Kritik: Betroffene erheben schwere Vorwürfe gegen Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit.
Der Streit um die sogenannten Ein-Euro-Jobs geht weiter: "Ich fühle mich wie in einer Besserungsanstalt", klagt die Ein-Euro-Jobberin Marlies Schwarz (48, Name geändert). "Die Arbeit hier ist total sinnlos. Angeleitet werden wir nicht. Wir sitzen in einer großen Halle auf Kisten und schneiden Teppichreste in kleine Fetzen, die später weggeworfen werden." Die Sozialhilfeempfängerin Schwarz hat sich freiwillig für die Maßnahme gemeldet und ist seit vier Wochen beim Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit (HAB) untergebracht. "Eigentlich sollte ich in die Gärtnerei kommen", sagt Marlies Schwarz. "Aber da war ich bis heute noch nicht."
Gemeinsam mit einem Kollegen erhebt Schwarz schwere Vorwürfe. "Die kassieren doch nur für jeden Geld, der kommt, und wissen gar nicht, wo sie sie zur Arbeit unterbringen sollen", so der gelernte Möbeltischler Jens Werner (39, Name geändert). "Wir müssen da rumsitzen und pünktlich abstempeln, und jeden Montag kommen Neue dazu." Einige würden immer wieder einen Flur putzen, der anschließend wieder verdreckt wird. Andere streichen Stellwände ständig aufs neue. Ihr Angebot, einen Park oder einen Spielplatz zu säubern, sei abgelehnt worden, so Werner.
Insgesamt sind rund 1300 bis 1400 Ein-Euro-Jobber bei der Hamburger Arbeit und den zehn zugehörigen Betriebsstätten untergebracht. Der Beschäftigungsträger weist die Vorwürfe zurück: "Es handelt sich nur um die ersten Wochen", sagt HAB-Sprecherin Heike Baumann über die geschilderten Zustände, in der die Betroffenen keine konkreten Aufgabe bekommen. In der ersten Phase, die bis zu sechs Monate dauern kann, solle der zuständige Fallmanager zunächst klären, ob die Wohnung der Betroffenen sicher sei, oder ob das Kind betreut werde. Möller und Werner widersprechen dem: "Es kümmert sich keiner um uns."
Auch die Gewerkschaften üben Kritik. "Tätigkeiten wie ,Teppiche zerschneiden' gleichen eher einer Beschäftigungstherapie", so Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. "Sie demoralisieren die Betroffenen, entwerten ihre Qualifikation und sind eine Verschwendung von Geldern der Beitragszahler."
Quelle
Der Streit um die sogenannten Ein-Euro-Jobs geht weiter: "Ich fühle mich wie in einer Besserungsanstalt", klagt die Ein-Euro-Jobberin Marlies Schwarz (48, Name geändert). "Die Arbeit hier ist total sinnlos. Angeleitet werden wir nicht. Wir sitzen in einer großen Halle auf Kisten und schneiden Teppichreste in kleine Fetzen, die später weggeworfen werden." Die Sozialhilfeempfängerin Schwarz hat sich freiwillig für die Maßnahme gemeldet und ist seit vier Wochen beim Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit (HAB) untergebracht. "Eigentlich sollte ich in die Gärtnerei kommen", sagt Marlies Schwarz. "Aber da war ich bis heute noch nicht."
Gemeinsam mit einem Kollegen erhebt Schwarz schwere Vorwürfe. "Die kassieren doch nur für jeden Geld, der kommt, und wissen gar nicht, wo sie sie zur Arbeit unterbringen sollen", so der gelernte Möbeltischler Jens Werner (39, Name geändert). "Wir müssen da rumsitzen und pünktlich abstempeln, und jeden Montag kommen Neue dazu." Einige würden immer wieder einen Flur putzen, der anschließend wieder verdreckt wird. Andere streichen Stellwände ständig aufs neue. Ihr Angebot, einen Park oder einen Spielplatz zu säubern, sei abgelehnt worden, so Werner.
Insgesamt sind rund 1300 bis 1400 Ein-Euro-Jobber bei der Hamburger Arbeit und den zehn zugehörigen Betriebsstätten untergebracht. Der Beschäftigungsträger weist die Vorwürfe zurück: "Es handelt sich nur um die ersten Wochen", sagt HAB-Sprecherin Heike Baumann über die geschilderten Zustände, in der die Betroffenen keine konkreten Aufgabe bekommen. In der ersten Phase, die bis zu sechs Monate dauern kann, solle der zuständige Fallmanager zunächst klären, ob die Wohnung der Betroffenen sicher sei, oder ob das Kind betreut werde. Möller und Werner widersprechen dem: "Es kümmert sich keiner um uns."
Auch die Gewerkschaften üben Kritik. "Tätigkeiten wie ,Teppiche zerschneiden' gleichen eher einer Beschäftigungstherapie", so Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. "Sie demoralisieren die Betroffenen, entwerten ihre Qualifikation und sind eine Verschwendung von Geldern der Beitragszahler."
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