Programmiersprache - Mensch

Es gibt weitere Probleme bei dem Vergleich der Arbeit von Computer und Gehirn, wodurch meiner Meinung nach eine direkte Nachprogrammierung eines Gehirns unmöglich erscheint:

Das Gehirn entscheidet vor Bearbeitung und Abspeicherung von Daten, ob diese relevant sind oder nicht. Es geschieht also schon im vornherein eine Irrelavanzreduktion, ohne dass echte "Prozessleistung" benötigt wird. Dazu werden nicht nur eine Art Daten gespeichert, sondern immer ganze Sätze unterschiedlicher Quellen - z.B. das Verbrennen an einem Lagerfeuer: Feuer (Klang, Farbe, Wärme, evtl. Geruch) mit dem Wort für Feuer und mit dem Gefühl Schmerz incl. der Anheftung späterer Erfahrungen wie z.B. die Blasenbildung und das pochende Gefühl in der frischen Wunde.

Zudem kann das Gehirn seine Struktur ändern - neue Netze bilden, Arbeit umlagern. Es kann aber auch in ein Trauma verfallen, in bestimmten Bereichen total fehlfunktionieren und vielleicht nie wieder in den eigentlich "gesunden" Zustand zurückkehren.

Weiterhin braucht ein Gehirn Zeit für die Datenverarbeitung - das Nennen wir Schlaf. Es werden also riesige Datenmengen zwischengespeichert und mittels komplexer Prozesse über ihre Notwendigkeit für das jeweilige Gehirn entschieden - somit erlebt jeder eine Situation anders und geht auch später anders damit um.

Letztendlich ist das Gehirn in der Lage, Daten zu produzieren, die es nicht von außen erhält - beim Rechner müssten diese auf einmal im RAM/Prozessspeicher auftauchen. Beim Mensch nennt man das Fantasie, obwohl ich der Meinung bin, dass auch Tiere diese haben. Bspw. hat man nachgewiesen, dass Katzen u.a. sexuelle Träume haben, ohne dass sie das je erlebten.
 
Gehirne Züchten ist "prinzipiell" gar nicht so schwer, allerdings geht das dann nur aus Stammzellen, aber wo ist damit zu Forschen schon erlaubt?! *grummel*

Naja zum Glück halten sich viele Forscher ja nicht an die Gesetze

Achtung noch Ironie
Sie haben ein Gehirntumor! Reparieren ist zu teuer sie bekommen ein Neues.
Und bevor sie fragen ja es kann zu Datenverlust kommen.

Also mir ist beim durchlesen spontan der
Zauberlehrling von Goethe eingefallen.

Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

Wer braucht Maschinen die psychotisch werden können.

Ich denke wir sollten Dinge nicht nachbauen, die wir selbst nicht richtig
verstehen und hinterher vielleicht auch nicht mehr kontollieren können.
KI ist in meinen Augen nicht unbedingt erstrebenswert. Sie würde sicherlich
irgendwann zu dem Fazit kommen "Der Mensch ist das Problem".

Kreativität ist eines der wenigen Dinge die uns geblieben ist, die sollten wir
nicht outsourcen. Sonst landen wir noch auf der Roten Liste ;)

Kleine philosophische Einlage meinerseits.
 
Original von TeeKayo2
Aber was bringsts jetzt in den verschiedensten Sprachen immer und immer wieder mein Beispiel zu verbessern.

Original von TeeKayo2
@ flame

Jo warum nicht.

Werd mir dann auch nochmal was nettes ausdenken.

Wollen wir aufteilen wer welche Sinne erledigt und die nachher includen ins Basisprogramm?!

Ich bin verwirrt. Zumal cr0523 nicht mal dein Beispiel nachgebastelt hat, sondern die Wirkungsweise eines Neuronalen Netzes veraunschaulichen will.
Nimms mir nicht übel, entweder ich habe mich in der Interpretation einer der Zitate vertan, oder du hast deine Meinung verändert, ich bin wirklich unschlüssig.

Original von TeeKayo2
Wenn man die Leistung unserers Gehirns komplett auf einen Zweig bringen würde, bsp. nur zum rechnen würden wir sicherlich schnellere Ergebnisse liefern als unsere heutigen Rechner.
Es würde vor allem mehr Datenverlust geben, die Energiekosten im Verhältniss zur Ausdauer wären nicht unbeachtlich, die übertragung der Daten in eine von uns lesbare Forum wird schwierig und würde einen großen Teil der Rechenzeit beanspruchen, das Training eines Gehirns würde mind 10 Jahre dauern, es ließen sich frühere Lernstadien schwer/nicht bewußt wieder herstellen, ein Großteil des Gehins wird zur Aufbewahrung von Pinguinen benutzt, das Gehirn würde die Weltherrschaft an sich reißen...usw. :P
Es gibt also genug (sinnige und unsinnige) Gründe, warum es wohl noch eine Weile dauert bis wir Gehirne züchten können. Bis dahin sind unsere Computer weit genug :D
 
(Mir ist der Thread erst heute aufgefallen und ich habe ihn jetzt schnell durchgelesen.)

In der Spektrum der Wissenschaften (vom Januar glaube ich) gab es einen Artikel von Ray Kurzweil, der einige Vorraussagen gemacht hat, ab wann wir mit einer echten KI rechnen können. Er hat vor allen Dingen betont, dass man solche Abschätzungen nicht anhand der momentanen Entwicklungsgeschwindigkeit in Wissenschaft, Forschung und Industrie treffen darf, sondern dass diese Entwicklung exponentiell schneller wird. Letztendlich stehen uns ja auch immer mehr Mittel zum Fortschritt zur Verfügung, je weiter wir fortgeschritten sind (den Satz bitte 2 Mal lesen *g*).

Zum menschlichen Gehirn muss gesagt werden, dass es im Gegensatz zu jeglichen Prozessoren sowohl digitale und analoge Verfahren zur Informationsübertragung kombiniert, als auch dass es parallel arbeitet! Um diese Vorgänge in vollem Umfang zu simulieren braucht man eine enorme Rechenleistung. Nach Kurzweils Vorraussage wird diese Rechenleistung bereits 2030 verfügbar sein.


Ich werde später nochmal den Artikel zur Hand nehmen und dann evtl. noch ein bisschen mehr zusammengefasstes Material hinzufügen.


Schönes Wochenende.


MfG, BattleMaker
 
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