Teure Uhren

Hallo Leute!

Was hält ihr von solchen Ultrateuren mechanischen "Chronometern", die mehrere tausend Euro kosten?

Ich meine Rolex, Audemars Piquet, Patek Philippe und was es sonst noch gibt - die Zahl der edlen Marken ist schier unüberschaubar.


Wer von euch besitzt gar eine solche Uhr?


Mich würde eure Meinung zu solchen Uhren interessieren! besonders zu: Wo ist hier der Wert? Also womit rechtfertigt ein solches Ding seinen Preis?
Viele bestehen "nur" aus Stahl und die Ganggenauigkeit ist zumeist geringer als bei Quarzuhren.




http://www.chrono24.ch/audemarspiguet/
 
Wo ist hier der Wert? Also womit rechtfertigt ein solches Ding seinen Preis?
Viele bestehen "nur" aus Stahl und die Ganggenauigkeit ist zumeist geringer als bei Quarzuhren.

Statussymbol, Mode-Accessoire, Sammlerobjekt, Wertanlage, ... Ab einer gewissen Grenze geht es nicht mehr nur um Qualität des Kaufobjekts, sondern um die Wirkung, die man damit erzielen will (Reichtum präsentieren, Wertstabilität nutzen, usw...). Gleiches gilt für Autos, Reisen, alkoholische Getränke, Notebooks, ...
 
... warum haben Leute iPhones?
Prestige spielt sicher eine Rolle :) (Ausnahme - man ist die Ausnahme und von der Technik überzeugt)

Ein hoher Preis kann aber auch eine entsprechende Qualität bedeuten.

Ich für meinen Teil, weisz leider nicht, wozu man heute noch eine Armbanduhr braucht.
Ich trage keine mehr seit ... naja ... ich glaube immer. Weil mich die Zeit entweder nicht interessiert oder ich sie bei Bedarf am Notebook, Smartphone, Auto, den ganzen öffentlichen Stellen, usw. ablesen kann.
 
Statussymbol und Prestige. Ich denke, dass es genau diese Gründe sind.
Ja - das mit der Grenze stimmt imho genau! Ein gutes Uhrwerk kostet ein bisschen was, darüber hinaus -> prestige.

Weil mich die Zeit entweder nicht interessiert
Herrlich :).
Ich persönlich trage ganz gerne eine Uhr, und wenn, dann eine analoge, denn heutzutage hat eh schon alles ein Display und hundert Funktionen. Da bin ich eher konservativ. Bei mir wirkt sich das ganz gut auf die Pünktlichkeit aus ;).
 
Ich hatte mal das Vergnügen mich mit so einem Uhrensammler zu unterhalten, und ehrlich gesagt ist mir da die Kinnlade heruntergefallen. 20000€ für eine Uhr ist da dann nichts besonderes, für die Kohle könnte man auch zwei neue Autos bekommen. Da ging es definitiv nur mehr um Statussymbole, technische Aspekte waren eindeutig zweitrangig.
Außerdem hat derjenige damals schnell erkannt, dass ich der falsche Gesprächspartner war. Meine alte und zerkratze analoge Uhr habe ich seit dem Dienst am Vaterland, wo es hieß um 1435 sich wo zu treffen. Da war die Uhr dann doch wieder praktisch und seitdem bin ich eigentlich wieder dabei geblieben. Aber die ist bei mir definitiv kein Statussymbol, sondern ein Gerät um die Uhrzeit anzuzeigen. :D

mfg benediktibk
 
Mechanische Uhren sind hochkomplexe mechanische Konstrukte, die es zu konstruieren viel Erfahrung und Können erfordert. Schon eine "einfache" mechanische Uhr ist so kompliziert, dass du, wenn du sie aufmachst und dir alles rausfällst, die nicht wieder zusammenkriegen würdest. Nicht umsonst war es schon ein gewaltiger Sprung nach vorne, als Uhren (übrigens recht spät) den Sekundenzeiger erhielten. Hat die Uhr noch weitere Funktionen, wie etwa Stoppuhrfunktionalitäten oder einen Kalender wird die Mechanik durchaus exponentiell komplizierter.
Wird die Uhr von Hand zusammengesetzt erfordert das unglaublich viel Feingefühl und Erfahrung eines seltenen Fachmanns (nicht jeder Uhrmacher an der Ecke kann jede Uhr reparieren!). Schau dir mal an was ein Industriemechaniker als "Feinmechanik" bezeichnet und dann guck dir das Innenleben einer Uhr an.
Auch die Größe verkompliziert alles: machst du ein Zahnrad zu dünn, scheren dir die Zähne ab, zum Beispiel. Entsprechend müssen die MAterialien die verwendet werden sehr widerstandsfähig und trotzdem recht leicht sein. Auch die Lager sind ein Problem. In der üblichen Mechanik kommt man fast immer mit herkömmlichen Rollen-, Kugel- oder Gleitlagern aus Stahl und etwas Fett aus. In einer hochwertigen Uhr verwendet man dafür Rubine. Die sind haltbarer, haben bessere Gleiteigenschaften und führen dazu, dass die Uhr genauer gehen (kann). Steine in solcher Größe herzustellen ist entsprechend aufwendig und teuer.
Auch alle anderen Bauteile sind extrem klein und werden nur in geringen Stückzahlen nachgefragt.
Dann kommt natürlich noch hinzu, dass die Uhr richtig eingstellt werden muss. Je genauer du die Ganggeschwindigkeit (ich glaube über die Abwindegeschwindigkeit (?) der Unruh) einstellst, desto geht die Uhr am Ende. Ist aber natürlich langwierige Handarbeit.

All das führt zu den hohen Herstellungskosten einer wirklich guten mechanischen Uhr. Tatsächlich sind die Preise nicht einfach aus der Luft gegriffen. Es ist tatsächlich noch echte Wertarbeit, wie man sie nicht mehr gewohnt ist in einer Zeit in der man Uhren quasi zum Wegwerfen kaufen kann und in einer Zeit in der fast schon jeder Toaster und Staubsauger eine Uhr eingebaut hat, die genauer geht als eine einfache mechanische Uhr.
Rational betrachtet ist eine mechanische Uhr natürlich nutzlos, da zu teuer. Es gibt aber Menschen die von der unglaublichen Mechanik darin fasziniert sind und die Wertarbeit darin schätzen.

Abgesehen davon kaufen die aller meisten ihre teuren Uhren natürlich nur als Schwanverläng..... äääähm ... Statussymbol.
 
Was versteht man unter handgefertigt? Es reicht, wenn etwas per Hand aus Einzelteilen zusammengesetzt wird um es als Handgefertigt auszugeben - selbst wenn alle Teile selbst maschinell gefertigt sind.
Handgefertigt ist sowieso nicht zwangsläufig ein Merkmal von Qualität, sondern meistens von Ausbeute billiger Arbeit. Manche Dinge sind auch gar nicht maschinell machbar. Deine Elektroverkabelung im Haus ist komplett von Hand gemacht und trotzdem ist es sehr wahrscheinlich keine Wertarbeit, sondern nur schnell hingerotzt und ab zum nächsten Kunden (heißt natürlich auch wieder nicht, dass es Murks ist).
Ich habe ja nicht das Kritikerium der Handfertigung als Erklärung für den Preis geliefert, sondern die Qualität der Materialien, der geringen Stückzahl, der Komplexität des Geräts, aufwendige Feinjustage, Exaktheit und Haltbarkeit. Tatsächlich werden auch bei den teuren Luxusuhren viele Schritte, selbst beim Zusammebau, von Maschinen gemacht (es sei denn es sind Unikate).

Ich hatte übrigens selbst mal eine Automatikuhr eines anderen Herstellers aus einer leicht höheren Preisklasse. Die hat nur wenige Monate funktioniert, bis das Uhrwerk komplett zerbrach - die Zeiger fielen einfach schlaff runter, wahrscheinlich hat es irgendwo tatsächlich Zahnräder abgeschert. Eine Ersatzuhr aus einer noch höheren Preiskategorie mit dickem Rabatt, wegen des Defekts der Erstuhr ging auch nach einigen Monaten kaputt - wieder ein Materialfehler. Diesmal brach die Krone ab. Wahrscheinlich das massivste und Stabilste Bauteil der ganzen Mechanik. Wenn Preise für solche Wunderwerke der Technik so niedrig sind, dann kannst du davon ausgehen, dass am Material gespart wird.
 
Ja ich weiß, dass du Handfertigung nicht erwähnt hast - ich dachte nur einfach selbst, dass es ein Wertmerkmal ist. Das mit den reingerotzten Kabeln im Haus ist eine lustige Analogie :).

Aber diese Orient Dinger haben immerhin 1 Jahr Garantie.
Kostet so ein Teil also genau 109 Euro und fällt es nach diesem 1 Jahr auseinander, dann habe ich "Unterhaltskosten" von 109€/Jahr.

Eine Rolex für 6000€, was ja eher ein billiges Modell ist, müsste ich 55 Jahre haben und sie dürfte in der Zeit keine Reparatur und kein Service benötigen, um auf den selben Preis zu kommen.
Man kann zwar argumentieren, dass man die Rolex wieder teuer verkaufen kann - man kann aber auch argumentieren, dass man die 5891 €, die im ersten Jahr überbleiben, auf die Bank legen kann, im nächsten Jahr dann den Rest, usw.. Bei 2 % Zinsen kann man sich sogar von den Zinsen die nächste Uhr kaufen.

Hihihi, mir ist noch die Ähnlichkeit aufgefallen:

http://www.orientuhren.de/original-automatik-cem65008b9-p-416.html?osCsid=bae6i8u9f26ehb75o4r2e137m7
http://www.crownandcaliber.com/wp-content/uploads/2013/02/Rolex-Submariner-16610.jpg

Deine Erzählung erinnert mich an die Auto-Branche, wo teuer ja auch nicht zwingend zuverlässiger heißt. Man denke nur an einige Italienische Sportwagen, welche alle 500km Ersatzteile benötigen :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Rolex kannst du vererben und sie wird auch in 100 Jahren noch gehen. Unter anderem dafür ist Rolex am Anfang des letzten Jahrhunderts berühmt geworden. Ausserdem hat Rolex seit dieser Zeit auch immer wieder an der Ganggenauigkeit gearbeitet, was dafür sorgt, dass sie heute zu den ganggenauesten mechanischen Uhren der Welt gehören. Und das wiederum ist ein Meisterwerk für sich, denn schliesslich ist so eine Armbanduhr ständig in Bewegung, muss teils starke Erschütterungen aushalten uvm.. Da aber so ein Uhrwerk nunmal aus beweglichen Teilen besteht, kann man die nicht einfach festschrauben. Sie müssen so eingefasst und gelagert sein, dass sie nur minimalen Spielraum bei Erschütterungen bieten damit die Ganggenauigkeit nicht negativ beeinflusst wird. Und wenn wir dann mal bei dem Vergleich "Ray" gegen "Submariner" bleiben, haben wir sehr unterschiedliche Ganggenauigkeiten. Alle Rolex-Uhren erfüllen die sogenannte Chronometernorm. Diese gibt eine Ganggenauigkeit von -4 bis +6 Sek/24 Std. vor. Das "Kaliber 46943"-Uhrwerk der "Ray" kommt hingegen lediglich auf -15 bis +25 Sek/24 Std..

Weiterhin spielen bei Rolex auch Dinge wie Ersatzteilgarantie eine Rolle. Diese besteht bei denen für 25 Jahre. D.h. während 25 Jahren wird man die Ersatzteile dafür in den Werken auf Lager haben. Danach können sie allerdings noch immer angefertigt werden, da die Pläne für jedes Modell archiviert sind.

Auch die Wasserfestigkeit ist ein nicht unwesentlicher Faktor beim Preis der Uhren. Bei einer Tiefe von 300m muss so eine Uhr ganz schön was aushalten können.
 
Mich würde eure Meinung zu solchen Uhren interessieren! besonders zu: Wo ist hier der Wert? Also womit rechtfertigt ein solches Ding seinen Preis?
Viele bestehen "nur" aus Stahl und die Ganggenauigkeit ist zumeist geringer als bei Quarzuhren.

Die Diskussion hier ist doch eher allgemeiner Natur, als wirklich nur auf Uhren bezogen.

So ziemlich jeder Gebrauchsgegenstand lässt sich zur Kunstform erheben und/oder auf eine Art und Weise herstellen, die besonders aufwändig und somit besonders teuer ist.
Sofern Leute sowas dann auch kaufen macht das alles nach dem Marktprinzip von Angebot und Nachfrage ja auch Sinn. (Das genügt zumindest als Erklärung für die Herstellerseite. Sicher gibt es alternative Erklärungen, z.B. künstlerische Werte)

Fraglich ist nur ob das auch noch aus Käufersicht rationalem Handeln entspricht.

Hier würde ich schlicht anmerken, dass subjektive Werte in verschiedenster Weise ausfallen können - das führt dann dazu dass sich der Eine monatelang damit auseinandersetzt welche Alu-Felgen er seinem Auto verpasst, ein Anderer damit, dass er in World of Warcraft eine bestimmte Leistung erbringt und wiederum ein Anderer damit, dass er sich durch zahlreiche Uhrenkataloge arbeitet und eine ordentliche Summe Geld für eine Rolex hinblättert.

Sicher hat das alles mehrere Werte-Komponenten. Ich würde hier auch ganz klar zwischen drei Kategorien trennen:

1. intrinsischer "objektiver" Wert
Dazu würde so etwas zählen wie Materialwert und Herstellungskosten. Eine mechanische Uhr ist beispielsweise zweifellos eine teure Angelegenheit - einfach weil die Herstellung im Gesamten eine relativ große Menge Arbeitsleistung erfordert.
Ebenso zählt hierzu der direkte Nutzen eines Gegenstandes - im Falle einer Uhr also das möglichst bequeme und genaue Ablesen der Uhrzeit.

2. intra-subjektiver "persönlicher" Wert
Auch eine 10€ Uhr kann, beispielsweise durch eine bestimmte persönliche Geschichte, einen enormen Wert für eine bestimmte Person besitzen - den möglicherweise keine andere Uhr auf der ganzen Welt aufwiegen könnte.
Auch Geschmack fällt unter diese Kategorie. Die gleiche Ausführung einer Rolex, nur in knallem pink, würde wohl kaum die selbe Personengruppe ansprechen - obwohl sie den selben intrinsischen Wert besitzt.
Handarbeit ist auch ein super Beispiel und im Bezug auf teure Uhren relevant. Manche Menschen messen Handarbeit einfach einen über den intrinsischen Wert hinaus gehenden Wert bei.

3. inter-subjektiver "gesellschaftlicher" Wert
Bei teuren Angelegenheiten fällt der Begriff "Statussymbol" recht schnell und ist auch teilweise durchaus gerechtfertigt. Wer sich eine Rolex kauft tut dies möglicherweise nicht nur weil es eune gute Uhr ist oder sie ihm so toll gefällt, sondern auch weil sie in der Wechselwirkung mit der Gesellschaft einen gewissen darüber hinaus gehenden Wert besitzt.
Diese Wertedimension ist beispielsweise auch die Grundlage für den Fälschungsmarkt, dort wird weder der instrinsische Wert, noch (wirklich) gemäß persönlichem Geschmack verkauft - sonder vordergründig dass Nike, Armani oder Rolex drauf steht.

Ich halte ja alle Entscheidungen für Kosten/Nutzen-Rechnungen, wir nehmen einfach die Handlungsalternative, deren subjektiv effektives Verhältnis zwischen "Kosten/Aufwand" und "Nutzen bzw. abschätzbaren Folgen" am besten ausfällt. (gemäß der eigenen Werte- und Normenstrukturen, z.B. moralisch)

Nach der Logik ist schlicht zu schauen ob für eine bestimmte Person eine Anschaffung wie eine teure Uhr gemäß der genannten Wertedimensionen sinnvoll ist.

Menschen die Uhren lediglich als Gebrauchsgegenstände ansehen würden wohl kaum etwas anderem als den intrinsischen Wert einer Uhr Beachtung schenken, was dann einer 20€ Casio Uhr entspricht - vielleicht kommt noch ein wenig intra-subjektives Geschmacksempfinden dazu, aber dann führt das halt zu einer ordentlichen aber dennoch unter 100€ teuren Quartz Uhr von Fossil oder ähnlichem.
Andere Menschen finden vielleicht mechanische Uhren besonders toll und greifen dann eben aufgrund des intra-subjektiven Geschmackes zu einer entsprechend teuren Uhr.
Und wiederum andere interessiert vielleicht vordergründig die gesellschaftliche Dimension.

Wie auch immer eine solche Entscheidungsfindung ausfällt - solange eine Person abschätzt dass der subjektive Nutzen einer bestimmten Anschaffung die Kosten rechtfertigt, kann man wohl kaum von irrationalem Handeln sprechen.
 
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Orniflyer, du hast es richtig schön auf den Punkt gebracht!

Nun, da ich der ultra intrinsische Funktions-Fan bin (insbesondere in dem Fall mit den Uhren), setz ich hier mal eine Behauptung:

Ein gutes, genaues Quarz Uhrwerk kostet so ca 70€. Für den Geschmack gibt es innerhalb vpn 200€ für jeden Menschen genug Auswahl und wer auf Zahnrädchen und Unruh steht, sollte sich eine Orient kaufen.
Daher sind Rolex und dergleichen für die meisten nur zum Zwecke der Sozial-Prestige (Rolex wirbt ua. auch damit).
Die Erben freuen slich auch eher überBargeld als über eine alte Uhr. Meistens zumindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher sind Rolex und dergleichen für die meisten nur zum Zwecke der Sozial-Prestige (Rolex wirbt ua. auch damit).

Für die meisten Leute vermutlich schon. Ich kenne aber auch einige, die sich eine Rolex der unteren Rolex-Preisklasse (ca. 6000 Euro) gekauft haben, weil sie eine genau gehende Uhr haben wollten, die unabhängig von der Stromversorgung funktioniert. Wenn ich eine Ganggenauigkeit von -15/+25 haben will, reicht auch eine mechanische Uhr für 10 Euro aus der Massenfertigung. Da muss man keine Orient kaufen.
 
Wow. Es gibt also auch mechanische Uhren noch günstiger? Cool. Das wusste ich nicht.
Ja eh die meisten. Man kann nie alle über einen Kamm scheren.

Allerdings: Hätten sich diese Leute nicht auch eine Uhr mit Solar-Zifferblatt kaufen können? Oder ging es denen wirklich um "ohne-Strom"-Betrieb?
 
Allerdings: Hätten sich diese Leute nicht auch eine Uhr mit Solar-Zifferblatt kaufen können? Oder ging es denen wirklich um "ohne-Strom"-Betrieb?

Es geht tatsächlich darum eine Uhr zu haben, die auch im Katastrophenfall noch weiter läuft ohne dass man auf Batterien o.ä. angewiesen ist und/oder die auch in Umgebungen funktioniert, wo digitale Geräte versagen. In unserer digitalisierten Gesellschaft lässt sich nämlich bis hin zur Uhr ziemlich alles durch simple elektromagnetische Strahlung stören. Will man auch in einer solchen Situation noch eine zuverlässige Uhrzeit wissen, kommt man um eine mechanische Uhr nicht herum. Selbst im Alltag begegnen uns immer mal wieder Gegenstände, die digitale Geräte stören können. Das beste Beispiel sind Plasma-Kugeln, die man heutzutage in vielen Bars, Discos etc. findet. Aber auch Funkmasten, Hochspannungsleitungen etc. können auf digitale Geräte negativen Einfluss nehmen. Wer in solchen Umgebungen arbeitet, der ist mit einer digitalen Uhr herzlich schlecht beraten.

Und wer da nicht fast jeden Tag die Zeit neu einstellen will, weil die Uhr mal wieder 1-2 Minuten falsch geht, der muss eben ein entsprechend hochwertiges Uhrwerk nehmen, also keine Uhr sondern ein Chronometer kaufen. Und da ist es egal ob man nun eine der bekannten Marke Rolex oder eine der relativ unbekannten Marke "A.Lange & Söhne" nimmt. Preislich unterscheiden die sich kaum. Selbst die vergleichsweise preiswerten Chronometer von "Sinn" beginnen erst bei >1000 Euro.
 
Ich finde A. Lange und Söhne durchaus bekannt.

Das mag ja durchaus stimmen. Die Plasmakugel lass ich mir auch einreden. Aber haben Menschen, die in so starken elektrischen Feldern arbeiten, wie sie Hochspannungsleitungen im Betrieb erzeugen, nicht andere Sorgen als die Uhrzeit? zB. Gesundheitliche Bedenken?
 
Das mag ja durchaus stimmen. Die Plasmakugel lass ich mir auch einreden. Aber haben Menschen, die in so starken elektrischen Feldern wie sie Hochspannungsleitungen im Betrieb erzeugen nicht andere Sorgen als die Uhrzeit? zB. Gesundheitliche Bedenken?

Das musst du diese Leute fragen. ;) Ich glaube aber, dass die Risiken bei vielen Bereichen (wie z.B. dem Digitalfunk) bei den Mitarbeitern nicht wirklich bekannt sind oder entsprechend "klein geredet" werden. Aber das ist ein Thema für sich.
 
Um nochmal auf's Thema zurückzukommen... Ich denke, dass Qualität nunmal ihren Preis hat. Ob das nun >10.000 Euro für eine Rolex wirklich sein müssen, weil ggf. noch irgendwo Diamanten im Ziffernblatt sind u.ä., oder ob auch ein 1.300-Euro-Uhr von "Sinn" reicht, ist sicherlich auch eine Frage des Prestige, aber eben nicht immer.

Echte Chronometer waren aber schon immer ein Luxusgut und waren/sind für den Normalbürger kaum bezahlbar. Es gab Zeiten, in denen Chronometer als Erbstücke weitergereicht wurden. Ich hab auch noch eine alte sogenannte Beobachtungsuhr, die sich die Soldaten nie hätten leisten können, wenn sie diese nicht kostenlos vom Militär bekommen hätten, obwohl die Ganggenauigkeit bei "nur" -10/+15s pro 24h liegt. Dennoch blättern Sammler und Liebhaber dafür heutzutage gern >6k hin. Da dürfen auch die Zahlen des Ziffernblatts vergilbt und das Glas zerkratzt sein. Hauptsache das Uhrwerk geht noch. Denn wenn es geht, geht es eben recht genau, egal wie alt die Dinger sind.

Btw: Ich denke, dass man hierzulande "A.Lange & Söhne" kennt, liegt primär daran, dass sie die Hauptlieferanten für Chronometer im 2. Weltkrieg waren. Aber wenn man mal auf der Strasse fragen würde, welche Uhrenmarken die Leute kennen, wird "A.Lange & Söhne" vermutlich eher selten genannt. Im Ausland vermutlich noch seltener als in Deutschland. Würde mich aber tatsächlich mal interessieren, wer diese Firma kennt. Dem durchschnittlichen Berliner Jugendlichen traue ich es jedenfalls nicht zu. ;)
 
Qualität und gefallen

Hallo zusammen,


ich habe zwei für mich "teure" Uhren:

Die Erste ist eine Casio ProTrek alias Dunagiri. Diese habe ich bereits seit 6 Jahren und dank Solar/Funk hat sie mich nie im Stich gelassen(noch der erste Akku drin). Ich trage die beim Schwimmen, Reifenwechseln, Gartenumgraben... Also nie geschont, das sieht man dem Plastik inzwischen an, aber das Ding geht nicht kaputt.
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Die Nummer zwei war eine Zeppelin, da die 100 Jahres Edition, die auch nur weil sie mir einfach vom Blatt her sehr gut gefallen hatte:
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