Diskussion zur Minarett-Initiative in der Schweiz

Seid ihr für ein Minarettverbot?

  • Ja, ich finde man sollte sich dem Land anpassen, in dem man lebt

    Abstimmungen: 14 48,3%
  • Nein, ich unterstütze die Religionsfreiheit

    Abstimmungen: 12 41,4%
  • Ist mir egal

    Abstimmungen: 3 10,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    29
Die meisten werden ja die Volksabstimmung für ein Minarettverbot in der Schweiz mitbekommen haben. Wie denken denn die HaBo-User darüber? Ist so etwas in Deutschland auch denkbar? Seht ihr das eher skeptisch oder befürwortet ihr das Verbot?
 
Grundsätzlich finde ich die Religionsfreiheit schon wichtig, aber andererseits sollte sie dann auch für die westliche Welt in islamischen Ländern gelten. Die ganze islamische Welt regt sich über die Schweiz auf, aber sobald eine Schweizerin in Saudi Arabien ohne Kopftuch auf die Straße geht bekommt sie ernsthafte Probleme mit der "Religionspolizei". Da kann doch auch was nicht stimmen. Was bei einem Bauantrag für eine christliche Kirche in Kabul rauskommen würde will ich gar nicht wissen :p

Wie du mir, so ich dir 8)
 
Ich bin auch für das Minarettverbot. Ich seh schon, die Schweiz wird für mich immer attraktiver.

Religionsfreiheit hin oder her, aber wir gehen doch auch nicht in islamische Länder und bauen dort Kirchen?
 
Mir ist das Schnuppe, meinetwegen können sie alle andere Kirchen gleich mitverbieten.

lG

Brabax
 
Da die Toleranz der meisten Moslems dort aufhört, wo sie keine Minderheit sind, sollten sie auch damit leben können, dass dies in christlich geprägten Ländern genauso ist. Nachdem ich mal von einer Nonne erfahren habe, dass man in der Türkei z.B. nur eine Kirche bauen kann, wenn man dafür einen muslimischen Bürgen hat und im Iran z.B. halbe Aufstände angezettelt werden, wenn dort jemand eine Kirche bauen oder auch nur einen Gebetsraum in einem Hinterhaus eröffnen will, sehe ich nicht ein, warum Moslems in christlichen Ländern anders behandelt werden sollten als sie Christen in muslimischen Ländern behandeln. Schon der Bau von Moscheen geht da eigentlich zu weit. Ein Statussymbol wie einen Turm/Minarett hat nichts mehr mit Religionsfreiheit sondern mit Machtansprüchen zu tun. Türme in jeglicher Form waren in der Menschheitsgeschichte immer Symbole für Macht. Nirgendwo steht im Koran, dass man zur Ausübung des muslimischen Glaubens ein Minarett benötigt.

Sobald die Moslems in ihren Ländern die gleiche Toleranz zeigen wie sie hier in christlichen Ländern einfordern, können sie gern hier auch bauen, was sie wollen. Solange sollen sie damit leben, dass man sie hier genauso wenig oder viel toleriert wie man Christen in ihren Ländern toleriert. Und die Toleranz gegenüber Moslems im christlich geprägten Europa ist nun wirklich weitaus größer als die gegenüber Christen in muslimischen Ländern.
 
Ich bin auch für das Minarettverbot. Ich seh schon, die Schweiz wird für mich immer attraktiver.

Religionsfreiheit hin oder her, aber wir gehen doch auch nicht in islamische Länder und bauen dort Kirchen?

ehh... doch? es gibt fast über den ganzen kontinent verteilt christliche kirchen vielleicht nicht in den hardcore islamstaaten aber sonst fast überall.

desweiteren ist die einstellung: "solang die das nicht tun tun wirs auch nicht" einfach ziemlich dumm.

Niemand kann einen rationalen Grund nennen warum die MInarette verboten gehören. Minarette sind genauso Kulturgut wie eine Kirche.

Ich als Atheist geh auch net rum und sag: "verbietet alle Kirchen".

Anpassung an den Staat -> JA
Anpassung an die vorherrschende Religion -> NEIN
 
sehe ich nicht ein, warum Moslems in christlichen Ländern anders behandelt werden sollten als sie Christen in muslimischen Ländern behandeln.

Auge um Auge - und die ganze Welt wird erblinden. Solange sie nicht lauter sind, stört mich kein bisschen, ob die nen Turm bauen oder ne Moschee ohne Turm. Und was die Religionsfreiheit bei denen angeht: Nur weil man dort gegen Menschenrechte verstößt, legitimiert das dann automatisch, dass wir auch gegen sie handeln dürfen? Muss nicht irgendwer mit Freiheit anfangen? Dieses Argument wirkt für mich immer wie der dreijährige, der auf "Das darfst du nicht!" antwortet: "Der da hat es aber auch gemacht". Nur wenn wir uns selbst an die Religionsfreiheit halten, haben wir meiner ethischen Auffassung nach überhaupt das Recht dazu, uns über die Verhältnisse in Ländern zu beschweren, die das nicht tun.
 
Anpassung an die vorherrschende Religion -> NEIN

Na zieh mal mit der Meinung in ein muslimisches Land. Viel Spass. ;)

@rami: Nur wo endet diese Religionsfreiheit? Ich darf als Satanist meine Religion auch nicht frei ausüben. Als Germane darf man dies auch nicht. Warum also Moslems mehr Rechte einräumen? Wir verfolgen sie ja nicht aktiv, wie man es z.B. oft gegenüber Christen in muslimischen Ländern erlebt. Wir hindern sie also nicht an der Ausführung ihrer Religion, während sie das sehr wohl in vielen Ländern tun. Kannst ja mal nach 'christenverfolgung heute' googlen. Da werden Christen zum Tode verurteilt, gedemütigt usw..
 
Nirgendwo steht im Koran, dass man zur Ausübung des muslimischen Glaubens ein Minarett benötigt.

genausowenig steht in der bibel etwas von kirchtürmen ;)

und wiegesagt hier im westen immer so tun als wären wir ja so weiter entwickelt und dann nichtmal leute ein minarett bauen lassen "weil die gemeinen uns auch nicht lassen" zeigt dann wohl das wir doch nicht soweit sein.


>> Warum also Moslems mehr Rechte einräumen?
weil das eine anerkannte religionsgemeinschaft ist ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar wenn man Kirchen und andere Glaubenseinrichtungen gleich noch mitverbietet dann kann man das machen.
Ansonsten sehe ich darin eine absolute Diskrimminierung. Auch wenn das in anderen Ländern vielleicht so gehandhabt wird sollten wir uns die nicht gerade als Vorbild nehmen.

Ich bin allerdings allgemeins sowieso dafür dass man in Deutschland eine echte Trennung von Staat und Kirche vollzieht. Religionen würden auch wunderbar über Vereine abgedeckt, die können dann Gebühren erheben und müssen (dürfen) das Geld nicht mehr über die Steuern kassieren.
 
Ich bin auch für das Minarettverbot. Ich seh schon, die Schweiz wird für mich immer attraktiver.
Religionsfreiheit hin oder her, aber wir gehen doch auch nicht in islamische Länder und bauen dort Kirchen?
In vielen muslimischen Staaten gibt es Kirchen. Der Westen soll halt nicht fordern in Mekka Kirchtürme bauen zu dürfen; im Vatikan lässt man ja auch keine Minarette zu. Auch gilt es zu bedenken, dass die islamische Welt religionsmäßig im Mittelalter hängt, da Mohammed viel später als Christus kam. Wir haben knapp 1500 Jahre gebraucht um unsere religiöse Intoleranz zu überwinden, vermutlich braucht auch Nahost soviel Zeit.

@bitmuncher
Türme in jeglicher Form waren in der Menschheitsgeschichte immer Symbole für Macht.
Eigentlich hatten Minarette dieselbe Funktion wie Kirchtürme: Signale schicken und Verteidigung: Im Mittelalter waren Kirchen mit ihren großen Türmen gut zu verteidigen; dasselbe blieb auch den Moscheen.
Das Minarett ist nicht nur Wahrzeichen einer Moschee, es diente auch als Wachturm. Als Signalturm dienten Minarette der Orientierung für Karawanen.[2]
dsc00147m.jpg

Findet mal das Minarett und sagt mir, ob es stört oder übertrieben auffällig ist.
 
Die Religion [...] ist das Opium des Volks

Heute leider eher das Dynamit des Zwischenmenschlichen. Viel zu viele Kriege, Morde, und andere Verbrechen wurden und werden noch von selbsternannten "Glaubenskriegern", "Kreuzrittern", oder wie man sich dann auch immer nennen mag, begangen.
Wann sieht die Menschheit endlich ein, dass das alles völlig belanglos ist und wird agnostisch?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Heute leider eher das Dynamit des Zwischenmenschlichen. Viel zu viele Kriege, Morde, und andere Verbrechen wurden und werden noch von selbsternannten "Glaubenskriegern", "Kreuzrittern", oder wie man sich dann auch immer nennen mag, begangen.
Wann sieht die Menschheit endlich ein, das da alles völlig belanglos ist und wird agnostisch?

Amen :) Wäre nicht die schlechteste Lösung. Zur Zeit hab ich aber eher das Gefühl daß es immer schlimmer wird als besser

Amen [ˈaːmɛn] oder [aː'meːn] (hebräisch אָמֵן āmén, altgriechisch ἀμήν amēn, arabisch ‏آمين‎, DMG āmīn) ist eine aus dem Alten Testament ins Neue Testament übernommene Akklamationsformel in der Liturgie. Später wurde es auch in den Islam übernommen; somit ist das Wort in den Gottesdiensten und Gebeten von Juden, Christen und Muslimen üblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bad_alloc: Nunja, ich hab noch keine Karawane in Deutschland oder in der Schweiz gesehen und auch die Kirchen hierzulande haben schon lange keine Warn/Wachfunktion mehr, weswegen die meisten modernen Kirchen auch keine Kirchtürme mehr haben. Fazit: Minarette sind hier nicht notwendig. Wir sind ja schliesslich nicht mehr im Mittelalter. Oder wollen wir vielleicht auch noch toleranterweise unsere gesellschaftlichen Fortschritte aufgeben? Frauen gehören dann wieder an den Herd, der Mann hat die Familie zu versorgen, vermeintliche Hexen werden verbrannt, Frauen die nicht als Jungfrauen heiraten werden aus der Gesellschaft verstossen usw. usf. Achja... der Islam ist auch nur knapp 500 Jahre jünger als das Christentum. Sie sollten langsam an den Punkt kommen ihre religiöse Intoleranz abzubauen. Stattdessen wird sie aber gerade in den letzten Jahrzehnten von Ländern wie dem Iran oder der Türkei noch geschürt. Man erinnere sich nur mal an die Rede von Erdogan bei seinem Wahlkampf in Deutschland oder an die Reden der Religionsführer im Iran, wo es hiess, dass sich Moslems hier nicht zu sehr integrieren dürfen, dass sie nach Europa auswandern sollen um ihre Kultur hier zu verbreiten usw.

Ausserdem sollte man evtl. bedenken, dass Moslems in _allen_ christlichen Ländern Moscheen und/oder Gebetsräume haben, während in vielem muslimischen Ländern für Christen weder Kirchen noch Gebetsräume möglich sind, da sie dann um ihr Leben fürchten müssen. Dazu muss man nur mal einen Blick nach Afrika oder in den Nahen Osten werfen: http://www.csi.or.at/index.php?en=1&inh=1&sub=8&fdw=5

Ich sag ja nicht, dass wir deswegen auch gleich Moslems zum Tode verurteilen sollten, aber ich finde einfach keinen vernünftigen Grund, warum wir ihnen Rechte einräumen sollten, die sie nicht bereit sind zu geben, sobald sie nicht mehr eine Minderheit darstellen. Um unsere Toleranz zu zeigen?

Wie ist es denn mit der Toleranz, wenn diese Religion Intoleranz predigt? Können wir eine Religion tolerieren, die z.B. Andersgläubige beleidigt "Als die schlimmsten Tiere gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und nicht glauben werden." (Sure 8,55), Frauen diskrimiert "Die Männer stehen über den Frauen, und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie." (Sure 4,34) und zur Gewalt gegen Andersgläubige aufruft "Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Polytheisten, wo immer ihr sie findet, greift sie, belagert sie und lauert ihnen auf jedem Weg auf. Wenn sie umkehren, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann laßt sie ihres Weges ziehen: Gott ist voller Vergebung und barmherzig." (9,5) ? Was ist dann mit der Toleranz gegenüber Frauen und der Gleichberechtigung? Wollen wir diesen "Fortschritt" aufgeben, weil wir ja diese Religion tolerieren müssen? Tolerieren wir dann auch, wenn Moslem wie z.B. in Ägypten anfangen Zwangsislamisierungen durchzuführen oder Christen zu töten? Sie tun das ja aus religiösen Gründen, also müssen wir das dann wohl auch tolerieren. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir sie an ihrer Religionsausübung hindern wollten? Juhu, auf zurück in's Mittelalter, damit wir auch ja schön brav tolerant sind. :rolleyes:
 
Ja, aber nicht nur aus Anpassungsgründen. Der Islam hat viele naive und schlecht gebildete Anhänger, die in jüngerer Vergangenheit gezeigt haben, dass sie mit religiösen Dingen nicht umgehen können. Ich finde nicht, dass man einer solchen Religion hier Tür und Tor öffnen sollte, da das Letzte was wir brauchen religiöse Konflikte sind. Davon gab/gibt es schon genug und wir wissen aus der eigenen Vergangenheit wohin das führt. Am Ende müssen wir wieder die Kreuzritter ausgraben...

Von mir aus könnten übrigens alle Religionen verboten werden, aber solange das nicht passiert, ist es besser, wenn sie einigermaßen getrennt bleiben.
 
Das Christentum hat viele naive und schlecht gebildete Anhänger, die in jüngerer Vergangenheit gezeigt haben, dass sie mit religiösen Dingen nicht umgehen können. Ich finde nicht, dass man einer solchen Religion hier Tür und Tor öffnen sollte, da das Letzte was wir brauchen religiöse Konflikte sind. Davon gab/gibt es schon genug und wir wissen aus der eigenen Vergangenheit wohin das führt...

http://www.heute.at/news/welt/USA-Umstrittener-Abtreibungsarzt-erschossen;art414,46157
 
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