Es lohnt sich, die Gewissheit zu erschüttern! Atomenergie schützt das Klima nicht.
In der Klimaschutzdebatte, die im Moment in der BRD geführt wird, wird immer nur jenes CO2 berücksichtigt, welches während des Kraftwerksbetriebs direkt im Kraftwerk entsteht. Emissionen die im Ausland anfallen, während die Brennstoffe abgebaut und bearbeitet werden, werden in dieser Debatte in aller Regel nicht berücksichtigt.
Da in den Atomkraftwerken kein CO2 anfällt, wundert es nicht, dass in der Klimaschutzdebatte so getan wird, als gäbe es keine CO2 Emissionen im Zusammenhang mit Atomkraftwerken. Wird jedoch die gesamte Brennstoffspirale berücksichtigt, kommen einige WissenschaftlerInnen zu Ergebnissen, die ein völlig anderes Bild erzeugen.
Bei der Atomenergie entsteht CO2 hauptsächlich beim Uranabbau und der Umwandlung des Uranerzes zu Kernbrennstoff. Da bis heute völlig ungeklärt ist, wie mit Atommüll in Zukunft umgegangen werden kann, ist es auch denkbar, dass bei der weiteren Behandlung des Atommülls erhebliche Mengen an Klimagasen frei werden.
Das Ökoinstitut Darmstadt hat versucht, CO2-Gesamtbilanzen für die verschiedenen Energieträger zu erstellen. In Gesamtbilanzen, in denen auch der Rohstoffabbau und die Aufbereitung des Brennstoffes berücksichtigt werden, hat sich gezeigt, dass bei der Erzeugung von Atomstrom 25-50 Gramm CO2 pro erzeugte Kilowattstunde Atomstrom entsteht. Das ist mehr CO2 als bei modernen Gas-Blockheizkraftwerken emittiert wird, weil die Abwärme der AKW fast gar nicht energetisch genutzt wird. Demgegenüber emittiert ein Gas-Blockheizkraftwerk etwa 23 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Strom. (Kurzbericht zum GEMIS Modell von Januar 2001, Ökoinstitut Darmstadt) In den Gemis Bilanzen werden mögliche Emissionen der Atommüllbehandlung nicht berücksichtigt. Atommüll sind hier zum einen die abgebrannten Brennstäbe aus den AKW´s; aber auch das abgereicherte Uran, welches bei der Urananreicherung anfällt, sowie Uranabraumhalden, die nach dem Uranabbau hinterlassen werden, und gesichert werden müssen, hat die Studie nicht mit einbezogen.
In einer Studie von Günther Haupt für die Firma Siemens zum CO2 Ausstoß der Atomkraft sind es ?nur? 25 Gramm pro erzeugte Kilowattstunde. Hier wird der Betrieb des AKW´s, die Bereitstellung des Brennstoffs und der Anlagenbau berücksichtigt. Auch hier finden sich keine Daten zur Lagerung des Atommülls. Welche Posten unter: ?Bereitstellung des Brennstoffs? fallen, ist hier nicht aufgezählt.
Es gibt weitere Studien zu den C02 Emissionen der Atomenergie. Die Minimalwerte liegen bei (inzwischen widerlegten) 5 Gramm und die Maximalwerte bei 129 Gramm pro Kilowattstunde (siehe auch
http://www.jpberlin.de/wiga/uran/rundgang/klima.html Stand 26.03.04). Die Grundlagen der Betrachtungen sehen sehr unterschiedlich aus, je nachdem was mitgerechnet wird.
Da wir derzeit überhaupt nicht voraussehen können, welche weiteren Emissionen durch den Müll anfallen, sind hier prinzipiell jedoch keine festen Werte ermittelbar. Deutlich wird:
* Atomkraft ist nicht CO2 frei
* fossile Gas-Blockheizkraftwerke erzeugen weniger CO2 als Atomkraft.