Auf Anregung von SchwarzeBeere, beschäftigt sich das TdW diesmal mit unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck. Gauck, der ursprünglich ein evangelischer Pastor war, stammt aus der DDR und gilt als Bürgerrechtler - auch wenn andere Bürgerrechtler ihm immer wieder vorwarfen erst spät auf einen fahrenden Zug aufgesprungen zu sein. In jedem Fall gelang es dem charismatischen und wortgewandten Gauck nach der Wende Karriere zu machen: Zunächst wurde er Abgeordneter in der Volkskammer der DDR, nach der Wiedervereinigung Sonderbeauftragter der Bundesregierung für personenbezogene Unterlagen des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit. Als Chef der "Gauck-Behörde" war Gauck zehn Jahre lang für die Aufarbeitung und Öffnung der Stasi-Akten zuständig. Seine Prominenz im vereinten Deutschland geht vor allem auf diese Zeit zurück, in der er praktisch zum Symbol für die besonnene Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der DDR Geschichte wurde.
Spannend sind auch die Umstände wie er Bundespräsident wurde: Obwohl Gauck in vielen Punkten eher konservativ ist, machten die (damaligen) Oppositionsparteien SPD & Grüne ihn zu ihrem Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Selbst die FDP, damals noch Regierungspartei, fand die Wahl so gut, dass der Unionskandidat Wulff nur mit Mühe und Not eine Mehrheit erringen konnte - und das nur weil die Linken Gauck für einen unakzeptablen DDR-Nestbeschmutzer hielten. Der Rest ist Geschichte: Wulff scheiterte aufgrund eines Drohanrufs bei BILD Chef Kai Dieckmann, zweifelhafter Aussagen über einen Privatkredit als MP von Niedersachsen und seiner Angewohnheit jede sich bietende Vergünstigung anzunehmen. Nachdem Wulff das Amt wieder freigemacht hatte, stand natürlich eine neue Wahl an und diesmal soll die FDP mit einer Erpressung die Kanzlerin dazu gebracht haben Gauck als Kandidaten zu unterstützen. Seit dem 18. März 2012 ist Joachim Gauch jedenfalls Bundespräsident - Grund genug zu fragen wie er denn seinen Job macht?
Gerade hat Gauck sich jedenfalls wieder nachhaltig ins (Medien)Bewusstsein gebracht, in dem er während seiner Türkeireise Kritik an Erdogans Politikstil äußerte. Kritik die Erdogan mit einem scharfen Angriff auf Pastor Gauck konterte. Vielen hat Gauck mit seiner Kritik aus dem Herzen gesprochen, andererseits kann man sich auch fragen warum der Mann, dem das Thema Freiheit nach eigener Aussage besonders am Herzen liegt, im Bezug auf die NSA-Affäre und die Beteiligung deutscher Geheimdienste so ruhig bleibt?
Das TdW stellt daher heute die Frage: Ist Bundespräsident Gauck ein engstirniger Prediger, ein schamloser Heuchler und Selbstdarsteller oder ein fähiger Staatsmann?
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In der Türkei und anderswo: Gauck schürt mehr Unmut, als gut ist - Ausland - FAZ
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