Die Entwicklung unserer Jugend macht mir Sorgen

Man gilt bereits als "loser", wenn man auf der Treppe zum Erfolg ein paar Stufen zurückstecken muss und von weiterunten wieder anfangen muss.

...dabei geht manch einer nur ein paar Schritte zurück, um ordentlich Anlauf zu nehmen... schade, dass in dieser schnelllebigen Zeit oftmals die zum Anlauf benötigte Zeit fehlt...


Die Medien sind die "neue Religion", sie bestimmen was in und was out, ein großteil des Menschen was ihn ausmacht - die Menschlichkeit - geht dadurch verloren.

Nicht umsonst singt Herbert Grönemeyer "Religionen sind zu schonen, sie sind für Moral gemacht"...
nur möchte ich der, wie du sie treffend nennst, "neuen Religion" mit wenigen Ausnahmen jegliche Form von Moral absprechen...


Die Musik, die von der neuen Welle von Küstlern produziert wird hat längst nicht mehr die Tiefe eins Johnny Cash oder anderer Künstler .... es ist einfach geistiger Dünnschiss wenn man ein Lied über "einen Regenschirm" trällert ....

full-ACK!
Wobei es auch heute noch viel tiefgründige Musik gibt... eben nur nicht in den Kommerz-Medien... denn Kommerz und Tiefgang lassen sich leider oft nicht so gut vereinen.


die Menschen -Pädagogen, Psychologen, Lehrer, Ärzte- und sonstige die Tag für Tag sich Zeit für die Jugend nehmen diese möglichst Fördern und ihnen eine Stütze sind und ihnen den richtigen Weg weisen.


meine Freundin ist Ergotherapeutin - es ist schon erschreckend, wenn man dann so hört, wie viele Eltern ihre Kinder einfach nur noch in der Ergo-Praxis abgeben wie ein kaputtes Auto a la "repariert mein Kind mal"... und in vielen Fällen sind es eigentlich die Eltern, die dringend therapiert werden müssten, weil sie einfach unfähig sind, Nachwuchs großzuziehen...


oder wie ein guter Freund von mir zu dem Thema sagen würde: "Menscheln muss es!" - DASS ist das, was in der heutigen Zeit viel zu oft untergeht...
 
ich weiss nicht ob es erst jetzt so ist oder schon immer so gewesen ist aber ich könnte mir vorstellen, das alles mit heute eingebrannten "friss oder stirb" oder "jeder ist sich selbst der Nächste"- Mentalität zusammen hängt!!!

Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege aber ich denke, dass der Gedanke des "nur der Stärkste überlebt" mehr als denje ausgeprägt ist, da die Kinder, wie schon erwähnt, viel zu früh mit dem wahren Leben konfrontiert und allein gelassen werden!!!

mfg
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Nicht umsonst singt Herbert Grönemeyer "Religionen sind zu schonen, sie sind für Moral gemacht"...
nur möchte ich der, wie du sie treffend nennst, "neuen Religion" mit wenigen Ausnahmen jegliche Form von Moral absprechen...
Moral ist etwas, was im Menschen entsteht, es hat mehr damit zu tun, wie man zu sich selbst steht als das eine Religion einem etwas vorlebt/Schreibt. Im Gegenteil, Religion hat in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass gewisse Institutionen unmoralische Verbrechen begehen konnten.


full-ACK!
Wobei es auch heute noch viel tiefgründige Musik gibt... eben nur nicht in den Kommerz-Medien... denn Kommerz und Tiefgang lassen sich leider oft nicht so gut vereinen.
Von den meisten Werken (sei es nun Musik, Kunst oder Literatur) wurde in der Zeit in der sie entstanden sind von Schundromanen, trivialer Popmusik oder sonst wie gesprochen, kaum ein Künstler ist zu Lebzeiten berühmt geworden, sondern meist x Jahre nach seinem Tod. Das waren die Rihanna, Lady Gaga, Harry Potters usw von vorvorgestern, nur das die Verbreitung damals nicht so schnell ging.

Ich glaube ihre werdet alle Eltern, die sich damals als Kind geschworen haben, so werden wir NIE! :D
 
Nicht umsonst singt Herbert Grönemeyer "Religionen sind zu schonen, sie sind für Moral gemacht"...
nur möchte ich der, wie du sie treffend nennst, "neuen Religion" mit wenigen Ausnahmen jegliche Form von Moral absprechen...

Und Oswald Henke singt in "Was ist dein Wunsch, ein Gebet":

Und beschütze uns vor dem Bösen.
Gib, dass unsere Soldaten siegreich aus der Schlacht ziehen
Unsere Kugeln die Leiber unserer Gegner zerfetzen
Auf dass ihr Blut unseren Acker düngen möge
Ihr Wille gebrochen wird, auf dass sie sich nie wieder gegen uns erheben
...
Vater vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Das scheint mir etwas näher an der Realität der Religionen. ;)
 
Von den meisten Werken (sei es nun Musik, Kunst oder Literatur) wurde in der Zeit in der sie entstanden sind von Schundromanen, trivialer Popmusik oder sonst wie gesprochen, kaum ein Künstler ist zu Lebzeiten berühmt geworden, sondern meist x Jahre nach seinem Tod. Das waren die Rihanna, Lady Gaga, Harry Potters usw von vorvorgestern, nur das die Verbreitung damals nicht so schnell ging.

Die meisten Künstler haben von ihrer Kunst gelebt und der Grossteil auch nicht gerade schlecht. Das grosse Künstler von Luft und Liebe leben und als Hungerleider leben ist zwar sehr romantisch - entspricht aber nicht wirklich der Wahrheit - zumindest nicht bei Musikern.
 
Das mag jetzt schockieren, weil sich in diesem Thread ja im Prinzip nur gegenseitig auf die Schulter geklopft wird, aber: "Die Jugend von Heute" ist weit weniger asozial, dumm, "rebellisch", säuferisch, gewalttätig oder drogenvernarrt als alle anderen Vorgängergenerationen.
Unser Bildungsstand, und "unser" sag ich weil ich 19 Jahre alt bin, ist lediglich im europäischen Vergleich im hintertreffen, der Bildungsstand unserer Vorgänger war teilweise deutlich tiefer angesiedelt sodass ich mir ein Grinsen einfach nicht sparen kann, wenn ein mitte-30er einen Spruch á la "PISA lässt grüßen" loslässt.
Der Alkoholkonsum hat ebenfalls abgenommen, die "Einstiegsschwelle" ist zwar ein paar Jahre tiefer gerutscht, aber dinge wie Komasaufen gab es bei den Vorgängern in sehr viel stärkerem Ausmaß, minus dem medialen Aufbauschen des Ganzen.
Drogen muss ich nun wirklich nichts zu sagen, die Blumenkinder kifften, die Nachfolger fanden H ganz geil und deren Nachfolger standen aufs weiße Pulver - wir haben heute einfach nur eine größere Auswahl (an der wir nun wirklich nicht schuld sind) aber der Konsum ist deutlich geschrumpft.
Dinge wie asoziales Verhalten ist die Schuld der Vorgängergeneration, wenn die es nicht schaffen ihre Kinder anständig zu erziehen ist das nicht eine allgemeine Verrohung die jeden betrifft sondern einfach nur elterliches Versagen, sich dann hinzustellen und das auf die Jugendkultr zu schieben ist schon ein bisschen erbärmlich.

P.S: Musik? Ernsthaft? Pop ist schon immer von minderer Qualität, wenn man sich denn hinstellen möchte und meint Musik bewerten zu können, Künstler wie Johnny Cash o.ä. waren auch zu ihrer Zeit nicht der Mainstreamkram den sich jeder 12 Jährige zu Gemüte geführt hat. Ich muss mir nur angucken was für Vinyls im Keller meiner Eltern stehen, da könnte einem schlecht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unser Bildungsstand, und "unser" sag ich weil ich 19 Jahre alt bin, ist lediglich im europäischen Vergleich im hintertreffen, der Bildungsstand unserer Vorgänger war teilweise deutlich tiefer angesiedelt sodass ich mir ein Grinsen einfach nicht sparen kann, wenn ein mitte-30er einen Spruch á la "PISA lässt grüßen" loslässt.
Wenn ich mir Bewerbungen heutzutage anschaue oder die Rechtschreibung hier im Board usw., dann führt das diese Behauptung absolut ad absurdum.

"Im" ist übrigens eine Kurzform von "in dem", entsprechend schreibt man "im Hintertreffen". Auch heißt es "die Mitte" ("der sich in der Mitte der 30er befindet") und somit "der Mitte 30er" oder auch "der Mitte-30er". ;)

Ja klar, Dinge wie Quantenphysik hatten wir nicht in der Schule, aber wenigstens die Grundbildung haben wir noch richtig gelernt. Aber da gebe ich euch jungen Hüpfern ja nicht einmal die Schuld. Das liegt einfach am verkorksten Bildungssystem, das durch die Wirtschaft und nicht durch die Gesellschaft definiert wird. Die Wirtschaft will nunmal gern möglichst wenig Geld in Ausbildung investieren, also versucht sie möglichst viel davon an die Schulbildung abzuwälzen. Deswegen lernt ihr alles ein bisschen, aber nichts so richtig. Doch das hatten wir ja bereits mal in einem Thread, in dem es um's Bildungssystem ging.

Aber natürlich... ihr seid ja sooo gebildet. You made my day. Hab herzlich gelacht.
rofl.gif


Der Alkoholkonsum hat ebenfalls abgenommen, die "Einstiegsschwelle" ist zwar ein paar Jahre tiefer gerutscht, aber dinge wie Komasaufen gab es bei den Vorgängern in sehr viel stärkerem Ausmaß, minus dem medialen Aufbauschen des Ganzen.
Auf welcher Quelle baut diese Aussage auf? Auf dem Krankenhaus Report oder anderen Statistiken offensichtlich nicht. In der Zeit von 1990 bis 2008 hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung in's Krankenhaus eingeliefert wurden, mehr als verfünffacht und zwischen 2002 und 2008 verdoppelt. Und da willst du ernsthaft behaupten, dass Komasaufen vor 20 Jahren in stärkerem Ausmaß stattgefunden hat?

Drogen muss ich nun wirklich nichts zu sagen, die Blumenkinder kifften, die Nachfolger fanden H ganz geil und deren Nachfolger standen aufs weiße Pulver - wir haben heute einfach nur eine größere Auswahl (an der wir nun wirklich nicht schuld sind) aber der Konsum ist deutlich geschrumpft.
1990 gab es 494 Drogentote, 2008 gab es 1449. 1989 hatten 16,3% der Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert. 2008 waren es 28,3%. 2002 gab es 46.000 gemeldete Drogenabhängige. 2008 waren es 72.200. Aber klar... der Konsum ist deutlich geschrumpft. :D

Dinge wie asoziales Verhalten ist die Schuld der Vorgängergeneration, wenn die es nicht schaffen ihre Kinder anständig zu erziehen ist das nicht eine allgemeine Verrohung die jeden betrifft sondern einfach nur elterliches Versagen, sich dann hinzustellen und das auf die Jugendkultr zu schieben ist schon ein bisschen erbärmlich.
Da gebe ich dir durchaus Recht. Allerdings waren die Vorgänger-Generationen auch nicht einem so starken Einfluss von Medien ausgesetzt, wie es heutzutage der Fall ist. Der Umgang damit wurde also nie gelernt. Wenn man schon die Schuld auf jemanden schiebt, dann sollte man also auch mal betrachten, warum die Schuldigen so handeln.
 
AcoQ:
Unser Bildungsstand, und "unser" sag ich weil ich 19 Jahre alt bin, ist lediglich im europäischen Vergleich im hintertreffen, der Bildungsstand unserer Vorgänger war teilweise deutlich tiefer angesiedelt sodass ich mir ein Grinsen einfach nicht sparen kann, wenn ein mitte-30er einen Spruch á la "PISA lässt grüßen" loslässt.
Hm, ich bin zwar einer der Mittdreißiger, aber ich muss AcoQ zustimmen - ich denke nicht das die Jugend heutzutage dümmer, wilder oder krimineller ist, oder sich sonst in irgendeiner Weise drastisch von ihren Vorgängern unterscheidet. Allerdings ist diese Debatte, xrayn hat es mit dem Sokrates Zitat (und dafür musste ich nicht einmal googeln;)) ja auch bereits angedeutet, vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Wenn wir mittels einer Zeitmaschine in die Steinzeit zurückreisen könnten, könnten wir da vermutlich unsere älteren Ur-Ahnen in trauter Runde um ein Lagerfeuer sitzend antreffen, wie sie gerade über die Stammesjugend herziehen weil sie ignorant, faul, aggresiv, unbelehrbar und respektlos sind...:rolleyes:

Und was den Musikgeschmack betrifft - Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden, nicht zuletzt deshalb sind Kunst & Kultur so vielfältig, wie kann man sich da anmaßen bestimmte Stilrichtungen als "minderwertig" zu bezeichnen? Ich persönlich habe z. B. eine tiefgehende Abneigung gegen Schlager- & Volksmusik, mein Opa dagegen hält so etwas für die einzig wahre Musik - welches Recht habe ich also die Musik und damit auch seinen Geschmack als "minderwertig" zu bezeichnen?
 
@bitmuncher
Ich schäme mich ja schon in Grund und Boden dass ich Nachts zum 10 vor 1 nach dem Besuch eines Weihnachtsmarktes auf dem ich, wie sich das für einen strunzdummen Teenager der 20XXer gehört, Glühwein getrunken habe, ab und an die Groß- und Kleinschreibung missachte ;-)
Im Curriculum eines heutigen Abiturienten ist deutlich mehr Lernstoff und Methodik vorhanden als in denen unserer Vorgänger, es ist bequem zu sagen dass das schlecht sei und man sich auf die Basics konzentrieren sollte aber gerade das ist Unsinn. Es besteht für einen Schüler so die Wahl, in welche Richtung er seine Bildung ausrichten will, um daraufhin entsprechende Fächer zu wählen und das Wissen in diesen Sachen zu vertiefen. Das "Universalgenie" wird man dadurch nicht, dafür hat man aber profunde Kenntnisse in dem, was man mal machen will. Wenn man das dann mit älteren Abschlüssen vergleicht in denen die Devise war, das alle möglichst den selben Einheitsbrei in den Kopf gepumpt bekommen, dann ist es nur verständlich dass _manche_ Schüler in _manchen_ Fächern schlechter sind als die "Alten", sie aber in der Regel in anderen Fächern deutlich überflügeln.
Wenn der Schüler aber von Zuhause aus keine Unterstützung für gar nichts erhält, muss man sich nicht wundern warum immer mehr Schüler frustriert das Handtuch werfen - daran sind aber die Eltern schuld und nicht das Bildungssystem.
Übrigens: Drogentote != Drogenkonsum.
1990 gab es 494 Drogentote, 2008 gab es 1449. 1989 hatten 16,3% der Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert. 2008 waren es 28,3%. 2002 gab es 46.000 gemeldete Drogenabhängige. 2008 waren es 72.200. Aber klar... der Konsum ist deutlich geschrumpft.
Die Zahl der Todesfälle von 2008 ist die Zahl der gesamten Drogentoten in der BRD, das dürften nicht nur die Jugendlichen sein, die Zahl von 1990 kann ich nirgends finden (Quelle?) aber im Prinzip ist das ohnehin unnötig, die Zahl der Jugendlichen Drogentoten von 2008 wäre viel interessanter zum Vergleich.
Cannabis sehe ich auch nicht als echte Droge an, die Auswirkungen von Alkohol sind sehr viel verheerender und die Abhängigkeit von Nikotin sehr viel schwerwiegender als die von Cannabis, also ist auch das Unsinnig. Ebenso wie die Gruppe "12-25" - was soll denn der Unsinn? Ab 21 ist man IMHO nicht mehr Jugendlich, und wer ab 12 Drogen konsumiert dürfte das nicht aufgrund der Jugendkultur tun, sondern weil irgendetwas anderes im Argen liegt.
Das interessante ist auch die Zahl der Drogenabhängigen, Vergleich die Zahl mal mit der Entwicklung der Beratungsstellen und du wirst lachen - auch, weil die heutige Jugend mit sozialen Einrichtungen, Streetworkern und Hilfsangeboten geradezu bombardiert wird. Dass dann auch mehr dabei rumkommt ist dann nicht weiter verwunderlich.

http://www.drogen-wissen.de/DRUGS/DW_GE/statistik.shtml

Die "heutige Jugend", das sind die Leute in meinem Alter und damit diejenigen, welche frühestens ~2003/2004 in ihre Jugendzeit eintraten. Wenn man dann mal in die Tabelle schaut fällt einem auf - hoppla! Die Zahlen sind in den meisten Fällen rückläufig.
Das ist das Grundproblem in deiner Darstellung: 1990 bis 2008 - aha? Ich wurde 1990 geboren, ich gehe einfach mal davon aus dass ich statistisch gesehen bis zu meiner tatsächlichen Jugend nicht wirklich relevant war. Dementsprechend ist auch der Zeitraum 1990 - 2002 völliger Quatsch.
Ich hab in der Schule übrigens gelernt wie man Argumente, welche aus zusammengewürfelten Statistiken ohne Kontext bestehen, völlig auseinander nimmt - du auch?
 
Du hast doch die Statistik der Drogentoten selbst verlinkt und findest die Anzahl von 1990 nicht? Und nein... die Statistik von vor 2-10 Jahren wäre keineswegs interessanter, da diese Leute mit Sicherheit noch keine Kinder im Alter von min. 12 Jahren haben. Du vergleichst ja schliesslich die heutigen Eltern ("die Vorgänger") mit den heutigen Jugendlichen. Viel eher sollte man da noch weiter zurück gehen: 1980 gab es 494 Drogentote. DAS sind jene Elterngenerationen, von denen du behauptest, dass sie mehr Drogen konsumiert hätten als die Jugendlichen heute, bei denen es 2003 1477 Drogentote (also fast 3 Mal soviele) gab. Nur weil in den letzten 10 Jahren die Tendenz wieder leicht rückläufig ist, widerlegen diese Zahlen trotzdem, dass in den aktuellen Elterngenerationen ("bei den Alten") mehr Drogen genommen wurden als bei der heutigen Jugend. Und übrigens: An Drogentoten kann man sehr wohl auch den Konsum messen. Denn den "verantwortungsvollen Umgang" mit Drogen gibt es nicht, oder willst du ernsthaft behaupten, dass vor 30 Jahren die Leute zwar mehr Drogen genommen haben, aber das wesentlich verantwortungsvoller? Und sie haben mehr Komasaufen gemacht, hatten aber nicht so oft eine Alkoholvergiftung? :rolleyes: Heroin war damals genauso gefährlich wie heute. Zeug wie Crack, Ecstasy u.ä. gab es damals (vor 30 Jahren) auch schon. Und sauberer war der Stoff auch nicht.

Naja... however... schauen wir auf die Bildung... Ja sicherlich ist in der heutigen Schulbildung mehr Bildungsmasse vorhanden, aber kaum ein Thema wird noch richtig vertieft. Wenn ich heutigen Jugendlichen begegne, dann können die ohne Taschenrechner oft noch nicht einmal das große Einmaleins. Dass mehr Wissen in der Schule gelehrt wird, hat aber auch eine einfache Ursache: die Naturwissenschaften haben sich einfach weiter entwickelt. Wissen, das Leute wie Hawkings erst "marktreif" gemacht haben, konnte man damals einfach nicht lehren, weil es noch niemand kannte. Was heutzutage in die Köpfe der Kids gepumpt wird, ist genauso ein Einheitsbrei, nur eben mit noch mehr Fachwissen angereichert, das sie in ihrem Leben niemals brauchen werden, wenn sie sich nicht gerade auf das entsprechende Fach beruflich ausrichten. Eine größere Auswahl haben sie dadurch auch nicht. Sie lernen nur immer mehr Details.
Aber nun mache mal ein einfaches Gedankenexperiment: Vor 30 Jahren war die Wissenschaft noch nicht so weit fortgeschritten wie heute. Entsprechend weniger Wissen gab es zu vermitteln. In 30 Jahren wird es wiederum noch mehr Wissen zu vermitteln geben als heute. Willst du das dann auch noch alles in den Lehrplan von 10-12 Jahre Schule aufnehmen? Und wie sieht es in 200 Jahren aus, wenn das Wissen sich nochmal vervielfacht hat? Die Kids müssen immer mehr im gleichen Zeitraum lernen. Wozu das führt, sieht man in der Gesellschaft sehr deutlich. Der Leistungsdruck steigt immer weiter. Psychische Störungen nehmen unter Jugendlichen immer weiter zu. Der Drogenkonsum wäre keineswegs rückläufig in den letzten Jahren, wenn er nicht so extrem kriminalisiert würde. Schulabgänger können dir zwar das Atomgewicht aller Elemente des PSE auswendig daher beten, aber wie man einen Ionennachweis macht, haben sie längst aus ihrem Kopf verdrängt, weil es nur in 1-2 Chemiestunden Thema war. Das ist aber das, was sie eigentlich in einer Ausbildung zum Chemiker bräuchten. Sie können dir erklären was Hadronen sind und was ein Spin ist, aber sie können nicht einmal das Hebelgesetz in der Praxis anwenden, was ihnen in der Ausbildung zum Bauarbeiter wesentlich eher nützlich wäre. Sie können die Stichprobengröße mit der Tschebyschow-Ungleichung bestimmen, aber zum Ausrechnen von 13,33/4 brauchen sie einen Taschenrechner. Das ist sicherlich etwas überspitzt ausgedrückt, aber im Groben beschreibt es die Erfahrungen, die ich mit Jugendlichen heutzutage mache. Und da kann man wohl kaum von einem profunden Wissen sprechen. Es ist allerhöchstens ein profundes Halbwissen. Aber nein, das ist Fachwissen, das in Studien und Ausbildungen gelehrt werden sollte. Und vor allem ist es immer mehr Wissen, das in 10-12 Jahre Schule gequetscht wird. Wo soll das noch hinführen? Will man in Zukunft Differentialgleichungen in der 3. Klasse lehren, damit für den Rest noch genug Zeit bleibt?

Und warum haben denn die Eltern früher ihre Kinder bei der Bildung besser unterstützt? 1. weil sie mehr Zeit dafür hatten und 2. weil sie in der Schule ziemlich den gleichen Stoff gelernt hatten. Wer aus der heutigen Elterngeneration hatte in der Schule mit Quantenphysik zu tun? Welche heute 50-Jährigen mussten in der 10. Klasse Wahrscheinlichkeitsrechnungen machen? Die Eltern können ihre Kinder in der Oberstufe oder gar im Abitur kaum noch unterstützen, weil sie den Stoff, der da heutzutage gelehrt wird, nie hatten.

Womit du allerdings Recht hast, ist die Tatsache, dass man sein Kind trotzdem fördern sollte, selbst wenn man nicht direkt unterstützen kann. Mein Vater hatte dazu einen guten Spruch: "Dumm kann man sein, man muss nur wissen wo's steht." Entsprechend hat er mir z.B. immer wieder Bücher in die Hand gedrückt, als er merkte, dass ich ein Interesse für Chemie entwickelte und er bei meinem Wissensstand nicht mehr mithalten konnte. Ich habe dadurch gelernt mir selbst Wissen anzueignen. Das geht gerade den noch jüngeren Elterngenerationen wirklich ab. Es nimmt immer mehr zu, dass "der Schubs in die richtige Richtung" von den Eltern nicht mehr kommt. Und durch die antiautoritäre Erziehung, die sich durch die 68er breit gemacht hat, fehlt zumeist auch die notwendige Strenge, die Kinder nunmal brauchen um in ihre Schranken gewiesen zu werden. Aber auch das liegt in unserer gesamten Gesellschaft verankert. Früher war die Bindung zwischen den Generationen wesentlich enger als heute. Die Familien wohnten zumeist in der gleichen Stadt und so lernten die Eltern von ihren Eltern und älteren Geschwistern wie Erziehung funktioniert. Dieser Erfahrungsaustausch zwischen den Generationen fehlt heutzutage, weil die älteste Generation ihre Rente in einem warmen Land im Süden verbringt, die älteren Geschwister wegen eines Jobs in's Ausland gegangen sind und so die jungen Eltern allein dasitzen und sich all das selbst aneignen müssen, was sie vor 70-80 Jahren noch von den älteren Generationen gelernt hätten. Ich erlebe dies schliesslich gerade selbst am eigenen Leib. Ich wohne mit meiner Freundin in Berlin, und sämtliche älteren Generationen unserer Familie leben in Bayern. Lediglich mein Vater ist noch hier und den sehe ich ca. 1 Mal im Monat, weil ich von morgens bis abends (und oft bis in die Nacht) arbeite. Und mal so kurzerhand 8 Stunden Fahrt nach München und 8 Stunden wieder zurück sind auch nicht mal so zwischendurch machbar.

Wenn du selbst einmal ein Kind hast, wirst du die Situation der Jugend sicherlich anders betrachten. Du wirst sehen, dass sich mit Lebenserfahrung auch die Sichtweisen ändern, die man annimmt. Vielleicht greifen wir das Thema ja in 15-20 Jahren nochmal auf. Dann hat mein Kleiner seine Schule auch hinter sich und ich werde mich vermutlich wundern, was er so alles weiss und mich darüber ärgern, was er so alles nicht weiss. Und du hast dann evtl. auch bereits ein Kind und wirst dich dann evtl. auch fragen: "Wozu muss mein Kind theoretische Quantendynamik lernen?" ;)

Ich hab in der Schule übrigens gelernt, dass man Argumente mit Fakten untermauern sollte. Du auch? ;)
 
Ich vergleiche die aktuelle Jugend mit der Vorgängerjugend, nicht die aktuelle Jugend mit ihrer Elterngeneration. Deswegen sehe ich auch nur den Zeitraum 2003-2010 als relevant an, das sind die heutigen, Lady Gaga hörenden, freizeitrappenden, iPod-nano-überhypenden Vz-Netzwerknutzer.
Und wenn ich mir genau diese Daten angucke, dann sehe ich einen Rücklauf.
Leute die 1990, oder sagen wir 1995 Jugendliche waren, die sind heute um die 30 Jahre alt und können beim besten Willen nicht zur heutigen Jugend gezählt werden.
Ausserdem: Bei 1990 steht in der von mir verlinkten Statistik ziemlich genau "1491", ohne Angabe über das Alter der Drogentoten. Und bei 2008 sind es 1449, ebenso ohne Angabe.
Also mach' ich mir mal die Mühe und benutze eine vernünftige Quelle.
Demnach heißt es
Unterschiede zeigen sich jedoch mit Bezug auf den regelmäßigen Konsum (operationalisiert
als: mindestens einmal/Woche), der seit 1979 insgesamt bei Jugendlichen und
jungen Erwachsenen zurückgeht (von 44% auf 29%). Der Anteil der regelmäßigen Konsumenten
in beiden Geschlechtern steigt nach dem 16. Lebensjahr zunächst stark an. Dieser
Anstieg setzt sich jedoch nach dem 18. Lebensjahr nicht weiter fort.
So viel zur Elterngeneration. "Mal ein Bierchen" mag bei Jugendlichen vielleicht häufiger geworden zu sein, "Lass uns mal Alkoholiker werden" nicht.
Seit 2001 (11,2%) sinkt
die Lebenszeit-Prävalenz wieder und liegt im Jahr 2008 bei 8,0 Prozent. Bei den männlichen
Jugendlichen steigt die Lebenszeit-Prävalenz von 8,7 Prozent im Jahr 1993 kontinuierlich auf
19,0 Prozent im Jahr 2004 und ist aktuell (2008) wieder auf 12,0 Prozent zurückgegangen
(Bezieht sich auf den Konsum illegaler Drogen)
Also ja, der Konsum ist seit 1993 gestiegen, in der _aktuellen_ Jugend ist es aber rückläufig und nähert sich dem Stand 1993 an. Ich kann dir als jemand, der erst seit einem halben Jahr aus der Schule heraus ist ja mal sagen was passiert wenn herauskommt, dass einer im Bekanntenkreis Drogen nimmt. Ersteinmal ist das wahnsinnig stigmatisierend, je nach dem was er/sie so genommen hat, wird er fortan als Kiffer, Fixer o.ä. bezeichnet und kriegt in der Gemeinschaft schon ordentlich Feuer unterm Hintern. Dann wird er in der Regel von ein paar Leuten dazu gebracht Hilfe in Anspruch zu nehmen und man kann davon ausgehen, dass er die Drogen in Zukunft sein lässt. Das mag zu Märchenhaft und einfach klingen, aber so ist es schon passiert. Anders als gerne behauptet wird, ist es in der Schule nicht "cool" wenn jemand Drogen nimmt, keiner wird ihn ab da für einen toughen Typen halten sondern eher für ein Wrack und genau das schreckt die meisten Leute ab. Das ist übrigens der selbe Grund dafür, dass Zigarettenkonsum unter Jugendlichen stark zurückgegangen ist: Jemand der raucht, hat in der Schule eigentlich immer einen schlechten Stand, vorallem weil er i.d.R. stinkt...
http://www.dbdd.de/images/germany_reitox_report_2010_deutsch.pdf
Alles zum nachlesen, aktuelle Daten auch zu Alkohol und der Erkenntnis, dass ältere Deutsche mehr Gras rauchen als Jugendliche.
Ich denke die Diskussion über das Bildungssystem führt zu nichts, da es da mehrere Ansätze gibt welche man um's verrecken nicht miteinander vereinbaren kann. Der Vorwurf, dass die heutigen Teenager dümmer wären als ihre Vorgänger, ist aber trotzdem nicht haltbar. Deine eigenen Erfahrungen mögen stimmen, aber wie repräsentativ sind die? Wenn ich dir die selbe Anzahl an Leuten vorbeischicke wie die, die du schon beurteilt hast, und sie alle besser sind - dann ist das ganze ja schon widerlegt. Oder wenn ich einen Haufen mitte-40er NPD-Wähler mit eiserner Überzeugung, dass die Ausländer schuld daran sind dass sie Flaschen sammeln müssen, zusammentrommel und dir an denen den Bildungsstand der Generation Golf demonstriere :wink:
Ich hab dann natürlich schon 'ne Statistik parat, nämlich die stark gestiegene Anzahl an Uni-Bewerbungen und der gestiegene Abiturschnitt, aber anders als Drogenstatistiken sagen die nunmal herzlich wenig aus...

Übrigens: Ich fand Quantenphysik an der Schule interessant genug um mich solange damit zu beschäftigen, dass ich damit religiösen Menschen ihren Glauben komplett demontieren kann. Also ist es sehr wohl zu etwas gut! :D
 
AcoQ:
Leute die 1990, oder sagen wir 1995 Jugendliche waren, die sind heute um die 30 Jahre alt und können beim besten Willen nicht zur heutigen Jugend gezählt werden.
An dieser Stelle solltest Du schön vorsichtig formulieren - wir gehören vielleicht nicht mehr zur heutigen Jugend, sind aber noch nicht zu alt um Jungspunde für spitzfindige Kommentare übers Knie zu legen...:D

AcoQ:
Übrigens: Ich fand Quantenphysik an der Schule interessant genug um mich solange damit zu beschäftigen, dass ich damit religiösen Menschen ihren Glauben komplett demontieren kann. Also ist es sehr wohl zu etwas gut!
Sehr löblich. Allerdings reichen eigentlich auch Humor, Logik & bisschen Philosophie um einen religiösen Menschen, der tatsächlich an einen allmächtigen Gott glaubt, ein wenig ins Schleudern zu bringen:
Logiker: Gott ist also allmächtig?
Gläubiger: JA!
Logiker: Wenn Gott allmächtig ist, dann kann er also auch einen Stein erschaffen der so schwer ist, dass er selbst ihn nicht hochheben kann - wenn er denn Stein aber nicht hochheben kann, wie kann er dann allmächtig sein?

An dieser Stelle bekommt der "Logiker" in der Regel einen unbezahlbaren Gesichtsausdruck zu sehen...:D
 
Aha, die kiffenden Blumenkinder waren also dann so ca. 2003 und Heroin-nehmenden Waver und Punks waren 2004? ;)

Aber du hast Recht. 1990 war's, als der Drogenkonsum so drastisch anstieg. 1980 waren die 494 Drogentoten.

Aber wenn mich irgendwelche 16 Jährigen als Gruppe auf der Strasse nach Blättchen für einen Joint anquatschen, dann merke ich nichts davon, dass diese irgendwie von den anderen als Kiffer bezeichnet oder gar ausgegrenzt werden. Und wenn man Unterhaltungen in der U-Bahn hört, wo sich Jugendliche absprechen wer zur Party am Wochenende E und wer Koks mitbringt, dann ist da von "uncool" irgendwie auch nichts zu merken. Das macht dann wohl eher den Eindruck als sei der Konsum von Drogen etwas völlig normales heutzutage. Wir hätten auch damals niemals Bilder von uns gemacht, während wir gekifft haben. Heutzutage findet man die zu Tausenden im Web. Über Drogenkonsum haben wir höchstens im ganz kleinen Kreis gesprochen, aber niemals in der Öffentlichkeit.

AcoQ hat gesagt.:
Übrigens: Ich fand Quantenphysik an der Schule interessant genug um mich solange damit zu beschäftigen, dass ich damit religiösen Menschen ihren Glauben komplett demontieren kann. Also ist es sehr wohl zu etwas gut!

Ich fand das Verhalten von Proteinen und Lipiden in wässrigen Lösungen auch unheimlich spannend. In der Schule wurde es aber lediglich mal kurz erwähnt als es um die Entstehung des Lebens ging. Und weil ich mehr darüber wissen wollte, hab mich damit in meiner Freizeit einfach näher befasst, während in der Schule andere Dinge vertieft wurden. Die meisten Mitschüler fanden das nämlich keineswegs spannend und hatten schon Probleme damit sich die Zeitepochen des Erdmittelalters zu merken.

Aber naja... wir schneiden das Thema Bildung und was man in der Schule lernen sollte und was nicht in 15 bis 20 Jahren nochmal an. Mal schauen ob du dann noch immer der gleichen Meinung bist wie heute.

Im übrigen sage ich aber auch nicht, dass die Teens heute dümmer wären. Ich sage lediglich, dass sie eine schlechtere Bildung geniessen, weil ihnen keine Zeit gelassen wird die wirklich elementaren Grundlagen ausreichend zu vertiefen. Und das kann man ihnen nicht vorwerfen, sondern muss diesen Vorwurf an die Gesellschaft und vor allem die Wirtschaft weiterreichen, die immer weniger Geld in die Ausbildung investieren will und am liebsten fertige Fachkräfte hätte, wenn Schüler aus dem Abitur kommen. Bildung und Dummheit/Intelligenz sind 2 unterschiedliche Dinge.
 
Ich kann dir als jemand, der erst seit einem halben Jahr aus der Schule heraus ist ja mal sagen was passiert wenn herauskommt, dass einer im Bekanntenkreis Drogen nimmt. Ersteinmal ist das wahnsinnig stigmatisierend, je nach dem was er/sie so genommen hat, wird er fortan als Kiffer, Fixer o.ä. bezeichnet und kriegt in der Gemeinschaft schon ordentlich Feuer unterm Hintern.

Aber wenn mich irgendwelche 16 Jährigen als Gruppe auf der Strasse nach Blättchen für einen Joint anquatschen, dann merke ich nichts davon, dass diese irgendwie von den anderen als Kiffer bezeichnet oder gar ausgegrenzt werden. Und wenn man Unterhaltungen in der U-Bahn hört, wo sich Jugendliche absprechen wer zur Party am Wochenende E und wer Koks mitbringt, dann ist da von "uncool" irgendwie auch nichts zu merken. Das macht dann wohl eher den Eindruck als sei der Konsum von Drogen etwas völlig normales heutzutage.

Ich denke, hier sollte man auch betrachten WO ihr die Erfahrung gemacht habt... meine subjektive Wahrnehmung: in ländlicher Region ist der Drogenkonsum möglicherweise rückläufig, in urbanen Regionen (wie eben in Bitmunchers Fall Berlin) dagegen glaube ich nicht daran, dass Drogenkonsum jemals stark rückläufig werden wird.
Gerade durch das von bitmuncher beschriebene Problem mit dem Leistungsdruck und der immer höher werdenden Informationsdichte/Schuljahr, der fehlenden Bindung zur Familie, etc. ist es doch nur (leider) "normal", dass Schüler versuchen, sich ihre Probleme weg-zu-betäuben... und in ländlicher Region ist (meiner subjektiven Erfahrung nach) der Familien-Zusammenhalt noch ausgeprägter und somit haben die Schüler wenigstens hier noch mehr Halt.


Bei der Betrachtung der absoluten Zahlen muss man natürlich auch darauf achten, dass bis 1990 nur Westdeutschland in die Statistik eingeflossen ist... Daher möchte ich bei der Betrachtung der Zahlen einfach mal behaupten, dass es sich ähnlich der Konjunktur verhält, dass es ständig mal ein auf und ab gibt und der Tiefpunkt war 2006, momentan steigt's wieder an und irgendwann wird's auch wieder weniger...


Ich hab dann natürlich schon 'ne Statistik parat, nämlich die stark gestiegene Anzahl an Uni-Bewerbungen und der gestiegene Abiturschnitt, aber anders als Drogenstatistiken sagen die nunmal herzlich wenig aus...

Im Radio wurden zu dem Thema mal vor 2-3 Jahren Lehrer und Ausbilder interviewt...
Lehrer-Konferenzen a la "Wenn - nach jetzigem Stand - XX Schüler das Klassenziel nicht erreichen, haben wir im nächsten Jahr nur noch 1 Y. Klasse und somit haben ZZ Lehrer keine (Voll-?)-Beschäftigung mehr. Also müssen wir das Niveau senken, dass mehr Schüler durchkommen..."
Die Erfahrungen aus der Wirtschaft zu dem Thema: in immer mehr Azubis muss von den Ausbildungsbetrieben Geld in Nachhilfe gesteckt werden, weil die Azubis eben nicht mal einfachste Grundlagen beherrschen (was sich mit bitmunchers Ausführungen deckt).

anderes Beispiel zum Thema Aussagekraft der Noten - eigene Erfahrung in meiner schulischen Ausbildung zum techn. Assi für Informatik:
ich habe in Hermsdorf gelernt - eine Schule mit relativ hoher Durchfallquote, aber dafür auch hohem Niveau (und das wissen auch die Firmen in der Region und wissen das zu schätzen, wie ich bei Bewerbungsgesprächen mitbekommen habe) und einer unserer Lehrer hat dann mal aus dem Nähkästchen geplaudert, dass die ja auch die Prüfungen von den Privat-Schulen zweit-kontrollieren müssen und dass es A) erschreckend ist, was die Schüler dort schreiben und B) noch erschreckender ist, was die Lehrer da korrigieren...

Somit halte ich die Betrachtung der reinen Zahlen an Abi-Abgängern und Uni-Einschreibungen für wenig sinnvoll... Schul-Ergebnisse sind halt oft viel mit auswendig-lernen verbunden... und da wird auf Grund der hohen Informationsdichte meist nur Wissen bis zur Arbeit eingedrichtert und danach wieder vergessen...

ich hab's bei mir im Studium genauso erlebt - Zeit, sich wirklich tiefgründig mit Hintergründen zu beschäftigen und Sachverhalte zu verstehen ist da oft nicht - da wird so gelernt, dass man die Klausuren besteht und damit ist man dann schon froh...
 
@bitmuncher
Ich schäme mich ja schon in Grund und Boden dass ich Nachts zum 10 vor 1 nach dem Besuch eines Weihnachtsmarktes auf dem ich, wie sich das für einen strunzdummen Teenager der 20XXer gehört, Glühwein getrunken habe, ab und an die Groß- und Kleinschreibung missachte ;-)
Im Curriculum eines heutigen Abiturienten ist deutlich mehr Lernstoff und Methodik vorhanden als in denen unserer Vorgänger, es ist bequem zu sagen dass das schlecht sei und man sich auf die Basics konzentrieren sollte aber gerade das ist Unsinn. Es besteht für einen Schüler so die Wahl, in welche Richtung er seine Bildung ausrichten will, um daraufhin entsprechende Fächer zu wählen und das Wissen in diesen Sachen zu vertiefen. Das "Universalgenie" wird man dadurch nicht, dafür hat man aber profunde Kenntnisse in dem, was man mal machen will. Wenn man das dann mit älteren Abschlüssen vergleicht in denen die Devise war, das alle möglichst den selben Einheitsbrei in den Kopf gepumpt bekommen, dann ist es nur verständlich dass _manche_ Schüler in _manchen_ Fächern schlechter sind als die "Alten", sie aber in der Regel in anderen Fächern deutlich überflügeln.
Wenn der Schüler aber von Zuhause aus keine Unterstützung für gar nichts erhält, muss man sich nicht wundern warum immer mehr Schüler frustriert das Handtuch werfen - daran sind aber die Eltern schuld und nicht das Bildungssystem.

Ich habe jetzt wirklich herzhaft gelacht. Du weißt wahrscheinlich selbst, warum ich lachen musste.
 
*einfach in den Raum werf*
Sokrates (afaik hat gesagt.:
Diese heutige Jugend ist von Grund auf verdorben,sie ist böse,gottlos und faul. Sie wird nie wieder so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten!
 
Und Sokrates hat Recht behalten. Die griechische Kultur ist untergegangen und mit ihr eine Menge Wissen, das sich die Menschheit mühselig neu erarbeiten musste und bis heute noch nicht wieder vollständig erfasst hat.
 
bitmuncher:
Und Sokrates hat Recht behalten. Die griechische Kultur ist untergegangen und mit ihr eine Menge Wissen, das sich die Menschheit mühselig neu erarbeiten musste und bis heute noch nicht wieder vollständig erfasst hat.
Tatsächlich? Dabei sind doch von kaum einer Kultur der Antike so viel Erzeugnisse überliefert wie von der Griechischen. Noch heute, weit über 2000 Jahre nach seinem Tod, unterhalten wir uns über Sokrates-Zitate, wir haben auch detaillierte Kenntnisse über seine Biographie, seine Werke und seine Lehren. Die griechische Kultur gilt zu recht als Wiege der abendländischen Kultur, da die umfassend überlieferten Gedanken antiker griechischer Philosophen und Staatsmänner die großen europäischen Denker & Staatsmänner aller Epochen geprägt und beeinflusst haben. Schon der Begriff "Europa" entstammt der griechischen Mythologie, praktisch alle Wissenschaften sehen ihr Wurzeln bei den griechischen Philosophen und sogar unsere Staatsform, die Demokratie, beruht auf griechischem Vorbild... Für eine "untergegangene" Kultur sind die Ideen & Erzeugnisse der antiken griechischen Kultur immer noch höchst lebendig...:rolleyes:
 
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