Original von Tenchuu
Was ich auch nicht verstehe ist wieso sich Punks noch zusätzlich mit einem Hund belasten.
Die Hunde spenden im Winter Wärme, passen auf einen selbst und die eigenen Sachen auf, während man schläft und sind so ziemlich der einzige feste Bezugspunkt, den man noch hat.
Original von Tenchuu
Wieso sollte ich mich verarschen lassen? Und wie sollte ich das im Vorhinein wissen?
Hinzu kommt noch dass ich das letzte Jahr erst um 100? betrogen wurde bei einem Online-Kauf, und mir dann mein Notebook 800? im Zug gestohlen wurden.
Meine soziale Ader liegt somit vollständig auf Eis.
Das zeigt lediglich nochmal deutlich, dass Geld und Geldwerte unsere Gesellschaft alles andere als sozial machen. Aber wie gesagt... das ist ein anderes Thema.
Original von Tenchuu
Es ist bestimmt so dass es schirr unmöglich ist in einer Situation wie du sie beschrieben hast eine vernünftige Entscheidung zu treffen, aber es ist für mich auch sehr fraglich wie ich überhaupt in eine Situation komme in der ich niemanden um Rat bitten kann.
Seien es Verwandte, Lehrer, Bekannte, es ist meiner Ansicht nach mal primär deren Aufgabe sich um dich zu kümmern und darüber zu urteilen ob du Hilfe benötigst und nicht die von irgendeinem Fremden den du um ein paar ? anschnorrst.
Es lebe der Egoismus. Es würde mich aber jetzt einige Seiten Getippe kosten, wenn ich dir darlegen wollen würde, warum Bekannte, Verwandte oder Lehrer nicht immer eine Hilfe sein können.
Original von Tenchuu
Weil wenn die dich alle für nicht hilfswürdig halten... wie soll ich das dann nach 3 Sekunden?
Nein, weil sie teilweise nicht helfen können oder zugunsten des Familienfriedens nicht wollen. Stell dir vor... es gibt auch noch andere Kriterien, anhand derer Menschen entscheiden ob sie jemandem helfen oder nicht als die reine Hilfsbedürftigkeit.
Original von Tenchuu
Und kommt mir nicht mit "absurden Wertevorstellungen unserer Gesellschaft" es ist jedem die seinige Entscheidung wie er sein Leben führt aber zu sagen die sind alle blöd und gleichzeitig sich davon wie eine Zecke ernähren... das geht nicht.
Ich war damals 15. Mir blieb quasi nichts anderes übrig als "wie eine Zecke" von der Gesellschaft zu leben, da eine Rückkehr in meine Familie garnicht in Frage kam. Von einer freien Entscheidung konnte man da absolut nicht reden. Selbst mein Vater hat mittlerweile eingesehen, dass ich damals einen Schritt gemacht habe, der notwendig war. Aus meiner damaligen Perspektive gab es keinen anderen Weg, bis die Frau vom Jugendamt eben jene unscheinbare Bemerkung über den Gerichtsbeschluss in ihren Satz einbaute.
Mal davon abgesehen, sehe ich aber auch nicht ein, warum ich mich für mein damaliges Handeln bei dir rechtfertigen sollte. Ja, ich habe als "Zecke der Gesellschaft" gelebt. Und ja, es hat mich angekotzt, dass ich lange keinen Weg gesehen habe um aus dieser Lebensweise wieder rauszukommen. Aber genau weil ich diese Erfahrungen machen musste, ist es mir umso unverständlicher, warum sich manche anmaßen nach wenigen Sekunden zu entscheiden wer asozial ist oder nicht. Asozial, also un-sozial, sind in erste Linie diejenigen, deren "soziale Ader auf Eis liegt". Wir haben damals das bisschen, was wir hatten auch noch mit anderen geteilt. Leute wie du sind nichtmal bereit zu teilen, wenn sie weitaus mehr als die anderen Menschen haben. Ihr zahlt ja eure Steuern... Ja und? Ich zahle mittlerweile auch seit Jahren meine Steuern und trotzdem nehme ich mir manchmal die Zeit, wenn mich jemand anschnorrt mal nachzufragen, warum er das tut. Natürlich mache ich das nicht jedes Mal und es erwartet ja auch niemand, dass man jedesmal etwas gibt. Aber oft ist es schon mit einem offenen Ohr und einem wärmenden Kaffee getan und genau da fängt für mich das Sozial-Sein an. Ab und an auch mal an andere denken und sich Zeit für andere nehmen, auch wenn sie nicht zum eigenen Freundes- oder Bekanntenkreis gehören. Manchmal können nämlich unabhängige Gedanken wesentlich eher helfen als Lehrer, die sich den Eltern gegenüber verpflichtet fühlen, Verwandte, die keinen Streit mit dem Rest der Familie wollen oder Bekannte, die zumeist auch nur parteiisch reagieren oder einfach hilflos sind, weil sie nicht wissen, wie sie helfen können.
Vielleicht kommst du ja auch mal in den "Genuss" auf die Hilfe Fremder angewiesen zu sein. Dann erlebst du selbst mal, wie erniedrigend das ist. Bin mal gespannt, ob du dann deine soziale Ader weiter auf Eis liegen lässt.
Dass es wirklich asoziale Elemente in einer Gesellschaft aus mehreren Millionen Individuen gibt, lässt sich vermutlich nie vermeiden. Wegen diesen aber die eigene Sozialität aufzugeben, halte ich nicht unbedingt für den richtigen Weg.