Nach einer kurzen Pause beschäftigt sich das TdW diesmal mit den Evangelikalen, einer protestantischen Bewegung die sich scheinbar weltweit eines rasanten Wachstums erfreut. Doch bevor man über etwas diskutieren kann, benötigt man natürlich eine Definition. Ich selbst würde es mir da eher einfach machen und Evangelikale als christliche Fundamentalisten protestantischer Ausprägung beschreiben, doch manchen wäre diese Definition vermutlich zu polemisch. Daher übernehme ich für den Thread diese Definition aus der Wikipedia:
Eine Hochburg der Evangelikalen sind die USA, also der Staat den man wohl getrost als den mächtigsten Staat der Erde bezeichnen darf. Und dort verfügen die Evangelikalen über einen enormen politischen Einfluss, zum einen weil sie (man denke nur an den sogenannten Bible Belt) viele Wähler stellen, zum anderen weil sie über teils enorme finanzielle Mittel verfügen und diese auch für klassischen Lobbyismus nutzen. George W. Bush war zum Beispiel ein US-Präsident, dessen Mehrheit stark auf Unterstützung aus den Kreisen der religiösen Rechten beruhte. Dementsprechend war auch das Vokabular, dessen sich seine Regierung bediente, da war oft vom Kreuzzug gegen den Terror die Rede oder auch von der Achse des Bösen - die Welt leidet bis heute an den Folgen seiner Politik.
Doch woher haben die Evangelikalen eigentlich so viel Geld? Ich schätze das liegt nicht zuletzt daran das viele evangelikale Kirchen oder Gemeinden straff organisiert sind und praktisch wie Unternehmen geführt werden. Wer hat nicht schon einmal in amerikanischen Spielfilmen Fernseh-Prediger gesehen, die mit Eifer und Wortgewalt versuchen Spendengelder zu generieren? Obwohl Evangelikale in ihren Anschauungen eher konservativ und altmodisch sind, haben sie es doch schon sehr früh verstanden die moderne Technik zu nutzen (z.B. für professionelle Bühnenshows & landesweite Spendenakquise) und so ihre Einnahmen zu maximieren. Die so gewonnen Gelder wurden auch strategisch investiert - z. B. in Expansion & Missionierung durch regelrechte PR-Kampagnen und eben in politische Lobbyarbeit.
Schon vor einigen Jahren habe ich lesen müssen das die Evangelikalen die weltweit am stärksten wachsende religiöse Gruppierung sind. Ob das stimmt und immer noch gilt, kann ich nicht sagen - aber Evangelikale kann man definitiv mittlerweile in jedem Land antreffen. Auch in Deutschland sind sie vertreten und auch hier versuchen sie politischen Einfluss zu erlangen und den Kreationismus zu verbreiten.
In Südkorea waren amerikanische Evangelikale als Missionare so erfolgreich, das mittlerweile Südkorea das zweitgrößte christliche Missionswerk der Welt betreiben - nach den USA. Auch in China verbreiten Evangelikale eifrig ihre Lehre und schon graut manchen Menschen (mit Blick auf die Entwicklung in Südkorea) vor den Folgen dieser Entwicklung:
Auch wenn das irgendwie nach Übertreibung und Schwarzmalerei klingt, so will ich doch nicht verhehlen das ich durch diesen Artikel auf das heutige Thema gekommen bin:
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW also heute die FRage: Sind die Evangelikalen auf dem Vormarsch?
Quellen & mehr zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Bible_Belt
http://www.geo.de/GEO/natur/der-kreationismus-ist-ein-florierendes-business-54556.html
http://www.sueddeutsche.de/karriere/kreationismus-im-schulunterricht-paedagogischer-suendenfall-1.477324
https://www.taz.de/!5169874/
http://www.nzz.ch/suedkoreas-christen-missionieren-in-aller-welt-1.5726537
http://www.ead.de/nachrichten/nachr...die-kommende-evangelikale-fuehrungsmacht.html
http://www.zeit.de/2015/36/brasilien-produkte-fromme-glaeubige
http://www.zeit.de/2005/32/Kirchen-Beitext
Schon allein das bibeltreu erklärt warum ich, als Mensch mit einem naturwissenschaftlich geprägten Weltbild, ein Problem mit Evangelikalen habe, denn diese kämpfen eifrig gegen wissenschaftliche Erkenntnisse. Ein Mittel dabei ist z.B. der Kreationismus, mit dem Evangelikale versuchen geologische und biologische Erkenntnisse zu leugnen. Noch vor zwanzig Jahren konnte ich bei dem Thema spöttisch grinsen, doch mittlerweile ist mir das Schmunzeln längst vergangen - denn die Evangelikalen scheinen weltweit auf dem Vormarsch zu sein und sich eines wachsenden politischen & wirtschaftlichen Einflusses zu erfreuen.Das relativ junge Wort evangelikal bedeutet „auf das Evangelium zurückgehend“ und ist heute ein feststehender Ausdruck für ein protestantisches Christentum geworden, das sich auf besondere Weise als bibeltreu versteht und sich daher von liberaler Theologie, Säkularismus, aber oft auch von liturgisch orientierten evangelischen wie nichtevangelischen Kirchen abgrenzt.
Eine Hochburg der Evangelikalen sind die USA, also der Staat den man wohl getrost als den mächtigsten Staat der Erde bezeichnen darf. Und dort verfügen die Evangelikalen über einen enormen politischen Einfluss, zum einen weil sie (man denke nur an den sogenannten Bible Belt) viele Wähler stellen, zum anderen weil sie über teils enorme finanzielle Mittel verfügen und diese auch für klassischen Lobbyismus nutzen. George W. Bush war zum Beispiel ein US-Präsident, dessen Mehrheit stark auf Unterstützung aus den Kreisen der religiösen Rechten beruhte. Dementsprechend war auch das Vokabular, dessen sich seine Regierung bediente, da war oft vom Kreuzzug gegen den Terror die Rede oder auch von der Achse des Bösen - die Welt leidet bis heute an den Folgen seiner Politik.
Doch woher haben die Evangelikalen eigentlich so viel Geld? Ich schätze das liegt nicht zuletzt daran das viele evangelikale Kirchen oder Gemeinden straff organisiert sind und praktisch wie Unternehmen geführt werden. Wer hat nicht schon einmal in amerikanischen Spielfilmen Fernseh-Prediger gesehen, die mit Eifer und Wortgewalt versuchen Spendengelder zu generieren? Obwohl Evangelikale in ihren Anschauungen eher konservativ und altmodisch sind, haben sie es doch schon sehr früh verstanden die moderne Technik zu nutzen (z.B. für professionelle Bühnenshows & landesweite Spendenakquise) und so ihre Einnahmen zu maximieren. Die so gewonnen Gelder wurden auch strategisch investiert - z. B. in Expansion & Missionierung durch regelrechte PR-Kampagnen und eben in politische Lobbyarbeit.
Schon vor einigen Jahren habe ich lesen müssen das die Evangelikalen die weltweit am stärksten wachsende religiöse Gruppierung sind. Ob das stimmt und immer noch gilt, kann ich nicht sagen - aber Evangelikale kann man definitiv mittlerweile in jedem Land antreffen. Auch in Deutschland sind sie vertreten und auch hier versuchen sie politischen Einfluss zu erlangen und den Kreationismus zu verbreiten.
In Südkorea waren amerikanische Evangelikale als Missionare so erfolgreich, das mittlerweile Südkorea das zweitgrößte christliche Missionswerk der Welt betreiben - nach den USA. Auch in China verbreiten Evangelikale eifrig ihre Lehre und schon graut manchen Menschen (mit Blick auf die Entwicklung in Südkorea) vor den Folgen dieser Entwicklung:
Quelle: http://www.ead.de/nachrichten/nachr...die-kommende-evangelikale-fuehrungsmacht.htmlDie zahlenmäßig stark wachsende Christenheit in der Volksrepublik China wird die US-amerikanischen Christen als Führungsmacht in der weltweiten evangelikalen Bewegung in wenigen Jahrzehnten ablösen. Davon ist der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, der Missionswissenschaftler Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), überzeugt.
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„Wenn jetzt schon das kleine Südkorea die Welt mit Missionaren überschwemmt, wie wird es dann erst sein, wenn das riesige China frei wird und Millionen chinesischer Missionare in alle Welt marschieren?“
Auch wenn das irgendwie nach Übertreibung und Schwarzmalerei klingt, so will ich doch nicht verhehlen das ich durch diesen Artikel auf das heutige Thema gekommen bin:
Die evangelikalen Missionare sind also nicht nur in nicht-christlichen Ländern in Asien tätig und erfolgreich - selbst in traditionell katholisch geprägten Ländern sind sie auf dem Vormarsch. Und wie in den USA paart sich religiöser Eifer mit wirtschaftlichen Erfolg - und somit auch mit politischem Einfluss.Willkommen in der verwirrenden Welt eines exotischen Wachstumsmarktes: Produkte für fromme Kirchgänger in Lateinamerika.
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Die Zahl der Anhänger von Pfingstkirchen und evangelikalen Glaubensgemeinschaften wächst seit Jahrzehnten in Lateinamerika. In Brasilien zählt sich heute knapp ein Viertel der Bevölkerung dazu; "katholisch" nennen sich noch 65 Prozent.
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Manche evangelikale Superkirche ist auf diese Weise zu einem Milliardenkonzern geworden – allen voran die brasilianische, aber inzwischen weltweit operierende "Universal-Kirche". Sie unterhält Zehntausende Glaubensstätten, darunter den megalomanischen Salomons-Tempel in São Paulo mit 10.000 Sitzplätzen. Sie betreibt auch den zweitgrößten Fernsehkanal Brasiliens. Im Gefolge solcher Riesenkirchen stiegen Gospel-Musiklabel und Bibel-Verlage auf, auch sie ein Multi-Millionengeschäft.
Vor diesem Hintergrund stellt das TdW also heute die FRage: Sind die Evangelikalen auf dem Vormarsch?
Quellen & mehr zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Bible_Belt
http://www.geo.de/GEO/natur/der-kreationismus-ist-ein-florierendes-business-54556.html
http://www.sueddeutsche.de/karriere/kreationismus-im-schulunterricht-paedagogischer-suendenfall-1.477324
https://www.taz.de/!5169874/
http://www.nzz.ch/suedkoreas-christen-missionieren-in-aller-welt-1.5726537
http://www.ead.de/nachrichten/nachr...die-kommende-evangelikale-fuehrungsmacht.html
http://www.zeit.de/2015/36/brasilien-produkte-fromme-glaeubige
http://www.zeit.de/2005/32/Kirchen-Beitext