haben etwa die Bayern, die Friesen oder die Sachsen ihre Identität verloren? Warum sollte das in einem vereinten Europa anders sein?
Fazit:
Ich halte die EU, als wichtigen Motor für ein vereintes Europa, für wichtig und wünschenswert und praktisch sogar für unverzichtbar. Aber natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch der EU muss man (wie alle Regierungen/Autoritäten) sorgfältig auf die Finger schauen. Vor allem aber muss die EU demokratischer und transparenter werden - dann klappts auch mit den Bürgern...:wink: