Wer die Pressemeldungen in den letzten Tagen (eher Wochen) einigermassen aufmerksam verfolgt hat, dem ist klar das sich das TdW diesmal nur mit dem Thema Zuwanderung befassen kann. Nicht nur in Deutschland, nein in ganz Europa (eigentlich auch in den USA) scheint dieses Thema gerade kontrovers diskutiert zu werden. In den USA kämpfen die Republikaner gegen Obamas Pläne "Illegale" zu legalisieren, David Cameron will UK vor schmarotzenden Armutseinwanderern schützen und in der Schweiz hat sich das Volk gerade erst gegen eine weitere Verschärfung der Zuwanderungsgesetze ausgesprochen. Indirekt hat sich auch das TdW bereits mit dem Thema befasst, z. B. bei der Frage ob der Populismus zunimmt, denn die Zuwanderung ist sozusagen eines der Lieblingsthemen von (Rechts)Populisten. Aber nicht nur Politiker und Populisten (so es denn einen Unterschied geben sollte) diskutieren über das Thema, auch die Wirtschaft, die Wissenschaft und - natürlich - die Bürger im allgemeinen und die Stammtische im besonderen. Wie bei den meisten Themen die kontrovers diskutiert werden, kann man die Debatte vereinfacht auf zwei gegensätzliche Standpunkte herunterbrechen (obwohl natürlich auf beiden Seiten ein breites Spektrum an Standpunkten gibt): Die einen begreifen die Zuwanderung als Bedrohung, die anderen sehen in ihr eine Chance.
Fangen wir am besten mal mit den populistischen, bzw. extremeren Standpunkten an, da diese wie üblich die plumpesten Argumente haben: Auf der einen Seite wird mit Schlagworten wie Überfremdung, Islamisierung und Leitkultur argumentiert. Vertreter dieses Lagers fühlen sich als Fremde im eigenen Land, geradezu umzingelt von Einwanderern, die nur ins Land gekommen sind um am Reichtum Deutschland teilzuhaben (natürlich in Form von Sozialleistungen) und sich ansonsten einen Dreck um Recht und Ordnung (Schlagwort: Integrationsverweigerer) scheren. Vertreter dieses Standpunktes findet man in der Regel am rechten Rand der (politischen) Gesellschaft (auch wenn viele von denen sich gerne als Mitte generieren), man findet sie sowohl auf Kundgebungen der HoGeSA und der PeGiDa, als auch in der AfD, den rechten Flügeln der etablierten Parteien und - natürlich - an den Stammtischen.
Ihr Gegenpart vom linken Rand des politischen Spektrums arbeitet ebenfalls mit Schlagworten, wie z. B. Multi-Kulti, Bereicherung durch kulturelle Vielfalt, Freizügigkeit als Menschenrecht und Toleranz als Menschenpflicht. Wie es bei Menschen mit einem extremeren Weltbild aber nicht unüblich ist, ist es mit den eigenen Idealen oft nicht allzuweit her. Wer auch nur in einem Punkt eine andere Meinung hat, kann schon nicht mehr auf Toleranz hoffen. Und selbst konkrete Kritik an bestehenden Missständen, führt schnell dazu das die "Nazi-Keule" geschwungen wird. Vertreter dieses Standpunktes findet man z. B. bei der Antifa, den Linken und den linken Flügeln der etablierten Parteien.
Da wir es hier mit zwei eher extremen Standpunkten zu tun haben, ist klar das die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen muss. Doch wo genau? Erhellend sind in diesem Zusammenhang vermutlich die Standpunkte von anderen, eher rational argumentierenden Diskussionsteilnehmern. Von Vertretern der Wirtschaft hört man z. B. schon seit Jahren das Einwanderung unverzichtbar für die deutsche Wirtschaftskraft ist. Das Stichwort hier lautet Fachkräftemangel und manche Vertreter der Wirtschaft sehen nur in der Einwanderung eine Chance diesen zu kompensieren. Kritiker wiederum argumentieren das die Wirtschaft sich nur davor drücken will auf eigene Kosten Fachkräfte zu qualifizieren. Wie auch immer man dazu steht: Da wäre noch das Problem mit dem demografischen Wandel und der Alterpyramide. Die Gesellschaft in Deutschland (und soweit ich weiß gilt das für den gesamten "Westen") altert rapide. Im Klartext heißt das: Aufgrund mehr oder weniger stetig sinkender Geburtenraten (siehe hier) und der stetig wachsenden Zahl von Rentnern, stehen dem Arbeitsmarkt immer weniger arbeitsfähige Menschen zur Verfügung. Man muss kein Genie sein um zu erkennen, dass dieser Trend fatal für die Wirtschaft ist (die nicht genügend Arbeiter findet) und ebenso eine Gefahr für die Gesellschaft, da immer weniger Menschen aktiv zur Finanzierung des Staates und der Sozialkassen beitragen und die Einnahmen somit stetig sinken würden. Somit sollte Einwanderung eigentlich eine Chance sein um sinkende Geburtenraten zu kompensieren, oder?
Woran liegt es also, dass dieses Thema trotzdem überall so hitzige Debatten auslöst? Ich persönlich vermute das dieses Thema so emotional diskutiert wird, weil hier einfach Urängste angesprochen werden. Und wo Ängste und Vorurteile eine Rolle spielen, gerät der gesunde Menschenverstand schnell ins Hintertreffen. Vielleicht wäre es sinnvoll diese Debatte zu versachlichen und mehr auf Zahlen und Fakten zu schauen. Auch dazu gab es in den letzten Tagen viel interessantes zu lesen. So hat kürzlich eine Studie eine große Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und der reelen Zahl von Muslimen in Deutschland festgestellt:
Muslime machen nicht einmal 5% der Bevölkerung aus und trotzdem gehen in Dresden "patriotische Europäer" auf die Straße um gegen eine "Islamisierung des Abendlandes" zu protestieren? Die von Thilo Sarrazin beschworene Kopftuchmädchen-Produktion scheint bislang eher schleppend zu verlaufen...
Andere interessante Zahlen hat gerade die Bertelsmann-Stiftung, die eigentlich nicht im Verdacht steht besonders linkslastig zu sein, veröffentlicht:
Eine weitere Studie beschäftigte sich gerade mit der Definition der nationalen Identität in Deutschland:
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW heute die Frage: Zuwanderung - Chance oder Bedrohung?
Fangen wir am besten mal mit den populistischen, bzw. extremeren Standpunkten an, da diese wie üblich die plumpesten Argumente haben: Auf der einen Seite wird mit Schlagworten wie Überfremdung, Islamisierung und Leitkultur argumentiert. Vertreter dieses Lagers fühlen sich als Fremde im eigenen Land, geradezu umzingelt von Einwanderern, die nur ins Land gekommen sind um am Reichtum Deutschland teilzuhaben (natürlich in Form von Sozialleistungen) und sich ansonsten einen Dreck um Recht und Ordnung (Schlagwort: Integrationsverweigerer) scheren. Vertreter dieses Standpunktes findet man in der Regel am rechten Rand der (politischen) Gesellschaft (auch wenn viele von denen sich gerne als Mitte generieren), man findet sie sowohl auf Kundgebungen der HoGeSA und der PeGiDa, als auch in der AfD, den rechten Flügeln der etablierten Parteien und - natürlich - an den Stammtischen.
Ihr Gegenpart vom linken Rand des politischen Spektrums arbeitet ebenfalls mit Schlagworten, wie z. B. Multi-Kulti, Bereicherung durch kulturelle Vielfalt, Freizügigkeit als Menschenrecht und Toleranz als Menschenpflicht. Wie es bei Menschen mit einem extremeren Weltbild aber nicht unüblich ist, ist es mit den eigenen Idealen oft nicht allzuweit her. Wer auch nur in einem Punkt eine andere Meinung hat, kann schon nicht mehr auf Toleranz hoffen. Und selbst konkrete Kritik an bestehenden Missständen, führt schnell dazu das die "Nazi-Keule" geschwungen wird. Vertreter dieses Standpunktes findet man z. B. bei der Antifa, den Linken und den linken Flügeln der etablierten Parteien.
Da wir es hier mit zwei eher extremen Standpunkten zu tun haben, ist klar das die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen muss. Doch wo genau? Erhellend sind in diesem Zusammenhang vermutlich die Standpunkte von anderen, eher rational argumentierenden Diskussionsteilnehmern. Von Vertretern der Wirtschaft hört man z. B. schon seit Jahren das Einwanderung unverzichtbar für die deutsche Wirtschaftskraft ist. Das Stichwort hier lautet Fachkräftemangel und manche Vertreter der Wirtschaft sehen nur in der Einwanderung eine Chance diesen zu kompensieren. Kritiker wiederum argumentieren das die Wirtschaft sich nur davor drücken will auf eigene Kosten Fachkräfte zu qualifizieren. Wie auch immer man dazu steht: Da wäre noch das Problem mit dem demografischen Wandel und der Alterpyramide. Die Gesellschaft in Deutschland (und soweit ich weiß gilt das für den gesamten "Westen") altert rapide. Im Klartext heißt das: Aufgrund mehr oder weniger stetig sinkender Geburtenraten (siehe hier) und der stetig wachsenden Zahl von Rentnern, stehen dem Arbeitsmarkt immer weniger arbeitsfähige Menschen zur Verfügung. Man muss kein Genie sein um zu erkennen, dass dieser Trend fatal für die Wirtschaft ist (die nicht genügend Arbeiter findet) und ebenso eine Gefahr für die Gesellschaft, da immer weniger Menschen aktiv zur Finanzierung des Staates und der Sozialkassen beitragen und die Einnahmen somit stetig sinken würden. Somit sollte Einwanderung eigentlich eine Chance sein um sinkende Geburtenraten zu kompensieren, oder?
Woran liegt es also, dass dieses Thema trotzdem überall so hitzige Debatten auslöst? Ich persönlich vermute das dieses Thema so emotional diskutiert wird, weil hier einfach Urängste angesprochen werden. Und wo Ängste und Vorurteile eine Rolle spielen, gerät der gesunde Menschenverstand schnell ins Hintertreffen. Vielleicht wäre es sinnvoll diese Debatte zu versachlichen und mehr auf Zahlen und Fakten zu schauen. Auch dazu gab es in den letzten Tagen viel interessantes zu lesen. So hat kürzlich eine Studie eine große Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und der reelen Zahl von Muslimen in Deutschland festgestellt:
Quelle: Umfrage: Zahl der Muslime in Deutschland wird deutlich überschätzt - Politik - TagesspiegelSo gingen bei einer Befragung von 5659 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund 70 Prozent von einer deutlich höheren Zahl aus, teilte das Gremium am Donnerstag in Berlin mit. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung des Integrationsbarometers. Nur etwa zehn Prozent hätten die Zahl der Muslime in Deutschland mit dem richtigen Wert zwischen 3,8 und 4,3 Millionen angegeben. Diese Zahl (etwa fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland) entspricht der weithin anerkannten Hochrechnung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Muslime machen nicht einmal 5% der Bevölkerung aus und trotzdem gehen in Dresden "patriotische Europäer" auf die Straße um gegen eine "Islamisierung des Abendlandes" zu protestieren? Die von Thilo Sarrazin beschworene Kopftuchmädchen-Produktion scheint bislang eher schleppend zu verlaufen...

Andere interessante Zahlen hat gerade die Bertelsmann-Stiftung, die eigentlich nicht im Verdacht steht besonders linkslastig zu sein, veröffentlicht:
Quelle: Sozialstaat profitiert von ZuwanderungDie 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass sorgten 2012 für einen Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro. Jeder Ausländer zahlt demnach pro Jahr durchschnittlich 3.300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben als er an staatlichen Leistungen erhält. Das Plus pro Kopf ist in den vergangenen zehn Jahren um über die Hälfte gestiegen.
Eine weitere Studie beschäftigte sich gerade mit der Definition der nationalen Identität in Deutschland:
Quelle: Wann sind Einwanderer Deutsche? Laut Umfrage soll Sprache entscheiden - SPIEGEL ONLINEAn erster Stelle steht die deutsche Sprache: 96,8 Prozent der Befragten waren der Meinung, deutsch sei, wer deutsch sprechen könne. Am zweithäufigsten nannten 78,9 Prozent zusätzlich das Vorhandensein eines deutschen Passes als Bedingung. Lediglich 37 Prozent meinten, ein Deutscher müsse auch deutsche Vorfahren haben.
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW heute die Frage: Zuwanderung - Chance oder Bedrohung?