[TdW 25] Ist die sinkende Wahlbeteiligung eine Gefahr für die Demokratie?

An deinem Beispiel gibt es nur Problem. Du betrachtest das nur aus dem Standpunkt das es nur die Wahl zwischen NPD wählen oder NPD nicht wählen gibt. Aber es gibt ja mehr als nur die eine Partei. Wenn viele Menschen nicht wählen gehen, dann steigt ja nicht nur die Wertigkeit der NPD-Stimmen sondern auch die Wertigkeit der "Anderen Parteien"-Stimmen. Das heißt im Verhältnis würde sich nichts ändern.
Nein, dass ist nicht das Problem. Die NPD hat ihre fanatischen Stammwähler, die immer wählen gehen, dh wenn insgesamt nur 80% wählen gehen, gehen nicht auch nur 80% der NPD-Wähler ihre Partei wählen, sondern 100% der NPD-Wähler gehen wählen, aber vllt nur 80% der CDU-Wähler, 70% der SPD-Wähler.. Und so kann es passieren, dass kleine Randparteien statt 4,8% bei 100%tiger Wahlbeteiligung, bei 70%tiger Wahlbeteiligung einen 5,1%tigen Anteil der Stimmen erreicht, somit die 5%-Hürde schafft und in den Bundestag einzieht.
 
Nein, dass ist nicht das Problem. Die NPD hat ihre fanatischen Stammwähler, die immer wählen gehen, dh wenn insgesamt nur 80% wählen gehen, gehen nicht auch nur 80% der NPD-Wähler ihre Partei wählen, sondern 100% der NPD-Wähler gehen wählen, aber vllt nur 80% der CDU-Wähler, 70% der SPD-Wähler.. Und so kann es passieren, dass kleine Randparteien statt 4,8% bei 100%tiger Wahlbeteiligung, bei 70%tiger Wahlbeteiligung einen 5,1%tigen Anteil der Stimmen erreicht, somit die 5%-Hürde schafft und in den Bundestag einzieht.

Ja ok hast recht. War mein Denkfehler. Wobei die Aussage "es macht fast keinen Unterschied ob ich nicht wählen oder oder NPD wähle" trotzdem nicht stimmt. Immerhin bekommt die NPD weniger %-Zuwach, wenn ich sie nicht wähle als wenn ich sie wähle. Aber Prinzip hab ich verstanden^^
 
Im Grunde sollte es ja nich zuviel verlang sein alle paar Jahre am Sonntag mal bis 18 Uhr irgendwie aus dem Haus zu kommen. Aber ich würde keinen dazu zwingen Wählen zu gehen. Das klingt irgendwie voll nach DDR, wo man wählen musste, nur damit man damit protzen kann wie viele Leute wählen gehen. Ich denk es bleibt jedem überlassen, ob er nu wählen geht oder nicht und wenn man am Ende keinen Plan hat, was man wählen soll, soll man es lieber zuhause bleiben, statt NDP oder son Käse "aus Protest" zu wählen.

Vollkommen richtig. Niemand sollte dazu gezwungen werden. Das Problem ist schliesslich schon überhaupt der Umstand, das man drüber reden muss. Dann könnten die Wahlpreller wenigstens zu ehrlich sein und zugeben das sie entweder zu dumm oder zu faul oder beides sind, um sich damit auseinanderzusetzen. "Kein Bock" entspringt letzterem indem ich keine Bedingung habe, etwas zu tun (im Sinne der Pflicht).


EDIT: Die Aussage das manche zu dumm sind sich mit dem Parteien und ihren Programm zu ist für diese Leute wahrscheinlich nur eine Ausrede. Es gibt genug Wege eine passende Partei für dich zu finden, selbst wenn man keinen Plan vom Programm hat. Gibt ja z.B. den Wahlomat Willkommen beim Wahl-O-Mat | bpb. Ich bin zwar nicht so begeistert davon, das mir das Internet sagt was ich wählen könnte, aber wenn man keine Lust/Zeit hat sich mit Wahlprogrammen auseinander zu setzen ist das Teil recht praktisch.

Von der löblichen Intention des Projekts mal abgesehen, ist das genau der Ansatz den die Stumpfbacken nicht bekommen sollten.


Verantwortung zu übernehmen ist immer fordernd: Familie, Religion, Arbeit, Freunde.. egal wo.
 
Eigentlich schon eigenartig, die Leute heutzutage haben kein Problem damit jeden Tag stundenlang in sozialen Netzwerken herumzusurfen und bei jedem Käse ein Like abzugeben, aber alle paar Monate am Sonntag ein Kreuz zu setzen ist zu viel Arbeit.

mfg benediktibk

PS: Ist mir aufgefallen, während ich den Like-Button gedrückt habe :P
 
Eigentlich schon eigenartig, die Leute heutzutage haben kein Problem damit jeden Tag stundenlang in sozialen Netzwerken herumzusurfen und bei jedem Käse ein Like abzugeben, aber alle paar Monate am Sonntag ein Kreuz zu setzen ist zu viel Arbeit.

mfg benediktibk

PS: Ist mir aufgefallen, während ich den Like-Button gedrückt habe :P

Da dauert es nich mehr lang und es gibt eine Wahlapp auf Facebook. Da bekommt der liebe Zuckerberg glei noch n bissl mehr macht über die Facebooksuchtis:P
 
Zitat von end4win
Jeder der eine Kapitallebensversicherung besitzt, jeder der
Geld auf oder von der Bank hat, ist eben auch an den Unternehmen beteiligt oder
finanziert sie, die ihre Lobbyisten losschicken. Es ist Selbstbetrug zu Glauben
dies wäre von ein paar wenigen ganz bösen Menschen gesteuert. Wir spielen alle
mit in diesem Spiel mehr oder weniger "erfolgreich" und mehr oder weniger freiwillig.

Das sehe ich durchaus anders.
Mit dem letzten Satz hast du nämlich absolut recht - mehr oder weniger freiwillig. Du sagst ja selbst, man kann sich dem System nicht entziehen, nicht zuletzt weil es vermutlich verboten ist gegen Barzahlung zu arbeiten und Steuern und dergleichen bar zu zahlen. Also allein das angesprochene Bankkonto, mit dem die Unternehmungen der Bank finanziert werden, ist obligatorisch. Aber warum muss ich jetzt sagen, dass ich selbst mit daran Schuld bin, obwohl mir de facto gar keine andere Wahl bliebe, als (vermutlich) illegal zu Leben oder legal zu sterben, weil ich kein Geld habe(n will)?

Das man das Spiel mitspielt steht außer Frage, aber wenn es keine ernsthaft umsetzbare Alternative gibt, kann man den Leuten keinen Vorwurf machen. Sondern eher den Leuten, den uns den Ball zum Spielen aufgezwungen und uns in diese Situation gebracht haben.


Um auch hier wieder den Bogen zum Thema zu kriegen:
Ich glaube, dass manche Nichtwähler durchaus den Ernst der Lage erkennen, und auch einsehen, dass das, was aktuell so passiert (ob das jetzt die Nachhaltigkeit angeht bzw. die Umweltpolitik, Menschenrechte in anderen Ländern und die Bürgerkriege und dergleichen ist da ja egal) nicht richtig ist, und spätestens auch bei der Umwelt / Erderwärmung auch für jeden relevant und gefährlich werden kann. Aber ich denke, dass niemand weiß, was getan werden soll, womit einfach keine Wahl möglich ist.

Und bei manchen Leuten kann man ja durchaus froh sein, dass sie nicht wählen gehen.
 
Das man das Spiel mitspielt steht außer Frage, aber wenn es keine ernsthaft umsetzbare Alternative gibt, kann man den Leuten keinen Vorwurf machen. Sondern eher den Leuten, den uns den Ball zum Spielen aufgezwungen und uns in diese Situation gebracht haben.

Es gibt nicht DIE Leute, die da schuldig sind. Den Ball hat niemand erfunden und uns zugeworfen. Wir haben alle gemeinsam an diesem Ball gearbeitet und jeder spielt das Spiel auch sehr gerne, solange es Erfolg bringt. Gezwungen haben wir uns selber, die Probleme des Finanzwesens sind absolut hausgemacht.

Insofern gibt es nur die Möglichkeit politischer Regulierung, um das "Untier" Geld halbwegs im Zaum zu halten und zu verhindern, dass sich gewisse Unarten verselbstständigen.
 
Zitat von Chromatin
Es gibt nicht DIE Leute, die da schuldig sind. Den Ball hat niemand erfunden und uns zugeworfen. Wir haben alle gemeinsam an diesem Ball gearbeitet und jeder spielt das Spiel auch sehr gerne, solange es Erfolg bringt. Gezwungen haben wir uns selber, die Probleme des Finanzwesens sind absolut hausgemacht.

Dann bitte ich dich mir zu erläutern, wie ich mein Leben legal so führen kann, dass ich nicht an diesem Spiel teilhabe.
Dazu muss ich sagen, dass ich bisher nur durch den Kauf von Produkten an dem Spiel teilgenommen habe und direkt nach dem Abitur angefangen habe zu studieren, also auch noch nie gearbeitet habe. Demnach sind die Geldbeträge, die mir bisher zur Verfügung stehen und standen noch recht gering.

Und wie habe ich nun in meinem Alter (21) an dem Ball mitgearbeitet?
Soweit ich das beurteilen kann gibt es dieses Spiel schon länger als mich.

Meine Mitschuld an diesem Spiel ist dann genauso wie meine Mitschuld an dem Nazi-Regime.. eine Sache, für die ich nichts kann, aber mich offenbar mein Leben lang rechtfertigen muss/soll.
 
Es gibt nicht DIE Leute, die da schuldig sind. Den Ball hat niemand erfunden und uns zugeworfen. Wir haben alle gemeinsam an diesem Ball gearbeitet und jeder spielt das Spiel auch sehr gerne, solange es Erfolg bringt. Gezwungen haben wir uns selber, die Probleme des Finanzwesens sind absolut hausgemacht.

Also ich habe nicht an der Privatisierung der Welthandelswährung und der Auflösung ihrer Goldbindung gearbeitet. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich die Zinsen eingeführt oder mit Immobilienkrediten gehandelt habe. ;)
 
Was soll dieses Gerede von Schuld, wie schon gesagt ich halte das System für einen
Selbstläufer, welcher nur gestoppt werden kann wenn jeder Verantwortung übernimmt
und nicht sagt ich hab es nicht erfunden, ich mach nur mit, weil es keine Alternative gibt.

Goldbindung der Währung ist illusorisch solange es möglich ist mit einem Unternehmen
mit 3000 Mitarbeitern die salopp gesagt nichts haben ausser einen Computer, über Nacht
einen Börsenwert von 16 Milliarden zu generieren.
Doch ich kann durchaus die von mir benutzte Währung gegen Gold tauschen oder eben
in Sachwerte wie z.B.Immobilien investieren. Ich muss es weder direkt noch indirekt, Über Banken
und Versicherungen in die Luftschlösser der Finanzmärkte investieren.
Genauso kann ich mir vor Anschaffungen die Handelspartner und ihr Marktverhalten
betrachten und mit in die Kaufentscheidung einfliessen lassen und nicht nur das
Preis-Leistungsverhältnis zu Rate ziehen.
Mit Sicherheit findet man nicht immer eine Alternative, doch es wird sich auch keine
bilden wenn niemand danach fragt.

Ich persönlich versuche mein Konto auf Null zu halten, mein "Vermögen" steckt in
einer Immobilie, etwas Bares und eben ein bisschen Sachwerte. An Versicherungen habe
ich nur noch das Nötigste, eine kleine Risikolebensversicherung für die Beerdigungskosten,
ansonsten die Pflichtversicherungen. Sonst versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten
so nachhaltig wie möglich zu leben und nicht jedem Schnäppchen nachzujagen.
Dies ist meine Alternative, vielleicht ändere ich damit nichts, aber es beruhigt mich,
dass ich es versuche und nicht mit meiner Arbeit den Selbstläufer befeuer.

Gruss
 
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