Wenn man sich mit den Medien unter dem Gesichtspunkt der Manipulation der Öffentlichkeit beschäftigt, kommt man eigentlich nicht umhin sich eingehend mit den sogenannten
Spin-Doctors zu beschäftigen. Wie bitmuncher eingangs schon sagte, schreiben Journalisten eigentlich keine Artikel mit dem Ziel die Öffentlichkeit bewusst zu manipulieren (zumindest solange sie bei unabhängigen Medien arbeiten und nicht für Parteizeitungen, Lobbyisten oder ähnlich parteiische Arbeitgeber), aber natürlich kann man Journalisten und damit auch die Medien manipulieren. Genau mit dieser Aufgabe befassen sich professionelle
Spin-Doctors, PR-Berater und diverse politisch / wirtschaftlich motivierte Denkfabriken, bzw. neudeutsch
think tanks. Es ist nämlich durchaus möglich auch unabhängige Medien für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren und zu manipulieren. Das beste Mittel gegen solche Manipulationen ist natürlich Pressevielfalt, denn je mehr unabhängige, kritische Medien es gibt, desto schwerer wird es für den
Spin-Doctor, die gesamte Berichterstattung in seinem Sinne zu manipulieren. Von daher kann einem die Entwicklung der letzten Jahre, also das "Pressesterben" und die teilweise harten Sparmaßnahmen schon alarmieren. "Pressesterben" heißt ja nichts anderes als Verlust der Vielfalt und durch die Sparmaßnahmen wurden im großen Stil Rechercheure und Korrespondenten wegrationalisiert - das bedeutet nicht nur Verlust von Qualität, sondern natürlich auch gesteigerte Abhängigkeit von Nachrichtenagenturen. Die Liste der wirklich bedeutenden Nachrichtenagenturen ist überraschend kurz und geradezu erschreckend kurz wird sie, wenn man sich nur die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen anschaut - hier kann man also mit relativ wenig Aufwand, größtmögliche Wirkung erzielen.
Ebenfalls problematisch ist die Monopolisierung, also wenn mehr und mehr Medien in einer Hand konzentriert werden - ein schönes Beispiel dafür ist das Medienimperium von Rupert Murdoch. Mit seiner
News Corporation kontrolliert Murdoch eines der größten Medienkonglomerate der Welt und er hat sich auch nie gescheut diese Medienmacht einzusetzen, um politische und wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Man denke nur an die Kampagne des Murdoch-Senders
FOX News gegen Obama - immer wieder wurden hier auch offensichtliche Lügen, wie z. B. Obama sei kein gebürtiger Amerikaner oder er sei in Wahrheit ein Muslim, wiederholt - mit dem Ergebnis das gut
20 Prozent der US-Amerikaner Obama für einen Muslim halten. Das ist Manipulation durch die Medien. Und mit Blick auf den
Abhörskandal in UK, wird auch klar das Murdochs Medienkonzern es nicht nur mit der Wahrheit, sondern auch mit Gesetzen nicht immer so genau nimmt. Ein global agierender Medienkonzern, der sich nicht scheut politische Propaganda zu betreiben um Wahlen zu beeinflußen und Gesetze zu brechen, kann einen schon irgendwie nervös machen, oder? Ein anderes Beispiel ist natürlich Berlusconi, der sein Medienimperium recht erfolgreich dazu benutzt hat, sich selbst als großer Staatsmann zu inszenieren und politische Gegner (oder unbestechliche Staatsanwälte) zu diskreditieren.
Medien können also durchaus zur Manipulation der Öffentlichkeit instrumentalisiert werden - sowohl durch geschickte
Spin-Doctors, als auch durch skrupellose Herausgeber.
Aber nicht nur Manipulation zu politischen Zwecken ist ein Thema - auch die Wirtschaft mischt natürlich mit. Aber wenn es um wirtschaftlich motivierte Manipulation geht, geht es nicht nur um die, hier bereits angesprochene, Produktplatzierung - das Thema ist um einiges größer. Auch hier hilft wieder einmal ein Blick in die USA, wo z. B. der berühmt-berüchtigte
Spin-Doctor Marc Morano seit Jahren einen regelrechten Kreuzzug gegen Klimaforscher & den prognostizierten Klimawandel führt. Dank Marc Morano halten viele US-Amerikaner den Klimawandel für eine Lüge von "linken Ideologen" und "Öko-Spinnern" - bezahlt wird Morano von
Big Oil, aber auch von Automobilkonzernen wie Chrysler. Die Motivation dieser Firmen ist klar: Ihnen kann nicht daran gelegen sein, dass ihre Gewinne durch Umweltauflagen geschmälert werden. Also bezahlt man Männer wie Morano dafür den wisschenschaftlichen Konsens als Öko-Spinnerei darzustellen. Einen schönen Artikel dazu gab es vor einer Weile in der Zeit:
Klimawandel: Die Klimakrieger | Wissen | ZEIT ONLINE
Wirtschaftlich motivierte Medienmanipulation bedeutet also weniger Werbung, sondern eher die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen - z. B. in Sachen Atomenergie, Fracking, alternative Energien oder Bohrgenehmigungen in Naturschutzgebieten...
Was bleibt als Fazit? Ich denke das Gros der (Nachrichten)Medien versucht tatsächlich zu informieren, erschwert wird diese Aufgabe jedoch durch Sparzwänge und professionelle
Spin-Doctors. Allerdings gibt es durchaus auch Medien, die mehr oder weniger offensichtlich bestimmte Ziele verfolgen (wie
FOX News). Man sollte Berichte und Meldungen daher nie einfach glauben, sondern stets kritisch hinterfragen und den eigenen Verstand benutzen.
Bestes Mittel gegen die Manipulation der Medien und somit auch der Manipulation durch die Medien ist Vielfalt. Also geht am besten los und kauft euch zwei, drei gute Tageszeitungen...