Diesmal beschäftigt sich das TdW mit dem unschönen Thema Rechtspopulismus, der scheinbar gerade wieder Hochkonjunktur hat. Als ich in der fünften oder sechsten Klasse zum ersten Mal Politik als Unterrichtsfach hatte, war Rechtspopulismus im allgemeinen und der deutsche Faschismus im speziellen unser erstes Thema. Ich erinnere mich gut daran, dass wir ziemlich früh über Rahmenbedingungen sprachen in den radikales Gedankengut besonders gut gedeiht und wo Menschen eben auch für rechtspopulistische Parolen besonders empfänglich sind. Einer der wichtigsten Aspekte dabei war natürlich eine wirtschaftliche Notlage, denn Menschen die von Existenzangst geplagt werden, sind verunsichert und somit beeinflussbarer als Menschen die rundum zufrieden sind. Wer satt und zufrieden ist, der sieht schließlich keinen Grund etwas zu ändern. Doch wer fürchtet in die Armut abzurutschen oder wer bereits jeden Cent dreimal umdrehen muss, um wenigstens halbwegs über die Runden zu kommen, der hadert natürlich mit seinem Schicksal und ist schlichtweg unzufrieden. Fast immer betrifft diese Unzufriedenheit auch die amtierende Regierung, denn schon in guten Zeiten schimpfen Menschen gern auf die Unfähigkeit der eigenen Regierung, in schlechten Zeiten erwartet man aber Lösungen - greifen diese Lösungen nicht (oder zu langsam), sind sie schmerzhaft oder bleiben sie schlichtweg aus, dann verwandelt sich Unzufriedenheit schnell in Zorn.
Hier setzt der Populismus an (das gilt nämlich für jede Form des Populismus): Man nimmt reale Misstände ins Visier (z. B. hohe Arbeitslosigkeit), beschwört damit verbundene Ängste (z. B. die Angst vor sozialem Abstieg) und präsentiert in der Regel auch gleich einen Sündenbock. Beim Sündenbock unterscheiden sich dann auch die Arten des Populismus: Während "linke" Populisten gerne das Establishment (Bosse, Banken und / oder Politiker) beschuldigen, zielen "rechte" Populisten gerne auf Minderheiten (besonders beliebt sind ethnische oder religiöse Minderheiten). Diese Sündenböcke sind sehr wichtig für den Populismus, denn erstens eint nichts so schön wie ein gemeinsames Feindbild und außerdem sind Wut und Hass sehr starke Emotionen - mit einem schönen Feindbild und entsprechender Rhetorik kann man eine Gruppe Zuhörer in einen tobenden Mob verwandeln. Menschen die derart aufgestachelt sind, sind halt viel empfänglicher für schlichte Parolen - auch das ist wichtig für Populisten, denn diese wettern zwar lautstark gegen Misstände, haben aber auch keine Lösungen parat. Als eine Art Scheinlösung dient da das beschworene Feindbild und die heftigen Emotionen verhindern das die Menschen die Scheinargumente gründlich hinterfragen.
Nun haben wir in Europa leider wieder eine Zeit, in der der Boden für den Populismus besonders fruchtbar zu sein scheint. Aus der US-Immobilienkrise wurde die Bankenkrise, die Bankenkrise wurde zu Eurokrise und die Eurokrise scheint ein Schrecken ohne Ende zu sein. Vielen Ländern Europas geht es wirtschaftlich sehr schlecht, viele Länder leiden unter hoher Arbeitslosigkeit und gerade junge Menschen sind von der Arbeitslosigkeit besonders oft betroffen. Und schon sind die Populisten wieder zur Stelle, scheinen einfache Lösungen für komplexe Probleme anzubieten und wettern lautstark gegen ihre jeweiligen Feindbilder. Europas Dauerkrise hat gerade die Rechtspopulisten in vielen Ländern erstarken lassen und sowohl alte Vorurteile, als auch verstaubte Argumente haben Renaissance. Das beliebteste Feindbild sind dabei in der Regel Einwanderer - wobei es durchaus regionale Unterschiede gibt. In einigen osteuropöischen Staaten wie Ungarn oder Bulgarien dienen vor allem Sinti & Roma als Sündenbock, in südeuropäischen Ländern dienen vor allem Armutsflüchtlinge aus Afrika als Feindbild Nr.1. Einwanderer (also ethnische Minderheiten) sind ohnehin der Klassiker des Rechtspopulismus und mit Parolen gegen Einwanderer lassen sich mittlerweile wieder in praktisch jedem europäischen Land Punkte machen. In Frankreich zählt sich die Front National nach den Regionalwahlen zur drittstärksten Kraft, in den Niederlanden fischt Geert Wilders Vrijheids Partei nach Stimmen, Norwegen erholt sich immer noch vom Trauma das Breiviks entsetzlicher Amoklauf hinterlassen hat (den er selbst u. a. als Zeichen gegen "Überfremdung" sah) und in Griechenland terrorisiert die Goldene Morgenröte jeden der nicht in ihr Weltbild passt. Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen (vermutlich könnte man irgendwie jedes europäische Land einbeziehen), daher stellt das TdW diesmal die Frage: Rechtspopulismus - Eine wachsende Gefahr?
Hier setzt der Populismus an (das gilt nämlich für jede Form des Populismus): Man nimmt reale Misstände ins Visier (z. B. hohe Arbeitslosigkeit), beschwört damit verbundene Ängste (z. B. die Angst vor sozialem Abstieg) und präsentiert in der Regel auch gleich einen Sündenbock. Beim Sündenbock unterscheiden sich dann auch die Arten des Populismus: Während "linke" Populisten gerne das Establishment (Bosse, Banken und / oder Politiker) beschuldigen, zielen "rechte" Populisten gerne auf Minderheiten (besonders beliebt sind ethnische oder religiöse Minderheiten). Diese Sündenböcke sind sehr wichtig für den Populismus, denn erstens eint nichts so schön wie ein gemeinsames Feindbild und außerdem sind Wut und Hass sehr starke Emotionen - mit einem schönen Feindbild und entsprechender Rhetorik kann man eine Gruppe Zuhörer in einen tobenden Mob verwandeln. Menschen die derart aufgestachelt sind, sind halt viel empfänglicher für schlichte Parolen - auch das ist wichtig für Populisten, denn diese wettern zwar lautstark gegen Misstände, haben aber auch keine Lösungen parat. Als eine Art Scheinlösung dient da das beschworene Feindbild und die heftigen Emotionen verhindern das die Menschen die Scheinargumente gründlich hinterfragen.
Nun haben wir in Europa leider wieder eine Zeit, in der der Boden für den Populismus besonders fruchtbar zu sein scheint. Aus der US-Immobilienkrise wurde die Bankenkrise, die Bankenkrise wurde zu Eurokrise und die Eurokrise scheint ein Schrecken ohne Ende zu sein. Vielen Ländern Europas geht es wirtschaftlich sehr schlecht, viele Länder leiden unter hoher Arbeitslosigkeit und gerade junge Menschen sind von der Arbeitslosigkeit besonders oft betroffen. Und schon sind die Populisten wieder zur Stelle, scheinen einfache Lösungen für komplexe Probleme anzubieten und wettern lautstark gegen ihre jeweiligen Feindbilder. Europas Dauerkrise hat gerade die Rechtspopulisten in vielen Ländern erstarken lassen und sowohl alte Vorurteile, als auch verstaubte Argumente haben Renaissance. Das beliebteste Feindbild sind dabei in der Regel Einwanderer - wobei es durchaus regionale Unterschiede gibt. In einigen osteuropöischen Staaten wie Ungarn oder Bulgarien dienen vor allem Sinti & Roma als Sündenbock, in südeuropäischen Ländern dienen vor allem Armutsflüchtlinge aus Afrika als Feindbild Nr.1. Einwanderer (also ethnische Minderheiten) sind ohnehin der Klassiker des Rechtspopulismus und mit Parolen gegen Einwanderer lassen sich mittlerweile wieder in praktisch jedem europäischen Land Punkte machen. In Frankreich zählt sich die Front National nach den Regionalwahlen zur drittstärksten Kraft, in den Niederlanden fischt Geert Wilders Vrijheids Partei nach Stimmen, Norwegen erholt sich immer noch vom Trauma das Breiviks entsetzlicher Amoklauf hinterlassen hat (den er selbst u. a. als Zeichen gegen "Überfremdung" sah) und in Griechenland terrorisiert die Goldene Morgenröte jeden der nicht in ihr Weltbild passt. Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen (vermutlich könnte man irgendwie jedes europäische Land einbeziehen), daher stellt das TdW diesmal die Frage: Rechtspopulismus - Eine wachsende Gefahr?
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