Herr Dr. Friedrich und das Internet

end4win

Moderator
heise online - Innenminister: Internet darf nicht "gesetzlos" werden

Mal abgesehen davon, dass es diese absolute Anonymität ja garnicht gibt.

Lieber Herr Innenminister,

es gibt, im realen Leben, keine Ausweispflicht wenn man von seinem
Recht der freien Meinungsäusserung gebrauch macht. Wieso sollte es
diese im Internet geben?
Wenn jedoch jemand die Grenzen der freien Meinungsäusserung verletzt,
so gibt es durchaus Möglichkeiten, auch rechtliche, diesen
Äusserungen zu begegnen.

Ebenso kenne ich keine Kneipenwirte, die einen Personalausweis
fordern bevor ich mich an den Tresen setze und wenn ich mich dort als
Hans-Peter vorstelle kommt keiner und möchte meine vollständigen
Personalien und diese Anhand eines Ausweises verifiziert haben. Wieso
also im Internet, wenn ich mich an den Stammtisch eines Forums oder
eines sozialen Netzwerkes setze?

Beim Einkauf im Internet gibt man in der Regel mehr persönliche Daten
Preis, als beim Shopping in der Stadt, wenn die Händler hier dann
darauf verzichten die Angaben zu prüfen so ist dies eben ein Problem
des Händlers, wie auch im realen Leben der Einzelhändler darauf
achten muss, dass ihm kein falscher Fuffziger untergejubelt wird.

Wenn Sie ein Netz wollen in dem sich die Mitglieder verifiziern
sollen, so steht Ihnen diese Möglichkeit offen, es gibt die
Möglichkeit des Netzpasses bereits. Zumindest für die Volljährigkeit,
dieses System dürfen Sie von mir aus gerne erweitern und die
entsprechenden Plattformen hosten. Aber lassen Sie den Leuten die
Wahl, ob Sie nicht lieber die anonymen Dienste nutzen wollen, den
diese gibt es auch in der realen Welt.

Ebenso wurde Kindesmissbrauch und Volksverhetzung nicht im Internet
erfunden, sondern finden vorallem in der realen Welt statt, trotz Verbote.

In der realen Welt sind die Gedanken frei.
Das Internet ist ein Spiegel dieser Welt und die Anonymität gibt
Ihnen die Möglichkeit ein bisschen in den Gedanken zu lesen. Weshalb
nutzen Sie diese Chance nicht und bekämpfen die Ursachen anstatt die
Symptome verbieten zu wollen?

Gruss

Edit: "Sie" korrigiert, um der Briefform genüge zu tun. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
solang er nur mosert und "[...] keine Pläne [hat], gegen die Anonymität im Netz vorzugehen" soll er sagen was er will ... aber wenn man über das kleingeschriebene "Sie" und die Schlussfloskel hinwegsieht ein guter Leserbrief. :-)
 
solang er nur mosert und "[...] keine Pläne [hat], gegen die Anonymität im Netz vorzugehen" soll er sagen was er will ... aber wenn man über das kleingeschriebene "Sie" und die Schlussfloskel hinwegsieht ein guter Leserbrief. :-)

Er braucht keine eigenen Pläne. Er muss nur die Schublade aufmachen, da liegen
noch die von Schäuble und seinen Kollegen aus den Ländern und der EU. :wink:

Ja, klingt ein bisschen pathetisch der Schluss.
Trotzdem ist es für mich der schützenswerteste Teil des Internets. Den nirgends sonst
hat man die Möglichkeit so leicht mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und
Alters in Kontakt zu kommen und ihre wirklichen Ansichten zu erfahren. Im realen Leben
dauert so etwas meist ewig und ist meist nicht von Erfolg gekrönt, da hier jeder
bis zu einem gewissen Grad gezwungen ist seine Rolle in seinem sozialen Umfeld
zu spielen und Kontakte darüber hinaus selten über "Smalltalk" hinausgehen.

Gruss
 
mymic hat gesagt.:
solang er nur mosert und "[...] keine Pläne [hat], gegen die Anonymität im Netz vorzugehen" soll er sagen was er will ...
Ich finde Friedrichs jüngsten Vorstoß ziemlich beunruhigend, ist er doch ein weiterer Beleg dafür das die Legislative und die Exekutive verstärkt danach trachten das Internet "in den Griff" zu bekommen. Spätestens seit WikiLeaks und dem bekanntwerden der Tatsache das z. B. die Aufständischen des arabschen Frühlings das Web für ihre Organisation & ihre Aktionen nutzen, scheinen die Regierungen dieser Welt - gerade auch die westlichen Demokratien - das Web mit zunehmend gemischten Gefühlen zu sehen. In DE wurde den Politikern die Macht der Masse aus dem Internet in jüngster Zeit ja auch anschaulich vorgeführt, als zahlreiche Politiker von Plagiatsjägern als Betrüger entlarvt wurden - sogar ein Bundesminister wurde so zu Fall gebracht. Wen wundert es da, wenn die Politik versucht das Web in den Griff zu kriegen?
Friedrichs Vorstoß mag unbelastet von technischem Wissen sein (immerhin ist der Normalbürger längst nicht so anonym wie der Innenminister suggeriert und die Umsetzung eines "Klarnamenzwangs" dürfte schwer bis unmöglich sein), ein Angriff auf die Freiheit des Webs ist es allemal!

Erstaunlich finde ich auch das Herr Friedrich ansonsten nichts gegen Anonymität einzuwenden hat. So wird die Bundespolizei auch in Zukunft weiter anonym bleiben und die Identifizerung von uniformierten Polizisten die Dienstvergehen begehen, bleibt somit auch weiterhin schwierig: Koalition lehnt Kennzeichnung ab: Bundespolizisten weiter anonym - n-tv.de
Und auch das die Inhaber von illegalen Schweizer Bankkonten, laut dem gerade ausgehandelten Steuerabkommen mit der Schweiz, weiter anonym bleiben und somit vor einer Strafverfolgung wegen Steuerhinterziehung verschont bleiben, scheint den Innenminister nicht zu stören: Schwarzgeldabkommen mit der Schweiz: Steuerhinterzieher bleiben anonym - taz.de
Aber der Otto Normalbürger soll unter dem Mikroskop leben und nicht einmal im Web seine Meinung oder Kritik äußern können, ohne eindeutig identifizierbar zu sein? Das ist echt zum kotzen!
Ich warte schon auf die Forderung das allen Bürgern RFID-Chips implantiert werden sollen - natürlich nur im Interesse der allgemeinen Sicherheit...X(

end4win hat gesagt.:
Das Internet ist ein Spiegel dieser Welt und die Anonymität gibt
Ihnen die Möglichkeit ein bisschen in den Gedanken zu lesen.
Dazu fällt mir ein Zitat aus diesem Artikel ein:
Das weltweite Datennetz gilt als Hort der Freiheit. Ob arabische Befreiungsbewegungen oder sexuell Abseitiges – die menschliche Natur verteilt im digitalen Raum ihre Erfahrungen, Sehnsüchte und Wünsche. Die Geheimdienste sind entzückt, dass nun jeder alles dokumentiert.
 
Die Geheimdienste sind entzückt, dass nun jeder alles dokumentiert.
Wie recht du hast. Wenn Jugendliche teilweise ihr komplettes Leben auf Facebook veröffentlichen, posten wo sie sich wann befinden, wo sie leben, wo sie arbeiten, welche politischen und ideologischen Meinunge sie vertreten, etc. freut das klar jeden Geheimdienst. Wir sind leider auf bestem Wege uns zu einer Gesellschaft, wie sie in Brave New World von Aldous Huxley teilweise beschrieben wird: Die Leute geben alles von sich Preis, aber nicht auf Druck einer totalitären Instanz, sondern weil sie es wollen.
Früher oder später werden sich die Geheimdienste dann genau die Menschen genauer ansehen, die das eben nicht tun. Wer nicht alles von sich im Internet preisgibt, fällt auf, wird verdächtigt, ...
Erstaunlich, wie sich eine Gesellschaft selbst ihrer Freiheit beraubt, nur weil es "cool" ist, sein komplettes Leben Preis zu geben. Funktionen wie "nur Freunde dürfen das und das sehen" hin oder her - sehr persönliche Daten sind im Netz und wenn man sich Sony anschaut, nützen da auch Sicherheitsfunktionen nichts. Wenn ein Staat will, dann kann er auch diese umgehen, ob legal oder nicht. (War zwar bei Sony kein Staat, aber ihr versteht, was ich meine)
Anonymität im Netz muss hald leider auch vom User gewollt sein - und das ist bei exzessiven Facebookusern nicht der Fall. Vermutlich verwenden sie ihre FB-E-Mailadresse auch bei anderen Netzaktivitäten, wo sie eigentlich lieber anonym wären und dann hat es sich auch damit gegessen.
 
Wenn ein Staat will, dann kann er auch diese umgehen, ob legal oder nicht.
Wenn ein Staat will, kann er auch deine Wohnung verwanzen, deine Telefongespräche abhören, deinen Rechner mit Spionagesoftware versehen usw.. Wo ist da also der Unterschied zum Internet?

Anonymität im Netz muss hald leider auch vom User gewollt sein - und das ist bei exzessiven Facebookusern nicht der Fall. Vermutlich verwenden sie ihre FB-E-Mailadresse auch bei anderen Netzaktivitäten, wo sie eigentlich lieber anonym wären und dann hat es sich auch damit gegessen.

Anonymität im Netz ist ein Hirngespinst. Es gibt sie nicht. Jeder User ist nicht nur anhand von IPs oder Email-Adressen identifizierbar. Da ist es nicht anders als im realen Leben. Woran erkennst du einen Freund, wenn er dir den Rücken zuwendet? Am Gang, an der Kleidung, an der Art wie er sich bewegt? Und anders ist es im Netz auch nicht. Ein User kann anhand seines User-Verhaltens identifiziert werden. Was sucht derjenige auf Suchmaschinen oder in Webapp-Suchen? Wie ist der Schreibstil desjenigen? Welche Schreibfehler macht er? Welche Redewendungen verwendet er? Welche Meinungen vertritt er? usw.

Ich hab jedenfalls schon Bekannte und Freunde auf Webplattformen wiedererkannt, weil ich ihr Nutzerverhalten sehr gut kenne (und auch bewusst darauf achte), obwohl sie dort mit anderen Pseudonymen oder vollständig gefakten Userprofilen aufgetreten sind. Umgekehrt ist mir das allerdings auch schon passiert, was mich dazu brachte mal intensiver darauf zu achten. Und in der Zwischenzeit hatte ich auch mit Unternehmen zu tun, die sich genau darauf spezialisiert haben User anhand ihres Userverhaltens zu identifizieren, was mir nochmal einen anderen Blick auf die angebliche Anonymität im Netz verschafft hat. Mittlerweile gibt es Computer-Programme, die mit ziemlich guten Trefferraten ermitteln können ob ein User der ist, der er vorgibt zu sein.

Ein Beispiel: Ich kürze häufig Wortgruppen wie "ist es" mit "ist's" ab, nutze also gern Kurzschreibweisen. Ich nutze primär Avatare, die irgendwelche Gesichter mit Tränen zeigen. Ich habe relativ umfangreiche Kenntnisse von Linux. Wenn ich Suchmaschinen nutze, suche ich zu 70% nach Gesetzestexten, Richtlinien oder Fehlermeldungen. Ich bin ziemlich aktiv in einigen Foren, die sich vor allem mit Computern befassen. Darunter sind auch ein paar russische Foren, ich kann also auch russisch und suche entsprechend auch ab und an bei Suchmaschinen mit russischen Begriffen. Wenn ich mich mit Politik beschäftige schaue ich primär auf Bundespolitik und EU-Politik. Ich nutze ziemlich viele alternative Medien wie Blogs. Sofern ich nicht betrunken bin oder es sehr eilig habe, achte ich auf meine Rechtschreibung. Im Gegensatz zu vielen anderen achte ich z.B. auf den Unterschied zwischen das und dass. 'ß' nutze allerdings ich nur in wenigen Situationen, sondern verwende zumeist 'ss', auch wenn es nach der Rechtschreibung nicht immer richtig ist. Allein das sind schon genug Punkte, an denen man Texte von mir erkennen kann, egal ob in einem Chat, in einem Blog oder in einem Forum. Es schränkt zumindest den möglichen Personenkreis schon recht stark ein. Aber wenn ich hier alle Punkte meines Nutzerverhaltens aufführen wollte, müsste ich ein halbes Buch schreiben. Es soll ja nur als Beispiel dienen.

Dass Dr. Friedrich Klarnamenzwang im Internet fordert, zeigt eigentlich nur wie wenig Ahnung er von Menschen bzw. wie wenig Menschenkenntnis er hat. Und es zeigt, dass er noch weniger Ahnung von den heutigen technischen Möglichkeiten hat. Hätte er die, würde er sich über Klarnamen im Internet gar keine Kopf machen. Die braucht's nämlich nicht um jemanden zu identifizieren.


Wer glaubt, dass er im Netz anonym ist, nur weil er verschiedene Email-Adressen nutzt oder verschiedene Pseudonyme, der ist ganz schön schief gewickelt. Und wer das Internet nicht als öffentlichen Raum ansieht, sondern der Meinung ist, dass es mit der privaten Wohnung vergleichbar ist, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
 
Dass Dr. Friedrich Klarnamenzwang im Internet fordert, zeigt eigentlich nur wie wenig Ahnung er von Menschen bzw. wie wenig Menschenkenntnis er hat. Und es zeigt, dass er noch weniger Ahnung von den heutigen technischen Möglichkeiten hat. Hätte er die, würde er sich über Klarnamen im Internet gar keine Kopf machen. Die braucht's nämlich nicht um jemanden zu identifizieren.

Außerdem hat er sehr wenig Ahnung von Demokartie, ich greife hier mal das Beispiel aus Bitmunchers Blog auf:

Und wenn mich jemand in der Kneipe nach meinem Namen fragt, dann nenne ich ja auch nicht irgendein Pseudonym. Was anderes als "öffentlicher Raum" ist doch das Internet aber auch nicht. Ich betrachte jedenfalls soziale Netzwerke eher wie meine Stammkneipe. Dort kann ich genauso Leute kennenlernen oder mich mit Freunden austauschen. Wozu also dort anonym sein wollen?

So weit so gut, aber was Friedrich hier fordert ist nichts anderes als ein muss sich zu identifizieren. Wie bereits von einigen Usern hier genannt wurde bietet aber gerade das Internet die Möglichkeit deutlich schneller an jemanden rannzukommen (achtung doppeltsinnigkeit :P) als jedes bislang existierende Medium.

Wenn ich in die Kneipe gehe, kann ich mich vorstellen muss es aber nicht!
Wieso dann etwas anderes für das Internet erwarten ?

Auch zu seiner Aussage, dass Internet sei ein rechtsfreier Raum ist vollkommen haltlos.
Wieso werden Menschen wegen Delikten im Internet, im "realem Leben" zu Geldstraften, Haftstrafen und sonstigen Strafen :rolleyes: herangezogen ?


Nun habe ich endgültigen Beweis erhalten das Politiker der Bundesrepublik unter Drogen stehen und die müssen es insich haben.:P
 
Wenn ich in die Kneipe gehe, kann ich mich vorstellen muss es aber nicht!
Wieso dann etwas anderes für das Internet erwarten ?

Wenn du in eine Kneipe gehst, setzt du aber üblicherweise auch keine Maske auf, damit dich niemand erkennt und wenn du dort eine Straftat begehst, können dich die dort Anwesenden beschreiben woraufhin dich die zuständigen Behörden auch in den meisten Fällen relativ leicht finden können. Ich denke, dass dies der primäre Unterschied ist, auf den sich Leute wie Friedrich ja auch gern berufen, wenn sie vom "anonymen Netz" sprechen. Sie verkennen aber dabei, dass die Beschreibungsmerkmale im Internet einfach andere sind und dass diese aber genauso eindeutig sein können wie eine Personenbeschreibung.

Aber ja... den Stoff, den die Politiker bekommen, will ich auch. ;)
 
Wenn du in eine Kneipe gehst, setzt du aber üblicherweise auch keine Maske auf, damit dich niemand erkennt und wenn du dort eine Straftat begehst, können dich die dort Anwesenden beschreiben woraufhin dich die zuständigen Behörden auch in den meisten Fällen relativ leicht finden können. Ich denke, dass dies der primäre Unterschied ist, auf den sich Leute wie Friedrich ja auch gern berufen, wenn sie vom "anonymen Netz" sprechen. Sie verkennen aber dabei, dass die Beschreibungsmerkmale im Internet einfach andere sind und dass diese aber genauso eindeutig sein können wie eine Personenbeschreibung.
Grundsätzlich hast du recht, aber wäre es nicht besser wenn man die Freie Wahl hat sich so zugeben wie man ist?
Ich meine nur weil ich im Internet oder sonst wo mit meinem Realem Name auftrete bedeutet das noch lange nicht das ich nicht vorgebe kann jemand anderes zu sein - klar würde das schon langsam auf eine Persöhnlichkeitsstörung
hindeutet, was aber nicht heißt das es nicht möglich ist.

Spinnen wir den Gedanken etwas weiter, alles was über oder unter dem "Durschnittsraster" steht/fällt ist auffällig!

Der Mensch der ich im Privaten bin, wer ist das ?
Bin ich der mit dessen Namen man mich anspricht - Nein.
Bin ich der welcher an irgendwelchen Faktoren wie Einkaufverhalten, Essgewohnheiten, Redegewandheit, Fahrverhalten u.s.w. nicht unbedingt den das ist es was ich jederzeit ändern kann wenn ich will oder mich gezwungen fühle.

Ich bin das was mir keiner nehmen - mich selbst mit meinen Gedanken, Einstellung zur Welt - und evtl. handeln wenn es darauf ankommt.

Freiheit lässt sich nehmen, nicht aber die eigene Integrität - sie lässt sich brechen, verletzten durch bspw. durch Amnesie, hervorgerufen durch Folter ect. pp.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Gedanken und Einstellungen zur Welt beherrschen aber dein Handeln. Ich behaupte, dass >90% der Menschen sich nicht einmal bewusst sind, an welchen Merkmalen sie identifizierbar sind.

Und im übrigen lässt sich auch die Persönlichkeit umwandeln. Man muss dazu nur die richtigen Mittel (Propaganda, Abschottung, Lügen, Drohungen, Folter usw.) einsetzen, um deine Gedanken und deine Einstellung zur Welt in komplett neue Bahnen zu lenken.

Aber das geht nun doch etwas weit vom Thema ab.
 
Und im übrigen lässt sich auch die Persönlichkeit umwandeln. Man muss dazu nur die richtigen Mittel (Propaganda, Abschottung, Lügen, Drohungen, Folter usw.) einsetzen, um deine Gedanken und deine Einstellung zur Welt in komplett neue Bahnen zu lenken.

Aber das geht nun doch etwas weit vom Thema ab.

Findest du ?
Wo wären wenn wir und keine Maßstäbe und Grenzen setzen würden?

Demokratie ist wohl nicht anderes als eine weitere (von vielen zuvor und vermutlich danach kommenden) Ideologie nach der man sich richten kann oder auch nicht.
Und wenn Politiker die "Mittel" (Propaganda, Abschottung, Lügen, Drohungen, Folter, Zwang usw.) als Grundlage setzten mit der sich Menschen in einer Gesellschaft begegnen diese noch als rechtlich anerkenne habe ich so meine bedenken wie es um usere Demokratie steht.

Ich zweife aber wieder mal ab - zugegeben.
 
Du hast noch keine Bedenken, was unsere Demokratie angeht?

Parteispenden: anonym
Nebenverdienste von Politikern: anonym
Steuerhinterzieher im Ausland: anonym
Industrievertreter/Lobbyisten: anonym
Polizisten: anonym

Bewegung der Bürger im öffentlichen Raum: kameraüberwacht
Kommunikationsverhalten: Vorratsdatenspeicherung
Kommunikationsinhalte: Ausweispflicht im Internet (um mal wenigstens das Thema beizubehalten ;) )
Wohnort: Meldepflicht
Verdienst einfacher Bürger: Einkommensnachweis
Verschuldung von Bürgern: Schufa
Streiks von Arbeitern: durch Gerichte untersagt
vollkommene politische Meinungsfreiheit: durch Gesetze verboten
Religionsfreiheit: durch Gesetze reguliert und eingeschränkt
Wohnsituation und gesellschaftliches Umfeld: "Volkszählung"

Und als Krönung soll noch INDECT draufgesetzt werden.

Na... fällt dir was auf? Und glaubst du da immer noch an unsere Demokratie? Wir leben in einem Überwachungsstaat in dem mehr und mehr durch die Hintertür die Rechte der Bürger beschnitten werden. Mit Freiheit und Demokratie hat das wohl kaum noch was zu tun. Und wenn wir uns nicht bald dagegen wehren, wird aus dem Überwachungsstaat auch noch ein Polizeistaat. An Stuttgart 21 wird das ja gerade fleissig getestet. Was unsere Politiker von Freiheit der Bürger halten sieht man ja wohl deutlich. Und Friedrich ist da nur ein weiteres Beispiel von vielen.
 
Du hast noch keine Bedenken, was unsere Demokratie angeht?



Parteispenden: anonym
Nebenverdienste von Politikern: anonym
Steuerhinterzieher im Ausland: anonym
Industrievertreter/Lobbyisten: anonym
Polizisten: anonym


Okay dem kann ich zustimmen. ;)


Bewegung der Bürger im öffentlichen Raum: kameraüberwacht
Kommunikationsverhalten: Vorratsdatenspeicherung
Kommunikationsinhalte: Ausweispflicht im Internet (um mal wenigstens das Thema beizubehalten ;) )
Wohnort: Meldepflicht
Verdienst einfacher Bürger: Einkommensnachweis


Dem auch.


Verschuldung von Bürgern: Schufa


Die Schufa kann man streichen wieso hier die Begründung:
Die Schufa Holding AG (Eigenschreibung SCHUFA, früher: SCHUFA e. V.; Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine privatwirtschaftlich organisierte deutsche Wirtschaftsauskunftei, die von kreditgebenden Unternehmen getragen wird.

Weiter heißt es auf der Wikipedia


Ihr Geschäftszweck ist, ihre Vertragspartner vor Kreditausfällen zu schützen; nach Meinung der Schufa trägt sie zudem zum Schutz der Verbraucher vor Überschuldung bei. Die Schufa ist im Besitz von 479 Millionen Einzeldaten von 66,2 Millionen natürlichen Personen, damit hat sie ca. drei Viertel aller Deutschen erfasst.


Also ich bin soweit mir bekannt ist nicht in der Schufa.


Streiks von Arbeitern: durch Gerichte untersagt


Wie bitte? Kannst du einen Link nachreichen oder begründen ?



vollkommene politische Meinungsfreiheit: durch Gesetze verboten



Religionsfreiheit: durch Gesetze reguliert und eingeschränkt

Könntest du das bitte etwas näher begründen ?


Wohnsituation und gesellschaftliches Umfeld: "Volkszählung"


Wie schön das ich in der Zeit nicht in DE war :D.



Und als Krönung soll noch INDECT draufgesetzt werden.


Das ist ja schlimmer als einen Parasiten zu haben.


Was noch fehlt ist Arbeissituation und Berufsstand: Arbeitsagentur.

Natürlich hast du recht mit dem was du schreibst, aber ich meinte speziel die "Mittel" die von dir zuvor genannt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, meinen Kommentar zur Schufa spar ich an dieser Stelle mal, da es nicht in diesen Thread gehört und ein Thema für sich ist. Nur soviel: Es ist ein Überwachungsapparat über die Finanzsituation der Bürger. Dass du keinen Negativ-Eintrag bei der Schufa hast, heisst noch lange nicht, dass du bei denen nicht verzeichnet bist. Und nur weil ein Unternehmen privat ist, heisst das auch noch lange nicht, dass es nicht staatlichen Einflüssen unterliegt. Schliesslich werden unsere Steuergelder oder genauer gesagt das Kreditmanagement unseres Landes auch durch die Finanzagentur GmbH verwaltet. Siehe dazu: Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH: Impressum Die geben es aber wenigstens offen zu, auch wenn es den wenigsten Bürgern bekannt ist.

Wie bitte? Kannst du einen Link nachreichen oder begründen ?
Letzte Woche wurde ein Fluglotsenstreik durch ein Arbeitsgericht untersagt. Google mit den Stichworten 'fluglotsen streik gericht'. Die Medien waren voll davon.

Könntest du das bitte etwas näher begründen ?
Wer nordischen Religionen angehört, darf diverse heilige Symbole seiner Religion in der Öffentlichkeit nicht benutzen. Beispiel: diverse Runen wie die Othila oder die Sowulo, Swastikas, Symbole der schwarzen Sonne etc.. Aber jeder Moslem darf seinen Halbmond tragen und jeder Christ sein Kruzifix. Das nennt man dann Religionsfreiheit.

Was noch fehlt ist Arbeissituation und Berufsstand: Arbeitsagentur.

Da fehlt noch einiges mehr, wobei ich denke, dass ein Staat als Steuereinnehmer ein Recht darauf hat die Arbeitssituation seiner Bürger zu kennen. Aber welche Rechte hat er Video-Aufnahmen von friedlich verlaufenden Demonstrationen zu machen und die dabei anfallenden Daten zur "präventiven Strafverfolgung" zu verwerten oder Handy-Daten bei Demos wahllos aufzuzeichnen? Welches Recht hat er sich in die Presse einzumischen (Stichwort: Brender)?

Ja, ich weiss... es geht alles ein wenig vom Thema ab, aber im Endeffekt gehört es doch alles zusammen und zeigt lediglich welches Verständnis unsere Politiker von Menschenwürdigkeit, Rechtsstaat und Freiheit haben.
 
Ok, meinen Kommentar zur Schufa spar ich an dieser Stelle mal, da es nicht in diesen Thread gehört und ein Thema für sich ist. Nur soviel: Es ist ein Überwachungsapparat über die Finanzsituation der Bürger. Dass du keinen Negativ-Eintrag bei der Schufa hast, heisst noch lange nicht, dass du bei denen nicht verzeichnet bist. Und nur weil ein Unternehmen privat ist, heisst das auch noch lange nicht, dass es nicht staatlichen Einflüssen unterliegt. Schliesslich werden unsere Steuergelder oder genauer gesagt das Kreditmanagement unseres Landes auch durch die Finanzagentur GmbH verwaltet. Siehe dazu: Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH: Impressum Die geben es aber wenigstens offen zu, auch wenn es den wenigsten Bürgern bekannt ist.
Stimmt das wusste ich in der Tat nicht.

Wer nordischen Religionen angehört, darf diverse heilige Symbole seiner Religion in der Öffentlichkeit nicht benutzen. Beispiel: diverse Runen wie die Othila oder die Sowulo, Swastikas, Symbole der schwarzen Sonne etc.. Aber jeder Moslem darf seinen Halbmond tragen und jeder Christ sein Kruzifix. Das nennt man dann Religionsfreiheit.

Soweit ich das jetzt sagen kann, habe kurz einige Seiten zum Thema überfologen, handelt es sich hierbei wie so oft um die Verklemmtheit der Deutschengeschichte insbesondere in dem Fall 3.Reich.
Man bringt es in verbindung mit dem (Neo-)Nationalistischen Gedankengut.
Interessant wäre es was passieren würde man dich vor Gericht schleppen und du deine Position zu den Symbolen klären dürftest/solltest/müsstest.

Da fehlt noch einiges mehr, wobei ich denke, dass ein Staat als Steuereinnehmer ein Recht darauf hat die Arbeitssituation seiner Bürger zu kennen.

Was aber meistens dazuführt das die Hinterlegten Daten in den Datenbanken der Arbeitsagentur zu missbräuchlichen Zwecken verwendet werden. Arbeitgeber können sich über die Gebrechen der Arbeitnehmenr informieren ...

Aber welche Rechte hat er Video-Aufnahmen von friedlich verlaufenden Demonstrationen zu machen und die dabei anfallenden Daten zur "präventiven Strafverfolgung" zu verwerten oder Handy-Daten bei Demos wahllos aufzuzeichnen?
Rechtlich gesehen entzieht es sich jeder Grundlage

Welches Recht hat er sich in die Presse einzumischen (Stichwort: Brender)?

Das ist nichts neues, wer hinter die Kulissen blicken durfte wird jenachdem ein kleines oder großes Schockerlebnis haben.
Was haben Politiker,Kirchen-Vertreter und diverse andere Vertreter im Rat eines Fernsehsenders zu suchen ?
Für den freien und moralisch korrekten Journalismus ist das ein Genickbruch.

Ja, ich weiss... es geht alles ein wenig vom Thema ab, aber im Endeffekt gehört es doch alles zusammen und zeigt lediglich welches Verständnis unsere Politiker von Menschenwürdigkeit, Rechtsstaat und Freiheit haben.

Das hast du aber verdammt nochmal recht. Das trifft nicht nur auf unsere Politiker zu. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich weiss nicht ob ich da wirklich eine Aussnahme bin, aber an vielen Orten
die ich im realen Leben regelmässig besuche (Cafes, Kneipen, Billardanlage) kennt
nur eine begrenzte Anzahl meinen vollständigen Namen und auch ich kenne von
vielen nur den Vor- oder Spitznamen. Sicher kennt man einige auch sehr genau,
doch sind dies auch jene mit denen man auch in anderen Lebensbereichen zu tun hat.
Selbst von diesen wären einige überrascht über die ein oder andere
Seite meiner Persönlichkeit. :wink:
Wenn dort eine Liste mit Klarnamen, Besuchszeiten und ein Protokoll gefordert würde,
wäre ich vermutlich an einigen Orten nicht mehr zu sehen.

Dies wäre allerdings im Internet gegeben und bei der Verwendung von Klarnamen wäre
es eben für jeden mit einfachsten Mitteln nachvollziehbar und auch sehr leicht ein
umfassendes Psychogramm über mich zu erstellen. Die Werbebranche wäre begeistert.
Momentan ist dies noch so aufwendig, dass es sich nur lohnt wenn man in den
Fokus von Ermittlungen gerät oder eben bei Suchmaschienen.

Ich möchte weder im realen Leben noch im Internet mit jedem über Politik diskutieren oder
über Gott philosophieren, deshalb muss niemand im Internet nachlesen können
wie ich denke und mich überall darauf ansprechen können. Zudem wäre es auch
beruflich nicht immer förderlich, da bin ich lieber ein politisches und religiöses Neutrum.
Was übrigens in vielen Berufsgruppen gefordert wird.

Gruss
 
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