[TdW 4] Wie sinnvoll sind politische Hacks?

In dem neuen Thema der Woche wollen wir die Frage diskutieren, wie sinnvoll politische Hacks sind - also solche Hacks die weniger technologisch motiviert sind (z. B. um Sicherheitslücken aufzudecken), sondern die vor allem medial inszeniert werden um eine politische Botschaft zu verbreiten. Ich denke der Name Anonymous verkörpert diesen Typus mehr als andere - aber sind die Aktivisten von Anonymous wirklich Hacker oder eher politische Aktivisten? Vielleicht Hacktivisten? Einfach nur virtuelle Rowdies oder schon Terroristen? Und wie sinnvoll sind politisch motivierte Hacks?
 
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Hallo

ich glaube das bringt nicht den Erfolg was z.B. Anonymous machen. Das fördert doch nur das die Politik immer mehr Überwachung fordert wie z.B. Jörg-Uwe Hahn von der FDP(Spiegel) und außerdem stellen diese Hacks ja auch noch Straftaten dar.

Gruß czibi
 
Ich persönlich denke das zumindest die DDOS Attacken schon ihr Ziel erfüllt haben. Es gab Aufmerksamkeit, und viele Leute haben mitbekommen dass es möglich ist auch im Internet zu protestieren (in meinen Augen (fast) nichts anderes als eine Sitzblockade) und vor allem auch gehört zu werden.

Wirkliche Hacks sind teilweise, denke ich, auch sinnvoll. Wenn z.B. BKA Server speerangelweit offen stehen denke ich sollte dies aufgezeigt werden.
Man bedenke dass dort bzw. auf ähnlich "gut" gesicherten Servern Überwachungsdetails liegen, die besser nicht in die falschen Hände geraten.
Es kommt bei solchen Hacks in meinen Augen vor allem darauf an was veröffentlicht wird.
Um beim Beispiel eines BKA Hacks zu bleiben: Ich fände es durchaus in Ordnung Methoden, Anleitungen etc. zu veröffentlichen so lange diese nicht die Gesundheit einzelner gefährden.
Sobald allerdings wirklich Gefahr für Leib und Leben durch die Veröffentlichung ensteht würde ich in den meisten Fällen davon abraten.

Um es zusammen zu fassen: "Hacktivismus" ist ein legitimes Mittel, wobei es wie bei allem, auf das "wie" ankommt.
 
Dies ist aber nicht nur eine Frage. ;)
Politischer Protest ist immer sinnvoll, wenn das Ziel sinnvoll ist und der gewählte
Weg entsprechende öffentliche Akzeptanz und Aufmerksamkeit erregt. Von daher
sehe ich in politisch motivierten "Hacks" kein Problem.

Ich denke man sollte aufhören von Anonymous als homogener Gruppe mit irgendwelchen
fixen politischen Zielen sprechen. Momentan scheint mir Anonymous eher eine Plattform zu
sein, auf der die verschiedensten Gruppen ihre Aktionen veröffentlichen und den Namen nutzen
um mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. Das Spektrum geht hier meiner Meinung nach schon
vom Rowdie, der vom Spieleserver gekickt wurde, bis zum politisch engagierten Hacker, welcher
seine und/oder die Menschenrechte anderer gefährdet sieht.
Die Stärke und das Spannende an Anonymous ist, dass sich hier durchaus schlagkräftige Koalitionen
bilden können, die nicht in ein Fahndungsraster passen.

Gruss
 
Du hättest die Frage auch allgemeine Stellen können: Wie sinnvoll sind Straftaten, um politischen Protest kund zu tun?

In meinen Augen bleiben destruktive Aktionen destruktiv, auch, wenn man den Schild des "politischen Protestes" davor hält. Angegriffene erhalten zusätzliche Argumente ihre politischen Gegner als die Bösen darzustellen und legitimer Protest wird mit den destruktiven Aktionen verknüpft und verliert Rückhalt.
 
Du hättest die Frage auch allgemeine Stellen können: Wie sinnvoll sind Straftaten, um politischen Protest kund zu tun?


So sinnvoll, dass sie sogar im Grundgesetz legitimiert sind. ;)

Man sollte also durchaus bereit sein Grenzen zu überschreiten und strafrechtliche Konsequenzen
riskieren, wenn das Ziel auf anderem Weg nicht erreicht werden kann.

In der virtuellen Welt des Internets kann man sich halt nicht vor ein Firmentor setzen,
daher muss man auch mal den virtuellen Rasen betreten, um auf Missstände hinzuweisen.

Gruss
 
Forks hat gesagt.:
Hacktivismus auf Straftaten/Anonymous zu reduzieren ist schon ein wenig unfair
Mir stellt sich auch die Frage warum in Zeiten, da sogar Regierungsmitglieder es nachweislich mit der Einhaltung der Gesetze und der Wahrheit nicht besonders genau nehmen, ausgerechnet der politische Protest besonders gesetzestreu sein sollte...:rolleyes:

Außerdem bin ich der Meinung, wie es hier auch bereits mehrfach angedeutet wurde, das zumindest DDOS-Attacken im Grunde nur eine virtuelle Form der Sitzblockade sind. Hier ist imho die Legislative gefragt, denn in Zeiten in denen das Internet ein nicht unbedeutender Teil des öffentlichen Lebens geworden ist, muss es in einer Demokratie auch möglich sein dort legitimen Gebrauch vom Grundrecht auf Protest zu machen.
 
1. Siehe meine Signatur :)
2. Kann man einige Aktionen doch eher mit dem "zivilen Ungehorsam" gleichsetzen, denn mit Straftaten.

Tendenziell denke ich das in einem System, wo politische Verantwortung auf Seiten der Politiker verwaessert, davon auszugehen ist das sich die Opposition ebenso verhaelt.

Schlauerweise machen es uns die Staaten in den arabichen Ländern gerade wieder besonders deutlich: Überall dort, wo Volksbegehren langfristig ignoriert werden, steigert sich auch die Entschlossenheit des Volkes den Rechtsrahmen zu verlassen. Dabei ist es voellig egal um was fuer ein politisches System es dabei geht: Steht die Politik nicht in Wechselwirkung mit dem Volk, erhoehen sich die Spannungen auf beiden Seiten.

Ich finde da "politische Hacks" durchaus akzeptabel. Und wenns dann mal wirklich illegal wird - muss man eben aufpassen das man nicht erwischt wird :D
 
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