"Pausen" beim booten von Kubuntu 12.04.2 LTS / KDE 4.8.5

Hallo,

da der Support für die 10.04-LTS eingestellt wurde, mußte ich upgraden. Nun bin ich Anwender, kein Systembastler und wie immer in solchen Fällen, tauchten ein paar Problemchen auf. Nicht viel, aber es stört mich und trotz intensiver Suche und probieren konnte ich die Ursachen der letzten zwei Tücken noch nicht finden und beseitigen. Dazu benötige ich bitte Eure fachkundige Hilfe.

Also - Systemversion ist Kubuntu 12.04.2 LTS, KDE-Version ist 4.8.5, alle Updates sind gemacht.

Beim Systemhochfahren bleibt der Laptop das erste mal nach der Ausschrift
Code:
Running /scripts/init-bottom
Done
für etwa 60 Sekunden stehen. Dann geht es weiter bis zur Ausschrift
Code:
Waiting for network configuration
Da hängt er wieder etwa eine Minute, schreibt dann
Code:
Waiting up to 60 more seconds for network configuration
die er auch promt wartet, um dann alles korrekt zu laden.

Da Anfangs WLAN nicht zum laufen zu bringen war, habe ich wicd installiert. Damit bin ich nun soweit gekommen, daß mein WLAN läuft. Aber nachdem alles geladen ist und wicd zunächst auch die WLAN-Verbindung wie gewünscht automatisch herstellt, schaltet diese sich nach kurzer Zeit wieder aus. Ich muß wicd nochmal bemühen, neu "Verbinden" und dann erst bleibt alles stabil.

Wenn ich den Laptop per Kabel an den Router stöpsle, dann tritt die Wartephase für das Netzwerk nicht auf. Nur die eine Minute nach dem "Running /scripts/init-bottom" wartet er trotzdem. Allerdings bleibt der Bootvorgang dann bei ausgeschaltetem WLAN am Ende ganz stehen (nur der "drehende Kreis" vor der Kennwortabfrage ist dann zu sehen) und es geht erst weiter, wenn ich den WLAN-Schalter auf "ein" stelle.

Tipps, um diese beiden unschönen Verzögerungen beim starten zu beseitigen, gab es im Netz viele, aber geholfen hat nix. Ich habe in der fstab schon mount-Einträge versteckt (#), hat aber nichts genützt.
Wegen des WLANs habe ich probehalber mal
Code:
network-manager-kde
und
Code:
knetworkconf
deinstalliert - hat auch nichts gebracht. Die Pausen beim booten und das trennen von WLAN kommen trotzdem.

Was kann ich noch tun?

Viele Grüße

Uli
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Pause während der Netzwerk-Konfiguration kommt offenbar daher, dass das System auf ein Timeout wartet. Sicher ist, dass das mit dem KDE-Network-Manager nichts zu tun hat, da dieser erst wesentlich später (wenn du dich auf X einloggst) gestartet wird. Da die Pausen relativ lang sind, solltest du mal eine Uhr mit dem Rechner abgleichen und dir die Uhrzeit der Boot-Pause merken. Dann kannst du mal in die /var/log/syslog und die /var/log/messages schauen, was dort für diese Zeit geloggt wurde. Sonst kann man nur spekulieren.

Ich würde mal spekulieren, dass der Link vom WLAN-Adapter noch nicht oben ist, während das System bereits versucht einen DHCP-Request darüber zu senden. Aber ohne Logs ist es, wie gesagt, nur reine Spekulation.
 
Der Netzwerkkarte würde ich eine IP zuweisen falls das Gerät nicht ständig an anderen Netzwerken hängt. Ansonsten könntest du schauen ob evtl ein NTP Dienst ausgeführt wird die Suchen auch ewig und drei Tage bis die feststellen das es doch kein Server gibt, weil es z.b. noch kein Internet gibt.
 
Hallo und danke für die Hinweise.

Dann kannst du mal in die /var/log/syslog und die /var/log/messages schauen, was dort für diese Zeit geloggt wurde.
Die /var/log/messages ist leer.

Die syslog hänge ich mal in den Anhang, weil die recht groß ist und ich die hier nicht direkt hier reinstellen will.

Meine gestoppten Zeitangaben dazu:

- Systemstart: 14.36.00
- Erste Wartephase bei "Running /scripts/init-bottom"
von 14.36.07 bis 14.36.56
- Zweite Wartephase (Network...)
von 14.37.01 bis 14.38.56
- System komplett geladen und WLAN ein: 14.40.51
- WLAN wieder aus: 14.42.17
- 14.43 wieder eingeschaltet.

Dabei war kein LAN-Kabel angesteckt und WLAN aktiviert.

Für die erste Wartephase kann ich gar keinen Eintrag sehen. Und bei der Auswertung zum Netzwerk sehe ich nicht recht durch und brauche Eure Hilfe.

Der Netzwerkkarte würde ich eine IP zuweisen falls das Gerät nicht ständig an anderen Netzwerken hängt.
Eben dafür brauche ich den Laptop ja, um in verschiedene Netze zu kommen. Das wäre also keine gute Lösung für meinen Fall.

...ob evtl ein NTP Dienst ausgeführt wird...
Wo kann ich das sehen und wie evtl. abstellen?

Tante Edit: Habe probrweise das Paket "ntpdate" deinstalliert - das hat aber beim Neustart gar nichts verändert.

Grüße

Uli
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo - weitere Versuche haben ergeben, daß 12.04 offenbar nicht recht mit ntfs-formatierten Partitionen umgehen kann. Da ich auf dem Laptop auch ein Windows installiert habe, ist diie gemeinsam genutzte Daten-Partition ntfs-formatiert. Durch den fstab-Eintrag wurde die immer automatisch gemountet, was bisher (8.04, 10.04) nie zu Problemen geführt hatte.

Jetzt habe ich das automounten in der fstab ausgeschaltet und siehe da, die erste Wartephase nach "Running /scripts/init-bottom" ist weg.
Das ist doch schon mal was :).

Nun besteht noch das WLAN-Problem. Da habe ich immer noch keine Lösung gefunden... Erst die lange Wartezeit beim booten und dann das nochmalige Trennen kurz nachdem alles schon läuft. Mysteriös, misteriös ... Mist.

Noch jemand gute Ideen?

Viele Grüße

Uli
 
Hallo,

scheint so, als bin ich allein mit dem Problem. Ich habe es zwar nicht gelöst, aber es gibt neue Hinweise, wo der Fehler (vielleicht?) zu suchen sein könnte:

Heute, beim Update auf 3.2.0-44, kam eine Fehlermeldung zu madwifi mit einem Hinweis auf eine make.log - Datei in
/var/lib/dkms/madwifi-hal/0.10.5.6/build

Der Inhalt der Datei
Code:
DKMS make.log for madwifi-hal-0.10.5.6 for kernel 3.2.0-44-generic (i686)
Fr 24. Mai 13:41:39 PYT 2013
Checking requirements... ok.
Checking kernel configuration... FAILED
Only kernel versions 2.4.x and above are supported.
You have 3.2.0-44-generic.
make: *** [configcheck] Fehler 1
sagt ja wohl irgendwie aus, daß sich da was nicht zu vertragen scheint.

Hier die Karte, die ich verwende:
Code:
$ lspci | grep Atheros
06:04.0 Ethernet controller: Atheros Communications Inc. AR5212/AR5213 Wireless Network Adapter (rev 01)
Leider kann ich nicht sagen, ob der Fehler bei den Versionen 3.2.0-41 bis ...43 auch schon kam. Darauf habe ich dummerweise nicht geachtet, weil die Konsoleausschriften leider auch immer schnell wieder entschwinden.

Kann mir von Euch Linux-Kennern jemand sagen, ob hier die Ursache meines Problems liegen kann und wenn ja, wie mir, bzw. meinem Laptop, da zu helfen ist? Ich bin nicht so der Konsole-und Sytemexperte, um da ganz ohne Hilfe weiter zu kommen.

Danke!

Viele Grüße

Uli
 
Checking kernel configuration... FAILED
Only kernel versions 2.4.x and above are supported.
You have 3.2.0-44-generic.

Es besagt, dass der Treiber nicht für deinen Kernel kompiliert werden konnte. D.h. also dass du Madwifi nicht verwenden kannst. Wenn du dennoch eine WLAN-Verbindung bekommst, läuft das ganz sicher über einen anderen Treiber. In deinem Fall dürfte das der nl80211 sein: nl80211 - Linux Wireless ... zumindest wenn man deiner syslog glauben darf.
 
Danke, bitmuncher.

Hmmm, das wirft jetzt bei mir die Frage auf, wie ich denn nun das immer noch vorhandene Problem lösen kann.
Madwifi habe ich vor Jahren unter 8.04 installiert, weil damals auch WLAN eben nicht gehen wollte. Damit lief es dann und wurde wohl bei den Updates und Upgrades immer wieder übernommen, obwohl ja offenbar 12.04 damit nichts anfangen kann, wie Du schreibst.

Nun ist mir eigentlich völlig gleich, mit welchem Tool mein WLAN läuft, wenn es nur ordentlich funktioniert. Und soweit davon entfernt scheine ich ja gar nicht zu sein, denn wenn ich mal von der langen Pause beim booten und dem nochmaligen Ausschalten nach der ersten Konection absehe, geht es dann ja ohne Probleme.

Mit anderen Worten: Kannst Du mir in für mich verständlichen Worten erklären, wie ich nun vorgehen soll, um
- 1. die Pause beim booten zu umgehen, auch wenn ich unterwegs bin und kein LAN-Kabel angeschlossen habe,
- 2. die Unterbrechung nach der ersten Konection zu verhindern,
- 3. das nicht benötigte Madwifi loszuwerden (falls das die Ursache für die Fehler ist) und
- 4. möglicherweise allein mit dem "Bordmittel" Networkmanager aus zu kommen (was bisher nicht klappt, weshalb ich ja wicd installiert habe) ?

Saludos

Uli
 
Auf der Seite von Madwifi wird darauf hingewiesen, dass man den Snapshot und nicht das Release verwenden soll, wenn man einen Kernel einsetzt, der neuer ist als der 2.6.25. Das wäre evtl. ein Versuch Wert.

Wenn ich mal Zeit habe, kann ich mir deine Syslog genauer anschauen. Aktuell fehlt mir einfach die Zeit die relevanten Einträge aus deiner Log-Datei zu ziehen.

Auffällig beim groben drüberschauen ist aber, dass dein CPU-Frequenz-Dämon bzw. dein Powermanagement scheinbar ziemlich austickt. Das versucht zig Mal die Informationen zur CPU-Frequenz zu aktualisieren. Normal ist so ein Verhalten eigentlich nicht. Die Meldung sollte für jeden Kern genau ein Mal auftauchen. Ggf. hängen die Aussetzer beim Booten auch damit zusammen. In dem Fall sollte es helfen, wenn man die CPU-Skalierung mal testweise abschaltet.
 
Nachtrag: Der Network-Manager macht zumeist nur Probleme. Mein Standard-Vorgehen bei Ubuntu-Systemen ist daher das Deinstallieren des Network-Managers und das Treffen der Einstellungen manuell in der /etc/network/interfaces. Anleitungen dazu dürften sich auch im Ubuntu-Wiki finden.
 
Hallo butmuncher,

danke für die Hilfe.
Wenn ich mal Zeit habe, kann ich mir deine Syslog genauer anschauen.
Da es ja kein "Totalausfall" ist, will ich auch nicht drängeln. Wenn Du Zeit hast und mir helfen kannst, ist das klasse.
...wenn man die CPU-Skalierung mal testweise abschaltet.
Wie geht das? Da kenne ich mich nicht aus und ich will ungern mehr "abschießen"...
Der Network-Manager macht zumeist nur Probleme. Mein Standard-Vorgehen bei Ubuntu-Systemen ist daher das Deinstallieren des Network-Managers und das Treffen der Einstellungen manuell in der /etc/network/interfaces. Anleitungen dazu dürften sich auch im Ubuntu-Wiki finden.
Das werde ich mir mal ansehen. In meiner /etc/network/interfaces steht nichts drin von WLAN:
Code:
# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet dhcp
Vielleicht reicht es ja schon, diese Datei passend zu machen, denn irgend einen Treiber (nl80211, wie Du schriebst) muß es ja schon geben, sonst gänge es doch gar nicht.

Saludos

Uli

Tante Edit:
Die ganze nochmalige madwifi-Installation nach dem ">Madwifi>WLAN>Wiki>ubuntuusers.de" zeigt kein anderes Verhalten.

Frage: Kann ich zum Versuch mit der Snapshot-Version nach dieser Anleitung vorgehen? Gibt es zwischen der im Link benutzten AR5007 und meiner AR5212 in Bezug auf den Download was zu beachten oder ist das dasselbe? Also: Kann ich diese Zeile
Code:
wget http://snapshots.madwifi-project.org/madwifi-hal-0.10.5.6/madwifi-hal-0.10.5.6-r4126-20100324.tar.gz -O [B][I]madwifi5007_hal[/I][/B]
so verwenden, oder muß die anders lauten?
Ich finde da keine weitere Differenzierung auf der madwifi-snapshotseite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

wenn du den Network-Manager verwendest, um deine Verbindungen zu verwalten, dann solltest du die /etc/network/interfaces wie folgt verändern.

Code:
# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

#auto eth0
#iface eth0 inet dhcp

Damit sollten dann die Pausen beim Booten verschwinden, du musst dann die kabelgebundene Verbindung - falls vorhanden - im Netzwork-Manager konfigurieren.

Grüße
DerHesse
 
Hallo und danke an den hessen!

So einfach kann man glücklich werden - (fast) genau so habe ich es gemacht und siehe da, es funktioniert! Nur daß ich statt des Networkmanagers Wicd nehme. Damit kann man jetzt sauber zwischen LAN und WLAN auswählen und die Pausen beim booten sind weg.

Das ist halt nicht so einfach für jemanden wie mich, der ein System nutzen möchte, dort irgend was zu löschen oder per # auszuklinken. Ich will ja verstehen, was ich da mache und es soll auch nicht nach einer Aktion gar nichts mehr laufen...

Meine Bitte an bitmuncher bleibt aber: Wenn Du mal Zeit hast und mir ein paar Tipps geben kannst, die das System vielleicht optimieren und sicherer machen - immer gern!

Viele Grüße

Uli
 
Hallo,

danke für die interessanten Möglichkeiten, CDW. Die erste habe ich mir nur angesehen - hast recht:
, jedenfalls für mich.
Bootchart habe ich ausprobiert - ist ein guter Überblick, aber man muß dann schon auch wissen, wie und was man macht, ohne "Schaden anzurichten".

Die Energiesparoption "Tiefschlaf" wäre tatsächlich gut, aber das ACPI scheint mein Laptop nicht zu unterstützen. Jedenfalls gibt es nichts dazu im Bios (Phoenix).
Ich habe dann trotzdem mal in die im Link angegebene Datei die vier Zeilen reingeschrieben und nach dem reboot hatte ich auch die Option "Tiefschlaf", aber wenn ich die angeklickt habe, erschien kurz der BS-Schoner, blieb dann hängen und das ganze System reagierte auf nichts mehr.

Vielleicht muß ich mir doch mal einen neueren Laptop leisten... Aber so, wie es jetzt ist, kann ich erst mal ganz gut damit leben.

Danke für die Hilfe und die guten Tipps - die behalte ich auf alle Fälle und gelernt habe ich auch wieder was.

Viele Grüße

Uli
 
uli hat gesagt.:
Option "Tiefschlaf"
Sicher, dass es die richtige Option ist? Meist wird ein Suspend To Disk so bezeichnet.

Die Energiesparoption "Tiefschlaf" wäre tatsächlich gut, aber das ACPI scheint mein Laptop nicht zu unterstützen. Jedenfalls gibt es nichts dazu im Bios (Phoenix).
Wäre einen Versuch wert, nach Laptopmodell + Suspend to RAM / Resume zu googeln (eventuell liegt es nur an irgendeiner Kleinigkeit - z.B bleibt ein Treiber hängen, den man dann vorher entladen muss und nach dem Resume wieder laden - z.B mittels /etc/rc.suspend /etc/rc.resume Eintrag (oder welches Äquivalent dafür auch immer Ubuntu nutzt) ). Oder man bekommt zumindest die halboffizielle Bestätigung, dass die Fummelei sich nicht lohnt ;)

Habe hier jedenfalls einen Asus und einen Thinkpad aus 2006/2008, wobei bei beiden der "Standby" schon unter Ubuntu 10 Out-of-Box klappt(e). Aus dem Suspend-to-Disk erwacht zumindest der Asus-Laptop allerdings auch nicht.
Irgendwo in den Menütiefen (je nach eingesetztem Desktop) kann man Standby als Aktion einstellen, die beim Schließen des Deckels oder Drücken des Power-Knopfs ausgeführt wird.
 
Hallo CDW,

Sicher, dass es die richtige Option ist? Meist wird ein Suspend To Disk so bezeichnet.
Ja, das wollte ich ja. "Ruhezustand" (also S3) funktioniert schon immer, aber das braucht halt Strom. Bei S4 könnte ich sogar ausschalten - da ich viel unterwegs bin, wäre das dabei ganz praktisch, wenn booten noch etwas schneller gänge.
Aber egal, jetzt bin ich beim booten schon wieder unter einer Minute und so kann es bleiben.

Saludos

Uli
 
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