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Das klingt jetzt ein bisschen so, als wäre die FDP ein schuldloses Opfer widriger Umstände und der bösen Medien - das sehe ich aber irgendwie anders. Du sagst zum einen die FDP hätte mit der jetzigen Krise überhaupt nichts zu tun, aber es war gerade das Dogma von unkontrollierten, unregulierten Freien (Finanz-)Märkten, für das die Liberalen noch mehr als die Konservativen stehen, das diese Krise mitverschuldet und verstärkt hat. Und sie haben auch nichts daraus gelernt - während selbst britische Erz-Konservative Politiker und Publizisten einräumen der neoliberale Marktfundamentalismus sei nicht nur ein Fehler gewesen, sondern geradezu zu einer Bedrohung geworden, wiederholt die FDP gebetsmühlenartig Dinge wie Deregulierung, Privatisierung und Steuersenkung. Dazu kommt die, end4win deutete es bereits an, endlose Kette von Skandalen, Fehltritten und Missgeschicken von liberalen Spitzenpolitikern...xrayn hat gesagt.:Obwohl die FDP mit der jetzigen Krise überhaupt nichts zu tun hat, ist sie in den Gedanken des 0815-Bürgers so fest mit dieser verknüpft, dass die FDP, selbst wenn sie ab morgen die beste Politik der Welt machen würde, keine Chance hätte wieder aus ihrem Tief zu kommen. Die Medien tragen ihr übriges dazu bei[...]
Die FDP ist ja nun schon lange keine Bürgerrechtspartei mehr - die einzige Stimme aus der Partei, die sich zu solchen Themen noch halbwegs glaubhaft erhebt, ist Leutheusser-Schnarrenberger, die sich letztlich doch nie wirklich gegen die Union durchsetzen konnte. Denn um den Koalitionsfrieden wenigstens auf Sparflamme zu halten und damit den Machterhalt zu sichern, hat die FDP letztendlich noch immer vor der Union gekuscht.xrayn hat gesagt.:Aber auch sonst wird eine liberale Partei in Deutschland nicht mehr benötigt, da in Deutschland kein Bedarf an Freiheit (und vor allem kein Bedarf an die daran gebunden Pflichten) besteht.
Was der Atomkraft Fukushima war, ist der FDP die Eurokrise.Das klingt jetzt ein bisschen so, als wäre die FDP ein schuldloses Opfer widriger Umstände und der bösen Medien - das sehe ich aber irgendwie anders.
Womit sie alle falsch liegen. Der Ur-Ursprung der Krise liegt doch in der politischen Entscheidung, dass jeder Amerikaner sich ein Häuschen leisten soll. Eskaliert ist das dann alles dadurch, dass man die Gläubiger nicht am Risiko beteiligt hat. Das hat nichts mit Kapitalismus zu tun, sondern damit, dass die Staaten sich falsch verhalten haben. Hätten sie anders gehandelt, wären eben ein paar Banken pleite gegangen, Lebensversicherungen, Renten und Sparguthaben futsch, aber da der gemeine Deutsche ja eh arm wie ne Kirchenmaus ist, wäre es ein leichtes für den Staat gewesen, diese Verluste zu ersetzen. Was stattdessen passiert bekommt man ja täglich von den Medien in den Arsch geschoben.während selbst britische Erz-Konservative Politiker und Publizisten einräumen der neoliberale Marktfundamentalismus sei nicht nur ein Fehler gewesen, sondern geradezu zu einer Bedrohung geworden,[...]
Lies nochmal genau, ich habe von einer liberalen Partei gesprochen, nicht von der FDP, die den liberalen Gedanken wohl im Keller neben ihren Umfragewerten vergessen hat. Wie gesagt, kein Bedürfnis nach Freiheit in Deutschland.Die FDP ist ja nun schon lange keine Bürgerrechtspartei mehr - die einzige Stimme aus der Partei, die sich zu solchen Themen noch halbwegs glaubhaft erhebt, ist Leutheusser-Schnarrenberger, die sich letztlich doch nie wirklich gegen die Union durchsetzen konnte. Denn um den Koalitionsfrieden wenigstens auf Sparflamme zu halten und damit den Machterhalt zu sichern, hat die FDP letztendlich noch immer vor der Union gekuscht.
Vielleicht sollte ich daher meine obige Einschätzung auch revidieren: Sie haben ihr Grab nicht ganz allein geschaufelt - sie hatten tatkräftige Hilfe von der Union und insbesondere von der CSU...
Jetzt machst du genau das, wohin dich unsere ach so neutralen und aufklärerischen Medien hin erzogen haben: Liberal = irgendwas mit Wirtschaft.Eine liberale Partei wäre durchaus eine feine Sache, wenn sie nicht nur die Liberalität
für das Kapital ihrer Grossspender fordern würde, sondern dafür sorgt das am Markt wieder
Chancengleichheit besteht und niemand aus Pleiten Gewinne scheffeln kann.
Wieso sind immer die Medien an allem Schuld? Wenn Deutsche mittlerweile liberale Politik mit Wirtschaftslobbyismus & Klientelpolitik gleichsetzen, hängt das doch wohl vor allem mit der Politik zusammen, die die vorgebliche liberale Partei Deutschlands in den letzten zehn, zwanzig Jahren gemacht hat...xrayn hat gesagt.:Jetzt machst du genau das, wohin dich unsere ach so neutralen und aufklärerischen Medien hin erzogen haben: Liberal = irgendwas mit Wirtschaft.
Jetzt machst du genau das, wohin dich unsere ach so neutralen und aufklärerischen Medien hin erzogen haben: Liberal = irgendwas mit Wirtschaft.
Liberalismus bedeutet aber in erster Linie, dass der Staat seine Fettfinger von dir lässt und deine Freiheit (ja auch wirtschaftliche, aber vor allem Meinungs- und Handlungsfreiheit) nicht zu Gunsten dubioser höherer Ziele einschränkt.
Besonders lustig finde ich aber das hier:Zur Erinnerung: Die FDP (eigentlich: Freie Demokratische Partei) ist eine deutsche Splitterpartei (aktuelle Sonntagsumfragewerte: drei Prozent), die sich früher einmal für Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft eingesetzt hat, seit langem aber nur noch am Erhalt der Macht (und der Regierungsfähigkeit) interessiert ist und gerade deshalb dramatisch Macht und Regierungsfähigkeit verliert. Anders gesagt: „Die FDP ist eine Partei in höchster Lebensgefahr“ (Gerhard Baum, FDP-Urgestein).
Symptomatisch für die Lage der FDP ist auch die Neuigkeit das Ex-BDI Präsident Henkel, der Partei den Rücken kehrt und sich den Freien Wählern anschliesst:Ist die Schlacht für die FDP verloren? Es sieht ganz danach aus. Das Personal ist verbraucht: Die Uralten (Generation Genscher) und die ziemlich Alten (Generation Westerwelle) sind entmachtet, die Jungen (Generation Rösler) sind gefühlte Ewigkeitsjahre an der Macht, könnten es aber trotzdem nicht, und die noch Jüngeren (Generation Justin Bieber) sind aus Versehen bei den Piraten gelandet oder protestieren bei Occupy vor dem Turm der Europäischen Zentralbank und unter dem Zeichen des wankenden Euro.
Quelle:Der langjährige FDP-Unterstützer gab in Berlin bekannt, dass er sich den Freien Wählern (FW) anschließt. Diese kritisieren ebenfalls die Euro-Rettungsschirme seit langem scharf. Einen formellen Mitgliederantrag habe er am Sonntag gestellt, so Henkel. Es sei nicht sein Ziel, der FDP den Todesstoß zu geben. "Die haben sich selbst umgebracht."