[TdW 40] Ist der europäische (Super)Staat nicht längst Realität?

@Friedensthema:
Letztendlich ist es aber so, dass ohne militärische Unterstützung keine Wirtschaftsbeziehungen zustande kommen. Ich bin und bleibe bei der Meinung, dass die Amerikaner, der Brüsseler Pakt und die daraus entwickelte Erweiterung der NATO die Sicherheit zu Zeiten des Entstehens dieser Wirtschaftsbeziehungen erhalten haben, die sicherlich der Grund für die Entstehung von "Freundschaften" waren. Schön finde ich in dieser Diskussion, die ja nicht zum ersten Mal geführt wird, auch diesen Kommentar, der beiden Seiten etwas abgewinnt: The EU and the Nobel Peace Prize: Hmmm | The Economist

Ist das dein ernst? Machst du dich über mich lustig? Deutschland ist, wenn man seine Geschichte betrachtet, unfassbar homogen. Es gibt gerade keine ernsthaften Streitigkeiten zwischen "Schwaben und Berlinern". So ein Unsinn. Höchstens ist der andere Dialekt vielleicht mal Anlass zu einer kleinen Anekdote.
Deutschland ist auch unfassbar liberal. Homosexuelle, Schwarze und Frauen werden von der Mehrheit der Deutschen akzeptiert und geachtet. Um aber auf die Völker zurück zu kommen: Ein wahrscheinlich besseres Beispiel ist der sächsische Dialekt oder der oft negativ belegte Begriff "Ossi". Letztendlich sind Vorurteile gegenüber anderen Kulturen immer der der Grund für Auseinandersetzungen, in welcher Form auch immer. Beim Schwaben-Berliner-Fall ging es so weit, dass der Länderfinanzausgleich mit hineingezogen wurde und in vielen Lokalblättern die Abschaffung aus diesen Gründen ("die beleidigen uns und wir blechen für die") gefordert wurde. Es ist kein Krieg, aber es sind Beleidigungen oder "Anekdoten" wie diese, die im schlimmsten Fall Fässer zum Überlaufen bringen können oder die politische Meinungsbildung überhaupt erst anstoßen, wenn auch am Ende eine offiziellere Begründung vorgeschoben wird.

Es geht nicht darum kulturelle Unterschiede aufzuheben sondern sie national zu bewahren und möglichst breit aufgestellt nach einer Völkerrechtlichen Basis zu suchen:
- Anerkennung der Menschenrechte
- Wahlrechte
- Demokratie
- Gleichstellung
- Religionsfreiheit
Das ist übrigens auch ein Kritikpunkt, der in einigen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Thema immer wieder genannt wird: Die gemeinsamen Grundwerte gehen über grobe gemeinsame Begrifflichkeiten nicht hinaus. Die nationale Umsetzung spielt meist nicht einmal mehr eine Rolle, die Realität ("Ich bin nicht rassistisch, aber Schwarze ...", Religionsfreiheit vs. "die pösen Islam..isten", Homosexuelle vs. Konservative Gläubige, ...) sieht dann wieder komplett anders aus.
 
@bluez

Religion spielt eine unglaublich große Rolle. Du lebst nur in einem der säkularsten Staaten der Welt. Obwohl hier der 30-jährige Krieg als Konfessionskrieg tobte ist die Konfessions- oder Religionszugehörigkeit relativ untergeordnet.

In Bezug auf die sog. "Naturrechte" und ihre Manifestierung in Rechtssystemen spielen Religionen keine Rolle! Menschenrechte usw. ist keine Erfindung des Christentums noch überhaupt irgendeiner Religion.

Ich sprach von Rechtsnaturen!
 
@Friedensthema:
Letztendlich ist es aber so, dass ohne militärische Unterstützung keine Wirtschaftsbeziehungen zustande kommen.

Den Punkt musst du mir bitte mal erklären. Warum sollten zwei Staaten nur dann eine wirtschaftliche Beziehung aufbauen können, wenn es eine militärische Unterstützung gibt. Weil nur dann einer dem anderen einen Vertrag aufs Auge drücken kann, den der andere sonst nicht unterzeichnen würde? So etwas verstehe ich nicht als wirtschaftliche Beziehung sondern verstecktes Vasallentum bzw. moderne Tributzahlungen.

mfg benediktibk
 
Du wirst keine grossen Gemeinsamkeiten zwischen einem New-Yorker und nem Barbesitzer in Mississippi oder Alabama finden

Die Schnittmenge der Gemeinsamkeiten ist auch da teilweise sehr gering aber auf einen wesentlichen Kern, der sie Suppe zusammenhaelt, reduziert.
Zudem haben die Amis noch immer einen erheblichen Stolz "ihrer" USA gegenüber. EU Bürger sind da noch Meilenweit entfernt Aber vielleicht hast Du Recht..eines Tages.

Genau das meine ich. Es ist ein großer Unterschied ob ich in Bayern in ländlichen Gegenden oder in Berlin eine Kneipe besuche. Das fängt schon bei den angebotenen Biersorten an und hört bei der Deko nicht auf.

Wenn ich mehr Zeit hätte würde ich auch auf die anderen Beiträge eingehen, aber das muss ich leider verschieben.
 
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