[Erledigt] Merkwürdiges Performance-Problem im Netzwerk

Hallo zusammen, ich habe einen Debian-Server, der per Gbit-LAN an eine Fritzbox angeschlossen ist. Wenn ich nun von diesem Server von einem Client, der per Wlan mit der Fritzbox verbunden ist, Daten heruntergeladen hab, dann ging das höchstens mit einem Datendurchsatz von 250KiB/s. Daten hochladen ging mit ~ 30MiB/s. Wenn ich den Client nun per LAN-Kabel mit der Fritzbox verbunden habe, lief auch der Download mit der erwarteten Bandbreite von ~30MiB/s. Nach längerem Suchen bin ich dann auf das LAN-Kabel zum Server als Ursache gestoßen. Sowie ich das durch ein anderes ersetzt habe, war auch die Bandbreite über die Wlan-Verbindung wieder wie erwartet.
Edit: Wenn ich den LAN-Port an der Fritzbox wechsle, ist der Datendurchsatz vom Server Richtung Client wieder für einige Zeit wie er soll.
Das ist das einzige was hilft, Neustart von Server oder Fritzbox bringen keine Besserung. Hardreset der Fritzbox hab ich bereits auch schon durchgeführt.


Nun hab ich aber absolut keine Idee, was da nun die Ursache im Kabel für das, mMn merkwürdige Verhalten ist. Hat da jemand eine Erklärung für?
 
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Was du beschreibst macht für mich auf den ersten Blick wenig Sinn, aber es klingt interessant. Ich würde dir immer den Gegentest empfehlen, d.h. wenn es nach dem Austausch des LAN Kabels definitiv funktioniert hat stecke das Kabel nochmal zurück und überprüfe, ob die Verbindung wieder schlecht ist. Du kannst das Kabel auch mal Ader für Ader durchmessen, wenn du ein Messgerät hast. Dann kannst du überprüfen, ob das Kabel defekt ist oder ob etwas anderes zu diesem Verhalten geführt hat.
 
Das hab ich gemacht. Genauso hab ich das Kabel an einem anderen Port angeschlossen, weil ich es für wahrscheinlicher hielt, dass der Port rumspinnt. Aber so wie das Kabel in Verbindung mit Wlan im Spiel war, gab es wieder die Probleme. Mit anderen Kabeln nicht. Ich versuch es, die Woche mal durchzumessen. edit: Nun tritt es mit dem aktuellen Kabel auch auf. Beheben lässt es sich dadurch, dass ich das Kabel an der Fritzbox in nen anderen LAN-Port stecke. Ist zwar beruhigend, dass so etwas nicht vom Kabel kommt, aber was ist das denn bitte?
 
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Naja, die Übertragungsrate wird ja auch zwischen Client und Server ausgehandelt (Stichwort TCP und Ähnliches). Von daher wäre auch die Anbindung des Clients, die Leistungsfähigkeit von ihm und die Messmethode interessant. Da die Verbindungsrate stark nach unten geschraubt wird, würde ich vermuten, dass es während des Downloads zu erhöhten Paketverlusten kommt. Hast du Up- und Download mit gleich großen Datenmengen verglichen?

Gruß
 
Ja, das Problem ist unabhängig von der Downloadgröße.
Selbst mit netperf kann das Problem nachgestellt werden.

Das mit den Paketverlusten war ein guter Hinweis. Die Retransmission-Rate ist vom Server zum Client wirklich sehr hoch. Aber woher kommt das? Und wieso lässt sich für eine gewisse Zeit beheben, wenn ich den Port an der Fritzbox wechsle, an dem der Server angeschlossen ist?

edit:
Code:
Server: # netstat -s | grep segments
    17861439 segments received
    26996909 segments sent out
    493321 segments retransmitted
    0 bad segments received[

Client: # netstat -s | grep segments
    1644560 segments received
    3220041 segments sent out
    1161 segments retransmitted
    11 bad segments received
 
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Niedrige Down-/Uploadraten sind idR immer das Resultat von Paketverlusten, Retransmissions, TCP Out of Order, etc. Das liegt einfach daran, dass der Server versucht Netzwerkpakete zu senden, diese aber entweder verloren gehen weil etwas zwischendrin schief läuft, oder vom Client nicht geackt werden, weil die Pakete für den Client zu schnell ankommen. Der Server muss all diese Pakete erneut senden, was natürlich je nach Häufigkeit massig Performance kostet.
Wenn du das genau analysieren möchtest kannst du mit Wireshark die Pakete bei der Übertragung mitschneiden, dabei empfehle ich dir sowohl auf dem Client als auch auf dem Server einen Dump zu machen. Mach am besten auch mal auf dem Linuxserver "ethtool <interface>", "ethtool -k <interface>" und "ethtool -S <interface>" um zu sehen was auf dem Interface los ist.
Ob dir das helfen wird ist wieder die andere Frage, ich tippe auf einen Hardwaredefekt auf der Fritzbox und würde auf gut Glück das Teil austauschen.
 
Danke.
Scheint wohl ein Firmware-Bug zu sein, der zumindest in anderer Form bei AVM bekannt ist. Wenn man in den Einstellungen der Fritzbox den Port auf 100Mbit/s runter regelt, springt die Datenrate sofort auf 100MBit/s hoch.
 
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