Dass die Transaktionssteuer keine Lösung ist, denke ich auch. Wie xrayn schon schrieb, werden die Banken diese eh an die Kunden weitergeben. Ein erster richtiger Schritt wurde ja heute bereits gemacht... die Bankenaufsicht hat spekulative Leerverkäufe verboten. Ähnliches sollte man auch für Hedge-Fonds, den Derivate-Handel und andere risikoreichen Anlage-Arten machen, die im Endeffekt der Wirtschaft nur schaden.
Steuererhöhungen sind imo totaler Unsinn. Die Politiker wollen uns weismachen, dass wir jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt hätten und deswegen jetzt dafür zahlen müssen. Tatsache ist aber, dass die Haushaltskonsolidierung sehr gut funktioniert hat bis zur Wirtschaftskrise und ein erster Schuldenabbau begonnen hatte. Tatsache ist auch, dass wir durch die Rettung insolventer Banken unsere Schulden _drastisch_ erhöht haben. Logisches Fazit wäre daraus: die Banken müssen für diese Schulden aufkommen, aber stattdessen will man sie mal wieder "dem kleinen Mann" aufbürden und ihm weismachen, dass der Staat (und somit der kleine Mann selbst) daran Schuld ist. Aber... durch den Schuldenabbau diverser Länder standen den Banken weniger finanzielle Mittel und die Aussicht auf weniger Gewinn bevor. Klar wollen die aber dafür sorgen, dass ihre Gewinne weiter steigen, also haben sie mal kurzerhand den Markt mit falschen Urteilen der Rating-Agenturen soweit manipuliert, dass die Staaten wieder gezwungen waren mehr Geld in die Banken zu stecken. Wie heisst es im Casino so schön: Am Ende gewinnt immer die Bank. Das tut sie nicht nur im Casino. Ohne die Bankenrettung und die Rettung Griechenlands durch Schuldenanhäufungen in Deutschland, wären Steuererhöhungen absolut nicht notwendig. Eine Steuererhöhung wird der europäischen Wirtschaft noch weiter schaden, da dadurch Kaufkraft aus dem Markt entzogen wird. Kaufkraft, die gerade unsere europäischen Nachbarn notwendig haben, denn sie sind genauso wie wir auf den Export angewiesen. Sinkt deren Export, haben sie weniger finanzielle Mittel für den Import. Daraus folgt, dass auch unser Export einbricht und so beginnt ein fröhlicher Kreislauf in den wirtschaftlichen Ruin der Euro-Zone. Immer mehr Geld wird bei den Banken landen, die diese in Form von Darlehen an die Staaten reichen, so dass diese sich noch weiter verschulden. Ein gesundes Finanzsystem kann nur durch einen stetigen Kreislauf des Geldes entstehen und dieser ist nur dann gegeben, wenn in allen beteiligten Ländern ausreichend Kaufkraft für ausländische Produkte vorhanden ist und die Banken nur noch soviel Gewinn machen können, wie das Brutto-Inlandsprodukt der Welt ansteigt. Mal von der Tatsache abgesehen, dass das existierende Zinssystem eh zum Scheitern verurteilt ist, da das Brutto-Inlandsprodukt der gesamten Welt nunmal irgendwo an seine Grenzen kommt. Und schon jetzt ist auf dem Finanzmarkt wesentlich mehr Geld unterwegs, als das Brutto-Inlandsprodukt der ganzen Welt überhaupt Wert ist. Geldwerte, die also nicht durch Rohstoffe, Waren oder Leistungen abgedeckt sind. Damit hat das Geld als Vereinfachung des Tauschhandels sein Ziel schon lange verfehlt. Es ist mittlerweile ein Tauschhandel von wertlosem Geld gegen wertloses Geld üblich und genau genommen könnten einige wenige Banken bereits heute die ganze Welt kaufen und hätten immernoch Geld übrig. Aber diese Absurdität des Finanzsystems ist ein Thema für sich.
Dinge wie die Abschaffung der Bundeswehr sind aber genauso unsinnig. Ein Bankenrettungspaket hat uns 10 Jahre Bundeswehr gekostet. Das wäre also ein Tropfen auf den heissen Stein. Wir haben ausserdem internationale Verpflichtungen gegenüber der Nato und der EU. Dazu gehört u.a. die Hilfe im Katastrophenfall u.ä., wofür die Bundeswehr einfach unabdingbar ist. Deutschland _kann_ ohne Bundeswehr niemals seine politische Stellung innerhalb der EU- und Nato-Staaten halten und weniger Mitspracherecht in der EU bedeutet automatisch, dass diese uns noch mehr aufdiktieren als "nur" die Entschuldung Griechenlands und Dinge wie Vorratsdatenspeicherung etc.. Wir leben auch nicht in einer Welt, in der überall Frieden herrscht und manchmal ist es einfach notwendig, dass gut ausgerüstete Truppen in armen Ländern der Dritten Welt für Frieden sorgen. Auch die Aufbauhilfe bei ehemaligen Kriegsgebieten wird großteils durch die Bundeswehr geleistet. Die Länder des ehemaligen Jugoslawien würden heutzutage nicht so friedlich dastehen, wenn nicht ausländische Truppen dort eine neue Armee und Polizei aufgebaut und geschult hätten. Man sollte manchmal auch etwas weiter denken als immer nur an's Geld.
Ich finde es trotzdem sehr faszinierend was für Unsinn sich die Deutschen mittlerweile weismachen lassen. Da wird von den Politiker erzählt, dass die Rettung der Banken alternativlos sei und die Leute glauben das. Hat sich irgendwer mal die Bilanzen dieser vermeintlich pleite gegangenen Banken angeschaut und das Insolvenz-Recht darauf angewendet? Nein, denn man hat es zu der Insolvenz garnicht kommen lassen. Evtl. wäre eine geordnete Insolvenz aber durchaus eine Alternative gewesen. Man hat Banken Gelder zugeschanzt, die gesagt haben, dass sie vor der Insolvenz stehen und ohne zu prüfen ob eine Insolvenz evtl. eine brauchbare Lösung gewesen wäre, hat man ihnen finanzielle Mittel zugebilligt um sie in ihrer Gänze zu erhalten. Davon träumt doch jeder Wirtschaftszweig. Und hat mal jemand geschaut welche Anleger bei diesen vermeintlich insolventen Banken vertreten waren? Mehr als 80% der bei deutschen Banken angelegten Summen kommen nicht aus Deutschland. Das Bankenrettungspaket kam also in erster Linie ausländischen Anlegern zugute. Deutschland hat also dafür gezahlt, dass ausländische Firmen ihr Erspartes nicht verlieren. Schon komisch bei einer Nation, die sich selbst als Export-Nation bezeichnet, oder nicht? Was hat Deutschland also davon, dass diese Banken gerettet wurden? Laut Aussage der Politiker wurde damit das Geld deutscher Anleger gerettet. Tatsache ist aber, dass nur das Geld einiger weniger deutscher Großkonzerne gerettet wurde. Zahlen darf nun aber jeder Bürger dafür, dass die Großkonzerne ihr Erspartes nicht verloren haben. Belohnt werden sie dafür mit niedrigeren Löhnen, Kurzzeitarbeit und wachsender Arbeitslosigkeit. Merkt eigentlich niemand wie absurd das ist?
Dann heisst es, dass die Rettung Griechenlands alternativlos sei und wieder glauben es die Leute. Nun heisst es, dass Steuererhöhungen alternativlos seien. Aber niemand stellt sich mal die Frage wofür wir überhaupt eine Demokratie haben, wenn die Entscheidungen der Poltiker ja eh alternativlos sind. Es spielt also garkeine Rolle mehr wen man wählt, da es ja, wenn man Merkel&Co glaubt, keine Alternativen zur aktuellen Politik gibt.
Merkt das Volk eigentlich nicht für wie dumm es verkauft wird? Da werden Schlagwörter wie "Transaktionssteuer" in die Menge geworfen und alle jubeln ohne mal nachzudenken was eine Bank wohl tun würde, wenn sie eine solche Steuer zahlen müsste. Was tun denn andere Unternehmen, wenn die Steuern erhöht werden? Die Tabaksteuer steigt, also werden Zigaretten teurer. Mehrwertsteuer steigt, also wird alles für den Lebensunterhalt teurer. Rohöl-Steuer steigt und schon wird das Benzin teurer. Jedes Schulkind sollte sich eigentlich denken können, dass eine neue Steuer bei den Banken lediglich bedeuten wird, dass sie weniger Zinsen an die Anleger abgeben und höhere Gebühren verlangen, damit sie im Endeffekt wieder mit +/-0 daraus hervor gehen und weitermachen können wie bisher. Wenn diese Unlogik und Dummheit nicht so traurig wäre, wäre sie fast schon zum totlachen. Einstein hatte absolut recht: "Es gibt 2 Dinge die unendlich sind. Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir da nicht ganz sicher." Oder um es etwas geekiger auszudrücken: Es wird niemals echte künstliche Intelligenzen geben. Die menschliche Dummheit kann man einfach nicht in einem logischen System wie einem Computer abbilden.
Und dann diese ständige Panikmache... INFLATION, Euro-KRISE, ANGRIFF auf den Euro usw. usf. Hallo, aufwachen! Der Euro stand schonmal bei 0.98$. Wie hoch ist die Gefahr einer Inflation wohl, wenn er um die 1.20$ kreist? Und wer bittesehr hat den Euro denn angegriffen? Das klingt ja wie Krieg. Die Liquidität einzelner Länder wurde lediglich von den Rating-Agenturen angezweifelt und das absolut zu Recht, denn es gibt tatsächlich Länder in der Euro-Zone, die weit über ihre Verhältnisse gelebt und sich nicht an den Stabilitätspakt gehalten haben. Anstatt diese aber abzustrafen, schanzt man ihnen jetzt Zig Milliarden Euro zu, von denen Deutschland und Frankreich den Löwenanteil tragen. Warum können sie ihn tragen? Na... Logik? Weil sie offenbar _nicht_ über ihre Verhältnisse gelebt haben und somit jetzt noch ein Puffer besteht. Wenn wir wirklich so dringend noch mehr sparen müssten, als wir es bisher eh schon getan haben, wäre ein solcher Puffer garnicht mehr vorhanden und wir könnten nicht annähernd so grosse Summen aufbringen. Wir sollten uns einfach darum kümmern, dass diese Gelder schnellstmöglich wieder zu uns zurück kommen. Dann wird das für den Bundeshaushalt absolut ausreichend sein und mit den eingenommenen Zinsen könnte man die jetzt eingefahrenen Verluste kompensieren. Schliesslich sollen die Steuern vor allem deswegen erhöht werden, weil wir für die Rettung der Banken und die Rettung Griechenlands unsere Schulden drastisch erhöht haben, was automatisch höhere Zinsausgaben zur Tilgung dieser Schulden nach sich zieht. Weniger Schulden heisst also auch automatisch weniger Ausgaben. Aktuell zahlt Deutschland pro Sekunde! knapp 2500 Euro Zinsen für seine Schulden. Das sind 9 Millionen Euro pro Stunde, also allein für die Zinsen fast 79 Milliarden die mehr im Jahr zur Verfügung stünden, wenn Deutschland keine Schulden hätte.
Wo uns das hinführen wird, haben wir selbst zu entscheiden. Wenn wir jetzt genau schauen was die Parteien und Politiker an Vorschlägen und Aktionen in die Politik einbringen und dann bei der nächsten Wahl jene wählen, deren Vorschläge tatsächlich und nicht nur vermeintlich Sinn machen, dann kann Deutschland tatsächlich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Wird wieder der gleiche Abschaum gewählt, wird die EU-Wirtschaft demnächst nicht mehr von der Politik sondern vollständig von den Banken kontrolliert. Der Bereich Wirtschaftspolitik wird dann nicht mehr notwendig sein, da sie nicht mehr existent sein wird. Ich befürchte aber, dass die Dummheit des Volkes auch bei der nächsten Wahl dafür sorgt, dass dieser Unsinn weitergehen wird. Man muss es ja nur mit ausreichend tollen Schlagwörtern füttern.