[TdW 19] Sind stille Feiertage unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre?

Wir könnten auch eine neue Religion gründen bei der jeder Tag ein Feiertag ist. Man könnte ja zB das Wunder der Schöpfung feiern...scnr

Will sagen: Ich halte die Diskussion für sinnentleert. An religiösen Feiertagen bekommt man frei, um dem Glauben zu frönen. Nur weil Tanz verboten ist, musst man sich ja nicht daran halten. Gerade wenn man bedenkt, dass die meistens sonst an dem Tag eh arbeiten würden und gar keine Zeit zum Tanzen hätten.

Zum Thema eigene Freiheit und Privatssphäre: Vllt sollte man darauf achten zuerst die Probleme in diesem Themenbereich anzugehen, die relevant sind...(Geldsystem, Hunger, Krankheit [ethisch zu verachtende Patente], Nahrungsverbrennung zum Schutze der Wirtschaft, Handyüberwachung, und und und) Und nicht die paar wenigen, die tatsächlich sogar was Gutes an sich haben (wie einen freien Tag...)

so far, soul.
 
bitmuncher hat gesagt.:
Und genau so könnten die Leute auch gegen diese Feiertage protestieren. Warum soll ich den Tag der Deutschen Einheit feiern, wenn ich die Einheit gar nicht wollte und Anhänger des Sozialismus bin? Warum sollte man als Manager oder Firmeneigentümer den 1. Mai als Tag der Arbeiter feiern? Also genug Gründe auch diese Feiertage abzuschaffen.
Genau da setzt ja die Idee der Piraten an, die einfach die Urlaubstage der Bürger erhöhen wollen - so kann jeder selbst entscheiden was er wann und wie feiern oder würdigen will...;)
 
Die Idee der Piraten hinkt aber an einem entscheidenden Punkt. Es handelt sich bei gesetzlichen Feiertagen eben nicht um Zusatzurlaub. Mit diesen freien Tagen ist ein bestimmter Zweck gebunden und der heisst nicht Urlaub, sondern seelische Erhebung, Gedenken an bestimmte Ereignisse oder Werte usw.. Also gibt man sich entweder mit den Vorschriften an diesen Tagen zufrieden oder man ist bereit auf die freien Tage zu verzichten. Genauso wie gläubige Christen sicherlich bereit sind ihre Urlaubstage aufzuwenden um ihre heiligen Feste zu feiern.

Ich finde daher, dass es da nichts grossartig zu diskutieren gibt. Wer keine religiösen Feiertage will, der soll auf die zugehörigen freien Tage gefälligst auch verzichten.
 
ich hab vorhin im radio gehört wie eine hand voll bäcker durch eine rechtliche lücke am sonntag trotzdem brötchen verkaufen werden - und dann die meinungen von passanten dazu:
nicht ein einziger hat irgendwelche religiösen gründe genannt. es kamen nur argumente wie: "ich finde der bäcker sollte am sonntag auch mal frei haben, ist ja blöd wenn der als einziger arbeitet" oder "der könnte ruhig auf haben - hätt ich nichts gegen"
Also die Tatsache, dass wir Sonntags nicht arbeiten müssen, entspringt nicht direkt der Kirche. Vor nicht allzulanger Zeit haben die Menschen noch 60 Stunden (oder mehr) in der Woche körperlich hart gearbeitet, so dass eine Pause aus rein gesundheitlichen Gründen nötig war. Diese lag dann nun mal traditionell auf dem Sonntag. Im Grunde ist das eher gerwerkschaftlichen Tendenzen geschuldet, ebenso die geringen Arbeitszeiten heutzutage.


Warum sollte ich freiwillig (temporär) Grundrechte abtreten, von denen manch anderer nur träumen kann? Ist der Verzicht auf ein solches Recht nicht der erste Schritt dahin es aufzuweichen?
Ich glaube hier gerät einige durcheinander. Du gibst an einem christlichen Feiertag keine Grundrechte ab. Die Grundrechte bleiben dir in diesem Land zu jeden Zeitpunkt erhalten. Deine Aufzählung der Paragraphen am Anfang des Threads hat auch nicht im entferntesten etwas mit irgendwelchen Einschränkungen von Grundrechten zu tun.
Wenn allerdings die Tatsache, das öffentliche Tanz(sauf)veranstaltungen an einem bestimmten Tag verboten sind, als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfunden wird, dann würde ich mir aber ernsthaft Sorgen um die geistige Verfassung dieser Nation machen.

Ich stimme hier end4win zu: Man muss kein Christ sein um an historischen Tagen, wie zB der Mord an Jesus, einfach mal in sich zu gehen und über dies und jenes nachzudenken. Es steht ja letztendlich jedem frei was er mit dem Tag anfängt. Und es steht jedem frei, eine Party zu schmeissen. Trotzdem ist Europa zum Grossteil das kulturelle Kind einer christlichen Weltanschauung, die sich sogar teilweise in unserer Gesetzgebung wie etwa dem Verhältnis von Strafe und Schuld, wiederspigelt.
Traditionen sind wichtig und ich hätte eher Angst davor, das wir uns völlig entwurzeln. Nehme ich traditionell-christliche Werte aus unserem Leben heraus, welche Kulturansätze bleiben uns denn noch? Internet und iPhone? Dieter Bohlen, Ackermann, Ballermann, Media Markt?

*EDIT*

Haben die Freizeitatheisten auch ein Problem mit dem sonntaeglichen LKW Fahrverbot?
*scnr*
 
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