1,74€ Internetanteil im neuen Hartz4-Satz

Ich finde einige Dinge in der Hartz IV Diskussion sehr verwunderlich. So zum Beispiel, dass ein durchschnittlicher monatlicher Konsum von 12 Litern Bier für einen(!) Empfänger eingerechnet wurde, was jetzt mit Mehrkosten für Getränke ausgeglichen wird:

Um den Flüssigkeitsverlust zu ersetzen, der nach Einschätzung der Ministerialbeamten durch den Verzicht auf etwa zwölf Liter Bier entsteht, werden aber 2,99 Euro im Monat für Mineralwasser im Regelsatz hinzugerechnet.

Oder auch, dass niemanden zu interessieren scheint, dass wir nicht nur ein Ost-West Gefälle haben, wie es oft bemängelt wird, sondern auch ein Nord-Süd Gefälle (http://www.tagesschau.de/inland/statistikhartz100-magnifier_pos-2.html), was vor allem interessant ist, wenn man bedenkt, dass gerade BaWü, Bayern, etc., also die Ländern mit weniger Empfängern, auch diejenigen Länder sind, die in Bildungsvergleichen egal welcher Art immer vorne liegen.

Es ist zwar schön und gut über Hartz IV Sätze zu streiten, aber meiner Meinung nach kann man diese nicht isoliert betrachten sondern muss das gesamte System, von den Sozialabgaben über die Bildung bis hin zu den Sicherungssystemen als ein zusammenhängendes Konzept betrachten. Gerade die Bildung ist etwas, das meiner Meinung nach oft zu kurz kommt.
 
hi,

@Elderan:
Ich kann davon wie gesagt sehr gut leben und finde auch, dass ich am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.

wenn man die 300 euro für essen und aktivitäten ausgeben kann, dann kommt man sicherlich damit hin.

was ist aber mit den anderen kosten, die so anfallen wie z.b. strom?
soll der hartz IV empfänger im dunkeln sitzen? was ist mit versicherungen? unfall, hausrat, haftpflicht und das sind
nur die wichtigsten versicherungen die jeder haben sollte!
dürfen hartz IV empfänger keine versicherungen haben? ich denke da gerade aktuell an die hochwasseropfer.
so nach dem motto, hehe, du bist doch harzer, du hast doch eh nix! was willst du denn versichern?

was ist mit einen normalen festnetz-telefonanschluss? sind wir doch mal ehrlich, ohne telefon geht doch heute gar nichts mehr.
dürfen hartz IV empfänger kein telefon haben, um wenigstens so kontakt mit freunden zu halten, wenn sie schon nicht das geld für die
busfahrkarte haben.

was ist mit den arztbesuchen? zuzahlungen bei medikamenten in der apotheke?
sicher man bekommt das geld von der krankenkasse erstattet, aber erst einmal muss es vorgestreckt werden.

das sind jetzt nur einige beispiele die mir einfallen.
rechne doch diese kosten mal von deinen 300 euro ab! was bleibt denn da noch zum leben?

was ist nun nötig für bedürftige? ich rede nicht von schmarotzern. die gibt es überall, bei den politikern angefangen.
goldene füllfederhalter für 70.000 euro (Nobel-Füller), und das nur, weil der etat kurz vor dem regierungswechsel
noch ausgegeben werden musste, weil er sonst verfällt.
steuerverschwendungen wie gerade aktuell stuttgard 21 und korruption (stadtarchiv in köln), weil sie sich aus gier die taschen vollstopfen oder, oder, oder...
die schmeissen soviel geld aus dem fenster, das es mir schlecht wird und knausern bei den ärmsten mit 5 euro herum. armes deutschland!


cu
-= pillepalle =-

ps. macht doch einmal den selbstversuch! rechnet miete + heizung / warmwasser von den kosten ab. etwas anderes wird beim
mietzuschuss nicht bezahlt.
der rest muss von den 359,- euro bezahlt werden. lebt einen monat oder besser 3 monate von 359,- euro.
da kann dann jeder selbst entscheiden ob es genug ist oder nicht.

interessant dürfte es werden, wenn der eine oder andere über seine kosten hinaus lebt und dann ab den 2 monat nur
noch 250,- euro oder so zur verfügung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,

@Elderan:


wenn man die 300 euro für essen und aktivitäten ausgeben kann, dann kommt man sicherlich damit hin.

was ist aber mit den anderen kosten, die so anfallen wie z.b. strom?
soll der harz IV empfänger im dunkeln sitzen? was ist mit versicherungen? unfall, hausrat, haftpflicht und das sind
nur die wichtigsten versicherungen die jeder haben sollte!
dürfen harz IV empfänger keine versicherungen haben? ich denke da gerade aktuell an die hochwasseropfer.
so nach dem motto, hehe, du bist doch harzer, du hast doch eh nix! was willst du denn versichern?

was ist mit einen normalen festnetz-telefonanschluss? sind wir doch mal ehrlich, ohne telefon geht doch heute gar nichts mehr.
dürfen harz IV empfänger kein telefon haben, um wenigstens so kontakt mit freunden zu halten, wenn sie schon nicht das geld für die
busfahrkarte haben.

was ist mit den arztbesuchen? zuzahlungen bei medikamenten in der apotheke?
sicher man bekommt das geld von der krankenkasse erstattet, aber erst einmal muss es vorgestreckt werden.

das sind jetzt nur einige beispiele die mir einfallen.
rechne doch diese kosten mal von deinen 300 euro ab! was bleibt denn da noch zum leben?

Das sind alles Ausgaben, die ein Student auch hat. Ich bin selber Student und rechne jetzt mal mit meinem Beispiel:
Hausrat- und Haftplichtversicherung sind zusammen 100 Euro im Jahr. Unfallversicherung ist Diskussionssache, ob man die wirklich braucht, dann doch lieber ein Auslandskrankenschutz mit Sportunfallversicherung für In- und Ausland (beim ADAC knapp 30 Euro / Jahr). Das meiste deckt übrigens bereits eine normale gesetzliche KV ab, Unfallversicherungen sind meistens reine Goldesel für Allianz und Co. Beim Hausrat reicht ja einem Studenten und / oder "Hartzer" meist eine recht niedrige Versicherungssumme. Strom rechnet EnBW für Alleinstehende mit 25 Euro / Monat. Es gibt einen Hartz IV Anteil für Wohnungskosten, und der Wohngeldzuschuss berechnet sich nach der Warmmiete, Strom ist also gedeckt. Festnetztelefon und Internet kosten 19,95 Euro im Monat, das ist von den neuen Internetpauschalen gedeckt. Für Gesundheitspflege sind 15,55 Euro angesetzt, da sind also sogar die Praxisgebühren drin (wobei sich hier vielleicht noch bemängeln ließe, dass man in einem Quartal auch zu Arzt UND Zahnarzt gehen kann, dafür gibt es ja auch Quartale in denen man nicht zum Arzt muss. Chronisch Kranke erhalten ja schließlich zusätzliche Unterstützung).

Du siehst also, die von dir genannten Punkte sind eigentlich alle gedeckt. Und es handelt sich dabei um Kosten, die ein Student auch hat. Wenn ein Student keinen Anspruch auf Bafög hat, seine Eltern aber auch nicht so viel Geld haben, dass sie ihn massiv unterstützen können, wer zahlt ihm dann Telefon, Internet, Wohnung, Strom, Arztbesuch, etc.?
 
hi,

Strom rechnet EnBW für Alleinstehende mit 25 Euro / Monat.

ich frag mich wirklich wer mit 25,- euro / monat energiekosten auskommt?
zumal man in den meisten fällen den ganzen tag zu hause ist.
ich selber zahle im monat eine monatliche zählergebür von 10,- euro, die in die monatlichen abschläge mit einberechnet werden.
da bleiben dann 15,- euro für den verbrauch.

das ist doch an der realität vorbei berechnet! wer hier im board kommt denn mit 25,- euro strom im monat hin?
das würde mich mal interessieren...

@T-Moe:
Beim Hausrat reicht ja einem Studenten und / oder "Hartzer" meist eine recht niedrige Versicherungssumme.
du kannst nicht einen studenten mit einem hartz IV empfänger vergleichen, der sich über die jahre mit seiner arbeit einen
gewissen lebensstandart aufgebaut hat.
nicht jeder hartz IV empfänger nennt nur einen laptop, einen tisch mit 2 stühlen und ein bett sein eigen! da ist schon etwas mehr zu versichern.

cu
-= pillepalle =-
 
Zuletzt bearbeitet:
der vergleich student hartz4 empfänger hinkt irgendwie in meinen augen etwas.

da sachen wie Internet freies Netz für alle Studenten auf dem Campus und Wohnheim und Essen meist von der Uni abgedeckt ist (Mensa essen, ist bei uns viel billger (1,20 für ein komplettes menu teilweise)

Das mit der Busfahrkarte finde ich ja erbärmlich. Habe ich das Richtig verstanden das die nur jeden 2ten Monat unterstütz wird? Der andere Monat muss wohl "Schwarz" gefahren werden oder was?

Die ganze Debatte um die Erhöhung finde ich einfach nur lächerlich. Ich kenne leute die verdienen im Monat 350 Euro sind 4 Tage in der Woche von6Nachmittags bis spät in der Nacht auf Arbeit. Und dann wird rund 360 Euro für nix tun bezahlt? Irgendwo ist das für mich "komisch".
Mich würde mal Interessieren wie das andere Staaten machen. Wenn ich höre das die Franzosen auf die Strasse gehen weil die Rente mit 60 einführen wollen aber das Volk was dagegen hat und in Deutschland wird zurzeit bis 67 gearbeitet....

Vielleicht wäre die ganze Hartz4 Diskussion nie zustande gekommen wenn nicht der "Deutsche Michel" bei uns allen in den Knochen stecken würde.
 
Die HartzIV-Debatte kam vor allem dadurch zustande, weil das Bild des nicht arbeiten wollenden HartzIV-Empfänger auf den Großteil nicht zutrifft. Wenn man diese auf ein Existenzminimum setzt, wäre das für den Großteil der Bevölkerung verständlich. Tatsache ist aber, dass sehr viele ältere Menschen (> 50 Jahre), die mehrere Jahrzehnte in die Sozialkasse eingezahlt haben, heutzutage von HartzIV leben müssen. Diese Menschen haben über viele Jahre ein Sozialsystem aufgebaut, von dem sie sich erhofften, dass es sie stützen würde, wenn es ihnen mal schlecht geht und sie keine Arbeit haben. Jetzt müssen sie aber feststellen, dass dieses Sozialsystem gerade so ihr Überleben sichert und dass sie somit schon nach einem Jahr Arbeitslosigkeit in die Armut abrutschen.

Hinzu kommt, dass rund die Hälfte der HartzIV-Empfänger einer Beschäftigung nachgeht, diese aber nicht ausreichend bezahlt wird. Diese Menschen sind also trotz Arbeit arm und können sich nur das nötigste leisten. Geworben hat unsere Regierung aber immer mit "Arbeit muss sich wieder lohnen". Wie passt das zusammen? Lohnt es sich für diese Menschen denn zu arbeiten? Ist mal jemandem aufgefallen, dass dieses Sprüchlein in letzter Zeit gar nicht mehr präsent ist in den Medien?

Niedrige HartzIV-Sätze wären sicherlich kaum ein Problem, wenn der Arbeitsmarkt genug Arbeitsplätze für alle bieten würde, die arbeiten wollen und wenn man durch Arbeit eine Garantie darauf hätte mehr als nur HartzIV zu haben. Das tut der Markt aber für viele Millionen Menschen nicht. Da können sich die Leute noch so verbiegen, sie finden einfach keine Arbeit mehr und wenn sie eine finden ist es oft genug ein Job mit Niedriglohn, durch den sie weiterhin auf HartzIV angewiesen sind. Der Anteil derjenigen, die nicht arbeiten wollen, ist unter den Millionen, die arbeitslos sind, verschwindend gering. Aber dieser verschwindend geringe Anteil wird uns als "typische HartzIV-Empfänger" in den Medien verkauft. Bildungsgutscheine z.B. implizieren doch schon, dass HartzIV-Empfänger das Geld, das sie bekommen, nicht für ihre Kinder ausgeben. Das mag in gewissen Brennpunkten wie den Ghettos in den Großstädten der Fall sein, aber diese machen nicht den Großteil derer aus, die von der Stütze leben bzw. leben müssen.

@xrayn: ALGII kostet den Staat ca. 24 Milliarden pro Jahr. 140 Milliarden sind allein in der letzten Zeit in die HRE geflossen. Damit hätte man fast 6 Jahre ALGII finanzieren können. Und man muss schon ziemlich blauäugig sein, wenn man glaubt, dass dieses Geld jemals an die Steuerzahler zurückfliessen wird. Ich denke, das macht deutlich genug, wie sehr unser Staatssystem mit zweierlei Maß misst.
 
Von allem, was ich hier so gelesen habe, denke ich das das hauptproblem ist, das Harz VI einfach zu viele menschen bildlich gesprochen: "über einen Kamm zieht"

das ist nun allerdings ein problem dem man kaum ausweichen kann, bei einem so großen staat

es werden immer welche benachteilt, bzw bevorzugt

man könnte meines erachtens die situation meistern, indem man anfängt zu differenzieren zwischen den verschiedenen schichten wie z.B:

-Arbeitswillige
-Arbeitsverweigerer
....

demnach sollte das geld angepasst werden, denn menschen die schon von grundauf sagen: wozu soll ich arbeiten, HarzVI genügt mir ja, haben sich meiner meinung nach das geld kaum verdient, besonders nicht, wenn sie vorher nie gearbeitet haben und somit evtl keine ausbildung/schulabschluss besitzen

Wozu solchen leuten das geld "hinterherschmeissen" bzw sie vor ihrem fernseher zu fördern?

Danach sollte man ihnen allen die chance geben gemeinnützige arbeiten zu verrichten, damit sie die chance bekommen sich etwas dazu zu verdienen. Das würde auch den staat und somit alle anderen eine menge kosten ersparen. (ich denke dabei nicht an sklaven arbeit ;))
Denn ich denke schon, das es aufjeden fall zumutbar ist, das man mal hier und dort eine mülltonne leert, einen platz fegt, oder passend zur jahreszeit: blätterwegfegt, solange die arbeiten im ramen gehalten werden. (die arbeit würde sich ja auf ne ganze menge leute gleichmäßig verteiln, also überarbeiten wird sich da schon niemand ;))

Also fazit: Hart VI noch weiter herunterscharauben und nur zuschüsse bei arbeit bzw bemühungen.

lg

LPIG
 
bitmuncher, ich kann nicht verstehen, dass jemand wie du, der sich ja offensichtliche mit aktuellen Themen auseinander setzt, Sprüche wie "140 Milliarden sind in die HRE geflossen" raushaut. Mittlerweile dürfte doch bei jedem angekommen sein, dass es sich dabei um Garantien handelt, oder? Und nicht nur das, unserer Staat überträgt diese Risiken über diverse Mittel zurück an den Finanzmarkt und reduziert damit sein Risiko. Selbst wenn es zu einem sehr unwahrscheinlichen kompletten Zahlungsausfall der HRE kommen würde, läge nur ein Teil des Verlustes noch beim Staat. Ich würde im Moment sofort Staatsanleihen kaufen, aber von der Müncher Rück etc. solltet ihr die Finger lassen.

Aber zurück zum Thema: Die Aufgabe einer sozialen Sicherung ist es ja nicht, einem Arbeitslosen zwei mal jährlich den Urlaub auf Mallorca zu ermöglichen, sondern ihr Überleben zu sichern, also zu verhindern, dass sie verhungern und verwahrlosen.

Es ist eines der Lieblingsthemen von nachmittäglichen Fernsehprogrammen zu zeigen, wie schlecht es doch den Hartz IV Empfängern geht, und dass sie in Armut leben, aber wenn man sich dazu den Lebensstil und den Umgang mit Geld anschaut in der gesamten Gesellschaft und insbesondere im unteren Bereich anschaut, verwundert das weniger. Man könnte fast meinen die Unterschicht wäre das Griechenland unserer Gesellschaft. Es hat schließlich einen Grund, dass Quelle an Zahlungsausfällen von Kunde zu Grunde gegangen ist.

Ich muss dir, bitmuncher, allerdings Recht geben, dass der Niedriglohnsektor eine enorme Belastung für das System darstellt, die wir in den Griff bekommen müssen. Wobei wohl allen klar war, dass nicht der kik-Verkäufer mit dem Spruch "Arbeit muss sich wieder lohnen" der FDP gemeint war.

Interessant finde ich auch den Kommentar, dass der Arbeitsmarkt schlicht nicht genug Arbeit bietet. Das ist korrekt, der Konsum der gesamten Weltbevölkerung kann schließlich auch mit der arbeit eines Drittels dieser Menschen gedeckt werden. Das lässt sich ja von der Makro-Ebene auf den einzelnen Staat übertragen. Aber was willst du dagegen tun? Sozialistische Planwirtschaft mit unproduktiver, zielloser und Selbstzweck erfüllender Arbeitsbeschaffung?

Bildungsgutscheine z.B. implizieren doch schon, dass HartzIV-Empfänger das Geld, das sie bekommen, nicht für ihre Kinder ausgeben. Das mag in gewissen Brennpunkten wie den Ghettos in den Großstädten der Fall sein, aber diese machen nicht den Großteil derer aus, die von der Stütze leben bzw. leben müssen.

Und diejenigen, die das Geld sowieso in die Bildung investiert hätten, haben keinen Grund sich zu beschweren, denn ob sie 20 Euro Cash oder 20 Euro Gutschein bei der Nachhilfe abliefern ist ihnen doch egal. Außerdem vergisst du, dass diese Gutscheine eine Mehrleistung, zusätzlich zu den normalen Bezügen darstellen. Welcher Hartz IV Empfänger wäre doof genug sich über einen Mehrwert zu beklagen? Die einizigen die hier aufschreien sind Idealisten, die Risse in ihrem Glashaus wittern. Nur weil der Mensch eigenverantwortlich handelt heißt das doch noch lange nicht, dass der Staat nicht autonom über den Fluss seines Geldes entscheiden kann.

Übrigens: Die 25 Euro für Strom waren der Verbrauch, und ich warte bereits auf meine Rückzahlung von EnBW und Abschlagssenkung, da ich anscheinend weniger verbrauche als der Durchschnittsbürger. Stecker ziehen wenn man unterwegs ist hilft.
 
@LPIG: Die Lösung wäre viel einfacher ohne subjektive Werte wie Arbeitswillen zu verwenden. Wer bereits über einen längeren Zeitraum in's Sozialsystem eingezahlt hat, sollte auch entsprechend des Zeitraums mehr Geld bekommen.

@T-Moe: Garantien müssen irgendwann auch ausgezahlt werden. Der Staat bürgt dabei für bestimmte Summen, mit denen die HRE arbeitet und/oder gearbeitet hat. Geht die HRE endgültig pleite, werden diese Summen fällig und die Gläubiger werden sie vom Bürgen einfordern. Der komplette Zahlungsausfall der HRE ist übrigens keineswegs unwahrscheinlich. Die HRE hat bereits jetzt Schulden, die ein Vielfaches ihres Wertes betragen. Ohne die immer wieder aufgestockten Garantien wäre sie bereits lange zahlungsunfähig und es ist zu erwarten, dass diese Garantien noch weiter aufgestockt werden müssen, da die HRE noch immer nicht in den schwarzen Zahlen ist.

Aber wie du bereits sagtest... zurück zum Thema. Fändest du es toll, wenn du arbeitslos wirst und dein Kind wird als Kind einer armen Familie gebrandmarkt? Ausserdem solltest du dir bewusst machen, dass DU auch der Staat bist. Der Staat verwaltet nicht SEIN Geld, sondern DEIN Geld. Und spätestens wenn du dir anschaust, dass DEIN Geld in fremde Privatunternehmen wie Banken investiert wird, wirst du dir hoffentlich die Frage stellen, warum man DEIN Geld einfach an andere verschenkt und damit z.B. überzogene Manager-Gehälter finanziert ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.
 
Und spätestens wenn du dir anschaust, dass DEIN Geld in fremde Privatunternehmen wie Banken investiert wird, wirst du dir hoffentlich die Frage stellen, warum man DEIN Geld einfach an andere verschenkt und damit z.B. überzogene Manager-Gehälter finanziert ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.
Ist es besser zu sehen, dass DEIN Geld in die Tasche von anderen wandert welche, im Gegensatz zu Managern, nichtmal arbeiten gehen?
Die allgemeine Meinung, unabhängig davon ob sie wirklich nachvollziehbar ist, ist einfach dass Hartz4 Empfänger für 0 Gegenleistung durchgeschliffen werden ohne den Finger rühren zu müssen, während andere täglich arbeiten gehen und am Ende den selben Lebensstandard haben.
Ich habe Kontakt zu einem Hartz4 Empfänger, war letztes Jahr mit seinen Eltern (beide Arbeitslos) im Urlaub in Rom, davor das Jahr in London, alle rauchen, kriegen für jedes Heimspiel des BVB Karten vom Arbeitslosenzentrum (dessen Zweck sich mir immernoch entzieht), haben 2 Autos, DSL 16k Internet und 3 Fernseher.
Ich war letztes Jahr nicht mit meinen Eltern im Urlaub, die mussten arbeiten - im Jahr davor ebenfalls, und davor auch.
 
Ich stelle mir allerdings auch die Frage, warum Menschen, die mehrfach bewiesen haben, dass sie arbeitsunwillig sind, weiterhin von meinem Geld einen Flachbildfernseher bezahlt bekommen (ja, das ist nicht die Mehrheit, aber doch, auch den Fall gibt es!), ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Dass aus staatlichen Geldern die Managergehälter bei Commerzbank und HRE finanziert wurden finde ich auch skandalös, die Zahlung von Managergehältern aus dem Kapital der Firma finde ich allerdings in Ordnung. Da muss man differenzieren. Ich persönlich spreche mich schon seit längerem für ein System nach Schweizer Vorbild aus, wo je nach Ort der Haushalt von Kommune und Teilweise sogar Kanton in einem Bürgerentscheid abgenickt werden muss.

Noch mal kurz OT: Mich würde interessieren wie du den Wert der HRE ermittelst, schließlich ist sie nicht mehr börsennotiert. Das legt die Vermutung nahe, dass du entweder einen "Kurz-vor-Krise"-Wert, also einen eher viel zu niedrigen Wert, oder einen Sekundärmarktwert, also einen "Monopolie"-Wert wie bei Facebook im Kopf hast. Legst du die Bilanzsumme zu Grunde ist diese mit 359,7 Milliarden Euro höher als die Garantien. Auch macht die HRE mittlerweile wieder Gewinn, was ja durchaus für eine Konsolidierung und nicht eine nahende Insolvenz spricht.

Ist dir übrigens aufgefallen, dass die Wirtschaftskrise hauptsächlich Banken etc. mit staatlichem Zutun erwischt hat? HRE verwaltet staatliche Vermögenswerte, Commerzbank hat die Dresdner nur auf staatliches Drängen übernommen, weil der Staat einen Gegenpol zur DeuBa haben wollte, und über die Landesbanken brauchen wir ja gar nicht erst sprechen: Politiker mit viel Gier und wenig Fachwissen leiten ein Kreditinstitut. Das konnte ja nicht gut gehen.
 
210 Milliarden der Bilanzsumme liegen in "faulen Wertpapieren", also Wertpapieren, deren bezifferte Wert derzeit auf dem Markt fast nicht mehr vorhanden ist. Ihr reiner Aktienwert liegt derzeit bei 1704680040$ (1217628600 Aktien mit einem Wert von 1.40$ pro Stück). Wie du darauf kommst, dass die HRE bereits wieder Gewinne macht, ist mir etwas rätselhaft. Vor einem Monat berichtete Reuters noch darüber, dass die HRE _evtl._ 2011 wieder Gewinne machen _könnte_. Aber um das Thema hier nicht zu sehr breitzutreten und auch damit mal klar wird, warum es auch und gerade Banken mit staatlichem Hintergrund erwischt hat, empfehle ich einfach mal die Doku "Zocken bis der Staat hilft", die kürzlich im ÖRR (ARD? ZDF? weiss nicht mehr so genau) lief.

Um es mal klarzustellen. Ich will auch niemanden unterstützen, der offensichtlich das Sozialsystem nur ausnutzt. Mir ist aber auch durchaus klar, dass dies nur ein relativ kleiner Teil der HartzIV-Empfänger ist. Solchen Leuten, die auf unsere Kosten leben wollen, würde ich das Geld auch restlos streichen. Ist ja schliesslich auch mein Geld, das sie da verprassen. Sonderlich viel an den derzeitigen Kosten für ALGII würde das aber nicht ändern. Wesentlich drastischer liessen sich diese Kosten senken, wenn wir nicht für die Ausbeutung der Menschen durch Niedriglöhne blechen müssten. Und wesentlich gerechter würde es zugehen, wenn jene, die lange eingezahlt haben, auch entsprechend höhere Anteile bekommen würden.

@AcoQ: Leute, wie bei dem von dir geschilderten Fall, wirst du aber nicht 6,5 Millionen Mal in Deutschland finden. Die Mißbrauchsquote wird aktuell von offiziellen Stellen (Bundesagentur für Arbeit) auf 1,9% beziffert. Da fallen dann aber auch kleinere Delikte wie z.B. die entgeldliche Aushilfe bei Verwandten u.ä. mit rein.
 
@AcoQ: Leute, wie bei dem von dir geschilderten Fall, wirst du aber nicht 6,5 Millionen Mal in Deutschland finden. Die Mißbrauchsquote wird aktuell von offiziellen Stellen (Bundesagentur für Arbeit) auf 1,9% beziffert. Da fallen dann aber auch kleinere Delikte wie z.B. die entgeldliche Aushilfe bei Verwandten u.ä. mit rein.

Meine Kritik betrifft nicht den Mißbrauch von Hartz 4 sondern die Tatsache, dass das Geld auch ohne Betrug im ausreichenden Maß verfügbar ist.
Mein geschilderter Fall ist kein Mißbrauch, sie kriegen das Geld rechtmäßig und gehen auch nicht schwarzarbeiten. Wenn man einigermaßen in der Lage ist mit seinem Geld hauszuhalten, ist der Hartz4 Satz deutlich mehr als genug.
Ich will aber auch eigentlich nicht über die Höhe des Satzes streiten sondern darüber, dass man sich in Deutschland hinsetzen kann, sagt dass man keine Lust auf Arbeit hat und dann einfach für immer Hartz4 beziehen kann. Anmerkung dazu: Die beiden Eltern in meinem geschilderten Fall sind beide seit über 10 Jahren Arbeitslos und haben davor nur sporadisch mal einen Nebenjob als Kellner u.ä. gehabt.
Wirkt das auf dich fair?
Hartz4 Empfänger die zwischen Jobs stehen haben alles Recht der Welt vom Sozialsystem aufgefangen zu werden, alleine schon wegen der gezahlten Steuern, aber Menschen die es nichtmal gewohnt sind einer regulären Arbeit nachzugehen und/oder keine Ambitionen haben Arbeiten zu gehen, sollen meinetwegen auf der Straße landen und sich nochmal überlegen ob sie nicht doch lieber der Gesellschaft beitreten.

P.S.: Ich hab als Student nur minimal mehr Geld als ein Hartz4 Empfänger, kann davon aber super leben - vielleicht Broschüren verteilen in denen steht, wie man eigentlich mit Geld umgehen sollte?
 
hi,


@AcoQ:
...dass man sich in Deutschland hinsetzen kann, sagt dass man keine Lust auf Arbeit hat und dann einfach für immer Hartz4 beziehen kann.

wo hast du denn diese weisheit her?

es gibt genug sanktionen für arbeitsverweigerer. wird ein job-angebot ohne grund abgelehnt, dann
werden 30% der bezüge für 3 monate gekürzt.
stellt sich der hartz IV empfänger weiterhin stur und verweigert die arbeit, dann werden beim nächsten mal 60% fällig!
das geht bis 100%., wobei schon beim ersten verstoss eine bewährungszeit von 1 jahr fällig wird.

die hartz IV empfänger müssen sich genauso um arbeit bemühen wie andere leute auch und müssen dies auch nachweisen.
ansonsten droht ihnen eine kürzung der bezüge. es gibt eine "Eingliederungsvereinbarung" zwischen dem amt und
den hartz IV empfänger, die er unterschreiben muss. hält der betroffene sich nicht an diese vereinbarung, wird
die leistung gekürzt.

du siehst also, so einfach ist es auch nicht, um zu behaupten, "ich bleibe mein leben lang hartz IV".

cu
-= pillepalle =-
 
Sich um einen Job bemühen und sich für einen Job gezwungenermaßen zu bewerben sind aber zwei verschiedene paar Schuhe.
Wenn man sich mal anschaut wie manche Bewerbungen bei einem Arbeitgeber eingehen, kann man sich denken ob der Bewerber wirklich ein Bewerber ist oder ob er nur ein Ablehnungsschreiben bekommen will - und die wenigsten Arbeitgeber melden diese offensichtlichen Täuschungsversuche dem Amt.
 
@LPIG: Die Lösung wäre viel einfacher ohne subjektive Werte wie Arbeitswillen zu verwenden. Wer bereits über einen längeren Zeitraum in's Sozialsystem eingezahlt hat, sollte auch entsprechend des Zeitraums mehr Geld bekommen.

ja aber im endeffekt würde es aufs gleiche hinauslaufen, allerdings würde man damit die wenigen, die gerne arbeit hätten aber nie welche bekommen benachteiligen, daher man ihnen keine chance gibt.
 
Ich komme im übrigen mit weniger als 20 Euro Strom im Monat zurecht (genau sind es 15-18 Euro), wie? Einfach. Ich schließe Verträge ab, die:

  • eine Vertragslaufzeit von 6-12 Monaten haben, automatische Verlängerung 1 Monat
  • Kündigungsfrist 1 Monat
  • Preisgarantie über die Vertragslaufzeit
  • Wechselprämie
  • und natürlich günstiger als der Rest ;)
Dann einfach darauf achten, dass nicht alle Geräte ständig im Standby laufen, Energiesparlampen und Licht nur dort an, wo man sich auf aufhält.

es gibt genug sanktionen für arbeitsverweigerer. wird ein job-angebot ohne grund abgelehnt, dann
werden 30% der bezüge für 3 monate gekürzt.
stellt sich der hartz IV empfänger weiterhin stur und verweigert die arbeit, dann werden beim nächsten mal 60% fällig!
das geht bis 100%., wobei schon beim ersten verstoss eine bewährungszeit von 1 jahr fällig wird.

Ja lustig, ich schicke einfach eine Bewerbung raus, die vor Rechtschreibfehlern strotzt/einfach schlecht ist. Wenn ich trotzdem genommen werde, streng ich mich nicht an, komme zu spät usw. Das reicht der Arbeitsagentur vollkommen aus und gilt als "Bemühung um einen Job". Wie sonst, kann man bitte 10+ Jahre von HartzIV leben?

Da mir in dieser Debatte mal wieder zu wenig lösungsorientiert debattiert wird, hier ein Ansatz: Ich denke, der Staat hat gezeigt, dass er nicht mehr kann als Geld ins System zu pumpen und zu hoffen, dass der einzelne etwas daraus macht - das passiert aber nicht gut genug. Anders hat es die private Wirtschaft durch einzelne Initiativen gezeigt, dass sie wesentlich erfolgreicher ist, Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten, einen Job zu beschaffen. Jüngstes Beispiel läuft auf RTL unter dem Titel "Rachs Restaurantschule". Warum also nicht 10% HartzIV kürzen und diese als Anreiz für solche Initiativen stellen. ZB.: Wer x Monate lang einen Menschen aus HartzIV holt, bekommt 10%*x*HartzIV.

[...]@xrayn: ALGII kostet den Staat ca. 24 Milliarden pro Jahr. 140 Milliarden sind allein in der letzten Zeit in die HRE geflossen. Damit hätte man fast 6 Jahre ALGII finanzieren können. Und man muss schon ziemlich blauäugig sein, wenn man glaubt, dass dieses Geld jemals an die Steuerzahler zurückfliessen wird. Ich denke, das macht deutlich genug, wie sehr unser Staatssystem mit zweierlei Maß misst.
Puh jetzt bin ich auch überrascht, dass du einen solchen unqualifizierten Kommentar loslässt - den hätte ich DIR auch nie zugetraut. Denn du solltest eigentlich ganz genau wissen, dass die Kosten, die durch den Pleitegang entstanden wären (s. USA) um ein vielfaches größer gewesen wären. Die Leittragenden wären dann auch die Bürger gewesen und zwar die, die dort ihr Vermögen, private Vorsorge usw gelagert haben.
 
Lösungsorientiert find ich gut.
1. Hartz4 ist sozial ungerecht, vorallem gegenüber Kindern und Alleinerziehenden.
Die haben nicht die Möglichkeiten am Arbeitsmarkt, wie ein Alleinstehender oder
ein Ehepaar.
2. Finanzierung und Verwaltung ist eigentlich der reine Schwachsinn.
Welchen Sinn macht es einem Arbeitnehmer Steuern und Sozialversicherung
abzuziehen und ihn dadurch zu zwingen sich das Geld beim Amt wiederzuholen?

Wieso wird nicht Einkommen bis zu dieser Grenze einfach Steuerfrei gestellt?
Die Daten dazu sind doch weitgehend auf jeder Steuerkarte vorhanden und
für jeden von uns berechenbar.
Wer höhere Ausgaben durch besondere Umstände hat, könnte diese beim
Finanzamt geltend machen und würde dann neu veranlagt.

Die Finanzierung des Sozialsystems bedarf meiner Meinung einer dringenden Reform,
da sie sich selbst ad absurdum führt.
Steigende Kosten führen hier immer wieder zu sinkenden Einahmen, weil
die menschliche Arbeitskraft verteuert und ihre Kaufkraft gemindert wird.
Was meist zu Arbeitsplatzverlusten führt.
Zudem machen diese Kosten Schwarzarbeit erst attraktiv.
Man sieht es doch an der Beliebtheit der 400 Euro Jobs, dass es auch darüber
hinaus funktionieren könnte.
Hier sollte dringend darüber nachgedacht werden, wie der Finanzbedarf, der
ja durchaus auch relativ stabil bzw. vorhersehbar ist, über andere Quellen
gedeckt wird, die auch den Umstand berücksichtigen, dass sich die
Arbeitswelt grundlegend geändert hat seit Einführung dieser Systeme.
Hier könnte man durchaus einen Mix aus Mehrwert-, Einkommens- und einer
Luxussteuer in Betracht ziehen.

Gruss
 
Ich möchte auch eine Lösung beisteuern: Das Konzept der negativen Einkommenssteuer (http://de.wikipedia.org/wiki/Negative_Einkommensteuer). Diese hat den Vorteil, dass sich "Arbeit wieder lohnt", denn wer mehr verdient erhält zwar weniger Leistungen, aber nicht in dem Maße wie er dazu verdient sondern nur anteilhaft und das ganze verläuft linear, nicht sprunghaft. Zwar entstehen dann im sozialen System eventuell leichte Mehrkosten, doch es hat den Vorteil, dass "Stütze" und Einkommenssteuer in einem System zusammen gefasst werden und ein enormer Bürokratieaufwand eingespart wird.
 
Puh jetzt bin ich auch überrascht, dass du einen solchen unqualifizierten Kommentar loslässt - den hätte ich DIR auch nie zugetraut. Denn du solltest eigentlich ganz genau wissen, dass die Kosten, die durch den Pleitegang entstanden wären (s. USA) um ein vielfaches größer gewesen wären. Die Leittragenden wären dann auch die Bürger gewesen und zwar die, die dort ihr Vermögen, private Vorsorge usw gelagert haben.

Woher weisst du das, wo doch nie eine Berechnung der Insolvenzmasse der HRE erfolgt ist? Es gibt wohl niemanden, der eine solche Aussage treffen kann ohne den Wert der Insolvenzmasse zu kennen. Oder hast du Daten, die der Öffentlichkeit nicht vorliegen? ;)
 
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