Diesmal beschäftigt sich das TdW, fast zwangsläufig, mit einem sehr ernsten Thema: Der Lage in Nahost. Die Hamas soll seit Mittwoch etwa 600 Raketen auf Israel abgefeuert haben, auch Tel Aviv und Jerusalem gehörten zu den Zielen. Nach eigenen Angaben hat Israel im gleichen Zeitraum etwa 800 Ziele im Gaza-Streifen angegriffen. Gestern, nach dem Luftalarm in Jerusalem, hat Israel angekündigt 75.000 Reservisten einzuberufen - zusammen mit der Verlegung von Truppen und Panzern ins Grenzgebiet, scheint das ein ernsthafter Hinweis auf die Vorbereitung einer Bodenoffensive zu sein.
Nun ist es nichts neues, dass die Situation in Nahost angespannt ist - tatsächlich spricht man schon mein ganzes Leben lang (und wohl auch schon vorher) von der Region als einem Pulverfass. Und bei einem Pulverfass kann schon ein Funke die Explosion auslösen - da ist es schon fast erstaunlich das es, trotz emsiger Brandstifter auf allen Seiten, in den ganzen Jahren noch nicht geknallt hat.
Diesmal ist die Situation aus vielerlei Gründen jedoch noch unberechenbarer und angespannter als sonst. Da wäre zum einen der Umstand das in Israel Wahlen bevorstehen und israelische Regierungen schon fast traditionell versuchen sich vor Wahlen als hart durchgreifende Macher zu profilieren. Ministerpräsident Netanjahu steht diesmal aber besonders unter Druck, denn es ist erst wenige Monate her das es in Israel Massenproteste gegen Wuchermieten und explodierende Lebenshaltungskosten gab - gerade die Wuchermieten sind eine direkte Folge der radikal wirtschafts-liberalen Politik seiner Regierung. Dazu kommt das Netanjahu ganz offen auf einen Wahlsieg Romneys gesetzt hat und seine Position gegenüber den USA, den wichtigsten Verbündeten Israels, jetzt eher problematisch ist. Netanjahu hat also ein vitales Interesse vor den Wahlen von diesen Dingen abzulenken und den Fokus der Öffentlichkeit auf den Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu richten.
Bei der Hamas sieht das ganz ähnlich aus - der Konflikt kommt ihr sehr gelegen, denn so kann sie sich einerseits gegen Arafats Fatah als Beschützer der Palästinenser profilieren und andererseits interne Streitigkeiten überdecken - nichts eint so schön wie ein gemeinsamer Feind.
Dazu kommt das sich die politische Landkarte im nahen Osten durch den arabischen Frühling dramatisch verändert hat. Ägypten, unter Mubarak ein strategischer wichtiger Partner Israels in der Region, wird jetzt von Mohammed Mursi, einem Mitglied der Muslimbruderschaft, regiert. Auch wenn Mursi sich derzeit bemüht, dass seine Regierung als eher moderat wahrgenommen wird, kann niemand vorhersagen wie er reagieren wird, wenn israelische Panzer durch den Gaza-Streifen rollen...
Die Lage in Nahost ist also noch unübersichtlicher als normal und trotzdem zündeln Hardliner auf allen Seiten aus ganz unterschiedlichen, persönlichen Motiven an der Lunte herum. Daher stellt das TdW heute die Frage: Wird das Pulverfass Nahost diesmal wirklich explodieren? Und welche Folgen könnte das haben?
Nun ist es nichts neues, dass die Situation in Nahost angespannt ist - tatsächlich spricht man schon mein ganzes Leben lang (und wohl auch schon vorher) von der Region als einem Pulverfass. Und bei einem Pulverfass kann schon ein Funke die Explosion auslösen - da ist es schon fast erstaunlich das es, trotz emsiger Brandstifter auf allen Seiten, in den ganzen Jahren noch nicht geknallt hat.
Diesmal ist die Situation aus vielerlei Gründen jedoch noch unberechenbarer und angespannter als sonst. Da wäre zum einen der Umstand das in Israel Wahlen bevorstehen und israelische Regierungen schon fast traditionell versuchen sich vor Wahlen als hart durchgreifende Macher zu profilieren. Ministerpräsident Netanjahu steht diesmal aber besonders unter Druck, denn es ist erst wenige Monate her das es in Israel Massenproteste gegen Wuchermieten und explodierende Lebenshaltungskosten gab - gerade die Wuchermieten sind eine direkte Folge der radikal wirtschafts-liberalen Politik seiner Regierung. Dazu kommt das Netanjahu ganz offen auf einen Wahlsieg Romneys gesetzt hat und seine Position gegenüber den USA, den wichtigsten Verbündeten Israels, jetzt eher problematisch ist. Netanjahu hat also ein vitales Interesse vor den Wahlen von diesen Dingen abzulenken und den Fokus der Öffentlichkeit auf den Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu richten.
Bei der Hamas sieht das ganz ähnlich aus - der Konflikt kommt ihr sehr gelegen, denn so kann sie sich einerseits gegen Arafats Fatah als Beschützer der Palästinenser profilieren und andererseits interne Streitigkeiten überdecken - nichts eint so schön wie ein gemeinsamer Feind.
Dazu kommt das sich die politische Landkarte im nahen Osten durch den arabischen Frühling dramatisch verändert hat. Ägypten, unter Mubarak ein strategischer wichtiger Partner Israels in der Region, wird jetzt von Mohammed Mursi, einem Mitglied der Muslimbruderschaft, regiert. Auch wenn Mursi sich derzeit bemüht, dass seine Regierung als eher moderat wahrgenommen wird, kann niemand vorhersagen wie er reagieren wird, wenn israelische Panzer durch den Gaza-Streifen rollen...
Die Lage in Nahost ist also noch unübersichtlicher als normal und trotzdem zündeln Hardliner auf allen Seiten aus ganz unterschiedlichen, persönlichen Motiven an der Lunte herum. Daher stellt das TdW heute die Frage: Wird das Pulverfass Nahost diesmal wirklich explodieren? Und welche Folgen könnte das haben?