Kenntnisse welcher Fremdsprache sind sinnvoll bzw. karrierefördernd in der IT?

Welche der folgenden Fremdsprachen ist karrierefördernd?

  • Mandarin

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Japanisch

    Abstimmungen: 1 50,0%
  • Arabisch

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Russisch

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Französisch

    Abstimmungen: 2 100,0%
  • Hindi

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Spanisch

    Abstimmungen: 1 50,0%
  • Persisch

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Türkisch

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • sonstige

    Abstimmungen: 1 50,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    2
Hallo Freunde,
da ich mich neben dem Studium nicht vollständig ausgelastet fühle und mein Englisch schon ganz passabel ist,
starte ich hiermit eine Umfrage, die sich an die berufserfahrenen ITler richtet:

Welche Fremdsprache könnte in der IT karrierefördernd sein?

Wart ihr schon mal in der Situation dass es für euch beruflich von Vorteil gewesen wäre, eine weitere Fremdsprache (im Sinne von nicht Englisch) zu beherrschen?

Als Student habe ich die Möglichkeit, eine weitere Fremdsprache an der Uni zu erlernen und diese Sprachkenntnisse auch gleich in sogenannten Sprachtandems, an internationalen Studenten, anzuwenden.
 
Du solltest dir ehe folgende Frage stellen: Wohin willst du?

Sprachen die in den BRIC-Staaten gesprochen werden, könnten in den nächsten Jahren sehr gefragt sein. Willst du dich rein auf den Asiatischen Markt konzentrieren dann investiere die Zeit lieber in den Sprachen (und ggf. Dialekten). Willst du eher richtung Südamerika dann entsprechend die dortigen.

Einfach jetzt Wahllos ein oder zwei Sprachen zusätzlich lernen ist zwar nicht verkehrt, bringt dich aber ggf. in deiner Karriere nicht weiter.
 
Also, für die IT-Branche von Deutschland aus reicht Englisch vollkommen aus.
Bei längeren Auslandseinsätzen erreichst du wohl mit französisch und spanisch die größte Abdeckung in der südlichen Hemisphäre.
Russisch und chinesisch würde ich persönlich nicht für die Karriere lernen, die Geschäftspartner aus diesen Ländern sprechen meist sehr gut Deutsch und noch besser Englisch.
Am vernünftigsten ist es allerdings eine Sprache zu lernen, die in Ländern gesprochen wird, in welchen du auch gerne regelmäßig Urlaub machen oder gar Leben möchtest.

Gruß
 
Danke erstmal.

Ich könnte mir definitiv vorstellen ins Ausland zu gehen, sei es nach dem Studium für die Arbeit oder während des Studiums, in Form von ein bis zwei Auslandssemestern.

Ein bestimmtes Land habe ich dafür aber noch nicht im Sinne (aber eine Region, siehe unten), ich möchte das wirklich nur anhand der Karrierevorteile festmachen. So unromantisch das auch klingen mag :D

Mandarin lernen ja schon ziemlich viele Studenten, auch wenn darunter vermutlich nicht so viele Informatikstudenten sind? Die Chinesen die ich an meiner Uni Englisch reden gehört habe, konnten meist nur ein miserables Englisch (und Deutsch). Ich denke das liegt daran dass die Aussprache unserer westlichen Sprachen, für Chinesen einfach unheimlich schwer sein muss.
Außerdem konnte ich auch beobachten dass die Chinesen eher unter ihresgleichen sind. Wenn man als Westler Mandarin spricht, stelle ich mir das schon als Riesenvorteil vor. Aber seid ihr ausgerechnet in dem Punkt beide unterschiedlicher Meinung :D

Es heißt ja immer das in Asien die Zukunft liegt und das scheint sich ja auch zu bewahrheiten. Indien mischt auch groß mit in der IT und vieles wird dorthin outgesourct, aber vor allem Inder sprechen meist besser Englisch als alle anderen Nicht-Englisch-Muttersprachler, weshalb für mich Hindi nicht sonderlich lernenswert erscheint.

Japanisch wäre noch eine Alternative. Die Sprache wäre mir vielleicht sogar noch lieber als Mandarin, da es gefühlt nicht so viele hierzulande lernen und ich somit eine Art Alleinstellungsmerkmal besäße.

Die französische Sprache beherrsche ich auf Small-Talk-Niveau, wollte das aber nicht weiter vertiefen, da die Sprache ja nur in Afrika an Land gewinnt und ich dort keine Karrierevorteile für mich sehe.
Spanisch fällt auch raus, da ich mich ebenfalls nicht in Südamerika oder Südeuropa sehe.
Also wenn schon dann in den USA, Kanada, Australien oder eben Asien.

Habt ihr da wirklich keine Insidertipps für mich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Wahrscheinlichkeit, dass du in China einen IT-Job bekommst ist relativ gering. Mandarin lohnt sich vor allem, wenn du in's Marketing, Management o.ä. gehen willst, also Verhandlungen (in welcher Form auch immer) mit chinesischen Unternehmen führen willst. Japanisch hingegen kann ein Vorteil sein, vor allem wenn man in die Gaming- oder Robotik-Branche einsteigen will. Im Gegensatz zu China werben japanische IT-Unternehmen auch in Europa und den USA Leute an.

Es kann aber auch andere Vorteile geben, die sich aus dem Erlernen einer Sprache ergeben. Mich hat schon häufiger geärgert, dass ich nur wenige Worte Japanisch kann, da ich so einige Male im Netz auf Lösungen für Probleme gestoßen bin, die in Englisch nicht verfügbar waren. Diesen Rückschluss konnte ich nur aufgrund von Google Translate, den erwähnten Fehlermeldungen und den verwendeten CLI-Befehlen ziehen, die in den Beiträgen auftauchten.
 
Eine Sprache hat mit Kultur zu tun, damit, dass man Menschen respektiert, mit ihnen in Kontakt treten will, von ihnen lernen will, sie verstehen will. Sprache ist so viel mehr als nur Wörter und Sätze. Sprache erzeugt ein Gefühl der Verbundenheit und des Vertrauens. Und das zu lernen ist ein langfristiger Prozess, mit vielen Stolpersteinen, mit viel Aufwand.

Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt es sich daher nicht, eine andere Sprache neben der Muttersprache zu lernen. Du kannst problemlos in Deutschland, Österreich oder der deutschsprachigen Schweiz reich werden, ohne jemals eine andere Sprache fliessend sprechen zu müssen. Dafür sind andere Fähigkeiten (Geschäftssinn und -mentalität, Kenntnis der jeweiligen (Geschäfts-)Kultur, Wissen um die menschlichen Eigenheiten, regionen- und adressatentypische Kommunikationsfähigkeiten, usw.) wichtiger.

Das siehst du im übrigen auch daran, dass Sprache ab einer gewissen Ebene selbst als Risiko verstanden wird. Kommunikation ist schwierig und komplex, deswegen holt man sich für schwierige Verhandlungen oftmals direkt Dolmetscher ins Boot, die die Sprache verinnerlicht haben und auch schwierige Dinge (Bildsprache, Metaphern, Umgangssprache, Dialekte, ...) einwandfrei beherrschen. Deren Einsatz ist für dich deutlich günstiger und risikoärmer.

Daher folgende Bewertung:


Mandarin, Japanisch --> Mandarin und Japanisch sind sicher vorteilhaft, insbesondere im Maschinenbau und in der Automobilindustrie, d.h. in Branchen, die aktiv nach China streben oder die von chinesischen Investoren übernommen werden. China ist neben den Niederlanden, Frankreich und den USA einer der größten Handelspartner Deutschlands. Wie oben schon geschrieben, kann eine Sprache Vertrauen schaffen - vorausgesetzt man spricht sie korrekt und kennt die kulturellen Fallstricke. Und das ist bei sowohl bei China, als auch bei Japan oder auch dem durch die USA stark geprägten Südkorea sehr schwer, mal abgesehen von der Sprache. Am Ende kommst du mit gutem Englisch (mind. B2, besser C1) weiter.

Hindi --> Indien ist sehr speziell, denn weder Hindi noch Englisch werden landesweit auf einem einheitlichen Niveau gesprochen. Und extra die für den Landesteil typische Sprache zu lernen (z.B. Tamil) zu lernen, ist, ohne triftigen konkreten Grund, nicht sinnvoll.

Arabisch, Türkisch, Persisch --> Gute Idee, wenn du mit den arabischen Ländern Geschäfte machen willst. Das ist wiederum eine ganz andere Diskussion, denn Geschäfte mit den Saudis, Iran, Ägypten, Jordanien o.ä. sind sehr speziell und ohne Hilfe vor Ort unmöglich.

Französisch --> Gut, wenn du mit Frankreich Geschäfte machen (dann ist Französisch Voraussetzung, denn eine andere Sprache *wollen* die Franzosen mit dir nicht sprechen) oder für europäische Organisationen (z.B. Airbus, Thales, Institutionen der EU, der UN oder NATO) arbeiten willst. Auch gut, wenn du in den ehemaligen französischen Kolonien (insb. in Afrika) arbeiten möchtest (--> Entwicklungshilfe) oder in der französischen Schweiz (Lausanne, Genf, etc.).

Spanisch --> Gut, wenn Südamerika dein nächstes Ziel ist. Brasilien und Argentinien sind aufstrebend, aber politisch aktuell eher instabil. Spanien selbst ist fürs Business eher uninteressant, wenn du nicht gerade Outsourcing betreibst. Gleiches gilt für übrigens für Griechisch. In beiden Fällen kommst du mit Englisch weiter, gerade bei den gut ausgebildeten Menschen ist das kein Problem. Die gut ausgebildeten Spanier und Griechen kommen eher zu uns, als wir zu ihnen.

Russland --> Geschäfte mit Russland sind oftmals getrieben von Korruption, Machtmissbrauch oder politischem Wohlwollen. Da du rein aus Gier eine Sprache lernen möchtest, würde ich persönlich Russisch empfehlen, gepaart mit einer Zugehörigkeit zu einer parteinahen Auslandsorganisation (AfD?), 24/7 RT im TV und Kenntnis der besten Wodka-Sorten. Außerhalb der ehemaligen Sowjetunion (und der DDR) ist russisch völlig unwichtig und von diesen Ländern würde ich in den nächsten 20 Jahren eh nicht viel erwarten.

Meine Empfehlung:
- Englisch auf C1-Niveau, nachgewiesen mit TOEFL oder TOEIC. Das ist für jemanden, der nur Englisch in der Schule und vielleicht in einigen Vorlesungen gehört hat, nicht trivial. Für den Auslandsaufenthalt bieten sich alle europäischen Länder sowie Nordamerika an.
- Französisch: Die EU wächst zusammen, die EU Institutionen werden ausgebaut. Frankreich, Deutschland und GB zählen zu den wirtschaftsstärksten Ländern der Welt, mit wichtigen Positionen in politischen Gremien. Ein wenig Französisch kann da nicht schaden ;)
 
Hallo

@SB
Deine Antworten sind doch, wenn ich dich richtig verstanden habe, nur für den Geschäftsbereich gedacht und nicht für den wissenschaftlichen Bereich, egal ob IT oder nicht.

mfg
schwedenmann
 
Im wissenschaftlichen Bereich muss man Wissen, wo die Fachkundigen sitzen und danach seine Sprachen wählen. So gibt es in der Analytischen Zahlentheorie unglaublich geniale Forschungsgruppen in Japan und China, Cambridge und Stanford, Oldenburg und .. Also kurz Frankreich, Deutschland, Japan, China und englisch sprachige Räume :D

In der µC-IT findest du starke Gruppen in Deutschland und englisch sprachigen Räumen. Je nach Vertiefung findest du dann auch mal Exoten in Thailand, Korea und co. (Exoten im Sinne von, seltene Genies, die überragende Leistungen auf ihrem Feld liefern)

Also such dir ein Gebiet aus, dass dir ganz besonders gefällt. Forsche nach der Arbeitsgruppe, mit den meisten Publikationen, die nicht auf Englisch zeitnahe erscheinen, und spezialisiere dich auf diese Sprache. So wirst du, falls du gut bist, dort auch mal hinfliegen und aktiv interagieren müssen. Da kann die Sprache hilfreich sein. Aber normalerweise wirst du in der Wissenschaft selten Menschen treffen, die kein Englisch können.
 
Na dann werde ich wohl mein Französisch ausbauen und weil mich die Sprache (sogar) interresiert und sie von bitmuncher und Shalec quasi empfohlen wurde: Japanisch Mir ist auch ein Fehler in meinen eigenen Behauptungen aufgefallen: Französisch spricht man nämlich auch in Kanada und Belgien usw. und nicht nur in Frankreich und Afrika. Klar, als Software-Entwickler werde ich höchstwahrscheinlich nur Deutsch und Englisch brauchen, aber wer sagt denn dass der Weg für CL dort enden wird? ;)
 
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