Original von Landra
Original von Lesco
Inwiefern ist es denn sinnvoll Intoleranten gegenüber tolerant zu sein?
Ist es Freiheit, lässt man die Intoleraten gewähren und gerät vielleicht sogar Selbst in die Lage das Recht auf Freiheit zu verlieren? Ist es noch immer Freiheit, beginnt man die Intoleranten auszumerzen, um das Recht auf Freiheit zu behalten? Im Namen der Freiheit die Intoleranten ihrer Freiheit zu berauben?
Ich finde es ist schwierig zu sagen, wann konkret eingeschritten werden sollte, aber sobald jemand etwa in Form von politischer Aktivität, Demonstrationen, etc. dazu auffordert z.B. alle Homosexuellen zu töten, so ist meines Erachtens ein Anlass gegeben, diesen zu bestrafen, da er genau die Freiheiten in Anspruch nimmt, die er anderen nicht zugesteht. Man könnte sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass man nur die Leute bestraft, die tatsächlich seinen Aufforderungen nachkommen, aber dann ist es bereits zu spät und es ist Schaden entstanden. Außerdem ist auch die Verfassung letzten Endes nur ein Stück Papier und wenn sich z.B. eine latente Homosexuellenfeindlichkeit ausbreitet, so bietet die Gesetzeslage auch nur einen bedingten Schutz gegen Übergriffe. Das dritte Reich ist ein gutes Beispiel dafür, da auch in diesem Beispiel aus jahrhundertelanger Hetze gegen Juden letztendlich auch konkrete Taten wurden.
Diese Frage kann innerhalb der Normen und Werte für die jeweilige Zeit beantwortet werden. Freiheit wird immer beraubt auf irgendeine Weise. Allein ein Kind verliert die Freiheit eines Kindes und häufig sogar die des Selbst, wenn es seine Pflicht erfüllen muss die Schule zu besuchen und sich in die Gesellschaft einzugliedern.
Selbstverständlich ist eine moralische Aussage(z.B. Homosexuelle sind zu tolerieren) immer von den eigenen Prämissen abhängig, daran führt kein Weg vorbei. Allerdings halte ich unsere heutigen Werte durchaus für richtig, auch wenn so etwas natürlich nie objektiv sein kann.
Zu der Sache mit der Schulpflicht würde sagen, dass ein Kind sonst nicht die notwendigen Voraussetzungen hat, ein mündiger Bürger zu werden. Natürlich stellt dies eine Einschränkung der Freiheit des Kindes dar, aber diese Einschränkung ist meines Erachtens für das Funktionieren einer Demokratie notwendig.
Homosexuelle zu tolerieren ist denke ich in der heutigen Zeit etwas, das sogar von der Justiz untermauert wird. Die Meinungsfreiheit spricht aber eigentlich dagegen, dass eine Meinung die die Homosexualität nicht akzeptiert nicht toleriert wird.
Ich sagte nirgends, dass man Homosexualität akzeptieren muss, lediglich tolerieren. Man darf Homosexualität für ekelerregend halten oder den Kontakt mit Homosexuellen meiden, etc.. Dazu hat man genauso das Recht wie man das Recht hat irgendeinen anderen Menschen ekelerregend zu finden.
Jedoch, zumindest ist das meine Meinung und auch die unseres Grundgesetzes, ist es falsch, die Rechte von Homosexuellen(oder sonst jemanden) einzuschränken, z.B. ihm bestimmte Verhaltensweisen zu untersagen, nur weil man diese selbst verabscheut.
Mit "natürlich" sollte man vorsichtig sein, dass man diesen Begriff nur beschreibend, nicht wertend verwendet, da sich aus bloßen Tatsachen(x ist der Arterhaltung abträglich) nicht einfach so, ohne weitere Annahmen, moralische Wertungen folgern lassen(x ist böse).
Ist es somit im Sinne der Meinungsfreiheit, nicht zu tolerieren, wenn jemand die Meinung vertritt, dass Unnatürliches negativ gewertet wird? Sei es im Sinne der Natur (Rechner) oder im Sinne einer Gesellschaftsform (Sozialdarwinismus). Wenn jemand nur die Meinung vertritt, das Unnatürliche aber toleriert, nur nicht akzeptiert, warum sollte man dann vorsichtig sein?
Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor:
Mit vorsichtig meinte ich hier nur, dass man sonst leicht dem beschriebenen Fehlschluss auf den Leim geht. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind kein magisches Poral zu objektiven Werturteilen.
Der ganze Absatz sollte nichts mit Meinungsfreiheit zu tun haben, ich wollte nur mal was zu den ganzen Diskussionen über natürlich/unnatürlich sagen.