Nachhaltig lernen (Fernstudium, Studium)

Hallo,

ich möchte diesen Thread eröffnen, um das Thema "Nachhaltiges Lernen" zu diskutieren. Ich freue mich über Erfahrungen noch Lernender und natürlich auch von jenen, die ihr Ziel schon erfolgreich oder vielleicht auch weniger erfolgreich erreicht haben.

Zur Zeit befinde ich mich in einem Fernabitur und mache mir so meine Gedanken, wie ich all die Informationen, die ich jetzt - eher punktuell - lerne auch später noch - zu den Abiprüfungen in etwa zwei Jahren - behalten und abrufen kann. Vielleicht steckt ja jemand in einer ähnlichen Situation und hat dazu Erfahrungen. Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Studenten an einer regulären Schule / Universität diese Probleme plagen.

Das Fernabi ist bei mir in mehrere Studienhefte eingeteilt, die wiederum ein Thema behandeln. Zum Beispiel bildet das Thema "Französische Revolutuion" ein Heft aus dem Fach Geschichte.
Bisher wiederhole ich den Inhalt des Studienhefts solange ich es bearbeite. Jedoch stelle ich fest, dass schon nach kurzer Zeit Infomationen des vorherigen Heftes fehlen. Deswgen gehe ich davon aus, dass das keine optimale Methode ist.

Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Wie lernt ihr - nachhaltig? Oder reicht es eventuell auch die relevanten Informationen nur einmal gelesen zu haben und sie vor dem Abi nochmal zu lesen? Quasi zum auffrischen?!

Grüße,
Kuttengeier
 
Womit du am besten lernst hängt ganz davon ab, was für ein Lerntyp du bist. Da gibt es ganz unterschiedliche, manch einer lernt am besten, indem er es hört, ein anderer muss es vor Augen haben. Für mich selber habe ich noch nicht wirklich herausgefunden was wirklich das absolut Beste ist, erfahrungsgemäß ist ein Mix für mich ganz gut. Einige Dinge präge ich mir als Bild ein ("das steht links oben auf Seite 3, grün unterstrichen in Schriftgröße 12,5 ..." - etwas übertrieben, aber so in der Art), manches bleibt dadurch hängen, dass ich es erklärt bekomme und oft hilft es, wenn ich es selber geschrieben habe. Deswegen ist eine gute Methode für mich: Stunden bzw. Vorlesungen tatsächlich physikalisch besuchen, eigenes Skriptum erstellen, welches dann gut strukturiert ist und ein paar Farben bzw. Bilder enthält.
Lustigerweise hilft es mir auch, wenn ich Dinge anderen erkläre, zum Beispiel in Mathe. Da habe ich 3 Jahre lang einem Mitschüler Nachhilfe gegeben und während dieser Zeit fast gar nichts gelernt. Vor der Nachhilfestunde kurz aufgefrischt und dann ein paar mal mit dem Kollegen durchgekaut -> geht nicht mehr weg aus der Rübe. Das Spielchen treibe ich manchmal sogar so weit, dass ich mir versuche Dinge selber zu erklären. Wenn ich das dann zufriedenstellend schaffe weiß ich zweierlei:
  1. Ich habs verstanden.
  2. Ich vergesse es nicht mehr.
Letzteres geht natürlich nur bei logischen Dingen wie zum Beispiel physikalischen Vorgängen, in Geschichte hilft dir das nicht wirklich weiter.

mfg benediktibk
 
Hallo benediktibk,

vielen Dank schonmal für diese Antwort. Bisher habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht und immer nur viel gelesen. Aber du hast vermutlich recht, dass es besser wäre die Informationen mit mehreren Sinnen aufzunehmen.

Allerdings könnte ich für mich selber pauschal auch keine Antwort dafür finden, was nun das beste ist. Vielleicht würde es schon viel helfen, wenn ich mir die Texte einfach laut vorlesen würde und eventuell noch einen passenden Film dazu schaue.

Nunja, deine Aussage zu dem Fach Geschichte finde ich nicht ganz treffend, da man ja über alles, was man darin gelernt hat nochmal mit sicher selber oder anderen diskutieren kann und sich auch da herausstellen kann, ob man die Zusammenhänge der Ereignisse verstanden hat. Und Namen lernen sich dann vielleicht auch wie Vokablen :-)

Planst du auch regelmäßige Wiederholungen des Stoffes ein, oder reicht dir einmal lesen und verstehen auch für später?

Grüße
Kuttengeier
 
Unterschiedlich, ist ganz fachspezifisch. Sachen zum auswendig Lernen (z.B.: Vokabeln) versuche ich mit täglicher Wiederholung. Langfristig habe ich das aber nie wirklich durchgezogen, man ist in unserem Schulsystem schließlich auf Training des Kurzzeitgedächtnisses aus :). Bei Fächern in denen es um Verständnis geht, wie zum Beispiel Mathematik oder technische Fächer, ist meine Methode: Üben und selber erklären. Sobald ich dann mal etwas verstanden habe reicht das auch, da benötigt es maximal noch ein kurzes Durchlesen der Mitschrift und der Fall ist erledigt.
Gott sei Dank studiere ich ein technisches Fach, mir bleibt die elendige auswendig Lernerei größtenteils erspart :D. Dementsprechend beziehen sich meine Erfahrungen solcher Dinge nur auf die Schule.

mfg benediktibk
 
Ich bestreite seit nunmehr knapp 3 Jahren ein Fernstudium (Mechatronik auf Diplom), das ist ähnlich organisiert wie du bereits geschrieben hast, Studienhefte für Fächer und Themengebiete (zB. Mathe II, ein Heft für Differenzial-, eins für Integralrechnung,....) und am Ende jedes Heftes eine freiwillige Lernkontrolle.
Den Besten Lernerfolg habe ich persönlich bei Dingen (wie Werkstoffkunde oder Technischer Mechanik) mit denen ich im Alltag zu tun habe oder mir Beispiele greifbar machen kann, technische Sachverhalte sehr viel einfacher wie BWL oder Softwareengineering.
Was weiter hilft sind Videos von Vorlesungen, wie sie auf iTunesU Beispielsweise angeboten

Bei der Unmenge an Stoff vergisst du natürlich einen Teil nach kurzer Zeit, wenns halt nicht mehr Prüfungsrelevant ist, allerdings dämmert es meißt noch wo man nachschlagen kann und dann ist es eigentlich recht flott wieder da.
 
. Langfristig habe ich das aber nie wirklich durchgezogen, man ist in unserem Schulsystem schließlich auf Training des Kurzzeitgedächtnisses aus :).

auch in Universitäten ist das leider so, nach der Prüfungsphase des entsprechenden Semester ist der Stoff danach weg, weil man es einfach nie wieder braucht. (so ergeht es mir zurzeit) Klar paar dinge bleiben Hängen, aber in Mathe ist vieles einfach weg wenn man es nicht mehr braucht. :rolleyes:

Wenn du wirklich nachhaltig Lernen willst solltest du dich nicht nur auf das lernen konzentrieren sondern auch darauf das du im Alltag das alles noch nutzen kannst bzw anwenden kannst. Nur so behälst du meiner Meinung nach, den ganzen gebüffelten Stoff
 
Hallo,

Üben und selber erklären.
Ja, das bereichten einige. Es scheint wohl Sinnvoll zu sein, es zu verstehen und im Anschluss selber nochmal eigene Worte dafür zu finden. Ich habe mich vor einigen Stunden mit einem Bekannten unterhalten, der selbiges berichtet hat. Er hat es "Teddy-Methode" genannt, da man es im Zweifel auch seinem Teddy erklären kann.

Was weiter hilft sind Videos von Vorlesungen, wie sie auf iTunesU Beispielsweise angeboten
Auf ITunesU bin ich bisher noch nicht gekommen. Aber ich werde mir das im Laufe des Tages mal anschauen. Alernativ dazu sind auch ab und an gute Podcasts. Z.B. zum lernen von Sprachen.

Man könnte diese Technik mit Sicherheit auch für die Teddybär Methode verwenden. Man hätte dann später noch einmal die Zeit sich aktiv damit zu beschäftigen bzw. es zu korregieren oder erneut anzuhören. Es würde allerdings ein bisschen technisches Know-How erfordern.

Bei der Unmenge an Stoff vergisst du natürlich einen Teil nach kurzer Zeit, wenns halt nicht mehr Prüfungsrelevant ist, allerdings dämmert es meißt noch wo man nachschlagen kann und dann ist es eigentlich recht flott wieder da.
Ja, stimmt. Aber es ist glaube ich gerade beim Fernstudium / Fernabi ein kleines Problem. Denn ich möchte ja die Hefte durchgehen und im Anschluss wissen. Jedenfalls habe ich das bisher geglaubt :-)

auch in Universitäten ist das leider so, nach der Prüfungsphase des entsprechenden Semester ist der Stoff danach weg.

...

Im Alltag das alles noch nutzen kannst bzw anwenden kannst.
Gute Idee, aber hat das je schonmal jemand mit dem ganzen Theoriestoff geschafft? In Deutsch, wenn es um Texte verfassen geht, dann mag das noch möglich sein, aber z.B. bei Stöchometrie wirds schon wieder schwieriger - Wenn man kein Chemiker ist :-)

Ich bekomme das Gefühl, dass "vor-der-Prüfung" - büffeln das effektivste ist :-)

Grüße
Kuttengeier
 
Ja, stimmt. Aber es ist glaube ich gerade beim Fernstudium / Fernabi ein kleines Problem. Denn ich möchte ja die Hefte durchgehen und im Anschluss wissen. Jedenfalls habe ich das bisher geglaubt :-)

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass Zeug was du nicht täglich brauchst, bei dem reicht es vollends aus, wenn du weißt, wo es steht und du im Zweifel nachschlagen kannst :)
Zumindest geht es mir so, ich weiß wo ich nachschauen kann, okay, und selbst bei der Diplomprüfung kommt es dann ja eher auf das Thema an, mit dem du dich eh über 6 Monate auseinander gesetzt hast, da bist du dann eh in der Materie drinnen, und es fällt dir sehr leicht evtl. Hintergründe aufzutun.
 
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