Obdachlose

Oft genug gibt es gerade junge Leute, die ihr Geld eben nicht selbst verdient haben, die von ihren Eltern alles in den A... geblasen bekommen und sich dann aufführen als seien sie die Spitze der Gesellschaft. Vielleicht solltet ihr endlich mal mit euren Verallgemeinerungen aufhören. Wer Geld hat, hat dieses nicht automatisch ehrlich verdient, wer Punk ist, ist nicht automatisch asozial und wer auf der Strasse lebt, hat dies auch nicht immer selbst zu verantworten.
 
Mal ehrlich ... korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber, wir leben in einem Sozialstaat, verhungern muss hier wirklich niemand. Das man ohne Arbeit nunmal nicht viel verlangen kann sollte klar sein. Wenn jemand "betteln" geht, dann darf er das natürlich, in vielen Fällen ist das auch nachvollziehbar. ABER, wenn jemand offensichtlich keine Arbeit hat weil er kein Bock auf Arbeit hat, offensichtlich keine besondere Qualifikationen besitzt, das Geld das er hat zum großen Teil auf Alkohol aufbraucht und dann auch noch die allgemeinheit mit seiner "notdürftigen Lage" belästigt und spenden verlangt ... dann finde ich ist das die größte Sauerrei die's gibt.

Wenn Du von den Strassenpunks redest, die recht provokant dort rumhaengen wo viel los ist und nicht die *wirklichen* obdachlosen mit fahrrad und plastiktueten: Lass sie einfach machen. Die wollen provozieren und nen bischen aetzen. Und irgendwie gehoeren zu einem sozialstaat eben auch Leute die aus der reihe tanzen.

Ich *kenne* diese szene mehr als gut und es sind weniger "arme" Burschen dabei als man denkt.
Das ist eben der von Ihnen gewaehlte Weg. Und unser Sozialstaat geht an diesen typen sicher nicht zugrunde.
 
Die Gesellschaft hat also über den Nutzen eines einzelnen zu entscheiden, selbst wenn dieser gar keine Unterstützung verlangt?
Ja, sie hätte es an sich schon. Z.B. mal nachzudenken welchen Nutzen die Politiker für uns haben, oder welchen Nutzen haben denn die ganzen Banken-Imperien, wie brauchbar sind sind für unser Zusammenleben Löhne, die nicht einmal zum leben reichen? Wie brauchbar sind die Konzerne die dahinter stehen?

Ja, ich bin für Werte und Normen in der Gesellschaft und ich finde, dass die aktuellen: Geld, Geld und nochmal Geld nicht besonders aussagekräftig sind und auch das Zusammenleben nicht fördern.

Für mich heißt das klar und eindeutig: failed. Unsere Lebensgrundlage wird dabei zerstört, ein Sozialleben wird vereitelt und es bereichern sich daran wenige. Vielleicht liegt das an einem gewissen Beschützerinstinkt, oder dem Wunsch dass wir länger bestehen können wie in diesem Augenblick, ein Erhaltungstrieb.

Aber die beiden sind noch aktiv bei mir. Und deshalb entscheide ich, ob es denjenigen nun passt oder nicht, die es sich erlauben alle für Unnütz zu erklären, nur weil sie eine Unterstützung brauchen.
 
ich danke dir bitmuncher das du das hier 'offenbart' hast, das sehen die meisten menschen nicht - sie sehen nur die oberflächlichkeiten (kranke gesellschaft halt) und machen sich nicht mal gedanken was dahinter stecken könnte.

Wisst ihr eigentlich wie erniedrigend es ist jemanden Fremden nach Geld fragen zu müssen? Ja, wir haben das zum Teil für Alkohol und Drogen ausgegeben, aber auch für Essen, für Schlafplätze und für die Versorgung unserer Hunde. Ohne Alkohol und Drogen war es "da draussen" kaum zu ertragen

ich hatte zwar nich solche krassen erfahrnungen wie du, aber ich kann diesen punkt vollends nachvollziehen. zu gerne hatte ich früher mal meine probleme einfach weggekifft, ja ich musste das tun um die menschen um mich herum zu ertragen(ich wurde nie gemobbt, aber ich fand irgendwie das verhalten vieler leute , vorallemdingen in gruppen seltsam und nicht nachvollziehbar... z.B. warum tut jemand was anderem was böses an obwohl der nix tut ect ect.... ich war nie das opfer kind, sondern eher so der typ dem keiner was tut weil niemand so richtig weiß was dann passieren würde (nix, denn ich bin nich aggresiv lol)), mittlerweile habe ich aber einfach erkannt das nich ich das problem sind, sondern die oftmals stumpfsinnige und uneinständige, anerzogene meinung und verhalten der anderen sind.

ich finde das leben trotzdem schön und es geht mir gut ab mal mit guten freunden was zu unternehmen ;)
mittlerweile sauf ich auch nix mehr und ich nehm auch keine drogen .... das leben einfach zu wertvoll als das ich es wegwerfen will,..... aber wenn man einmal "drin steckt", isses wie strudel der dich aufsaugt und wenn man nicht aufpasst saugt es einen leer...
 
@bitmuncher:

Nun, was soll man dazu sagen.
Ich denke ich habe deutlich gemacht das ich nicht diejenigen Obdachlosen meine welche wirklich ein hartes Schicksal ereilt hat und welche am Rande der Existenz leben müssen.
Ich meinte diejenigen welche du Wohlstandspunks nanntest. Ja, nach außen hin sind die Grenzen fließend.

Es ist schwer zu beurteilen wer nun welches Maß an Hilfe verdient. Vorallem auf den ersten Blick. In vielen, wenn nicht allen, Fällen ist dies gar nicht erst möglich. Hier muss ich dir Recht geben. Aber es gibt einfach Fälle wo dies dennoch eindeutig ist. Und der von mir beschriebene Fall ist ein solcher.
 
Original von Orniflyer
Aber es gibt einfach Fälle wo dies dennoch eindeutig ist. Und der von mir beschriebene Fall ist ein solcher.
Du hast in Deinem ersten Post geschrieben, dass Du bereits nach wenigen Äußerungen Dir im Klaren warst und zwar über die gesamte Gruppe: verdammtnochmal selbst schuld... Glaub ich Dir nicht, dass das so schnell eindeutig zu beurteilen ist. Nie und nimmer nicht.
 
Original von Landra
Die Gesellschaft hat also über den Nutzen eines einzelnen zu entscheiden, selbst wenn dieser gar keine Unterstützung verlangt?
Ja, sie hätte es an sich schon. Z.B. mal nachzudenken welchen Nutzen die Politiker für uns haben, oder welchen Nutzen haben denn die ganzen Banken-Imperien, wie brauchbar sind sind für unser Zusammenleben Löhne, die nicht einmal zum leben reichen? Wie brauchbar sind die Konzerne die dahinter stehen?

Ich halte es prinzipiell für falsch dass irgendein Kollektiv über die Nützlichkeit und damit auch Rechte eines Individuums entscheiden sollte, wenn der Beurteilte niemandes Rechte verletzt hat.
Wenn du die Konzerne für so schlimm hälst, dann kaufe nichts von ihnen oder organisiere Kampagnen oder sonstwas.
Aber sie etwa per Volksentscheid aufzulösen o.ä., geht gegen gänzlich gegen mein Verständnis von Grundrechten und Freiheit.
Ich hätte z.B. keine Lust dafür bestraft zu werden, dass ich gegen die momentanen sittlichen Auffassungen verstoßen habe, ohne die Rechte eines anderen verletzt zu haben.
(Das ganze ist hier nicht auf Geld beschränkt).

Oft genug gibt es gerade junge Leute, die ihr Geld eben nicht selbst verdient haben, die von ihren Eltern alles in den A... geblasen bekommen und sich dann aufführen als seien sie die Spitze der Gesellschaft. Vielleicht solltet ihr endlich mal mit euren Verallgemeinerungen aufhören. Wer Geld hat, hat dieses nicht automatisch ehrlich verdient, wer Punk ist, ist nicht automatisch asozial und wer auf der Strasse lebt, hat dies auch nicht immer selbst zu verantworten.

Zu letzterem habe ich mich gar nicht geäußert und würde dir da auch zustimmen.

Zu Ersterem:
Ich weiß nicht nach welcher Norm man beurteilen will, ob jemand dieses oder jenes Eigentum "verdient" hat oder nicht. Okay, wenn er es durch Kriminalität erlangt hat, dann ist es klar, da er hierbei die Grundrechte anderer verletzt hat.

Selbst in deinem Beispiel mit dem Geld der Eltern, kann man ein solches Verhalten zwar abscheulich finden, was ich auch tue, aber das gibt einem meines Erachtens nicht das Recht über eine bessere Verwendung dieses Geldes zu verfügen, schließlich ist es die Freiheit der Eltern zu entscheiden was sie mit ihrem Geld tun wollen.
 
Über die absurden Wertevorstellungen unserer Gesellschaft hab ich erst kürzlich gebloggt. Daher mach ich das hier nicht nochmal zum Thema. Gehört hier ja auch nicht rein und wäre eher Thema eines neuen Threads. Ich wollte nur mal darauf aufmerksam machen, dass sich durch diesen Thread hier eine breite Welle der Verallgemeinerung zieht. Wenn jemand alle Hacker über einen Kamm schert und sie als Kriminelle darstellt, dann passt euch das ja auch nicht. Also sollten wir die Maßstäbe, die man an uns ansetzen soll, nämlich die Betrachtung als Individuum, auch auf andere Menschen anwenden. Dazu gehört auch, dass man aus dem Verhalten Einzelner nicht gleich auf alle dieser Gruppe schliesst. Ich gebe euch Brief und Siegel, dass _niemand_ hier im Board bei einer Gruppe Punks per Blick unterscheiden kann, ob diese auf der Strasse leben, oder es einfach nur cool finden Punks zu sein. Wir sassen auch oft mit Punks zusammen, die nicht auf der Strasse lebten. Die haben schliesslich oft Bier ausgegeben und zumeist hatten sie auch Tabak. Ein Aussenstehender hätte jedenfalls nicht erkennen können, wer von uns seinen Schlafsack im Bahnhofsschliessfach hatte und wer nachts besoffen in sein warmes Bett getorkelt ist.
 
Original von bitmuncher
Wie könnt ihr euch also anmaßen zu entscheiden, wer Hilfe verdient hat und wer nicht? Wisst ihr, was diese Menschen bisher durchgemacht haben?
Für diese Entscheidung hat man in etwa 3 Sekunden, und in einer großen Stadt hast du auch auf jedem Weg den du zurücklegst 1-x Personen die dich um Geld anschnorren.
Was ich auch nicht verstehe ist wieso sich Punks noch zusätzlich mit einem Hund belasten.

Ich glaube natürlich gerne dass es tatsächlich bedürftige gibt, nur wie willst du das in 3 Sekunden herausfinden? Soll ich mich mit einem jeden auseinandersetzen?
Der Punkt wo ich gesagt habe ich geb keinen Cent mehr her war wie mich einer um ein paar Münzen angeschnorrt hat zwengs telefonieren und dann nicht zur Telefonzelle ging sondern in eine andere Richtung.
Wieso sollte ich mich verarschen lassen? Und wie sollte ich das im Vorhinein wissen?

Hinzu kommt noch dass ich das letzte Jahr erst um 100? betrogen wurde bei einem Online-Kauf, und mir dann mein Notebook 800? im Zug gestohlen wurden.
Meine soziale Ader liegt somit vollständig auf Eis.

Es ist bestimmt so dass es schirr unmöglich ist in einer Situation wie du sie beschrieben hast eine vernünftige Entscheidung zu treffen, aber es ist für mich auch sehr fraglich wie ich überhaupt in eine Situation komme in der ich niemanden um Rat bitten kann.
Seien es Verwandte, Lehrer, Bekannte, es ist meiner Ansicht nach mal primär deren Aufgabe sich um dich zu kümmern und darüber zu urteilen ob du Hilfe benötigst und nicht die von irgendeinem Fremden den du um ein paar ? anschnorrst.
Weil wenn die dich alle für nicht hilfswürdig halten... wie soll ich das dann nach 3 Sekunden?

Und kommt mir nicht mit "absurden Wertevorstellungen unserer Gesellschaft" es ist jedem die seinige Entscheidung wie er sein Leben führt aber zu sagen die sind alle blöd und gleichzeitig sich davon wie eine Zecke ernähren... das geht nicht.
 
Original von Tenchuu
Was ich auch nicht verstehe ist wieso sich Punks noch zusätzlich mit einem Hund belasten.
Die Hunde spenden im Winter Wärme, passen auf einen selbst und die eigenen Sachen auf, während man schläft und sind so ziemlich der einzige feste Bezugspunkt, den man noch hat.

Original von Tenchuu
Wieso sollte ich mich verarschen lassen? Und wie sollte ich das im Vorhinein wissen?

Hinzu kommt noch dass ich das letzte Jahr erst um 100? betrogen wurde bei einem Online-Kauf, und mir dann mein Notebook 800? im Zug gestohlen wurden.
Meine soziale Ader liegt somit vollständig auf Eis.
Das zeigt lediglich nochmal deutlich, dass Geld und Geldwerte unsere Gesellschaft alles andere als sozial machen. Aber wie gesagt... das ist ein anderes Thema.

Original von Tenchuu
Es ist bestimmt so dass es schirr unmöglich ist in einer Situation wie du sie beschrieben hast eine vernünftige Entscheidung zu treffen, aber es ist für mich auch sehr fraglich wie ich überhaupt in eine Situation komme in der ich niemanden um Rat bitten kann.
Seien es Verwandte, Lehrer, Bekannte, es ist meiner Ansicht nach mal primär deren Aufgabe sich um dich zu kümmern und darüber zu urteilen ob du Hilfe benötigst und nicht die von irgendeinem Fremden den du um ein paar ? anschnorrst.
Es lebe der Egoismus. Es würde mich aber jetzt einige Seiten Getippe kosten, wenn ich dir darlegen wollen würde, warum Bekannte, Verwandte oder Lehrer nicht immer eine Hilfe sein können.

Original von Tenchuu
Weil wenn die dich alle für nicht hilfswürdig halten... wie soll ich das dann nach 3 Sekunden?
Nein, weil sie teilweise nicht helfen können oder zugunsten des Familienfriedens nicht wollen. Stell dir vor... es gibt auch noch andere Kriterien, anhand derer Menschen entscheiden ob sie jemandem helfen oder nicht als die reine Hilfsbedürftigkeit.

Original von Tenchuu
Und kommt mir nicht mit "absurden Wertevorstellungen unserer Gesellschaft" es ist jedem die seinige Entscheidung wie er sein Leben führt aber zu sagen die sind alle blöd und gleichzeitig sich davon wie eine Zecke ernähren... das geht nicht.
Ich war damals 15. Mir blieb quasi nichts anderes übrig als "wie eine Zecke" von der Gesellschaft zu leben, da eine Rückkehr in meine Familie garnicht in Frage kam. Von einer freien Entscheidung konnte man da absolut nicht reden. Selbst mein Vater hat mittlerweile eingesehen, dass ich damals einen Schritt gemacht habe, der notwendig war. Aus meiner damaligen Perspektive gab es keinen anderen Weg, bis die Frau vom Jugendamt eben jene unscheinbare Bemerkung über den Gerichtsbeschluss in ihren Satz einbaute.

Mal davon abgesehen, sehe ich aber auch nicht ein, warum ich mich für mein damaliges Handeln bei dir rechtfertigen sollte. Ja, ich habe als "Zecke der Gesellschaft" gelebt. Und ja, es hat mich angekotzt, dass ich lange keinen Weg gesehen habe um aus dieser Lebensweise wieder rauszukommen. Aber genau weil ich diese Erfahrungen machen musste, ist es mir umso unverständlicher, warum sich manche anmaßen nach wenigen Sekunden zu entscheiden wer asozial ist oder nicht. Asozial, also un-sozial, sind in erste Linie diejenigen, deren "soziale Ader auf Eis liegt". Wir haben damals das bisschen, was wir hatten auch noch mit anderen geteilt. Leute wie du sind nichtmal bereit zu teilen, wenn sie weitaus mehr als die anderen Menschen haben. Ihr zahlt ja eure Steuern... Ja und? Ich zahle mittlerweile auch seit Jahren meine Steuern und trotzdem nehme ich mir manchmal die Zeit, wenn mich jemand anschnorrt mal nachzufragen, warum er das tut. Natürlich mache ich das nicht jedes Mal und es erwartet ja auch niemand, dass man jedesmal etwas gibt. Aber oft ist es schon mit einem offenen Ohr und einem wärmenden Kaffee getan und genau da fängt für mich das Sozial-Sein an. Ab und an auch mal an andere denken und sich Zeit für andere nehmen, auch wenn sie nicht zum eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis gehören. Manchmal können nämlich unabhängige Gedanken wesentlich eher helfen als Lehrer, die sich den Eltern gegenüber verpflichtet fühlen, Verwandte, die keinen Streit mit dem Rest der Familie wollen oder Bekannte, die zumeist auch nur parteiisch reagieren oder einfach hilflos sind, weil sie nicht wissen, wie sie helfen können.

Vielleicht kommst du ja auch mal in den "Genuss" auf die Hilfe Fremder angewiesen zu sein. Dann erlebst du selbst mal, wie erniedrigend das ist. Bin mal gespannt, ob du dann deine soziale Ader weiter auf Eis liegen lässt.

Dass es wirklich asoziale Elemente in einer Gesellschaft aus mehreren Millionen Individuen gibt, lässt sich vermutlich nie vermeiden. Wegen diesen aber die eigene Sozialität aufzugeben, halte ich nicht unbedingt für den richtigen Weg.
 
Original von Lesco
Ich halte es prinzipiell für falsch dass irgendein Kollektiv über die Nützlichkeit und damit auch Rechte eines Individuums entscheiden sollte, wenn der Beurteilte niemandes Rechte verletzt hat.
Dann halte Dich daran und wage es niemals über jemanden zu urteilen, der nur am Straßenrand sitzt und Bier trinkt und Musik hört, sich nicht wäscht und die Gesellschaft ablehnt.

Denn er hat niemandens Recht verletzt.

Ansonsten hast Du Dich gerade eben selbst wiederlegt.

Original von Lesco
Wenn du die Konzerne für so schlimm hälst, dann kaufe nichts von ihnen oder organisiere Kampagnen oder sonstwas.
Für sowas gibt es Biobetriebe, genau. Und Firmen, die Sozial-Ökologische-Werte einhalten und Stormlieferanten, der alternative Energiegewinnung fördern uvm. Genau jene, die ich mitfinanziere mit meinem Geld das mir bleibt. Und ich habe ein Mädchen aufgenommen bei mir und kein Geld dafür verlangt und mich dafür eingesetzt, dass die Hilfsmaßnahmen greifen und ich geselle mich gern mal zu Obdachlosen und schaue ein wenig tiefer in deren Lebensgeschichte...

War nicht meine Idee, dass alle zu Aldi gehen und sich dann beschweren, dass die Wirtschaft im Lande zugrundegeht und dass der Egoismus hochgehalten wird und sich dann über Obdachlose beschwert wird.
 
Original von Landra
Dann halte Dich daran und wage es niemals über jemanden zu urteilen, der nur am Straßenrand sitzt und Bier trinkt und Musik hört, sich nicht wäscht und die Gesellschaft ablehnt.

Das habe ich auch nicht getan. Mir ging es nur darum, dass man seinen Lebenstil nicht von der Gesellschaft genehmigt bekommen muss und die eigene Nützlichkeit für die Gesellschaft nicht den eigenen Wert bestimmt.
 
Original von bitmuncher
Original von Tenchuu
Wieso sollte ich mich verarschen lassen? Und wie sollte ich das im Vorhinein wissen?

Hinzu kommt noch dass ich das letzte Jahr erst um 100? betrogen wurde bei einem Online-Kauf, und mir dann mein Notebook 800? im Zug gestohlen wurden.
Meine soziale Ader liegt somit vollständig auf Eis.
Das zeigt lediglich nochmal deutlich, dass Geld und Geldwerte unsere Gesellschaft alles andere als sozial machen. Aber wie gesagt... das ist ein anderes Thema.
Wie kommst du darauf dass mich das Geld stört? Mir tun 100? nicht so sehr weh wie die Tatsache dass der Typ damit durchkam, und das schon öfters ^^
800? tun mir allerdings schon weh, ich bin nunmal auf Geld angewiesen mit eigener Wohnung usw. da kann ich mir das nicht leisten mal so eben 800 Eier in den Wind zu schießen weil irgendein Vollwichser meint er könnte mal so eben einen Notebook klauen.

Ich bin weder ein Fashion-Typ oder habe irgendeinen "Seht her was ich alles habe"-Tick, ich etabliere mich anders. Aber dass es mir weh tut wenn ich bestohlen oder betrogen werde ist dir schon klar oder?

Es ist einfach nur anmaßend was du hier von dir gibst und wie du über Menschen urteilst die keine Lust haben einem jeden Deppen der ankommt und Geld schnorrt etwas zu geben um ja die 3% auch zu bedienen die es wirklich nötig haben.

Hinzu kommt noch dass ich in meiner Jugend sehr sozial war und ich genug Geld hatte das ich mit meiner eigenen Arbeit verdient habe. Ich hatte nen Freund der nen ziemlichen Geldmangel hatte da Bundesheer und zu Hause ne Frau mit Kind, dem habe ich Geld geborgt (gerne sogar und nicht um mir einen darauf abzuwedeln), und der Deal war so dass er mir das Geld zurück gibt wenn ers hat bzw. ich es wirklich benötige.
So was war dann, ich bin umgestiegen auf eine Lehre und sag "Hey wie schauts aus mit meinen 500??" und er meint "Welche 500??"

Und jetzt soll ich asozial sein aufgrund meiner Erfahrungen und der Schlüsse die ich daraus gezogen habe? Es ist nicht so dass mich alle Welt betrogen hat aber ich bin oft genug um Geld gekommen, auch bei der Arbeit, und das einzige was mich ehrlich gestört hat war dass es einfach nur ungerecht war, verräterisch und ich aufgrund der Gier irgendeines anderen plötzlich Geldprobleme hatte.
Wie komme ich dazu mir so ein Urteil aufhalsen zu lassen? Ich habe absolut nichts getan dass mich als asozial abstempeln könnte.

Darüber hinaus kannst du aufgrund von ein paar Zeilen kaum meine Wertvorstellungen analysieren. Ich habe nur keine Lust mich verarschen zu lassen und wem kann man groß trauen? Irgendnem Punk von der Straße? Ich bitte dich.
 
Du hast doch selbst gesagt, dass deine soziale Ader auf Eis liegt. Dass du asozial bist, hast du damit also selbst gesagt. Ich habe es lediglich aufgenommen. Vielleicht solltest du einfach mal darauf achten, wie du selbst über dich redest, anstatt dies nun mir in die Schuhe schieben zu wollen.

Ich möchte garnicht wissen wie oft ich z.B. in meiner Freiberuflerzeit betrogen wurde oder wie oft ich jemandem Geld gegeben habe, der es nicht nötig gehabt hätte. Ich bin trotzdem der Meinung, dass man aufgrund solcher Individuen nicht gleich komplett seine soziale Ader auf Eis legen sollte. Das ist zwar das, was unsere Gesellschaft momentan forciert, aber ob das so richtig ist, ist doch recht zweifelhaft. Stell dir einfach mal vor du wärst tatsächlich in einer Notlage. Du hättest Hunger, dass dir der Magen weh tut, übernachtest seit Wochen bei Minus-Temperaturen im Freien unter irgendwelchen Lüftungsschächten um wenigstens etwas Wärme zu bekommen und dann kommt jemand daher und sagt "Meine soziale Ader ist gerade eingefroren, weil ich beklaut wurde. Ich helfe dir deswegen nicht, auch wenn du nicht derjenige bist, der mich beklaut hat.". Da würdest du ganz gewiss Gefallen dran finden, oder?
 
Ach komm, das so zu verdrehen ist doch blödsinnig, ich denke es war sehr deutlich was ich gemeint habe, nämlich dass ich keine Lust habe Geld an Leute zu verschenken die sich innerlich einen abgrinsen ^^

Und nein, ich diskutiere nicht mit einem jeden, der erste der von mir was kriegt wenn mir mal wieder danach ist ist der Typ der jeden Tag bei mir an der U-Bahn Station steht und seine Zeitung verkauft.
Und der weint auch nicht obwohl ich ihn seit ich hier wohne ignoriere, das ist normal in einer Stadt wie Wien. Es geht auch nicht anders, außer es ist ein kleines Hobby von dir dich dafür rechtzufertigen kein Geld zu verschenken.
 
@Lesco:

ah ok, ich hatte diesen Absatz von Dir verkehrt interpretiert:

Die Gesellschaft hat also über den Nutzen eines einzelnen zu entscheiden, selbst wenn dieser gar keine Unterstützung verlangt?
Im Normalfall hat er sich dieses Geld selbst verdient, d.h. jemand war aus freien Stücken bereit ihm dieses Geld für das Leisten bestimmter Arbeit zu geben. Dies betrifft nicht die Gesellschaft sondern nur diese beiden Personen. Warum sollte er sich da vor irgendeinem Kollektiv namens "Gesellschaft" verantworten müssen(Er zahlt schließlich schon Steuern)?
Ich dachte die Gesellschaft hätte in Deinen Augen das Recht, wenn jemand Unterstützung bedarf zu entscheiden. Sich vor dem Kollektiv zu verantworten finde ich im Einzelfall dennoch angebracht. Z.B. wenn einzelne Personen viel Macht haben und eigentlich Verantwortung für das Kollektiv tragen. Diese Menschen sollten finde ich sogar beurteilt werden und es sollte vom Volk entschieden werden, ob diese Menschen nützlich sind für die Gesellschaft, oder nicht.

An sich war das aber wohl ein Mißverständnis. Der Wert des Einzelnen liegt natürlich nicht in der Meinung der Gesellschaft über denjenigen. Die Meinung ändert sich ja auch ständig, siehe allein Mozart, der im Alter ein Armengrab bekam so weit ich weiß, also ein Bettler wurde. Heute gilt er als einer der größten Musiker.

Recht häufig habe ich es allerdings beobachtet, dass gerade Obdachlose und Punks sehr schnell abgeurteilt werden, nur weil sie kein Geld haben und als asozial gelten. Dies geschieht viel weniger schnell, sogar bei gleichem Verahlten, wenn jemand Geld hat, das ganz schnell jegliches Sozialverahlten innerhalb der Gesellschaft aufwiegt. Und solche Menschen finde ich nicht in Ordnung, das Recht mir diese Meinung zu bilden, behalte ich mir aber dennoch bei ;) Auch wenn Du anderer Meinung bist.
 
@Tenchuu: Natürlich ist klar, was du meintest, ich wollte auch nur mal einen Punkt zum Nachdenken einbringen. Asozial ist nicht automatisch jeder, der vom Staat lebt, sondern derjenige, der sich eben nicht sozial verhält. Das können Obdachlose genauso sein wie Steuerzahler. Vielleicht sollte man sich im deutschsprachigen Raum auch einfach mal wieder die korrekte Aussprache dieses Wortes angewöhnen, damit aus dem nicht wertenden asozial kein wertendes a(s)sozial wird. Zweiteres wird nämlich primär abfällig verwendet. In der Schreibweise kommt das dann aber nicht mehr rüber. Ich bezog mich daher rein auf das A-Soziale.

Man sollte jedenfalls nicht durch Enttäuschung, die man durch einzelne erfährt, gleich seine komplettes Sozial-sein aufgeben. Mir sind bettelnde Menschen auch lieber, wenn man sieht, dass sie was tun wollen, sei es nun, dass sie Musik machen, Zeitungen verkaufen oder Autofenster putzen. Aber nicht jeder kann ein Instrument spielen und die Obdachlosenzeitungen darf man auch erst verkaufen, wenn man mindestens 18 ist und es gibt mehr Leute, die sie verkaufen wollen, als Verkäufer zugelassen werden. Daher werte ich lieber nicht, wenn ich jemandem etwas spende. Entweder ist mir da gerade nach und ich habe gerade etwas Kleingeld in der Tasche oder ich lasse es halt bleiben. Und manchmal, wenn ich Zweifel habe, dann nehm ich mir halt mal die Zeit ohne dumme Sprüche wie "Du gibst das ja doch nur für Alkohol aus" nachzufragen wofür das Geld genutzt wird und warum jemand in der Lage ist betteln zu müssen. Wenn derjenige dann anstatt der hingehaltenen Hand gleich den ganzen Arm will, dann hat derjenige bei mir genauso verspielt und bekommt nichts. Bisher hab ich das aber erst einmal erlebt und das war ein Wohlstandspunk, der es einfach nicht nötig hatte und für den es ein Spass war andere Leute anzuschnorren.

Es sind eben nicht alle gleich, weder wir hier im Board, noch die Obdachlosen da draussen. Und genauso wie es hier immer wieder Trolle, Spammer usw. gibt, so gibt es auch unter den Obdachlosen immer wieder welche, die in dieser Lage nicht sein müssten, die kriminell sind usw.. Wenn wir jedoch aufgrund schlechter Erfahrungen unser soziales Verhalten aufgeben, machen wir die Gesellschaft dadurch gewiss nicht besser.
 
/signed
dem letzten Post von Bitmuncher muss ich voll und ganz zustimmen.


Bischen offtopic:

Ich betreibe z.T. bischen Street Photography ... nach dem ganzen Thread hier bin ich sehr auf den Gedanken gekommen da mal eine Fotoserie drauß zu machen.

Einfach mal mit paar Obdachlosen reden und gucken und fotografieren. natürlich nur nach Absprache ODER ohne jeglichen Kontakt, Foto & weg (denn anders ist street photography nicht möglich)

wenn der thread hier bis ende kommender woche nicht ausgestorben ist werde ich die ergebinsse hier posten
 
Ich sag doch nicht dass alle gleich sind, nur dass ichs nicht beurteilen kann oder will und wie soll ich darauf vertrauen können dass das was mir der andere sagt die Wahrheit ist?
 
@ Orniflyer

Dafür erweck ich Dir den Thread sogar zu neuen Leben wenns sein muss und erzähl noch eine Geschichte über Obdachlose ;) Das hört sich nach einer sehr schönen Idee an, das Ergebnis würd ich nur zu gern sehen und lesen, wie es Dir dabei erging.
 
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