Diesmal beschäftigt sich das TdW mit den Banken, bzw. dem Finanz- & Aktienmarkt. Lange Zeit galten Bankiers als seriös, gesetzestreu und geradezu langweilig zuverlässig - kurz gesagt: Bankiers waren in der Gesellschaft hoch angesehen.
In den letzten Jahren hat dieses Bild nicht nur Risse bekommen, es hat sich nahezu ins Gegenteil verwandelt, denn mittlerweile macht das Wort von den Bankstern die Runde und für viele gelten Bankiers nun als raffgierige, skrupellose Zocker.
Begonnen hat diese Änderung der öffentlichen Wahrnehmung mit der Finanzkrise, die auch und vor allem eine Bankenkrise war. Ein wesentlicher Grund für die Krise, so konnten die schockierten Bürger erfahren, war der Umstand das die Banken der Welt immer größere und immer riskantere Spekulationsgeschäfte tätigten. Plötzlich erfuhr die Öffentlichkeit von hochspekulativen Finanzgeschäften, die in keiner Weise durch reale Werte gedeckt wurden und von einem System geradezu obszön hoher Bonuszahlungen, dass die Banker zu immer riskanteren Finanzwetten anstachelte. Von nun an wurden Banker vielfach als gierig wahrgenommen. Und als dann Banken mit immer neuen Finanzspritzen aus Steuergeldern gerettet werden mussten und die Bürger die häufig drastischen Sparmaßnahmen zu spüren bekamen, Banker aber trotzdem noch Spitzenlöhne und Bonuszahlungen genießen konnten, da hielten sie nun viele auch für skurpellos.
Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn einmal in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, machten bald immer neue Enthüllungen von Fehlverhalten und Gesetzesverstößen von Banken die Runde. In Deutschland wurde z. B. die Deutsche Bank vom Bundesgerichtshof zu Schadensersatz verurteilt, weil sie ihre Beratungspflicht verletzt und Kunden so abgezockt haben soll:
Eine Bank die ihre Beratungspflicht verletzt und die Gewinn aus den Verlusten der eigenen Kunden zieht? Kaum zu glauben, oder? Noch schockierender war allerdings die Enthüllung, dass internationale Großbanken über Jahre hinweg die Zinssätze manipuliert haben sollen:
Doch auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, so vermuten US-Ermittler das die Banken den Goldpreis in ähnlicherweise manipuliert haben sollen:
Und gerade jetzt berichtet die SZ von einem neuen Bankenskandal in Deutschland:
Angesichts solcher Enthüllungen kann man sich schon fragen, ob man die internationalen Großbanken noch als Teil der Wirtschaft oder schon schon als Teil des organisierten Verbrechens betrachten muss, oder? Zumindest aber wecken die Enthüllungen den Wunsch, dass die Banken besser kontrolliert und im Zweifelsfall auch zur Rechenschaft gezogen werden. Solche Absichten konnte man zu Beginn der Bankenkrise vielfach hören - passiert ist allerdings herzlich wenig. Viele Leute fragen sich mittlerweile ob Banken nicht nur too big to fail sondern auch too big to jail sind - denn bislang konnten die Banken sich, sollte es überhaupt zu Untersuchungen gekommen sein, eigentlich immer freikaufen. Und alle Versuche die Banken & den Finanzsektor stärker zu kontrollieren & zu regulieren, sind irgendwie im Sande verlaufen. Schön formuliert hat das der deutsche Ökonom Max Otte, der 2011 zu einer Beteiligung der Banken an der Euro-Rettung sagte:
In den letzten Jahren hat dieses Bild nicht nur Risse bekommen, es hat sich nahezu ins Gegenteil verwandelt, denn mittlerweile macht das Wort von den Bankstern die Runde und für viele gelten Bankiers nun als raffgierige, skrupellose Zocker.
Begonnen hat diese Änderung der öffentlichen Wahrnehmung mit der Finanzkrise, die auch und vor allem eine Bankenkrise war. Ein wesentlicher Grund für die Krise, so konnten die schockierten Bürger erfahren, war der Umstand das die Banken der Welt immer größere und immer riskantere Spekulationsgeschäfte tätigten. Plötzlich erfuhr die Öffentlichkeit von hochspekulativen Finanzgeschäften, die in keiner Weise durch reale Werte gedeckt wurden und von einem System geradezu obszön hoher Bonuszahlungen, dass die Banker zu immer riskanteren Finanzwetten anstachelte. Von nun an wurden Banker vielfach als gierig wahrgenommen. Und als dann Banken mit immer neuen Finanzspritzen aus Steuergeldern gerettet werden mussten und die Bürger die häufig drastischen Sparmaßnahmen zu spüren bekamen, Banker aber trotzdem noch Spitzenlöhne und Bonuszahlungen genießen konnten, da hielten sie nun viele auch für skurpellos.
Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn einmal in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, machten bald immer neue Enthüllungen von Fehlverhalten und Gesetzesverstößen von Banken die Runde. In Deutschland wurde z. B. die Deutsche Bank vom Bundesgerichtshof zu Schadensersatz verurteilt, weil sie ihre Beratungspflicht verletzt und Kunden so abgezockt haben soll:
Quelle: BGH-Urteil: Deutsche Bank muss Schadensersatz wegen Zinswetten zahlen - SPIEGEL ONLINEDie Bank habe ihre Beratungspflicht bereits dadurch verletzt, dass sie nicht bereits auf den zum Abschlusszeitpunkt für die Klägerin negativen Marktwert des Vertrages hingewiesen hat.Die Richter beklagten dabei, dass die Bank einem schwerwiegenden Interessenkonflikt ausgesetzt gewesen sei - ohne darüber aufzuklären. Denn bei der Zinswette ist der Gewinn der einen Seite der spiegelbildliche Verlust der anderen Seite. So erwies sich für die Deutsche Bank als Partnerin der Zinswette der "Tausch" ("Swap") der Zinszahlungen nur dann als günstig, wenn der Kunde Verlust erleidet.
Eine Bank die ihre Beratungspflicht verletzt und die Gewinn aus den Verlusten der eigenen Kunden zieht? Kaum zu glauben, oder? Noch schockierender war allerdings die Enthüllung, dass internationale Großbanken über Jahre hinweg die Zinssätze manipuliert haben sollen:
Quelle: Zinsmanipulation: Die Libor-Bande - Wirtschaftspolitik - FAZNach und nach kommt heraus, mit welch krimineller Energie Banken über Jahre den Zins manipulierten. Jetzt wehren sich die Opfer.
Einer der größten Bankenskandale in der Wirtschaftsgeschichte steht kurz vor der Aufklärung. Betroffen ist fast jeder. Die großen Banken der Welt haben in einem beispiellosen Kartell über Jahre hinweg den Zins manipuliert, die wichtigste Stellgröße der Wirtschaft. Sie haben ihn mit üblen Tricks nach unten und oben getrieben - genauso, wie es ihnen gerade passte. Und keiner konnte sich ihrer Machenschaften entziehen. Während man bei Zertifikaten oder komplizierten Finanzprodukten immer noch selbst entscheiden kann, ob man sie kauft, entkommt der Macht des Zinses keiner.
Doch auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, so vermuten US-Ermittler das die Banken den Goldpreis in ähnlicherweise manipuliert haben sollen:
Quelle: USA prüft Goldpreis auf Manipulationen - SPIEGEL ONLINENach den mutmaßlichen Manipulation bei maßgeblichen Zinssätzen untersuchen US-Regulierer nun auch mögliches Fehlverhalten bei der Goldpreisfindung. Das berichten Personen, die mit der Situation vertraut sind. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) überprüfe die Preissetzung in London, wo sich eine Hand voll Banken zweimal täglich trifft und den Spot-Preis für eine Unze physischen Goldes festlegt.
[...]
Die Untersuchung ist eine Folge des Skandals um manipulierte Zinssätze, in den zahlreiche Banken verwickelt sind. Nachdem dieser entdeckt wurde, haben die Regulierer auch die Prüfung anderer globaler Finanzmarkt-Richtgrößen ausgeweitet. In der Affäre um mögliche Manipulationen von richtungsweisenden Zinssätzen wie Libor und Euribor haben sich bisher drei Großbanken zu Strafzahlungen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar bereit erklärt. Gegen mehr als ein Dutzend weiterer Finanzhäuser wird ermittelt, darunter auch gegen die Deutsche Bank.
Und gerade jetzt berichtet die SZ von einem neuen Bankenskandal in Deutschland:
Quelle: Milliardenschaden: Schwerer Betrugsverdacht gegen Banken - Wirtschaft - Süddeutsche.deGeldinstitute und Händler sollen den deutschen Fiskus durch kriminelle Aktiengeschäfte um viele Milliarden Euro geprellt haben. Jetzt ermitteln Staatsanwälte in Hessen und Bayern unter anderem gegen Beschäftigte der HypoVereinsbank.
Banken und Aktienhändler sollen den deutschen Fiskus mit mutmaßlich kriminellen Geschäften um viele Milliarden Euro betrogen haben. Davon gehen die Finanzbehörden aus, die seit Längerem einen Fall bei der Hypo-Vereinsbank (HVB) untersuchen.
[...]
Durch trickreiches Agieren sollen Banken und Aktienhändler erreicht haben, dass die Finanzbehörden die Kapitalertragsteuer bis zu vier Mal erstattet haben, obwohl sie nur einmal oder gar nicht abgeführt wurde. So steht es in dem öffentlich bislang nicht bekannten Schreiben des Finanzamtes Wiesbaden vom 28. März 2012 an das hessische Finanzgericht. Das hessische Finanzgericht kam im Steuerstreit um den HVB-Fall zu dem vorläufigen Ergebnis, ein Großkunde der Bank habe bei den Aktiendeals den Fiskus "arglistig" getäuscht, um sich "nicht gerechtfertigte Steuervorteile" zu verschaffen.
Angesichts solcher Enthüllungen kann man sich schon fragen, ob man die internationalen Großbanken noch als Teil der Wirtschaft oder schon schon als Teil des organisierten Verbrechens betrachten muss, oder? Zumindest aber wecken die Enthüllungen den Wunsch, dass die Banken besser kontrolliert und im Zweifelsfall auch zur Rechenschaft gezogen werden. Solche Absichten konnte man zu Beginn der Bankenkrise vielfach hören - passiert ist allerdings herzlich wenig. Viele Leute fragen sich mittlerweile ob Banken nicht nur too big to fail sondern auch too big to jail sind - denn bislang konnten die Banken sich, sollte es überhaupt zu Untersuchungen gekommen sein, eigentlich immer freikaufen. Und alle Versuche die Banken & den Finanzsektor stärker zu kontrollieren & zu regulieren, sind irgendwie im Sande verlaufen. Schön formuliert hat das der deutsche Ökonom Max Otte, der 2011 zu einer Beteiligung der Banken an der Euro-Rettung sagte:
Daher stellt das TdW diesmal folgende Fragen: Sind die Banken nur die Sündenböcke für die Finanz- & Eurokrise? Oder gibt es so etwas wie ein internationales, skrupelloses Bankster-Syndikat, das sich erfolgreich jeder Kontrolle entzieht?Das wird politisch an der Finanzoligarchie scheitern,sie ist inzwischen so stark, dass sie immer Mittel und Wege finden wird, sich der Aufsicht zu entziehen, um weiter ihren Zockergeschäften zu frönen. Wir schützen die Reichen, die den Staat gekapert haben.