Angeregt durch diesen Artikel in der Zeit, beschäftigt sich das Thema der Woche diesmal mit der Frage ob Staaten Kriege und militärische Aufgaben privatisieren dürfen und welche Risiken das militärische Outsourcing birgt.
Die Vorteile für die beauftragenden Staaten liegen auf der Hand: Wenn ein Großteil der militärischen Aufgaben von Söldnern übernommen werden, gibt es natürlich in der heimischen Presse weniger Meldungen über tote Soldaten. Auch können Regierungen behaupten in keine Kampfhandlungen verwickelt zu sein, kämpfen tun eben nur bezahlte Söldner - und wer weiß schon wer die Gehaltsschecks unterschreibt? In dem Zeit-Artikel wird das schön auf den Punkt gebracht: Private Sicherheitsfirmen können diskreter als reguläre Armeen operieren - also weniger auffällig, weniger kontrollierbar und weniger öffentlich. Wie diskret sie operieren können, sieht man schon daran, dass niemand genau weiß wieviele Söldner, pardon private Sicherheitskräfte, eigentlich im Einsatz sind. In Afghanistan sollen derzeit etwa 25.000 - 50.000 für ungefähr 50 Firmen tätig sein - klare Angaben sehen anders aus. Und wie wichtig die Rolle der privaten Sicherheitsfirmen mittlerweile ist, konnte man sehen als Präsident Karzai vor zwei Jahren drohte private Sicherheitsfirmen zu verbieten: Nato-Offizielle gaben sofort bekannt das es unmöglich wäre genug Soldaten zu mobilisieren, um die Söldner zu ersetzen und die USA drohten direkt mit dem sofortigen Stopp von Millionen-Hilfen für das gebeutelte Land. Wenn Söldner also mittlerweile für die NATO und die USA so wichtig sind, lohnt es sich über dieses Thema Gedanken zu machen und sich mit den möglichen Risiken der Entwicklung zu beschäftigen. So wollte Karzai ja die privaten Sicherheitsfirmen verbieten, weil diese überdurchschnittlich oft beteiligt waren wenn zivile Opfer zu beklagen waren. Und WikiLeaks enthüllte das z. B. die Söldner von Blackwater im Irak schwere Missbrauchshandlungen begingen - einschliesslich der Ermordung von Zivilisten. Für das Unternehmen ein schwerer Image-Schaden, so das man sich kurzerhand in Xe International und mittlerweile in Academi umbenannte.
Vor diesem Hintergrund: Darf ein Staat militärische Aufgaben outsourcen?
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Verbot privater Sicherheitsfirmen: USA drohen Karzai mit Stopp von Millionen-Hilfen - SPIEGEL ONLINE
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