Hallo,
es ist leider nichts neues das Politiker & Regierungen (quer durch alle Parteien) sich immer wieder von Lobbyisten vereinnahmen lassen, doch die jetzige schwarz-gelbe Regierung scheint wild entschlossen zu sein dabei alle unrühmlichen Rekorde zu brechen. Fast könnte man meinen die Regierung rechnet nicht mit einer vollen Amtszeit und versucht daher in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Klienten & Lobbyisten glücklich zu machen...X(
Direkt nach ihrer Machtübernahme hatte die Koaltion ja die Hotelsteuern gesenkt - ein dreistes Stück Klientelpolitik das so offensichtlich war, dass es der CDU/CSU von Anfang an und mittlerweile sogar Teilen der FDP selbst ziemlich peinlich ist.
Aktuellere und gravierende Beispiele sind natürlich die Änderungen in der Energie-Politik, bei den sich die Regierung, in nach und nach bekanntwerdenden Zusatzvereinbarungen, praktisch ihre Politik von der mächtigen Atom-Lobby hat diktieren lassen. Sogar Atommüll-Endlager sollen zukünftig privatisiert werden - am besten überlassen wir es auch den Energie-Konzernen ganz allein die Einhaltung der Sicherheitsauflagen zu überwachen, frei nach dem Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist zu teuer.
Aber kein Ministerium ist im Bezug auf Lobbyismus so unangenehm aufgefallen, wie das von Philipp Rösler (FDP) geführte Gesundheitsministerium. Kaum in Amt und Würden hatte Rösler den unbequemen Peter Sawicki als Chef des IQWiG und damit als "obersten Medizinprüfer" kaltgestellt. Sawicki war der Pharma-Industrie schon lange ein Dorn im Auge und die mächtige Pharma-Lobby hatte sich bereits bei den vorigen Regierungen erfolglos für dessen Entlassung eingesetzt. Sawicki hatte die Pharma-Konzerne mehrfach verärgert, so z. B. als den üblichen, billigeren Insulinmedikamenten die gleiche Wirksamkeit wie einem eigends entwickelten, teureren Präparat bescheinigte. Auch hatte Sawicki sich gegen die Zulassung von Medikamenten ausgesprochen, deren Wirksamkeit durch Tests in seinem Institut nicht belegt werden konnte - so hat er die Verbraucher vor Abzocke beschützen wollen, gleichzeitig aber die Pharma-Konzerne um Profite gebracht...
Für weiteren Eklat sorgte Rösler als er den stellvertretenden Direktor des Verbandes der Privatenkrankenversicherer (PKV) als Abteilungsleiter in sein Ministerium berief - vor diesem Hintergrund wundert es auch nicht das die Gesundheitsreform 2010 die Position der privaten Krankenversicherungen gewaltig stärkt, z. B. indem der Wechsel zu den privaten Versicherungen deutlich erleichtert wird (Google liefert aber noch viele andere Punkte).
Dann ließ sich Röslers Ministerium peinlicher Weise dabei erwischen, dass es bei einem eingebrachten Gesetzesentwurf ganze Passagen wortwörtlich aus einem Papier der Pharma-Lobby übernommen hat. Jetzt gibt es schon den nächsten Hammer, denn wie man einer Meldung von SpiegelOnline entnehmen kann, hat sich die Pharma-Lobby erneut mit einer dreisten Forderung durchgesetzt:
Den kompletten Artikel gibt's hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,719630,00.html
Weitere Links zum Thema:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,671464,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,716708,00.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33358/1.html
es ist leider nichts neues das Politiker & Regierungen (quer durch alle Parteien) sich immer wieder von Lobbyisten vereinnahmen lassen, doch die jetzige schwarz-gelbe Regierung scheint wild entschlossen zu sein dabei alle unrühmlichen Rekorde zu brechen. Fast könnte man meinen die Regierung rechnet nicht mit einer vollen Amtszeit und versucht daher in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Klienten & Lobbyisten glücklich zu machen...X(
Direkt nach ihrer Machtübernahme hatte die Koaltion ja die Hotelsteuern gesenkt - ein dreistes Stück Klientelpolitik das so offensichtlich war, dass es der CDU/CSU von Anfang an und mittlerweile sogar Teilen der FDP selbst ziemlich peinlich ist.
Aktuellere und gravierende Beispiele sind natürlich die Änderungen in der Energie-Politik, bei den sich die Regierung, in nach und nach bekanntwerdenden Zusatzvereinbarungen, praktisch ihre Politik von der mächtigen Atom-Lobby hat diktieren lassen. Sogar Atommüll-Endlager sollen zukünftig privatisiert werden - am besten überlassen wir es auch den Energie-Konzernen ganz allein die Einhaltung der Sicherheitsauflagen zu überwachen, frei nach dem Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist zu teuer.
Aber kein Ministerium ist im Bezug auf Lobbyismus so unangenehm aufgefallen, wie das von Philipp Rösler (FDP) geführte Gesundheitsministerium. Kaum in Amt und Würden hatte Rösler den unbequemen Peter Sawicki als Chef des IQWiG und damit als "obersten Medizinprüfer" kaltgestellt. Sawicki war der Pharma-Industrie schon lange ein Dorn im Auge und die mächtige Pharma-Lobby hatte sich bereits bei den vorigen Regierungen erfolglos für dessen Entlassung eingesetzt. Sawicki hatte die Pharma-Konzerne mehrfach verärgert, so z. B. als den üblichen, billigeren Insulinmedikamenten die gleiche Wirksamkeit wie einem eigends entwickelten, teureren Präparat bescheinigte. Auch hatte Sawicki sich gegen die Zulassung von Medikamenten ausgesprochen, deren Wirksamkeit durch Tests in seinem Institut nicht belegt werden konnte - so hat er die Verbraucher vor Abzocke beschützen wollen, gleichzeitig aber die Pharma-Konzerne um Profite gebracht...
Für weiteren Eklat sorgte Rösler als er den stellvertretenden Direktor des Verbandes der Privatenkrankenversicherer (PKV) als Abteilungsleiter in sein Ministerium berief - vor diesem Hintergrund wundert es auch nicht das die Gesundheitsreform 2010 die Position der privaten Krankenversicherungen gewaltig stärkt, z. B. indem der Wechsel zu den privaten Versicherungen deutlich erleichtert wird (Google liefert aber noch viele andere Punkte).
Dann ließ sich Röslers Ministerium peinlicher Weise dabei erwischen, dass es bei einem eingebrachten Gesetzesentwurf ganze Passagen wortwörtlich aus einem Papier der Pharma-Lobby übernommen hat. Jetzt gibt es schon den nächsten Hammer, denn wie man einer Meldung von SpiegelOnline entnehmen kann, hat sich die Pharma-Lobby erneut mit einer dreisten Forderung durchgesetzt:
Wie soll das noch enden? Plant die Regierung den totalen Ausverkauf ihrer Politik und unseres Landes?Auszug aus einem Artikel von SpiegelOnline:
In einem Änderungsantrag der Regierungskoalition zum neuen Arzneigesetz wird nach SPIEGEL-Informationen erneut eine Forderung der Pharmakonzerne übernommen. So soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das höchste Entscheidungsgremium für Kassenpatienten, künftig ein neues Medikament nur noch ablehnen können, wenn er dessen Unzweckmäßigkeit beweisen kann.
Damit soll die Beweislast umgekehrt werden. Bisher reichte es, wenn der G-BA feststellte, dass der Nutzen eines Medikaments nicht belegt ist. Dann mussten die Kassen es auch nicht bezahlen.
Den kompletten Artikel gibt's hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,719630,00.html
Weitere Links zum Thema:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,671464,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,716708,00.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33358/1.html
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