Hallo Dreamer.
Ich bin seit 1997 selbstständig.
Damals hatte ich einen guten Job mit 2500 netto bei effektiv 6 Stunden Arbeit / Tag.
Aber wenn du dich tagtäglich mit Leuten zusammentun musst, die zum Teil einfach nur dumm, zum Teil ignorant, zum Teil allwissend, weil schon viiiiiiiiiiiiiiiel länger in der Firma... usw. sind, hast du zwei Möglichkeiten.
a) du passt dich an (90% aller Leute tun das => Gruppenzwang)
b) du hast genug Arsch in der Hose um einzusehen, dass dich der Job vielleicht noch eine Zeitlang durchfüttert, du aber dann so drauf bist, wie die Leute, denen du morgens schon ins Gesicht schlagen könntest.
Also hab ich mich hingesetzt und hab mir 2 Wochen lang überlegt, was ich erreichen will, wie ich es erreichen will und was dafür zu tun ist.
Einen Monat später habe ich meinen Job gecancelt (zur Freude meiner arbeitslosen Frau mit unserer gerade frisch geborenen Tochter) und habe mich selbstständig gemacht.
Dazu gehören:
Infos von der IHK, die du kostenlos bekommst - issn Umschlag von ~1kg mit vielen wertvollen Infos
Ein Steuerberater, wenn du so wie ich ein unnachahmliches, fast schon weltmeisterliches Desinteresse an diesen Dingen hast
Deine sinnvolle Idee nebst Konzept und Terminplan (der ist wichtig)
und zu guter Letzt zwei Dinge, die dich dein Ziel erreichen lassen - die wichtigsten überhaupt:
1. Du musst den Willen haben
Ncht den Wunsch. Den wirklichen unbändigen Willen - und du kannst nicht "versuchen, dich selbstständig zu machen" - das ist quatsch! Entweder du machst es, oder du läßt es.
2. Du musst dafür bereit sein, alles, was dich zurückzieht, hinter Dir zu lassen. Solange du Dir z.B. bei Deinem Arbeitgeber ein Hintertürchen offen hälst, bist du abgelenkt. Das bedeutet nun nicht, dass du ihm eine knallen sollst, nur damit er dich nie wieder einstellt. Aber wenn du kündigst, dann bestimmt und nicht nur "schaumermal".
Bevor du den Schritt tust, erkundige dich, ob Deine Idee einen Nutzen für die Kunden hat, den du auch verkaufen kannst - verkauf die Idee, wenn möglich einem guten Freund oder noch besser, Deinem jetzigen Chef oder aber einem Verwandten - und wenn du nicht in der Lage bist, Dich gut zu verkaufen, vekaufst du auch keine Idee.
Google (auch mal auf englisch) nach Deiner Idee, prüfe, ob der Markt eine 4. Firma in Deutschland braucht - vielleicht, wenn nicht, hast du die Marktlücke für Österreich entdeckt - oder für die Schweiz oder für ein anderes Land, dessen Sprache du mächtig bist.
Verkaufe Dich nicht unter Preis. Es macht keinen Sinn - glaubs mir, ich hab das durch - "Freundschaftspreise" zu machen - du glaubst garnicht, wer alles wen kennt und wie schnell du dastehst und antworten musst auf "wieso haben Sie Herrn XY diese Leistung für die Hälfte verkauft?"
Kalkuliere sorgfältig den Preis. Bei Waren vergiss nicht, Verpackungsmaterial, Klebeband ist teuer, Versandkartons noch viel teurer.
Beispiel: Wenn du bei einem Stundenlohn auch nur 2 Euro zu knapp kalkulierst, hast du ganz schnell das Problem, dass das FA nicht abbuchen kann - macht sich nich gut.
Punkt Werbung: "DER DEUTSCHE" macht für sein Geschäft ungefähr in einer Größenordnung von 10% seiner finanziellen Mittel Werbung - egal ob Einzelfirma oder Industrieriese; exakte Zahlen kann dir evtl. das stat. Bundesamt nennen. - Also machst du 20% oder wenn du n bissi Reserven hast, auch mal 30% Werbung - damit wirkst du größer. Natürlich ist das abhängig davon, was du anbietest. Aber glaub mir eins - son Plakat am Bahnhof in Din A 1 wirkt schon geil

Und kost garnichtmal so viel, wenn man ein wenig Glück und die grad Platz haben.
Zur Darstellung - stell Dein Produkt/Deine Leistung VOR dich - mach dich selbst unwichtig und lass die ganze Wichtigkeit deine Leistung/dein Produkt sein. Du "darfst" auftauchen, aber nur in ganzer Bescheidenheit (im Gegensatz zur direkten Präsentation beim Kunden, wo Dein Auftritt alles ist - aber selbst da - fokussiere den Kunden auf das Produkt).
Versuche Zielgruppenbesitzer zu werden -> Beispiel:
Ein Heizöllieferant liefert mir kein Heizöl, weil ich so gern Öl kaufe, sondern weil ich unglaublich gerne einen warmen Hintern hab zu Hause - ist das Öl zu teuer und der Mann ein Cleverle wird er Kohle oder Brikett verkaufen oder er mietet sich ein paar Hektar Wald. Damit erreicht er eines - er stillt
mein Bedürfnis nach Wärme. Verkauft er weiter Öl, kriegt er zwar ein paar Euro mehr pro Kunde, aber die Kunden werden sich umorientieren. Also passe Dein Produkt und Deine Leistung dem Markt an. Dazu ist es erforderlich, dass du dir einmal im Monat Gedanken machst, ob es noch marktgerecht ist. Ich rede hier von gesundem Menschenverstand und nicht von hochtrabenden Marktanalysen. Beachte einfach, was die Medien sagen - die Leute glauben es und leben danach.
So mehr fällt mir auf die Schnelle auch nicht ein. Wenn Du noch noch spezifische Fragen hast, mail mich einfach an.
Viel Glück und lass dich, wenn du dich dafür entscheidest, von NIEMANDEM beirren - 105% aller Abrater sind nur neidisch, weil sie nich den Arsch in der Hose haben, der Rest ist einfach nur "gegen alles".