Elvis, 71 und immer noch rockin' & rollin'

Der 8. Januar 2006 ist für mich schon lange kein normaler Tag mehr. Hier ein kleiner träumerischer Rückblick von mir:

Jene einst auf einer kratzenden Schallplatte verewigten Balladen ?My Happiness? und ?That?s When Your Heartaches Begin?, die Elvis im Memphis Recording Service aufnehmen ließ, erscheinen heute auf CD, verpackt wie kostbare Juwelen, in einem postmodernen Design, das sich am Styling der frühen 50er-Jahre orientiert. Doch um die Authentizität der Aufnahmen zu erhalten, werden sie nicht gänzlich bereinigt ? das Rauschen bleibt erhalten. Und was nun am meisten verblüfft, ist die Qualität der 18-jährigen Stimme, die Reinheit ihres Klangs, die einmal als die ?Stimme eines Engels? beschrieben wurde.

Als der jugendliche Elvis 1955 auf die Bühne in Fort Homer Hesterly Armory in Tampa, Florida, stolzierte und seine nagelneue Martin-Gitarre malträtierte, griff er nach den Sternen. Sein Konterfei hat sich im Gedächtnis von Millionen festgesetzt, so häufig ist man ihm in 50 Jahren begegnet, auf Plattenhüllen, Postern, Postkarten, Programmheften, T-Shirts, Weihnachtskugeln, Büchern, Lampenschirmen, Kugelschreibern oder Kissenbezügen.

Vor dem Bekleidungsgeschäft Lansky?s in der Beale Street in Mephis lehnte sich einst ein Junge an einen rosa 1954er-Cadillac, den Kragen aufgestellt, die Jacke lässig drapiert, die Hosenbeine aufgekrempelt, in zweifarbigen Schuhen, und imitierte einen Rhythm & Blues Sänger, dessen knisternde Stimme aus dem Autoradio erklang. Heute, im 21. Jahrhundert, ist ein ganzer Gebäudekomplex in der Beale Street nach dem Jungen benannt. Wer hätte das damals gedacht?

Langsam wird es dunkel, Bass und Schlagzeug setzen ein, plötzliches Scheinwerferlicht enthüllt eine gigantische, zunächst undeutliche Gestalt auf der Bühne: Pailletten und Strasssteine schimmern auf einem weißen Overall mit wallendem Cape und hoch aufgestelltem Kragen, schwarzes Haar und Koteletten sind zu sehen?

Elvis 1935 to 2006

Ein Tag der Andacht an Elvis!
 
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