Rechner mit illegalen Daten in der Reparatur

Original von weau
Natürlich ist das durchstöbern der privaten Daten absolut verboten aber ich weiss aus Erfahrungen, dass sich daran keiner hält.
Ich habe ein Praktikum in einer sogar relativ grossen IT-Firma gemacht und bin durch die verschiedensten Abteilungen gereicht wurden, unter anderem halt auch der PC-Bau/Reparatur.

Da sitzen nicht wie man vermutet geschultes Fachpersonal sondern Studenten,Schüler und sonstige Hifis. Oft mit langeweile und neugier verbunden werden dann halt Kundendaten durchstöbert!

Ich kann nur empfehlen, den PC komplett zu formatieren oder sogar die Festplatte auszubauen.

...

Und wie bitmuncher schon schrieb ist man eigentlich verpflichtet Straftaten von denen man Kenntnis hat auch anzuzeigen.

weau, du müsstest die Firma anzeigen. :P
 
Original von Keci
Da fragt man sich doch wieso du dich nicht darum gekümmert hast...

Ok es geht mich wohl garnichts an oder so, aber ich denke mal jeder hier im Board aktiv ist hat mindestens schon die Erfahrung und kann eigenständig einen PC reparieren. Also ich hab bis jetzt keinen guten Programmierer gesehen, der seinen eigenen PC nicht rep. konnte.
Ich war bei meinem schon am verzweifeln. Kein Wunder, wer kommt denn drauf, dass Prozessor, Mainboard und Graka hinüber sind? Vor allem hab ich kp wie ich das geschafft habe...
Oha, jetzt werd ich off-topic :rolleyes:
 
Natürlich!
Der kleine Studi der kurz ein bisschen Praxis geschnuppert hat und auf jeden Cent im Monat angewiesen ist, wird da natürlich alles risikieren um den Arbeitgeber anzuzeigen nur um im Sinne des deutschen Gesetzes zu handeln. :rolleyes:
Oder gibts da irgendwelche Prämien? ;)
 
Original von xblax
Original von end4win
Das Erstellen, Vertreiben und Benutzen von Raubkopien kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen (§§ 106 ff. UrhG).
Das UrhG bedroht sogar den Versuch mit einer Strafe, die bei gewerbsmäßigem Handeln noch empfindlich erhöht werden kann.

Strafrecht, der Staatsanwalt muss bei Kenntnis ermitteln.

Die zivilrechtlichen Folgen (§ 97 UrhG) können, da finanziell oft erheblich bedeutender, für den Täter noch weitaus unangenehmer werden.

Zivilrecht, den Teil muss der Urheber mit seinem Anwalt ins rollen bringen.
Hab mir den genauen Gesetztestext nochmal durchgelesen und meiner Meinung nach ist die Rechtslage mehr als Eindeutig. Der Laden kann keinen Strafantrag stellen und der Staatsanwalt darf nicht ermitteln. Recht haben und Recht bekommen sind allerdings leider was ganz anders. Hab keine Ahnung wie das normalerweise gehandhabt wird.


§ 109 Strafantrag, UrhG
In den Fällen der §§ 106 bis 108 und des § 108b wird die Tat nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, daß die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.
Von besonderem öffentlichem Interesse auszugehen wäre wohl lächerlich.

§ 77 Antragsberechtigte, StGB
(1) Ist die Tat nur auf Antrag verfolgbar, so kann, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt, der Verletzte den Antrag stellen.

Hast du recht, anzeigen ist der falsche Ausdruck.
Nennen wir es die Polizei informieren, die arbeitet in sochen Fällen mit der GVU
zusammen, welche dann die notwendigen Schritte einleitet.
Ob es eine Abmahnung, Anzeige, die Weiterleitung der Information an den Rechteinhaber ist
oder ob sie sagen mit kleinkram beschäftigen wir uns nicht sei dahin gestellt.
Man kann übrigens die GVU auch direkt informieren.

Gruss
 
ist das überhaupt rechtens?
dürfen die in dem laden frisch fröhlich die festplatte durchstöbern und gucken, ob was legal ist oder nicht?

Ist es nicht.
Zudem ist ein solcher Computerladen ueberhaupt nicht in der Lage festzustellen ob man nicht eine gültige Lizenz für eine Software besitzt. Anders als bei Musik und Filmen erwirbt man bei Software lediglich ein Nutzungsrecht für das Produkt. Man erwirbt niemals das Medium (CD/DVD) als Produkt . Im Prinzip ist es Wurst woher man seine Software bezieht- solange man eine Lizenz erworben hat.

Ich gucke natuerlich jeden Kundencomputer durch, greppe nach pron, passwoertern und am besten selbstgemachten Bildern in interessanten Posen, Filme und Musik werden ebenfalls kopiert, aber wie kann man so bloed sein das dem Kunden auf die Nase zu binden?

Lasst euch nicht einlullen und wenn Ihr das noetige kleingeld habt- ab zum Anwalt und Druck machen.
 
Original von Chromatin
[...]
Ich gucke natuerlich jeden Kundencomputer durch, greppe nach pron, passwoertern und am besten selbstgemachten Bildern in interessanten Posen, Filme und Musik werden ebenfalls kopiert, aber wie kann man so bloed sein das dem Kunden auf die Nase zu binden?
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wo arbeitest du nochmal? :D
 
Mal ganz abgesehen, dass das Durchstöbern der Festplatten von zur Reparatur eingereichten Kunden-Festplatten schlicht illegal wäre, so hat so ein Laden doch wohl kaum die technischen und fachlichen Voraussetzungen, um eine rechtlich verwertbare IT-forensische Analyse machen zu können. Und die wäre wiederum Voraussetzung um eine rechtlich substanzielle Aussage über die Legalität oder Illegalität treffen zu können.

Schließlich können illegale Daten ja auch im Laden erst aufgespielt worden sein.

Und umgekehrt kann selbst eine umfängliche KiPo-Sammlung legal sein ? wenn der kaputte Rechner von der Kripo oder der Staatsanwaltschaft kommt und zuvor zur forensischen Auswertung solcher Dinge diente (die Staatsorgane lassen aber ihre Arbeitsgerätschaften wohl kaum in einem Krauterladen von Dritten reparieren).
 
Und umgekehrt kann selbst eine umfängliche KiPo-Sammlung legal sein ? wenn der kaputte Rechner von der Kripo oder der Staatsanwaltschaft kommt

Hat ein Freund von mir mal gehabt. Er hat mal eine Zeit für eine Firma gearbeitet welche Rechner von Privatpersonen reparierte aber auch von Ämtern. Sollten jedenfalls auf einem Rechner die Festplatte prüfen und da kam dann sowas zutage. Na kurzer Zeit war geklärt das dieser zur Polizei gehört, also der Rechner, aber da dieses perverse Zeug da alles drauf war wurde doch Anzeige erstattet.

Hatte sich zwar alles im nachhinein aufgeklärt da es wohl wirklich Beweismaterial war was eine Sonderkommission sammelte aber schlechtes Gewissen hatten er und seine Kollegen nicht das sie sich das mal näher angeschaut haben als sie die Dateien gesehen haben.
 
nicht das sie sich das mal näher angeschaut haben als sie die Dateien gesehen haben.
Nein, nein! Natuerlich nicht...


die Staatsorgane lassen aber ihre Arbeitsgerätschaften wohl kaum in einem Krauterladen von Dritten reparieren).
Die Polizei hat hier eigene Leute die Ihre Kisten und Netzwerk managen. Auch die Gemeinden haben eigene "Admins" (dh konkret: Jemand der verantwortlich ist, meistens irgend ein Mitarbeiter, der dann eine IT Firma beauftragt). Trotzdem bringen die fuer bestimmte Dinge ihre Maschinen in ganz normale Computerlaeden, meistens aus der naeheren Umgebung. Das sind dann meistens Aufruestungen im grossen Stil, oder ein ganzer Schwung alter PCs zum frischmachen und all die Dinge auf die die Admins da keinen Bock haben etc. pp.

Natuerlich gibts da theoretische Richtilinien, aber die Realitaet sieht leider anders aus.
(Spione kaufen gebrauchte Platten bei Ebay. Das ist ungefaehrlicher und einfacher an Informationen zu kommen ;) )
 
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