Auch Symbian war ziemlich idiotensicher und wurde bereits auf dem A1000 eingesetzt, das preislich etwa bei den ersten iPhones lag und 2005 auf den Markt kam, 2 Jahre vor dem iPhone. Es wurde lediglich nicht so offensiv vermarktet und setzte sich daher nicht durch. Und Motorola hat halt keinen Chef, der gottgleich verehrt wurde.
Sogenannte 1-Click-MP3-Stores gab es bereits vor iTunes, das ja erst 2004 den Store integrierte. Davor gab es aber bereits Plattformen wie Soundclick, die man selbst im von Winamp mitgelieferten Browser-Fenster nutzen konnte, womit sie ziemlich unabhängig vom eingesetzten Player verwendet werden konnten. Der musste lediglich ein Browserfenster anbieten, egal ob integriert oder als Plugin. Leider machten diese Plattformen den "Fehler" dass sie keine Major-Labels vermarktet haben, was aber in den meisten Fällen am fehlenden Startkapital lag. Der iTunes-Store ist auch nicht viel anders als eine integrierte Website. Auf einem Mac sieht man das teilweise auch an den geladenen Libs und daran, dass man bei Links diese kopieren kann, wie im Safari. Davon abgesehen kann aber von 1-Click bei sämtlichen MP3-Stores bis heute nicht die Rede sein. Bei allen muss man sich erstmal durch eine mehr oder wenige umständliche Suche quälen um den entsprechenden Titel zu finden. Das hat iTunes auch nicht geändert. Wenn ich dort einen Stream höre und mir gefällt ein Lied, dann kann ich nicht einfach auf einen Button klicken um den Titel zu kaufen. DAS wäre echtes 1-Click. Innovation also Fehlanzeige.
Apple ist bis heute auch keine wirkliche Konkurrenz zu MS, da es ganz andere Produktpaletten, nämlich vorwiegend MP3-Player und Smartphones, bedient, während MS Windows noch immer das hier vorherrschende Betriebssystem ist (Marktanteil von knapp 91%). Da hinkt Apple mit seinen 7-8% ja wohl ziemlich hinterher. Das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern, da Geiz ja geil ist und man daher selbst für hochwertige Hardware nur Discounter-Preise zahlen will, die es bei Apple einfach nicht gibt. Du kannst davon ausgehen, dass dies MS durchaus bewusst ist. Bezüglich Smartphones ist der Zug für MS ja eh abgefahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gegen iOS und Android noch durchsetzen können, ist eher gering.
Kurzum: Er hat Marketing "geleistet" und einen Personenkult um sich aufgebaut, aber seine vermeintlichen Innovationen hat er sich wie viele andere einfach nur bei kleinen Firmen abgekupfert oder von Technologien abgeschaut, die sich auf dem Markt noch nicht durchgesetzt hatten. Und diese hat er dann auf Basis seines Personenkults verkauft und möglichst so umgesetzt, dass die Käufer an seine Produkte dauerhaft gebunden wurden um maximalen Gewinn abzuschöpfen.
Wenn er wirklich was für die Gesellschaft getan hätte, dann könnte ich ja durchaus nachvollziehen, wenn man um ihn trauert, aber er hat sehr effektiv Kohle gescheffelt und das war's. Den Banken macht man genau das heutzutage zum Vorwurf. Bei ihm ist das komischerweise "innovativ".