Es ist richtig, dass viel geschrieben wird. Trotzdem habe ich noch keine Ausführung gesehen, die mich *begreifen* lässt, was in einem solchen Menschen vorgeht. Genauso wenig kann ich bis jetzt nicht *begreifen* wie ein Familienvater Juden in einem KZ bewacht und drangsaliert. Durch Sprache können solche Abgründe nicht annähernd vermittelt werden. Hier stößt das rationale Fassungsvermögen ein seine Grenzen.Was meinst Du damit wir haben überhaupt keinen Wortschatz um die inneren Prozesse in einem Selbstmordattentäter zu beschreiben?
Psychologen können das imho ganz gut und haben auch schon eine Menge zu dem Thema Amoklauf mit Selbsttötung und / oder erweiterter Suizid geschrieben. Theologen, bzw. Gläubige (vor allem in der radikalisierten Form) können das sicherlich auch, hier würde man unter dem Stichwort Sendungsbewusstsein vermutlich zahlreiche religiöse Rechtfertigungen finden. Die Christen im Mittelalter hatten eine solche Rechtfertigung sogar in einen griffigen Slogan verpackt: Deus lo vult! ("Gott will es!")
Möglicherweise haben ist unser Anspruch an Verstehen auch nicht der gleiche.
Ja, Evolution des Gehirns im Zusammenhang mit Popper, Dualismus, "Welten" usw. Die Fähigkeit zu "Glauben" ist elementarer Bestandteil unseres Geistes.Könntest Du die Quelle etwas präzisieren? Meinst Du vielleicht John Carew Eccles?
Der Herr hat den englischen Text leidlich verstanden und offenbar sehr selektiv übersetzt, was übrigens keine seriöse Berichterstattung ist. Es ist zb die Rede von Erklärungsversuchen und nicht von ErkenntnissenMit zunehmender Religiosität sinkt die Intelligenz. Unterscheidet man religiöse von nicht-religiösen Menschen, dann zeigen Erstere im Durchschnitt einen um zwischen 4.1 und 7.8 Punkten geringeren IQ als Letztere. Demnach kann es als gesicherter Befund gelten, dass Religion letztlich an Dummheit appelliert oder, anders herum formuliert, dass Religion für Intelligente nichts zu bieten hat.
Ein Erklärungsversuch in der Liste ist zB:
Third, several functions of religiosity, including compensatory control, self-regulation, self-enhancement, and secure attachment, are also conferred by intelligence. Intelligent people may therefore have less need for religious beliefs and practices.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie der Überzeugung sind, dass Religion ihnen nichts zu bieten hat, weil sie überzeugt sind, dass sie es selbst besser wissen. So geschehen in allen möglichen Gesellschaften dieser Welt und überall wo Religion "abgeschafft" wurde, trat umgehend eine Ideologie in dieses Vakuum, welches, möglicherweise, für intelligente und selbstbestimmte Menschen attraktiver war - aber nicht automatisch "klüger" gewesen ist. Es ist glaubhaft, dass Spiritualitaet/Glaube für eine rational geeichte Person nicht anziehend ist. Aber vielleicht nur, weil das spirituelle einem solchen Menschen nicht zugänglich ist. Und das ist nicht einmal weit hergeholt, denn Glaube ist nun mal nicht rational zu erfahren. Diese Beobachtung lässt aber nicht den Schluss zu, dass Glaube oder Spiritualitaet im allgemeinen sich mit rationaler Intelligenz in einem Qualitaetsrahmen vermessen lassen.
Es ist OK und nachvollziehbar dass rational intelligentere Menschen keinen Zugang zu Religion haben. Andererseits ist menschliche Intelligenz auch noch den Beweis schuldig, Menschen auch klüger handeln zu lassen...
Folglich können Ideologen nicht intelligent sein, denn wären sie es, sie wären keine Ideologen.
Jetzt muss diesem Anfänger nur noch erklärt werden, dass diese Welt von Ideologien genauso durchdrungen ist, wie von Religion....