Um nochmal auf das Thema Information zurückzukommen. Was macht eigentlich der Physiker, wenn er Teilchen untersucht? Genau! Er untersucht keine Teilchen, er untersucht (Re)Präsentationen von Teilchen in seinem Gehirn!
Schauen wir uns also mal das Gehirn des Physikers näher an.

Wir gehen dazu in ein Labor, setzen den Physiker auf einen Stuhl, rasieren und desinfizieren seinen Schädel (natürlich nur mit seinem Einverständnis!), betäuben lokal und entfernen ein Stück seiner Schädeldecke. Dann nehmen wir eine Kamera und richten sie auf sein Gehirn. Wir verbinden die Kamera mit einem Monitor, der vor dem Physiker steht. Was sieht der Physiker nun auf dem Bildschirm? Sein Gehirn? natürlich kann man jetzt einwenden: Nein! natürlich nicht, er sieht nur eine Abbildung seines Gehirns auf einem Monitor, nicht aber sein eigentliches, reales Gehirn.
Machen wir also ein Gedankenexperiment: Stellen wir uns vor, der Physiker könnte tatsächlich direkt, ohne den Umweg von Kamera und Monitor auf sein eigenes Gehirn blicken. Was würde er mit eigenen Augen nun sehen? Jetzt muss es doch das reale Gehirn sein!
Nein! Was er sieht, ist ein Abbild seines eigenen Gehirns, dass von seinem eigenen Gehirn erzeugt wurde!
Der frankfurter Neurobiologe Gerhard Roth, von dem ich dieses Beispiel in leicht abgewandelter Form übernommen habe, unterscheidet zwischen einem "wirklichen Gehirn"(die Abbildung) und einem "realen Gehirn"(das die Abbildung erzeugt). Wir haben keinerlei zugang zum realen Gehirn. Wenn also die Teilchen, die der Physiker untersucht, selbst schon Abbildungen sind und keine "realen Teilchen" und wir darüber hinaus keinen Zugang zum "realen Gehirn" haben, dass diese Abbildungen erzeugt, sondern nur selbst wieder eine Abbildung dieses realen Gehrins zugänglich ist - wie können wir dann sagen, was Teilchen überhaupt sind? Vielleicht ist es ja so, das unser reales Gehirn die Materie nur in unserer Vorstellung erzeugt, das reale Gehirn selbst aber gar keine materielle Grundlage hat.