Ich war ja zunächst auch von Michael Moore geblendet. Damals mit "Stupid White Men" und "Bowling For Columbine". Bei "Fahrenheit 9/11" ist es mir langsam gedämmert...
Scream:
Wie ihr sicherlich alle wisst kam gestern abend die Reportage "Fahrenheit 9/11"
auf Pro7.
Ich würde vorsichtig mit der Wortwahl sein. Nicht überall wo "Reportage" draufsteht ist auch "Reportage" drin. Schon garnicht auf Pro Sieben. Ich sehe das Filmchen eher als nette Komödie mit tragischem Hintergrund.
Dieser """Dokumentar"""-Film ist dafür, dass er von seinem Schöpfer so betitelt wird, nämlich ziemlich populistisch und zugleich alles andere als neutral oder bodenständig.
sTEk
Michael Moore zeigt in seinen Filmen Tatsachen, ein Urteil jedoch muss sich jeder selbst bilden - er zwängt es nicht auf!
Und ob er es aufzwängt! Geht's noch?
Ich selbst verstehe auch nicht, wie ein Land wie die USA, die selbst als einzige Nation jemals Atombomben zur aktiven Kriegsführung eingesetzt hat, darüber entscheidet, wer atomare Waffen besitzen darf.
FULL ACK
Auf alle Fälle konnte ich jeden einzelnen Anschlag auf die "Allianz der Willigen" durch Menschen aus dem Nahen Osten verstehen, nachdem ich die alte Frau im Film die Toten im Dorf mit dem Gesuch auf Allah auf Rache sah.
Siehst du, damit ist dein Zitat oben schon widerlegt. Du hast dich von einer weinenden Frau beeinflussen lassen. Hätte man dir unter entsprechenden Umständen eine weinende Amerikanerin vorgesetzt die Klagt, dass ihr Mann und ihre drei kleinen putzigen Kinder im WTC gestorben sind, würdest du evtl. anders denken. Und genau sehe ich das Problem bei Leuten wie Moore.
SUID:root
Die Michael Moore Filme mögen polemisch sein, und viele werfen ihm genau das vor.
Trotzdem geht es hier um Fakten. Ich kann auch gut verstehen, dass man sich bei so einem Thema eine gewisse Polemik nicht verkeifen kann.
Dann möge man dazu stehen und nicht so scheinheilig einen auf "Dokumentator" machen... Lächerlich, sowas "Dokumentation" zu nennen.
throjan
Es gab nach veröffentlichung des films nicht eine einzige klage, ja nicht mal eine richtige beschwerde seitens des bush clans. dabei kann sich jeder selbst vorstellen, was mit moore wohl passiert wäre, wenn auch nur ein winzigestes detail des films nicht auf der wahrheit beruhen würde.
Genau. Es "beruht" auf der Wahrheit. Aber so wie Moore die Wahrheit biegt und zerrt, kommt sie beim Zuschauer anders rüber. Es werden v.a. Kleinigkeiten und Details in den Vordergrund gestellt und Gesamtzusammenhänge vernachlässigt.
Zudem wird auf Argumente der Gegenseite verzichtet, es findet sich in dem Film NULL Dialektik. Das kann man in einem Propagandafilm verstehen, aber "Dokumentation". *kopfschüttel*
Ronin
Hab auch nichts von irgenwelche Beschwerden gehört. Wenn der Film wirklich nur Tatsachen darstellt, was er ja anscheinend auch tut, dann kann ich es echt nicht verstehen, wie die amerikanische Bevölkerung so einen Kerl teilweise so fanatsich unterstützt.
"by creating an aura of endless threat". Das sagt doch dieser Typ im Film doch so schön (nicht ironisch gemeint, der bringt's wirklich auf den Punkt). Habt ihr wieder nur die Bilder angeschaut und den Leuten, die so komisch aussehen und so merkwürdiges Zeug reden, nicht zugehört? *g* Nicht an dich gerichtet, Ronin.
Ich verstehe auch die deutsche Bevölkerung nicht, wie sie Jamba!, H&M und McDonalds fanatisch unterstützt. Sind wird dadurch nun weniger Naiv (als Volk)?
Tec
War ganz nett der Film, aber ich lese trotzdem lieber Bücher vom Peter Scholl-Latour, die haben mehr Klasse als dieser polemische Film ("Weltmacht im Treibsand" ist ein empfehlenswertes Buch), obwohl er mir gut gefallen hat.
FULL ACK
Ich finde zwar Bush II. einen absoluten Dummkopf, der sich nur von Papi's Beratern alles vorkauen lässt und als namensträchtige Marionette da rumdümpelt, aber Kerry ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Das hat man von einem Zweiparteiensystem (haben wir de facto ja auch schon fast...).
Auch wenn das aus dem Post anders rübergekommen ist, ich verurteile den Angriff auf den Irak, bestreite Bush's Legitimität als Präsident von 2000-2004, halte das amerikanische Wahlsystem für noch bescheuerter als unseres und glaube, dass das amerikanische Volk langsam aber sicher richtung 1984 wandert.
Michael Moore ist nichts weiter als ein Populist und einer der besten Manipulatoren seit langem. In einer Werbeagentur wäre er besser aufgehoben als in der Pseudopolitik.
Eine Beleidigung für Ray Bradbury's Fahrenheit 451!!!
P.S.: Was ist eigentlich aus seinen ach so tollen 1500 Wahlbeobachtern in FL geworden? Grosses Schweigen? War wohl alles OK da...