[TdW 24] Ist das Urheberrecht noch zeitgemäß?

Angeregt von xrayn beschäftigt sich das Thema der Woche diesmal mit dem Urheberrecht. Trotz des provokanten Titels möchte ich hier eigentlich nicht die Frage nach einer Abschaffung des Urheberrechts zur Diskussion stellen, denn ich denke diese Forderung wird von niemanden ernsthaft erwogen. Selbst die Piraten, die wohl zu den schärfsten Kritikern des Urheberrechts in der jetzigen Form gehören, wollen es nicht abschaffen (obwohl ihnen genau das von uninformierten oder populistischen Kritikern oft unterstellt wird), sondern reformieren. Und wenn man bedenkt, dass die meisten deutschen Gesetze die das Urheberrecht regeln afaik aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen, also aus einer Zeit wo viele der heute genutzten Medien nicht einmal erfunden waren, stellt sich doch die Frage ob diese Gesetze noch adäquat sind. Der Streit um das Urheberrecht wird derzeit recht heftig geführt und ich denke das liegt zu einem Teil daran, dass es sich nicht um ein abstraktes juristisches oder politisches Thema handelt, sondern um etwas das alle berührt und direkt betrifft. Wer hätte nicht schon Konsequenzen des Urheberrechts zu spüren bekommen? Angefangen bei gekauften Musik-CDs, die nicht mit jedem Gerät gehört werden können, weil der Kopierschutz bestimmte Geräte(z. B. Computer Laufwerke) blockiert - bis hin zur sogenannten Abmahn-Mafia... Natürlich gibt es auch die Kehrseite der Medaille - wer hat nicht schon eine Raubkopie in der Hand gehalten oder will bestreiten das die Betreiber von Portalen wie kino.to oder Megaupload, die mit illegalen Kopien Millionen gescheffelt haben, das Gegenstück zu den Abmahn-Anwälten sind? Doch irgendwie profitieren beide von einem Urheberrecht, dass den Anforderungen des digitalen Zeitalters nicht gewachsen zu sein scheint. Daher die Frage: Ist das Urheberrecht noch zeitgemäß? Und als Ergänzung: Wie könnte man es reformieren?

Übrigens hat die FAZ sich in den letzten Wochen intensiv mit diesem Thema beschäftigt und beide Seiten zu Wort kommen lassen. Wer sich etwas näher mit der Thematik beschäftigen will, sollte sich diese Artikel (gibt aber noch bedeutend mehr) mal durchlesen:
Piraten & Urheberrecht: Denn sie wissen nicht, wie Werke entstehen - Feuilleton - FAZ
Piraten & Urheberrecht: Ein notwendiger Protest - Aktuell - FAZ
Urheberrechtsdebatte: Es gibt kein Zurück ins echte Leben - Debatten - FAZ
Urheberrechtsdebatte: Schluss mit dem Hass - Feuilleton - FAZ
 
Zuletzt bearbeitet:
Also eine Partei, deren Gründungsbackgound darauf baut, das Leecher nicht kriminalisiert werden sollen, will das Urheberrecht reformieren? Sounds funny!

Die Piraten wollen in urgeigenster Sache reformieren, denn ich sehe keine nennenswerte Künstlerbeteiligung.

Unser Urheberrecht ist tatsächlich wenig reformbedürftig, denn die Grundlegende Sache hat sich nicht geändert: Ein Mensch ist nach bestimmten Kriterien schöpferisch tätig und ist damit Urheber seines Werkes. Das Gesetz ist so gestaltet, das immer nur eine sog. natürliche Person, also ein "jemand" ein Urheber sein kann, oder aber eine Gruppe von solchen Personen. Niemals aber kann eine Firma Urheber sein. Ein Urheber kann wiederum anderen, auch einer Firma, Nutzungsrechte einräumen. Es spielt doch überhaupt keine Rolle ob ich erst die Buchpresse habe, dann ein Kopierwerk und irgendwann Computer.

D.h. das Recht über ein Werk muss erst einmal grundsätzlich unverhandelbar bleiben. Darüber, was denn nun schützenswert sei, kann man an anderer Stelle noch streiten. In diesem Fall gehe ich erstmal von der Kunst aus. Das Urheberrecht schützt also einen Künstler, der enscheiden kann, wer und wie seine Werke verwerten darf. Wie ein Rechteverwerte dann vorgeht und wie sich die Verträge zwischen Urheber und Verwerter gestalten, sind nicht die Sache des Urheberrechts und unterliegen anderen Gesetzen wie dem Vertragsrecht.

Worüber man prima streiten kann ist allerdings die Frage wie zB die Musikbranche tickt. Und ob da nicht etwa Knebelverträge existieren, die die Künstler kleinhalten. Das mag alles sein, aber was hat das mit dem Urheberrecht bzlg. der Kunst zu tun?

Die Idee, Musiker können sich ja selbst produzieren und vertreiben entspringt der Unkenntnis der Arbeit, die _richtige_ Musiker leisten. Wenn ich zB als Musiker in ein Studio gehe um klassische GItarre aufzunehmen, so stehe ich da vor Equipment, die sich kaum ein Musiker leisten kann. Alleine die Micros, die da verwendet werden, koennen ganz schnell 6000 € kosten. Dann will ich vielleicht ne Analoge Bandaufnahme, weil ich Teile davon auf LP rausbringen will. Da muss ein Master erstellt werden. Auch der Typ, der feintunig macht, kostet Geld u.s.w.

Tatsache ist: Echtes Musikbusiness ist Meilenweit entfernt von der romantischen Vorstellung, jeder Hampelmann könne mit seinem Heim-PC Aufnahmen in richtiger Studioqualität herstellen.

Im Grunde gehts doch darum: Die Leute wollen neuen Content runterladen. Und das am besten in guter Qualität. Bei Musik ist das einfach. Bei Filmen "muss" man sich erstmal ne ganze Zeit mit mieser Qualität zu frieden geben.

Also ist die Frage doch eher: Wie kann man der Industrie helfen, Angebote zu entwickeln, um Content zügig zu liefern, zu Bedingungen, die der Markt akzeptiert. DRM und Kopierschutz wollen die Konsumenten eben nicht. Also muss man sich was einfallen lassen.

Die Industrie muss erkennen, dass die Zeiten vorbei sind, dass den Kids einer abgeht, wenn sie das Brandneue Album ihrer Band in den Händen halten und ins Regal, zu dan anderen geilen alben stellen.

Musik - und Film - ist ein Einwegprodukt geworden, mit fest implementierten Sollbruchstellen. Dieses Fass hat jedoch die Musikindustrie selbst aufgemacht, indem sie sich auf den Bodensatz der Kulturkonsumenten konzentriert hat. Und zwar nicht nur ein paar Label, sondern alle Major Label. Und das spiegelt sich in dem wieder, was "angesagt" ist.


Nachträglich: Es muss eine Einigung der Industrie mit den Kunden geben. Denn wenn dort nicht konstruktiv gearbeitet wird, werden stärkere Geschütze aufgefahren. Das kommt dann in Form von PIPA, ACTA und Three Strikes. Die Idelle Vorstellung, die sich an Demokratie anschmiegt, wird dem aggressiven Vorgehen der Industrie nicht widerstehen können. Das bedeutet dass wir sowas wie ACTA bekommen werden. Früher oder später. Und die Piraten sind ganz gewiss nicht in der Lage, denn sie sind in diesem Punkt einfach nur inkompetent.
 
Nur in einem Punkt möchte ich widersprechen, von der guten Musik möchte selbst die heutige Jugend
die Orginal CD im Regal stehen haben. Nur gibt es inzwischen so viele "One Hit Wonder" Bands und Künstler
wo der Kauf des Albums eine echte Enttäuschung ist, von den künstlich gehypten Produktionen will ich
erst gar nicht anfangen.
Die Lösung des Problems wird wohl in Flatrates liegen und einer deutlichen Reduzierung der CD und DVD
Produktion, welche sich an der tatsächlichen Nachfrage orientiert.

Gruss
 
Was ich etwas komisch finde, is ja die Idee von den Piraten: statt z.B. Musik zu verkaufen und so soll ja einfach jeder in nen Topf einbezahlen (Quasi eine Kulturflatrate) und dann wird das eingezahlte an die Urheber ausgeteilt und jeder darf alles Benutzen, Kopieren und Co.
Aber irgendwie klingt das etwas komisch, da jeder ja Urheber von etwas ist, bekommt ja auch jeder was und wer entscheidet dann welche Sache mehr Wert hat und welche nicht? Selbst ein Forumbeitrag kann durch Urheberrecht geschützt sein.

Abgesehn davon soll ja das Urheberrecht ja auch die Kreativität beflügeln. Wer würde sich den die Mühe machen Songs zu schreiben, zu produzieren und Konzerte zu geben, wenns nix dafür gibt? Und die Qualität würde womöglich auch drunter leiden wenn Musik nicht verkauft wird sondern einfach verteilt. Es wär ja absolut unrentabel Unmengen in die Produktion zu stecken und am ende nix dabei raus zubekommen. Noch schlimmer wirds bei Filmen die manchmal in die Mio. Beträge gehen, was sie Produktion angeht. Wie will man sowas machen wenn die Produzenten nichts dran verdienen?
 
Nur in einem Punkt möchte ich widersprechen, von der guten Musik möchte selbst die heutige Jugend
die Orginal CD im Regal stehen haben. Nur gibt es inzwischen so viele "One Hit Wonder" Bands und Künstler
wo der Kauf des Albums eine echte Enttäuschung ist, von den künstlich gehypten Produktionen will ich
erst gar nicht anfangen.

Meine Erfahrunen mit der holden Jugend sind da anders. Da wird nur noch Musik geladen, wenn auch meist legal. Aber klar: Das ist überspiztt verallgemeinert.



Was ich etwas komisch finde, is ja die Idee von den Piraten: statt z.B. Musik zu verkaufen und so soll ja einfach jeder in nen Topf einbezahlen (Quasi eine Kulturflatrate) und dann wird das eingezahlte an die Urheber ausgeteilt und jeder darf alles Benutzen, Kopieren und Co.
Aber irgendwie klingt das etwas komisch, da jeder ja Urheber von etwas ist, bekommt ja auch jeder was und wer entscheidet dann welche Sache mehr Wert hat und welche nicht? Selbst ein Forumbeitrag kann durch Urheberrecht geschützt sein.

Das Konzept gibt es schon: Nämlich bei der GEZ. Und die Verteilungsschlüssel sind der Oberlacher.
Die GEZ und GEMA macht aber in gewisser Hinsicht Sinn und das Radiokonzept ist eh ein ganz anderes.
Für Musiker im Freien Markt ist es aber untauglich. Ich will 1. nicht Pauschal für den Dreck bezahlen den andere hören, sondern will meine Euros für ein ganz bestimmtes Album ausgeben. Und 2. wollen viele Musiker ihre Arbeit nicht durch Statistiken bezahlt wissen. Und wer wird die Statistiken erstellen? Welche Bewertungsmassstäbe sollen angesetzt werden? Bekommt Dj Ötzi den gleichen Teil wie Leonard Cohen?

Eine Bevormundung ist nicht nötig und macht auch überhaupt keinen Sinn. Die Künstler brauchen einen stabilen Markt, in dem auch Geld für ihre Arbeit gezahlt wird. Das ist das ganze Problem - Auch wenn die Musik/Film Industrie das etwas über die Maßen aufpeitscht.
 
Es wird sicherlich nicht mehr alzu lange dauern bis die Label/Verläge/Publisher etc. der jeweiligen Medienkategorien im hier und jetzt angekommen sein werden.
(btw. futurum exactum ist ne tolle Sache)

Das das bisher bestehende System nicht mehr lange Zukunft hat ist ersichtlich - es kann sogar argumentiert werden, dass es bereits jetzt ein am leben erhaltenes Fossil ist.

aufwendigere DRM und höhere Kosten sind zwar ein Lösungsansatz sofern das Problem erster Ordnung wäre - hier handelt es sich allerdings um ein klassisches Problem zweiter Ordnung: mehr vom gleichen ist keine Lösung.
etwas neues muss her

soweit dürften sich sogar Piraten, Künstler und besagte Label/Publisher (zumindest auf lange sicht gedacht) einig sein. was nun dieses 'neue' sein soll - darüber lässt sich streiten ...

sicherlich ist es eine wirtschaftsethische verantwortung den künstlern einen gegenwert für ihre werke zu leisten - möglichst einen in den markt eingelassenen prozess der diesen gegenwert ökonomisch reguliert und somit gewährleistet.

aber das ist sicherlich nicht das einzige problem - und sicherlich nicht das hauptproblem welches die lobbies vor augen haben, denen geht es in erster linie um ihren eigenen hals, denn heutzutage können künstler durchaus alleine ihre werke vermarkten und das mittelglied stumpf übergehen - sowas treibt der Lobby natürlich blanken Angstschweiß ins Gesicht

Ein tolles Beispiel dürfte Minecraft (Indie-Computerspiel) darstellen - ohne jegliche weitere Instanz hat der Erschaffer sein Produkt direkt zum Kunden gebracht und den Zahlungsverkehr über PayPal geregelt - mittlerweile hat er sich aus den Rekordeinnahmen ein kleines Unternehmen zusammengestellt

Künstler anderer Branchen (vor allem in der Musik) reiben sich bei sowas natürlich die Hände ... die Zeiten sind vorbei in denen Musik primär übers Radio und erworbene physikalische Kopien gehört wurde - das Internet regiert.
schließlich landet vom verkaufspreis eines albums nur ein sehr geringer teil tatsächlich beim künstler - der rest verendet beim label, welches natürlich auch (sinnvolle) aufgaben wie werbung und produktion übernimmt - aber in weiten teilen eben auch stumpf geld in die eigene tasche steht "weil es geht" - ein offenes geheimnis

musik-künstler haben allerlei motivationen sich von den labels, insbesondere den major-labels, zu trennen und ihr werk direkt zu vermarkten - warum auch nicht?
aus ökonomischer sicht ist das nichts weltbewegendes, eine umstrukturierung des marktes, wie so oft - der "beruf" des plattenlabels wird ähnlich wie der des schustern almälich aussterben. die für die künstler notwendigen funktionen wie PR werden dann direkt von den künstlern engagierte Argenturen übernehmen (realistischer über die Instanz eines Agenten) und die Produktion eben neu aus dem Boden erscheinende Produktions-Argenturen (die Leute gibt es ja schon - sie arbeiten z.Z. nur i.d.R. für die Labels anstelle selbstständig)

umso verständlicher ist es, dass die lobbies eben völlig die konservative schiene fahren und die auftretenden probleme auf eine weise zu kontern versuchen die ihrem system entspricht

aber neben der musikbranche betrifft dies so ziemlich alle bereiche die irgendwas mit kunst oder urheberrecht zu tun haben - auch romanautoren oder schon genannte spieleentwickler werden in kommender zeit einen wandel vollziehen - einen wandel hin zur direkten vermarktung, denn dies ist nunmal die nächste stufe der ökonomischen evolution in einer gesellschaft in welcher die konsumenten aufgrund entsprechender technologien (eReader, iPods, etc. in Kombination mit dem Internet) eben diese direkte vermarktung nutzen können

nun aber ein schwenk zurück - ich sprach von einer wirtschaftsethischen verantwortung den urhebern einen (möglichst marktregulierten) gegenwert für ihre werke zu leisten ... wie soll das nun aussehen ?

tja, ich weiß es nicht.
es gibt in dieser hinsicht überlegungen, aber keine die wirklich zufriedenstellend sind. man möge nun argumentieren das direkte vermarktung der wohl beste weg sei diesen gegenwert zu gewerkleisten - grundlagen der ökonomik, aber wenn man sich mit einer tasse tee darüber ein wenig gedanken macht stößt man auf probleme:

in erster Linie ist Kunst kein klassisches Konsumgut - es gibt kein objektives "besser" oder "schlechter", wie man es beispielsweise beim vergleich zweier saftpressen fällen könnte. es ist ja noch nichtmal so wie bei verschiedenen apfelsorten - wo sich zwar kein objektiver vergleich zwischen den verschiedenen sorten, mehr oder weniger aber innerhalb einer sorte treffen lässt.
viel eher ist es so, dass kunst dermaßen subjektiv funktioniert, sodass eine konkurenzbasierte marktregulation an ihre natürlichen Grenzen zu stoßen scheint.

ein Konsument bezieht bei seiner trade-off entscheidung auch bei einem künstlerischen produkt anstelle der objektiven qualität substitioniert seinen subjektiven geschmack

kurz:
wenn Band A und Band B (sehr) ähnliche Musik machen - wie kann (oder eher soll) der Markt regulieren welche der beiden Bands den Marktvorteil besitzt

wirklich nur über das relative verhältnis der geschmacksverteilung? oder steckt hier wohlmöglich mehr drin?



und was hat das überhaupt alles mit urheberrecht zu tun?

dieses halt ich ähnlich Chromatin für wenig reformbedürftig - das Urheberrecht als solches macht seine Aufgabe gut.

worauf ich hinauswollte (und ein wenig aus den augen verloren habe) ist aber das das Urheberrecht aber auch voraussichtlich weiterhin seine Aufgabe gut vollrichten wird ... daher der zukunftsprognostische text.


das wirkliche problem liegt ganz wo anders begraben - nämlich ob und wenn ja, welche instanzen entweder staatlich oder wirtschaftlich in zukunft regulative wirkungen haben sollten? oder soll bewusst auf regulation verzichtet werden - pure ökonomie?

im amerikanischen finanzmarkt lief das nicht so gut ...
(das aber nur als letzter denkanstoß)
 
Chromatin hat gesagt.:
Also eine Partei, deren Gründungsbackgound darauf baut, das Leecher nicht kriminalisiert werden sollen, will das Urheberrecht reformieren? Sounds funny!
Na ja, so sehen das zumindest die Piraten selbst:
Urheber- und Verwertungsrechte
In Deutschland, anders als beispielsweise in den USA, wird zwischen dem Urheberpersönlichkeitsrecht und den Verwertungsrechten unterschieden. Erstere umfassen die persönlichen Rechte des Urhebers an seinem Werk, sie sind unveräußerlich. Die Verwertungsrechte sind hingegen handelbar. Der Urheber kann sie an einen Rechteverwerter (Verlag, Plattenlabel) in Teilen oder als Ganzes (in einem sogenannten Buyout-Vertrag) veräußern. Dazu gehören Vervielfältigungsrechte, Nutzungsrechte, Zweitverwertungsrechte und Ähnliches.
[...]
1) Die Piraten wollen das Urheberrecht abschaffen
Nein.
Richtig ist:
Die Piraten wollen das Urheberrecht reformieren, dass es einen Ausgleich zwischen den finanziellen Interessen der Urheber und den Interessen der Allgemeinheit an den kulturellen Werken widerspiegelt. Die zentrale Forderung dabei ist die Freigabe der nichtkommerziellen Vervielfältigung, da ein Verbot selbiger nur durch die Bespitzelung von privatem Datenverkehr oder Angriffe auf die freie Struktur des Netzes durchsetzbar ist.
Quelle: Vorstellung der Urheberrechtspositionen der Piratenpartei und Aufklärung von Mythen | Piratenpartei Deutschland
Chromatin hat gesagt.:
Die Piraten wollen in urgeigenster Sache reformieren, denn ich sehe keine nennenswerte Künstlerbeteiligung.
Und auch dazu findet sich etwas in dem oben verlinkten Text:
5) Die Piraten haben sich noch nie mit Urhebern auseinandergesetzt
Nein.
Richtig ist:
Viele der Piraten sind selbst Urheber und kennen die Probleme, die real auftreten, sehr gut. Viele Urheber haben ein offenes Ohr bei den Piraten und können über offene Kommunikationsstrukturen mitteilen, wie wir ihre Interessen berücksichtigen können.
In jedem Fall ist, meiner Meinung nach, die Diskussion insgesamt zu begrüßen und seit in den letzten paar Tagen beide Seiten begonnen haben rhetorisch abzurüsten, könnte sich tatsächlich sogar noch eine konstruktive Diskussion entwickeln...;)
 
musik-künstler haben allerlei motivationen sich von den labels, insbesondere den major-labels, zu trennen und ihr werk direkt zu vermarkten - warum auch nicht? aus ökonomischer sicht ist das nichts weltbewegendes, eine umstrukturierung des marktes, wie so oft - der "beruf" des plattenlabels wird ähnlich wie der des schustern almälich aussterben. die für die künstler notwendigen funktionen wie PR werden dann direkt von den künstlern engagierte Argenturen übernehmen (realistischer über die Instanz eines Agenten) und die Produktion eben neu aus dem Boden erscheinende Produktions-Argenturen (die Leute gibt es ja schon - sie arbeiten z.Z. nur i.d.R. für die Labels anstelle selbstständig)

Sorry, aber das ist so definitiv nicht richtig. PR als Musiker zu machen, die Alben in die Läden bringen und Vertriebswege aufbauen ist eine knochenarbeit und Musiker sind unterm Schnitt icht dafür bekannt, darin gut zu sein. Die Nummer mit der Agentur ist auch ein Fehlansatz, da es beim promoten von Musikern eher um längerfristig angelegte Nummern geht. Der Unterschied ist: Eine Agentur macht genau das, wofür sie bezahlt wird. Ein Label nutzt seine Ressourcen um - auch im eigenen Interesse - ein Profekt zum Erfolg zu bringen. Die meisten Studios sind ebenfalls in ein Label integriert. All das wuerde wegfallen. Und all das selbst zu machen, ist für einen Musiker unerschwinglich.

Und die Tatsache, dass es noch viel zu wenig grosse Indie Labels gibt, wo auch die grossen Musiker sind (Madonna ist hier imho wohl Pionier), beweist, dass es eben nicht ganz so einfach ist. Jedenfalls nicht, wenn man Interesse daran hat, auch jenseits der eigenen Stadtgrenzen bekannt zu werden.



@Taratonga
Die Piraten wollen das Urheberrecht reformieren, dass es einen Ausgleich zwischen den finanziellen Interessen der Urheber und den Interessen der Allgemeinheit an den kulturellen Werken widerspiegelt. Die zentrale Forderung dabei ist die Freigabe der nichtkommerziellen Vervielfältigung, da ein Verbot selbiger nur durch die Bespitzelung von privatem Datenverkehr oder Angriffe auf die freie Struktur des Netzes durchsetzbar ist.

Das Argument ist doch folgendes:

Da Leecher nur erfolgreich verfolgt werden können, wenn man an den Grundrechten schraubt, wäre es doch besser, das leechen zu erlauben.

Wenn das der Hintergedanke der Piraten ist, dann könnte ich die Argumentation ja noch verstehen; indem man damit versucht, den Schnüffelplänen den Boden zu entziehen. Wäre aber auch zu kurz gedacht, denn Schnüffelpläne werden klangfristig auch ohne Musikleecher auf den Tisch gebracht - und langfristig umgesetzt. Die Piraten verfolgen genau das und damit bescheinigen sie sich selbst politische Kurzsichtigkeit.

Der Kundenkreis IST doch der Endkunde ohne komerzielles Interesse - derjenige, der Musik ohne komerzielle Interessen tauscht. Das bedeutet doch im Umkehrschluss, dass es völlig legal sein wird, mir jedes erdenkliche Werk nahezu kostenlos herunterzuladen. Nahezu - denn komerzielle Interessen werden an anderer Stelle entstehen: Sharehoster, Streamingdienste, Werbeeinnahmen etc.pp. Irgendjemand bezahlt _immer_ und diese Modelle gehen komplett am Urheber vorbei.

In den Texten der Piraten taucht immer wieder das Internet und Youtube auf. Musiker machen aber Alben. Und die müssen vertrieben werden. Wozu soll ich mir als Musiker die Mühe machen in meinem Song einen Marshall zu benutzen, eine Fender-Rhodes oder eine B3 einspielen, wenn das Stück am Ende aus PC Lautsprechern plärrt? Die Piraten unterliegen da einer ganz gewaltigen Utopie, was die Schöpfungsprozesse und Ansprüche von Musik angeht.


5) Die Piraten haben sich noch nie mit Urhebern auseinandergesetzt
Nein.
Richtig ist:
Viele der Piraten sind selbst Urheber und kennen die Probleme, die real auftreten, sehr gut. Viele Urheber haben ein offenes Ohr bei den Piraten und können über offene Kommunikationsstrukturen mitteilen, wie wir ihre Interessen berücksichtigen können.

Die Piratenpartei stellt keine repräsentative Gruppe von Kulturschaffenden dar, noch sind sie in einer relevanten Künstlervereinigung aktiv.

Sie wollen auch Drogen entkriminalisieren - sind die Piraten also auch Junkies, Kiffer und Kokser? ;)

In jedem Fall ist, meiner Meinung nach, die Diskussion insgesamt zu begrüßen und seit in den letzten paar Tagen beide Seiten begonnen haben rhetorisch abzurüsten, könnte sich tatsächlich sogar noch eine konstruktive Diskussion entwickeln.
Es herrscht ein grundsätzliche Eingkeit darüber, dass einiges nicht ganz so läuft, wie sich die Parteien (Verwerter und Leecher) das wünschen.
Aber niemand, ausser den Piraten, erwägt ernsthaft, am Urheberecht zu schrauben - dh, was, wenn ich das weiter spinne, schon fast an Enteignung grenzt, wenn man einem Urheber aufdiktiert, wie er seine Arbeit zu verkaufen hat und er defacto keinen Schutz mehr für seine Arbeit geniesst: Jeder kann (natürlich unkommerziell) seine Werke kopieren, sammeln, vorführen, tauschen etc. pp.

Ich sehe den wirklich dringenden Bedarf attraktiverer Geschäftsmodelle - für die Musiker. Und da muss sich der Markt einfach um sich selbst kümmern. Da müssen die Musiker sich selbst dei richtigen Labels suchen oder sich organisieren. Die Piraten könnten eine wunderbare Anlaufstelle sein und Aufklärungsarbeit leisten. Sie könnten sogar Vereinsbildungen fördern und in den Gemeinden um Mittel für "Kulturzentren" werben: Offene Studios mit einem tragfähigen Geschäftsmodell dahinter aufbauen. Da gäbe es reichlich an praktischer Arbeit zu tun.

Leider haben die Piraten noch immer kein ansatzweise tragfähiges Konzept für irgendwas vorgestellt.


PS: Ist euch eigentlich schonmal selbst aufgefallen, wie sich der Begriff "Piraten" gerade wandelt? Es fühlt sich schon fast wie ein bischen Robin Hood. Diese coolen freshen Peoples mit ihren Laptops in diesen chaotischen Parteilagern.

Dabei sind Piraten eigentlich dafür bekannt, Leute auszurauben und mitunter sehr brutal dabei vorzugehen.
 
Sind Verteilerschlüssel in Zeiten von RFID & elektronischer Datenerfassung nicht langsam überflüssig bzw. veraltet?
Ebenso Pauschalabgaben: warum sind meine drei Backupplatten jeweils 7 Euro Pauschalabgabe "wert"? Was zahlen eigentlich Unternehmen (Backups + PC Arbeitsplätze + Fax/Scanner/Drucker) an die Verwertungsgesellschaften?
Vielleicht sollte man sich entscheiden - Privatkopie erlauben (dann aber auch diese ermöglichen) oder gänzlich verbieten (dann fallen aber die Pauschalabgaben weg). Dann ärgert man auch nicht die ehrlichen Kunden, die eine gekaufte CD nicht im Auto hören können :rolleyes:

Sowas wie Hulu ist in D natürlich unmöglich.
Und es ist ganz klar, dass in WWW Zeiten man als Fan einer bestimmten Serie bis zu 2 Jahren auf die Veröffentichung in D warten darf - und dann auch nicht 25$/Staffel zahlt, wie die Leute hinter dem großen Teich, sondern 29Euro pro Staffelhälfte.

Und sowas Gema will Geld für Creative-Commons-Veranstaltung | Telepolis ist eigentlich auch nicht wirklich tragbar.
Vielleicht sollte der Gesetzgeber nicht nur Urheberrecht durchsetzen, sondern auch den Schutz der Künstler gegen Ausbeutung :rolleyes:
Im übrigen habe ich so meine Zweifel, dass der Markt sich in einem Olygopol wirklich effektiv selbst regeln kann.
 
Chromatin hat gesagt.:
Die Piratenpartei stellt keine repräsentative Gruppe von Kulturschaffenden dar, noch sind sie in einer relevanten Künstlervereinigung aktiv.
Das gilt aber auch für die etablierten Parteien. Und bei den Piraten ist es, aufgrund ihrer Organisation und ihres Politikverständnisses, für Nicht-Parteimitglieder einfacher als bei allen anderen Parteien sich einzubringen und Einfluss zu nehmen.

Chromatin hat gesagt.:
PS: Ist euch eigentlich schonmal selbst aufgefallen, wie sich der Begriff "Piraten" gerade wandelt? Es fühlt sich schon fast wie ein bischen Robin Hood. Diese coolen freshen Peoples mit ihren Laptops in diesen chaotischen Parteilagern.

Dabei sind Piraten eigentlich dafür bekannt, Leute auszurauben und mitunter sehr brutal dabei vorzugehen.
Jein. Es gab schon immer Piraten und Piraten. Ein berühmtes Beispiel sind die Vitalienbrüder, also die Nord- & Ostsee Piraten der Hansezeit (Störtebecker & Co). Ein anderer zeitgenössischer Name für die Vitalienbrüder ist Likedeeler, was im Niederdeutschen soviel wie Gleichteiler heißt. Bei den Vitalienbrüdern bekam also jeder den gleichen Anteil und über Mannschaftsräte gab es sogar so etwas wie Gleichberechtigung - in der streng hierachisch organisierten Ständegesellschaft des Mittelalters eine Ungeheuerlichkeit.
Ein anderes Beispiel sind die Bukanier (manchmal auch Flibustier) in der Karibik. Die errichteten regelrechte Freistaaten und gehorchten nur ihren eigenen Regeln und Gesetzen - die jeder Bukanier aber feierlich anerkennen musste. Die Bukanier oder Brethren of the Coast, wie sie sich selbst meist nannten, waren eine internationale Truppe aus Seeleuten aus der ganzen Welt. Wenn sich Bukaniere zu einer Kaperfahrt zusammenschlossen wurden die Kapitäne gewählt und schlechte (oder glücklose) Kapitäne konnten jederzeit abgewählt werden. Ebenso wurde vor der Fahrt von der gesamten Mannschaft über die Satzungen, also die Regeln während der Kaperfahrt, abgestimmt. Es gab sogar genaue Regelungen wie Piraten, die verletzt oder verstümmelt wurden, aus der Beute zu entschädigen waren. Die Bukaniere waren also nicht nur demokratisch - sie unterhielten sogar schon ein geregeltes Sozialsystem.
Der Terminus Pirat hat also eine lange Tradition - nicht nur als Bezeichnung für raublustige Totschläger, sondern auch für Gemeinschaften die, für ihre Zeit, ungewöhnliche Wege gingen und innovative Gesellschaftsordnungen ausprobierten...;)
 
Der Terminus Pirat hat also eine lange Tradition - nicht nur als Bezeichnung für raublustige Totschläger, sondern auch für Gemeinschaften die, für ihre Zeit, ungewöhnliche Wege gingen und innovative Gesellschaftsordnungen ausprobierten...

Ungeachtet der gesellschaftlichen Lebenskonzepte der Randgruppe "Piraten", haben sie jedoch eines gemein: Sie "verdienen" sich ihren Unterhalt, indem sie andere berauben. Und somit sind sie ein "Fremdkörper" in einer gemeinhin akzeptierten Wertschöpfungskette. :)

Solche Fremdkörper gibt es auch heute:
- Börsenmakler
- Investmentbanker
- Finanzberater
- und ein erheblicher Teil Politiker und andere Staatsschnorrer

Jetzt aber Schluss mit OT :)
 
Interessant finde ich jedoch, dass bei Stichworten "Urheberrecht"/"Verwertung" praktisch jeder an Musiker denkt - dabei gibt es noch Schriftsteller, Fotografen, Kunstmaler usw :rolleyes:

So wie ich das sehe:
Das Problem sind nicht nur ausschließlich moderne Medien und Vervielfältigungsmöglichkeiten - das Problem sind auch die Musiker selbst (bzw. die großen "Verwerter").
Musiker bis vor 100 Jahren konnten sich ihren Unterhalt nur durch Live-Auftritte verdienen. I.d.R: nur wer gut war (und Glück hatte), konnte vor reicherem Publikum auftreten und entsprechen viel Geld bekommen.
"Professionelle" Spielleute hatten also eine ziemliche Selektion/Wettbewerb - ich gehe zumindest davon aus, dass die meisten einer anderen Hauptbeschäftigung nachgingen und nur selten (z.B Dorffest, Hochzeit etc.) künstlerisch tätig waren. Es ist sogar sehr warscheinlich, dass einige von ihnen ziemlich talentiert waren - die meisten aber wohl eher durchschnittlich (und es war ihnen mehr oder weniger klar ;) ). Sie hätten sich ihren Lebensunterhalt nur durch Musik kaum verdienen können.

Dann kamen die moderneren Medien: Radio, Spielplatten. Jetzt konnte ein Musiker quasi durch "einmalige" Auftritte sehr viel Geld verdienen. Erste Verwertungsgesellschaften kamen hinzu und die "Selektion" bzw. Wettbewerb wurde langsam verwischt (Marketing/PR/Werbung wurden immer wichtiger), wobei man immer noch Talent beistzen und Arbeit hineinstecken musste, da die technischen Möglichkeiten zur "Korrektur" der Stimme/Sounds eher gering waren.
Dann kamen die "goldenen Jahre": Radio/Fernsehen/XYZ Abspieler in quasi jedem Haushalt, Menschen hatten auch genug Freizeit und Einkommen um Geld für eine der "wenigen" Unterhaltungsmöglichkeiten auszugeben.

Aktuell haben wir teilweise sehr einfache Vertriebswege (Internet), viele technische Möglichkeiten (sind moderne semi-professionelle Mikrofone nicht deutlich besser, als "ultra-professionelle" vor 40 Jahren ?) Zumindest aber die Nachbearbeitung am PC und im Tonstudio.

Und jeder zweite, der Fruit Loops/Music Maker &Co oder gar ein Instrument beherrscht, hält sich für einen Profimusiker und möchte seinen Stück vom Kuchen abhaben :rolleyes:. Ich rede schon gar nicht von hochgepushten "DSDS" Eintagsfliegen und anderen "Tricks".
Nebenbei gibt es nun deutlich mehr Unterhaltungsmöglichkeiten - die klassischen Film&Musik werden von Spielen aufgeholt. Die Konsumenten haben aber nur ein begrenztes Budget.

Die Situation also: diese Horden von "Musikern" (und Verwertungsgesellschaften) gehen aus irgendwelchen Gründen davon aus, dass es möglich wäre, pro "Musikerkopf" genauso viel Geld zu verdienen wie vor 30-40 Jahren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vor 30-40 Jahren auch viele "Möchtegernprofimusiker" gab (wie sonst eigentlich auch ;) ) - ihre "Schreie nach Anerkennung" wurden aber mangels Internet nicht gehört. Und schließlich konnte man damals nicht diesem überaus bösem Medium die Schuld geben.
Ob also das Urheberrecht selbst oder andere Rahmenbedingungen - irgendwas muss sich ändern.

Nebenbei: Bilder und Texte lassen sich noch viel viel einfacher kopieren, als Musik und Filme. Warum hört man nicht wirklich viel von VG Wort & Co?

PS: Minecraft sehe ich eher als Ausnahme. Genauso wie "Starwolves" (oder so ähnlich, war auch relativ erfolgreich für ein Indiespiel). Moderne Spiele brauchen genauso wie moderne Filme ein Budget - Grafiker/Modellierer/Synchronsprecher/Tester - ganz abgesehen von Entwicklern. Und alle hätten gerne am Ende des Monats etwas Geld, um ihre Rechnungen bezahlen zu können. Erfolgreiche OSS Spiele, die von Enthusiasten entwickelt wurden, sind i.R auf dem technischen Stand der späten 90ger ;).
 
CDW hat gesagt.:
Nebenbei: Bilder und Texte lassen sich noch viel viel einfacher kopieren, als Musik und Filme. Warum hört man nicht wirklich viel von VG Wort & Co?
Die haben es eben besser verstanden mit der Zeit zu gehen. Nehmen wir nur einmal die VG Wort und das Pressewesen: Alle großen Zeitungen in DE bieten kostenlose Online-Angebote an (idR ergänzt durch kostenpflichtige Angebote wie Dossiers oder Archiv-Zugang) und verdienen dabei ihr Geld eben mit der platzierten Werbung. Für die Zeitungen scheint sich das zu rechnen, denn trotz langjähriger Diskussionen zu kostenlosen Pressepublikationen im Netz, hat sich bislang wenig geändert. Und seltsamerweise jammern die Zeitungsverlage auch nicht über sinkende Auflagen ihrer kostenpflichtigen Druckerzeugnisse. Selbst ein kostenloser Online-Markt scheint also nicht automatisch zum Zusammenbruch des traditionellen Marktes zu führen.
Worüber sich die Film&Musik-Branche auch einmal Gedanken machen sollte, ist das Geschäftsmodell mit dem kino.to und Megaupload (um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen) ihre gewaltigen Gewinne einfahren konnten: Auch hier wurde mit Werbung Geld verdient, die größten Gewinne wurden afaik jedoch mit Usern gemacht, die bereit waren Gebühren für Premium-Accounts auszugeben. Vielleicht sollte die Branche mal darüber nachdenken wie man diese potentiellen Kunden mit legalen Angeboten gewinnen kann, anstatt sie pauschal zu kriminalisieren und Ressourcen für Wirtschaftslobbyismus zu verschleudern, dessen Auswüchse dann so etwas wie ACTA hervorbringen...X(

Edit
Was man vielleicht auch noch ausdrücklich betonen sollte: Obwohl die Werke der Urheber journalistischer Publikationen kostenlos im Web zugänglich sind, scheint sich deren Einkommen nicht vermindert zu haben und schon gar nicht wurde ihnen die Existenz- oder auch nur die Arbeitsgrundlage entzogen. Auch die Quantität & Qualität des Journalismus hat nicht gelitten (ok - vielleicht abgesehen vom allgemeinen kulturellen Verfall im Zuge des Untergangs des Abendlandes ;) ) - irgendwie scheinen die meisten Argumente der Hardliner aus der Musik&Film-Branche und ihrer Strohmänner in der Politik nicht für Journalismus und Zeitungswesen zu gelten...:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich selbst bereits in einem Verlag tätig war, weiss ich, dass sich die Werbefinanzierung der kostenlosen Angebote von Verlagen nicht rechnet. Die Zeitungen verdienen ihr Geld primär mit ihren Druckerzeugnissen und der Umsatz damit ist stark rückläufig. Das schlägt sich dann wiederum in den Gehältern/Honoraren von Journalisten nieder. Und da sich aufwendige Recherchen aufgrund der geringen Honorare nicht mehr rechnen, leidet das Pressewesen darunter. Es werden primär nur noch Meldungen der grossen Nachrichtenagenturen aufbereitet und veröffentlicht. Investigativen Journalismus findet man immer seltener, wodurch die Medien mehr und mehr zur Systempresse verkommen und der Nachwuchs an Journalisten fehlt. Das sehe ich durchaus als Nachteil.

Dass die Zeitungen nicht über sinkende Auflagen jammern, kann man wohl auch kaum behaupten. Siehe z.B.

PRESSEMITTEILUNG - IVW-Quartal 1/2012
Zeitungen in Deutschland: Weiter sinkende Auflagen — Bankenverband.de - Bundesverband deutscher Banken
Sinkende Auflagen: Werbeflaute setzt Zeitungen zu - IT + Medien - Unternehmen - Handelsblatt

Und dieses "Gejammer" kann man über die ganzen letzten Jahre verfolgen.

Ich denke allerdings auch, dass sich die Medien (egal ob Zeitungen, Filmproduzenten, Musikproduzenten etc.) mal Gedanken über neue Geschäftsmodelle machen sollten, anstatt am Urheberrecht rumzuschrauben. Plattformen wie z.B. Bitbop, die legal Serien im Netz veröffentlichten und eine Flatrate dafür anboten, werden viel zu wenig bekannt gemacht, wodurch sie zumeist nach wenigen Monaten wieder ihren Dienst einstellen müssen. Und wer weiss schon, dass man diverse Tages- und Wochenzeitungen für Kindle beziehen kann? Dabei würde das Werbe-Etat eines einzigen Kino-Films zumeist schon ausreichen um solche Plattformen für längere Zeit in den Medien zu halten und somit Kundenkreise zu gewinnen. Plattformen wie Maxdome hingegen haben das Problem, dass sie nur eingeschränkt nutzbar sind, da sie weder auf Smartphones, noch auf Mac oder Linux anständig nutzbar sind. Sky hingegen könnte jede Menge Kunden gewinnen, wenn ihr Mobil-Angebot nicht gebunden wäre an das stationäre Angebot. Und so weiter und so fort.

Man sieht also... die Produzenten von Medien tragen zum grossen Teil selbst Schuld, dass ihre Einnahmen sinken. Würden sie sich mal Gedanken um den Markt machen bzw. um die Art wie der Markt Medien heutzutage nutzen will, würden sich ganz schnell Geschäftsmodelle aufbauen lassen, die sich langfristig sogar mehr rechnen als die klassischen Vertriebswege. Früher konnte man z.B. Filme nur im Kino und im Fernseher sehen. Die Einnahmen erschöpften sich somit spätestens nach der Erstausstrahlung im TV. Heutzutage könnte man dauerhaft Einnahmen generieren indem man Flatrates für Video-Plattformen anbietet, die sich jeder leisten kann, so dass selbst nach der TV-Ausstrahlung noch Einnahmen generierbar wären. Das sind allerdings Aspekte, um die sich die Marketing-Heinis seltsamerweise nie Gedanken machen. Klar, sie lernen ja in ihren Ausbildungen auch nur, wie man Produkte einmalig verkauft. Wie man Produkte allerdings dauerhaft am Markt hält, ist eine Lücke, die das Marketing erst noch ausfüllen muss.

Und damit haben wir das Grundproblem der Urheberrechtsdebatte... schlechte Berater. Würden die Berater ihre Jobs richtig machen, würden sie problemlos die heutigen Märkte erschliessen können und eine Änderung des Urheberrechts wäre gar nicht notwendig.
 
Und damit haben wir das Grundproblem der Urheberrechtsdebatte... schlechte Berater. Würden die Berater ihre Jobs richtig machen, würden sie problemlos die heutigen Märkte erschliessen können und eine Änderung des Urheberrechts wäre gar nicht notwendig.

Eine Änderung des Urheberrechts IST auch nicht nötig. Nötig ist, wie du auch gesagt hast, im Grunde eine Reform der Geschäftskanäle.

Das muss kommuniziert werden. Die naive Vorstellung der Piraten, eine Medienindustrie mit Anliegen der Politik zu verquicken, ist schlichtweg Spinnerei.

Zitat: Zitat von CDW
Nebenbei: Bilder und Texte lassen sich noch viel viel einfacher kopieren, als Musik und Filme. Warum hört man nicht wirklich viel von VG Wort & Co?
Bilder zu kopieren und zu nutzen kann sehr heikel werden, denn die sind sehr aktiv darin Rechteverletzungen aufzuspüren und zu verfolgen -> Gettyimages. Hier war der Markt einfach schneller und es haben sich komplett kostenlose oder sehr günstige Angebote etabliert. Nicht selten sind in diesen "low budget" Pools Arbeiten von Grafikagenturen, die hochwertigere Arbeiten gegen mehr Geld anbieten.


@Tara
Was man vielleicht auch noch ausdrücklich betonen sollte: Obwohl die Werke der Urheber journalistischer Publikationen kostenlos im Web zugänglich sind, scheint sich deren Einkommen nicht vermindert zu haben und schon gar nicht wurde ihnen die Existenz- oder auch nur die Arbeitsgrundlage entzogen.
Beim Journalisten (veröffentlichte Artikel) gehts um Copyrights und nicht um Urheberrechte. Wenn ich einen Text umschreibe, umgehe ich ein Copyright. Ein Urheberrecht lässt sich im Gegensatz dazu nicht durch ein neues Arrangements einer Komposition "aushebeln". Denn da kommt es auf den musikalischen Inhalt an. Bei einem journalistischen Artikel ist es der Artikel als solches, nicht der thematisierte Inhalt.
Insofern sind es schonmal komplett verschiedene Dinge.



@CDW
Musiker bis vor 100 Jahren konnten sich ihren Unterhalt nur durch Live-Auftritte verdienen. I.d.R: nur wer gut war (und Glück hatte), konnte vor reicherem Publikum auftreten und entsprechen viel Geld bekommen.
"Professionelle" Spielleute hatten also eine ziemliche Selektion/Wettbewerb - ich gehe zumindest davon aus, dass die meisten einer anderen Hauptbeschäftigung nachgingen und nur selten (z.B Dorffest, Hochzeit etc.) künstlerisch tätig waren. Es ist sogar sehr warscheinlich, dass einige von ihnen ziemlich talentiert waren - die meisten aber wohl eher durchschnittlich (und es war ihnen mehr oder weniger klar ). Sie hätten sich ihren Lebensunterhalt nur durch Musik kaum verdienen können.

Das ist nur bedingt richtig. Erstens waren immer echte Musiker nötig, wo auch Musik gespielt wurde - jede Kapelle hatte zB. einen Organisten. Zudem hatten Musiker oftmals eine bedeutendere Stellung als heute. Früher waren sie wichtige Elemente jeder Festlichkeit. Das Verdienstverhältnis war immer das gleiche: Wenige waren sehr erfolgreich und die allermeisten waren dann die brotlosen Künstler. Nothing new.

Aktuell haben wir teilweise sehr einfache Vertriebswege (Internet), viele technische Möglichkeiten (sind moderne semi-professionelle Mikrofone nicht deutlich besser, als "ultra-professionelle" vor 40 Jahren ?) Zumindest aber die Nachbearbeitung am PC und im Tonstudio.
Gute Mikrophone sind sehr teuer. Völlig egal, ob sie nagelneu sind, oder 30 Jahre alt. Man kann ein modernes Mikro fuer 200 € nicht mit einem guten Neumann Mikro (locker 8000€) vergleichen. Genausowenig man einen Ford Ka mit einem Daimler vergleichen kann, ausser dass sie beide fahren. Der einzige Grund, warum heutzutage eine Produktion mit schlechter Technik funktioniert ist die Tatsache, das dass Publikum den Unterschied gar nicht mehr wahrnehmen kann. Dort, wo eine 1A Aufnahmequalitaet noetig ist, wird Studioequipment teuer.

Was den Vertriebsweg angeht, ist das auch nicht ganz richtig. Egal welchen Vertriebsweg ich nutze, ich habe vorher zu investieren. Einfach eine Webseite machen oder irgendwo ein Angebot einstellen bringt mich nicht weiter. Ich muss Marketing machen: Werbung, Promo, Konzerte usw. Eine Tourne von Prince bringt keine nennenswerten Einnahmen und auch Verluste bei Tourneen sind üblich - das ist reine Promo. Das Geld wird durch den Verkauf von Alben verdient. Und erst wenn es im Markt eine Nachfrage für ein bestimmtes Produkt gibt, zB für ein Album, dann kann ich ein Stück weit von neuen Vertriebswegen profitieren, indem ich Musik zB. online anbiete.

Die "Industrie" hat also gar nicht viele Möglichkeiten. Komischerweise scheinen die online Musikhäuser aber ganz gut zulaufen. Und trotzdem sind die TauschBörsen voll mit Musik.
 
@Bitmuncher: es wird zwar das Internet "beschuldigt", aber nicht direkt im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen ;). Wobei ich hätte präziser sein sollen: vergleichen lässt Musik sich eher mit Unterhaltungsliteratur. Fachartikel/Zeitschriften bzw. Nachrichten stehen außen vor.

Chromatin hat gesagt.:
Das ist nur bedingt richtig. Erstens waren immer echte Musiker nötig, wo auch Musik gespielt wurde - jede Kapelle hatte zB. einen Organisten. Zudem hatten Musiker oftmals eine bedeutendere Stellung als heute. Früher waren sie wichtige Elemente jeder Festlichkeit. Das Verdienstverhältnis war immer das gleiche: Wenige waren sehr erfolgreich und die allermeisten waren dann die brotlosen Künstler. Nothing new.
Nun ja, dass sich viele für "echte" Musiker halten ist nicht neu ;). Die heutigen "echten" Musiker gehen aber davon aus, dass nicht ihre (mangelnden) Fähigkeiten an ihrem Misserfolg schuld sind, sondern primär die Tauschbörsen.

Chromatin hat gesagt.:
Was den Vertriebsweg angeht, ist das auch nicht ganz richtig. Egal welchen Vertriebsweg ich nutze, ich habe vorher zu investieren.
Ich meinte keineswegs die naive Vorstellung, ein aufstrebender Musiker könnte mit wenig Aufwand alles "alleine" machen. Durch die neuen Medien kann dieser aber einfacher auf sich aufmerksam machen. z.B bei LastFM & Co ein paar Tracks einstellen. Damit lassen sich Demostücke im Vergleich zu "früher" sehr viel einfacher und günstiger verteilen.
Im Kontext der Labels: Vertrieb/Werbung über Internet stelle ich mir deutlich günstiger vor, als über die klassischen Wege. Auch hier lassen sich Probestücke unbekannter Künstler erstmal in Internetradios streamen/erproben - vor allem gibt es i.d.R auch sehr schönes "Feedback" in Form von Statistiken (z.B wenn 90% der Zuhörer den Track nach 20 Sekunden überspringen und 70% "blocken" :rolleyes: ).

Vielleicht wird DAS große Geld nur mit Albums gemacht, aber es hat früher mit Tournees und Konzerten gut funktioniert (und in manchen Ländern ist es der einzige Weg für Künstler, da ihre kopierten Albums nicht selten auch in Musikläden verkauft werden :rolleyes: ). Jetzt kann man wiederum argumentieren, dass Tournees&Co veraltet seien und sowas heutzutage nun mal nicht geht - genauso gut lassen sich diese Argumente allerdings auch auf die klassischen Albumverkäufe anwenden.

Vor allem aber das Jammern mit sinkeneden Umsatzzahlen ist abseits von gut und böse:
Bundesverband Musikindustrie: Umsatz
man sieht sehr schön ab 1999 ständig sinkende Verkaufszahlen.
Seltsamerweise findet man kaum offizielle Zahlen zu den vorherigen Jahren und muss US-Markt bzw Dubiose Quellen als Vergleich nehmen:
http://irights.info/blog/arbeit2.0/...sical-sound-recordings-1990-2007-14032009.png
oder
Charting the mytunes revolution - 1990 total sales: $11,635.1 million (18) - FORTUNE
 
@bitmuncher:
Da hast Du natürlich nicht ganz unrecht, ich hätte mich präziser ausdrücken sollen: Sie jammern nicht über Urheberrechtsverletzungen und daraus resultierenden Umsatzeinbußen. Können sie auch eigentlich nicht, denn erstens werden die kostenlosen Online-Inhalte von den Urhebern, bzw. den Verwertern, selbst ins Netz gestellt und zweitens sind diese Inhalte mittlerweile eher Teil der Lösung, als Teil des Problems...;)
In den späten 90ern habe ich selbst als freier Journalist für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet und schon damals war die Stimmung in den Redaktionen schlecht - auch wenn damals afaik noch niemand von der Medienkrise sprach. Die Printmedien, speziell die Tageszeitungen, litten unter sinkenden Einnahmen aufgrund stetig abnehmender Verkaufszahlen und einbrechender Einnahmen aus der Werbung. Die sinkende Auflage war teils im demographischen Wandel und teils in der veränderten Lesekultur (Pessimisten sprachen auch damals schon gern vom Verfall der Lesekultur) begründet. Im demographischen Wandel, weil der Großteil der Stammkundschaft der Tageszeitungen mittlerweile ältere Menschen sind und in der veränderten Lesekultur, weil immer weniger junge Menschen zu Zeitungslesern werden. Anders ausgedrückt: Gevatter Tod dünnt die Zahl der Abonnementen aus und gleichzeitig ist der Strom der Neukunden zu einem kümmerlichen Rinnsal verkommen.
Die Werbeeinnahmen sind beständig gesunken, weil auch die Wirtschaft gemerkt hat das konventionelle Zeitungen nur noch ein begrenztes Publikum erreichen und die Werbung im Internet eben auch für Inserenten billiger ist.
Die Online-Auftritte der Zeitungen waren ein Versuch sowohl ein jüngeres Publikum zu binden und gleichzeitig an den wachsenden Gewinnen der Online-Werbung zu partizipieren.
Das ist im wesentlichen gelungen - noch während der Wirtschaftskrise verzeichneten große deutsche Verlage wie Springer und Gruner+Jahr afaik wachsende Gewinne und es gibt mittlerweile Prognosen die vorhersagen, dass die Einnahmen aus der Online-Werbung schon in wenigen Jahren die Offline Einnahmen übertreffen werden - deswegen sagte ich eingangs das die Online-Portale der Zeitungen eher Teil der Lösung, als Teil des Problems sind...;)
Ich habe immernoch viele Freunde, die als Journalisten für Printmedien tätig sind und die sind mittlerweile ziemlich zufrieden was die wirtschaftliche Lage ihrer Zeitungen angeht - aber wie immer gibt es eine Kehrseite. Jammern tun Journalisten nicht über Urheberrechtsverletzungen, sondern über die Tatsache das mit der wachsenden Bedeutung der Werbeeinnahmen für das wirtschaftliche Überleben von Zeitungen auch der Einfluss der Wirtschaft auf die Redaktionen wächst und somit die Pressefreiheit still und heimlich untergraben wird... 8o
 
@CDW

Ich meinte keineswegs die naive Vorstellung, ein aufstrebender Musiker könnte mit wenig Aufwand alles "alleine" machen. Durch die neuen Medien kann dieser aber einfacher auf sich aufmerksam machen. z.B bei LastFM & Co ein paar Tracks einstellen. Damit lassen sich Demostücke im Vergleich zu "früher" sehr viel einfacher und günstiger verteilen.
Im Kontext der Labels: Vertrieb/Werbung über Internet stelle ich mir deutlich günstiger vor, als über die klassischen Wege. Auch hier lassen sich Probestücke unbekannter Künstler erstmal in Internetradios streamen/erproben - vor allem gibt es i.d.R auch sehr schönes "Feedback" in Form von Statistiken (z.B wenn 90% der Zuhörer den Track nach 20 Sekunden überspringen und 70% "blocken" ).

Bis es aber soweit ist, müsste ein Musiker in erhebliche Vorleistung gehen. Bewerbe ich mich bei einem Label, reicht ein Demo aus. Das kann ich dann sogar selbst im Probenraum erstellen oder fuer wenige hundert Euro im Studio aufnehmen lassen. Will ich aber eine fertige Produktion haben, sind das schnell mehrere tausend Euro. Bei Elektronisch generierter Musik ist das nicht ganz so wild. Allerdings gibt es da zB. auch keinen der Rockmusik vergleichbaren Markt.

Worauf ich hinaus will: Die sog. Reformer des Urheberrechts beziehen sich unentwegt auf die Label, die alle anderen abzocken und die kriminalisierung.

Was diese Leute aber verschweigen ist die Tatsache, dass

- .. in der Musikindustrie sehr viel mehr Leute mitmischen, als gerne kommuniziert.

- .. professionelle Aufnahmen richtig teuer sind und oftmals sind es die Label, die diese Vorleistung und damit das Risiko übernehmen

- .. sich etablierte Vertriebsmodelle nicht durch homegrown-business ersetzen lassen


Nehme ich einem Künstler das Recht, über die Vermarktung seines Produktes zu entscheiden und entmündige ich einen Künstler dahingehend, dass ich seine Werke als Gemeingut deklariere und ich "unkommerzielle" verbreitung erlaube, dann zerstöre ich diese Wertschöpfungskette.

Dann fordere ich ebenso freien Eintritt in alle Theater und Kunsthäuser. Denn das ist ja schliesslich allgemeingut :)
 
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