Hackers kannste voll vergessen, weil dieser Film völlig an der Realität vorbei geht. Who Am I ist schon ein ziemlich guter Film mit einer interessanten Handlung, wie ich finde. Deshalb habe ich mir diesen Film auch im Kino angeschaut und ich gehe sonst nicht in's Kino! Ansonsten ist Hackers 2 mit Kevin Mitnick zu empfehlen, da Dieser auf einer wahren Begebenheit basiert.
Zum einen ist der Film ziemlich alt (>20 Jahre). Damals gab es im Netz noch gänzlich andere Möglichkeiten als heute, weil vieles offen war wie ein Scheunentor. Ich erinnere mich noch an Zeiten als man den Index der Vatikan-Bibliothek ohne grössere Probleme einsehen konnte oder Zugang zu sämtlichen Daten von Geoforschungs-Sensoren auf der ganzen Welt haben konnte ohne dafür ein Passwort zu brauchen. Zum anderen hatte der Film nicht die Intension die Realität abzubilden sondern vielmehr den internationalen Zusammenhalt der damaligen Hacker-Szene.
Es wäre auch schwierig gewesen damals einen Film über dieses Thema halbwegs interessant für den Zuschauer zu gestalten, weil GUIs noch in den Kinderschuhen steckten und die wirklichen grafischen Spielereien eben nur von den Film/CGI-Leuten und der Demo-Szene gemacht wurden. Hätte man Hacker in ihrem Alltag gezeigt, wären da für den Zuschauer unverständliche Befehlsketten und Compiler-Outputs über den Bildschirm gescrollt, ein paar Editoren zu sehen gewesen und das war's.
Unter diesen Gesichtspunkten ist der Film absolut gelungen und nicht umsonst bei der älteren Generation bis heute Kult. Es war z.B. der erste Film, in dem die Standard-Literatur damaliger Hacker beim Namen genannt wurde und ich kenne so einige, die dann tatsächlich mit diesen Büchern eingestiegen sind. Ausserdem war es der erste Film, der das völlig überzogene Vorgehen der Politik/Polizei in den USA gegen Hacker thematisierte.