Jugend und Deutsch ...

Hehe Danke @ stek. Weiß trotzdem nicht wie ich diese nutzen soll. Mein sprachliches sowie meine Texte sind einfach nur die reinste Katastrophe sagte mein Lehrer. Ich weiß mir selber nicht zu helfen ; >

Habt ihr Tipps ? Vielleicht viel lesen - was ich nie gemacht habe - ?
 
Lesen wäre schon mal ein guter Anfang - wenn Du denn Bücher meinst. ;)

An sich ist sprachliches Talent aber eben ein Talent und wie ein bisschen angeboren, aber man kann alles lernen, auch wenn man bei Dingen, die einem nicht liegen, nie die Perfektion erreichen wird - aber, wer will das schon so ungehemmt? *fg*
 
Naja, ich denke, dass es dir hilft, wenn du relativ viele Bücher und Zeitschriften (nein, nicht die Bild ;-)) liest.
Außerdem ist es sicher nicht schlecht, wenn du dir mal eine Lateingramtik holst und da den Teil über die Fälle durcharbeitest. Dabei geht es nicht um das verständniss dieser Fälle im Bezug auf die lateinische Sprache, jedoch hat mir das jedenfalls beim Verständniss der deutschen Gramatik ungemein geholfen.

MfgICH
 
Zum ursprünglichen Topic:
Sprache ist dynamisch. Sie variiert von Menschengruppe zu Menschengruppe. Menschen aufgrund ihrer Syntax oder Wortwahl zu bewerten halte ich nicht für korrekt.
Ich finde diesen Pseudoslang zwar auch nervtötend, ebenso kenne ich auch Leute, die meine Affinität zu Fremdwörtern negieren.

Was ich an unserer Jugend viel schlimmer finde, als die falsche Syntax ist die fehlende Semantik! Was nützt ein grammatikalisch perfekt formulierter Satz, wenn er jeglichen Inhalts entbeert?
 
Original von Chris
Was ich an unserer Jugend viel schlimmer finde, als die falsche Syntax ist die fehlende Semantik! Was nützt ein grammatikalisch perfekt formulierter Satz, wenn er jeglichen Inhalts entbeert?
Stimmt! Solange man noch weiß, was Du mit "ent-beer-t" meinst... :D
Versuchs mal mit "ent-bär-t".. oder was ist mit "ent-berd"?

*scnr* ;)
 
ich finde das ja putzig wie hier auf dem Hip-Hop & Rap (das is was unterschiedliches!) rumgeritten wird, aber dann METAL4EVER drunter geschrieben wird.


um hier mal ein Beispiel fuer nen schoenen metal zu bringen:
Code:
Fucked With a Knife (Cannibal Corpse)

No escape from your fate 
Destined to be mine
Every night I wait to see 
In the night, watching
Stalking your every move 
I know when you're alone
All alone

Tied tight to the bed
legs spread open
Bruised flesh, lacerations 
Skin stained with blood
I'm the only one you love 
I feel her heart beating
My knife deep inside 
Her crotch is bleeding

She liked the way it felt inside her 
Fucking her, harder, harder

She liked the way it felt inside her
Fucking her, harder, harder

Stick it in
Rip the skin
Carve and twist 
Torn flesh
From behind 
I cut her crotch
In her ass 
I stuck my cock
Killing as I cum

[IRONIE]jo.. das is natuerlich ne ganze Etage besser als "mothafuckin' " oder "bitch" doer aehnliches [/IRONIE]

wenn wir uns das ganze mal ansehen: die Hippies haben ihren Eltern schon nicht gepasst die 68er auch nich. Die die in den 70ern dem "Disco Fever" erlegen waren waren genauso "unbeliebt und "uebercool" wie es heute die HipHoper sind.

mir geht es nicht darum irgendwen in schutz zu nehmen, aber mir ist es ehrlich gesagt voellig egal, ob ich mich mit nem metaller unterhalte, der bis zum verlust der Muttersprache gesoffen hat, beziehungsweise bei den Worten KRIEGER oder MACHT oder THOR oder aehnlichem elektrisiert aufspringt. Oder ob es einer is der mehr abgekuerztes denglisch spricht, als man es ertragen kann...

ich halte es so wie immer: entweder die Situation erfordert eine bestimmte Sprache (Vortraege oder aenliches), oder ich rede wie mir der Schnabel gewachsen ist, und wenn es einem nicht passt, kann er mich mal!

ach ja: und wer rechtschreibefehler findet kann sie essen, sammeln oder ins Kopfkissen stecken, aber er soll es bloss nich wagen mich damit zu belaestigen!

gruss

Markus
 
Original von UffzGraeber
Original von Chris
Was ich an unserer Jugend viel schlimmer finde, als die falsche Syntax ist die fehlende Semantik! Was nützt ein grammatikalisch perfekt formulierter Satz, wenn er jeglichen Inhalts entbeert?
Stimmt! Solange man noch weiß, was Du mit "ent-beer-t" meinst... :D
Versuchs mal mit "ent-bär-t".. oder was ist mit "ent-berd"?

*scnr* ;)

Also ich hätte es so geschrieben: "entbehrt", das vom Verben "entbehren" kommt.

Und der Duden (erreichbar unter www.duden.de) gibt mir Recht.

Deutscher Duden
1. ent|beh|ren <sw. V.; hat> [mhd. enbern, ahd. inberan, eigtl. = nicht (bei sich) tragen, zu ...

MfG Rushjo
 
Soll ich lachen oder weinen?

Watchme: hehe, aber nicht jeder Metaller springt beim Wort Thor elektrisiert auf *g*
Und auch wenn ich HipHop zum Grausen finde, die Texte von Eminem sind geil - die sind imho ziemlich ausgereift (für HipHop) :p
 
So, auch mal was von mir:
Bin mit 17 Jahren ebenfals noch jugendlich, bin berliner (ich hasse aggro wie die pest) und bin psychisch etwas instabil. Bin trotzdem in der Lage, mit jemandem in gutem hochdeutsch zu kommunizieren. Daher sind solche Aussagen wie, "die jugendlichen vernichten ihre Muttersprache" nicht grad sehr passend. Das, was unsere Muttersprache vernichtet sind solche dummen Leute wie Aggro und Sido und wie die alle heissen die einen Großteil unserer Jugend verblöden lässt mit diesem HipfHüpf-Kram. Wie in dem anderen Thread schon beschrieben, sind selbst solch obszöne Worte wie "Taschendrachen" und "Männerhandtäschen" vielen unserer Jugendlichen nicht mal bekannt, obwohl es die "Jugendsprache" sein soll, wie es der Focus so schön beschrieben hat. Jeder hat aber auch seine Tage, an dem ihm alles egal ist und einfach drauflos lallt ohne auf den Ausdruck zu achten. Obwohl ich in Rechtschreibung immer gute Noten bekommen habe, schreibe ich auch oft 'ne Menge unverständlicher Sätze oder falsche Wörter in Texten (wie in Foren-Beiträgen)

Man mag es kaum glauben, aber selbst andere Sprachen beherrschen wir Jugendlichen. In der Schule bin ich in Englisch sogar besser als in Deutsch. Bin außerdem daran Programmieren zu lernen in Basic, HTML (Ja, ich weiss), PHP und C++. Hauptsächlich aber mit Internetbasiertern (Script-)Sprachen.

Naja, im moment laber ich auch ziemlich komisch, aber egal. Das wars mal von meiner Seite aus :)

"Hey, und wehe jemand macht mich dumm an, der kriegt eins aufs mowl!" ;)

Zongolo
 
Hey, das ging mir auch so, in English war ich immer besser als in Deutsch!

Aber weil du schon davon angefangen hast... c++ hat die Muttersprache des computrs kaputt gemacht... Assembler. Andererseits kan man mal sehen, dass aber ohne Urlaute doch nix geht (1 und 0).
Ok war nur n Scherz... nich gleich hau'n
 
Ich finde allgemein die Launen unserer Gesellschaft sehr angespannt. Man braucht nur Politikerdiskussionen anzuhören. Heute J. Rüttgers in NRW, diese gegenseitige Kritik mit scharfen Ausdrücken... Bei Stoibers Aschermittwochsrede konnte man meinen, dass hier Adolf H. persönlich spricht.
Die Gesellschaft ist eher verwirrt durch ständige Panikmache seitens der Medien, Klatschpressen etc. Wir befinden uns in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, doch es ist noch nichts verloren.
Unsere Jugend ist dem Einheitsbei der Medien gnadenlos ausgesetzt, ich sage nur Klingelton und Popkultur.

Ich möchte diese Argumente mal hier einfach mal so in den Raum stellen und wissen was Ihr dazu meint.

MFG
 
Wenn wir schon beim Thema wären :)

hase.jpg



Bissl spass am Rande...
 
Was soll die Jugend denn daran machen?

Ich zB. hatte eine Kindheit nahe am Wald. Es gab keine PCs, keine Videospiele. Videorekorder waren selten weil sehr teuer. Es gab keine Boygroups, keine Handys.

Ich bin keiner von den Typen die sagen: "Früher war alles besser", beileibe nicht.

Dennoch bin ich zumindest soweit gereift um zu sehen das die enorme Ablenkung die einem heutzutage geboten wird eine solche Macht auf ALLE jungen Menschan ausübt dass es schon verdammt hart ist sich dem zu entziehen. Sei es die Freizeitgestaltung oder gar der Musikgeschmack (Musikverständnis gibt es ja so gut wir gar nicht mehr) oder aber das Kommunikationswesen.
Es war für mich zB. wesentlich leichter mich 3 Std. am Tag mit Musik zu beschäftigen oder einfach nur ein Buch zu lesen. Das ist ohnehin schon fast unüblich geworden und das man dabei keine Glotze anhat oder zumindest $Musik dabei laufen lässt hat schon beinahe Seltenheitswert.

D.h. der "normale" Jugendlich steht in einem permanenten Wechsel mit einer gewaltigen Front an Informationen. Jeder Neurologe wird bestätigen das das für uns gar nicht zu schaffen ist.
Die Jugend verblödet (sic) nicht an zuwenig, sondern an zuviel (und viel zu viel unwichtiger) Information.
Wer Kinder hat wird bestätigen das sie weitaus Reifer und fähiger sind wenn sie eben KEIN MTV glotzen.

Hinzu kommt auch noch ganz klar das Fehlverständnis von Sprache allgemein.
In manchen Jungspundkreisen wird Sprache gern als "ModeAccessoire" benützt indem man Lateinferse nachplappert oder eben mit Fremdwörtern um sich wirft (was unter gleichgesinnten ja auch absolut Sinn macht).
Letztlich ist Sprache ein Werkzeug welches doch dazu dient kommunikation zu betreiben. Und das auf entgegenkommenden Ebenen. Und wenn die Gangstas aus Berlin eben besser verstehen was Sido von sich gibt dann ist das sehr erfolgreich.
Ich persönlich sehe in "Freundeskreis" eine Sprachkunst die dann wirklich auch "Kunst" ist- und auch ists nicht jedermans sache.

Aber verluste der Sprachwurzeln sind noch nie förderlich gewesen und ich denke da liegt auch der Knackpunkt.
Durch immer grösser werdene Informationsmengen werden wir gezwungen diese auch zu komprimieren. Ideale Container für eben solche komprimierungen sind dann zb Fremdwörter. Ein lingusitisches Avatar(thx stephenson ;) ). Ich spreche mit einem Theologen und sage "Blasphemie". Darüber gibt es Bücherweise Informationen aber jeder der dieses Wort versteht kann mit diesem einen Wort ein grosses "Backbone" an Informationen abrufen das als Grundlage für ein Gespräch dienen kann.
Information wird so offensichtlich immer mehr "Iconisiert".

Und dabei sind 2 Sachen ganz besonders wichtig.
1. Das eigentliche Icon
2. Das verständniss dieses Icons (veränderungen von Bedeutungen derselben Wörter sind ja hinlänglich bekannt. Zb dämlich, wirklich, eigentlich etc etc). DH wie werden sie empfunden? Und erstaunlicherweise sind diese Icons sehr universell, zumindest in kulturell ähnlichen Gruppen.

Durch die heutige Informatinsmenge werden zwangsläufig Informationen auf Icons reduziert die eben als Container für weitere Infos gelten über die stillschwigend eine übereinkunft getroffen wurde.
ZB das "hdl" in einer SMS ist mehr als nur eine Abkürzung sondern sie transportiert auch (im richtigen) Kontext eine Menge an Emotionen. Ein "hdl" ist aber anders als andere abkürzungen auch durch die Notwendigkeit der Komprimierung der Informationsform (13 Bytes werden zu 3 Bytes) entstanden, nicht nur weil jemand sich nicht die Mühe machen Will. Auch wäre keine Frau erbaut darüber gewesen in einem Brief "hdl" zu lesen anstatt "ich habe dich lieb". Insofern eine echte Iconisierung.
Da hier alles mehr oder minder Computerexperten sind, dürften da parallenen zu unseren beliebten GUIs auffallen.( Eine interesse Betrachtung dazu lieferte Neal STephenson in "in the beginning was the commandline" oder "Die Diktatur des schönen Scheins")

Zwanghafterwiese wird unser deutsch, wie jede andere Sprache auch durch solche
"Notwendigkeiten" kastriert- einerseits und erweitert und modifiziert andererseits. Es entwickelt sich (langfristig) ein völlig neuer Stil. Nicht weil die Leute zu faul sind oder gar blöd sind sondern weil sie Sprache an Bedürfnisse anpassen (müssen).
Und derweil ist das auch überhaupt nichts neues. Sprachen und schriften werden ständig reformiert und modifiziert.


Und jetzt ist Pause :)

Ist evtl. etwas OT (nettes Icon : ) aber vielleicht möchte da jmd. noch einsteigen :)

mfg
 
Wow, das is doch mal ein spitze Beitrag zum Thema. Ich persönlich seh das ganz genauso,aber du hast es genau auf den Punkt gebracht.

Es stellt sich mir nur die Frage, ob man heutzutage ohne diese von dir genannte Informationsflut überhaupt noch aus kommt.

Klar könnte ich den computer einfach mal auf lassen, und mir ein Buch nehmen, ohne dabei Musik zu hören , und an deine beispiele anzuknüpfen. Aber kann ich mir das in der heutigen Gesellschaft überhaupt leisten.
Ein Beispiel aus meiner eigenen erfahrung ist z.B. mein arbeitsplatz. Die gefoprderte Informationsaufnahe, ist aus rein psychologischer sicht nicht zu beweltigen, und das führt wiederrum zu den von dir genannten erscheinungen. Irgendwuie muss sich der Mensch also auf kurzu oder lang dahingehend weiterentwickeln. Ich denke da führt kein weg dran vorbei.
 
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